WAU Hundekongress Vol.2

[Rohana]

Der zweite Tag - Themenschwerpunkt Kind und Hund, ist jetzt nicht sooo mein Thema.

Das geht mir genauso. Meine Kids sind ja nun schon groß und Probleme zwischen den Hunden und den Kids gab es eigentlich nie. Bei uns waren drei Hunde im Haus als das erste Kind kam. Streß hatte ich nur während der Schwangerschaft, weil ich ab und zu Albträume hatte, in denen mein Kind mit einer fetten Hundehaaralergie auf die Welt kam .

Warum Hunde Kinder beißen mit Aurea Verebes habe ich mir angeschaut.
Es hat mir gut gefallen und das Thema ist wichtig.
Sie empfiehlt den Einzug eines Welpen, wenn die Kinder das siebente Lebensjahr erreicht haben, das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Aber es geht ihr darum, dass der Welpe viel Aufmerksamkeit braucht und das Kleinkind ebenfalls. Sie selbst hatte ein sechs Monate altes Kind als ein Welpe einzog und berichtete, dass es eben auch keine Freude mehr macht, wenn einfach nicht genug Zeit da ist.

Das hab ich so ein wenig 'quergehört'. Fand das Interview gut gemacht, aber für mich selbst gab es kaum Neues.

Das Interview mit Uli Seumel habe ich nicht gesehen, weil ich schon viel von ihr gehört habe.
Finde ich jetzt schade, hätte ich gerne selbst gehört.
Nannte sie denn eine Alternative, wie man seinen Hund vor ungewollten Begegnungen schützt?

Einen totalen Aha-Effekt hatte ich sofort am Anfang: ich kannte Uli Seumel bisher nur von Deinen Erzählungen und war immer davon ausgegangen, dass Uli ein Mann ist (als Abkürzung von Ulrich). .

Was eine Alternative zum Abblocken bei ungewollten Begegnungen angeht, hat sie leider nichts angeboten. Das fand ich wirklich schade und das einzige Manko des Interviews. Denn weder hätte ich Lust, dass ein aggressiver Hund in meine beiden reinrennt, noch hätte ich damals bei Padge gewollt, dass ein fremder Hund im in den offenen Fang rennt. Und ehe es dann knallt geh ich doch dazwischen.
Da war es einfach schade, dass das eine Aufzeichnung war und man nicht live Fragen stellen konnte.
Ich glaube wirklich, dass sie da durch ihre eigenen großen Hunde einen etwas engen Blickwinkel hat.

[Hauptstadtpudel]

Naja, im Training hat sie sicherlich auch kleine Hunde, also die Problematik dürfte ihr schon bekannt sein.

Ihr Hund Paco war auch nicht von der Statur, dass da andere Hunde hätten reinlaufen dürfen (er hatte auch ein orthopädisches Problem, wenn ich mich recht erinnere).

Ja, wirklich schade, dass man da in dem Moment nicht nachfragen kann.

[Hauptstadtpudel]

Sehr interessant fand ich das Gespräch mit Dr. Leopold Slotta-Bachmayr Therapiehundearbeit.
Ich habe einen Eindruck bekommen, wie vielfältig der Einsatz der Hunde sein kann.
Und witzig ist es, wie er ausführt, dass sich alle Rassen eignen, er selbst hat vom Irish Wolfshund bis Zwergpinscher alles dabei gehabt.
Zitat sinngemäß: "Nicht jeder Hund ist natürlich überall gleich gut einsetzbar, mit Papillon ist die Arbeit des Streetworkers vielleicht schwerer als mit einem Staffordshire."
Es geht nicht immer um den lieben Streichel-mich-tot Golden Retriever, sondern je nach Problem des Kindes, kann auch ein aktiver Malinois der richtige sein - bei einem zurückhaltenden Kind z.B. kann ein offensiver Hund manchmal eher der richtige sein.

Genau wie er betont auch Angela Zimmermann in Tiergestützte Interventionen die Wichtigkeit, seinen Hund zu schützen (unabdingbare Vorraussetzung ist, Hunde, insbesondere den eigenen Hund lesen zu können).
In den akuten Situationen und in der Einsatzzeit und - frequenz, 2mal in der Woche eine Stunde, mehr nicht.

Dr. Leopold Slotta-Bachmayr berichtet von einem Hund, der bei der Arbeit mit psychisch kranken Kindern selbst erkrankte, weil er es sich zu sehr zu Herzen nahm.

Sie werden beide aus der Erfahrung heraus sprechen, es leider oft anders erlebt zu haben. Im Gespräch mit Angela Zimmmermann wird eben auch veranschaulicht, wie man in eine Situation gerät, in der man seinen Hund vielleicht nicht mehr schützt, bzw. dabei zögert.
Wenn es ein Moment ist, in dem es gerade sehr gut für den Patienten läuft, sich eine wichtige Reaktion zeigt, in der der Hund Überforderungssignale zeigt, fällt es natürlich ungemein schwer, die Interaktion zu stoppen.
Und dennoch muss man es tun.
Wenn dazu noch der finanzielle Druck kommt (der Patient bezahlt ja auch für die Stunde) kann es wirklich schwer werden.

Es ist beiden ein großes Anliegen, sie kommen immer wieder auf dieses Thema zurück.

Aber sie berichten natürlich auch beide von der wundervollen Arbeit, die die Hunde, bei Angela Zimmmermann auch andere Tiere, leisten.
Hunde sind authentisch, reagieren und interagieren unmittelbar und haben keine Erwartungshaltung, das macht sie so wertvoll in der Therapiebegleitung.


Zitat aus dem WAU Hundekongress Programm:,
Sehr berührend, was Angela aus ihrem Beruf berichtet. Wir sprechen nicht ganz nur über Hunde, sondern auch über andere tierische Helfer und was diese mitbringen und erreichen können.

Genauso ist es, ich kann jedem nur empfehlen, sich das Interview anzusehen.
Zwei Beispiele, einmal Pferd (das hat mich sehr für Pferde eingenommen), einmal Hund - haben mich besonders bewegt.

[Rohana]

Ich hab gerade den 'Portl'-Workshop geschaut und bin völlig begeistert! Das werd ich definitiv ausprobieren und dann hoffe ich, dass ich das auch mal für meine Gruppen am Hundeplatz als Sonderevent anbieten kann. Das würd bestimmt total Spaß machen. (Ist natürlich zum einen weil ich erst mal selbst üben muss und zum anderen wegen Corona erstmal Zukunftsmusik).

[txakur]

'Portl'-Workshop

Wie meinen?

Ich hab' mich ja gar nicht erst angemeldet, wohl wissend, dass ich schlicht und ergreifend keinerlei Zeit dafür haben würde, aber das hört sich ja alles superspannend an.
Die Therapiegeschichte hätte mich ja auch sehr interessiert, sowohl was Hund wie auch was Pferd angeht. *seufz* Naja, ein andernmal...

[Hauptstadtpudel]

Ich hab gerade den 'Portl'-Workshop geschaut und bin völlig begeistert! Das werd ich definitiv ausprobieren und dann hoffe ich, dass ich das auch mal für meine Gruppen am Hundeplatz als Sonderevent anbieten kann. Das würd bestimmt total Spaß machen. (Ist natürlich zum einen weil ich erst mal selbst üben muss und zum anderen wegen Corona erstmal Zukunftsmusik).

Ja, ich auch.
Das ist bestimmt eine tolle Sache für Vereine.
Ich behalte es für den (noch in ferner Zukunft liegenden) nächsten Treff mit Freunden im Kopf...

[Rohana]

'Portl'-Workshop

Wie meinen?

Ich hab' mich ja gar nicht erst angemeldet, wohl wissend, dass ich schlicht und ergreifend keinerlei Zeit dafür haben würde, aber das hört sich ja alles superspannend an.
Die Therapiegeschichte hätte mich ja auch sehr interessiert, sowohl was Hund wie auch was Pferd angeht. *seufz* Naja, ein andernmal...

Ich hatte davon auch noch nie gehört. Da hat jemand aus Clickertraining eine Art Gesellschaftsspiel gemacht, um es für 'den Ernstfall am Hund' besser zu verstehen und zu beherrschen, um genauer zu werden, um Lernverhalten besser zu verstehen, zu erkennen wo und wann Frust auf kommt, wie man die Trainingsschritte gestalten kann, wie man sie anpassen muss, wie man mit verschiedenen Lerntypen umgeht,...
Ich bin grad echt euphorisch und würde am liebsten gleich loslegen. Aber jetzt 'muss' ich erst im TV 'Die -' weiter schauen.

[Hauptstadtpudel]

'Portl'-Workshop

Wie meinen?
(...)

Meint Tischklickern oder auch Menschenklickern.
Es geht darum zu verstehen, wie der Hund lernt (genauso wie wir ).
Dazu clickern sich die Menschen gegenseitig (Shaping).
Dabei macht der Menschen die Erfahrung, was man dabei empfindet (Freude, Verunsicherung, Hilflosigkeit, Frustation).
Woran es an welcher Stelle hapert und warum, darüber kann man sich im Anschluss austauschen (anders als beim Hundetraining).
Fehler werden schneller entdeckt und es ist eine wichtige und interessante Erfahrung, wie man sich dabei so fühlt.

Man merkt meist sehr schnell, wie wichtig kleine Schritte sind, wann man einen Schritt weiter gehen kann, wann man zu schnell voranschreitet - es sensibilisiert enorm.

Und macht Spaß.

[Hauptstadtpudel]

Christiane war schneller...

[txakur]

Hört sich total spannend an, würd' ich auch gerne machen! Leider ist mein Umfeld da eher... öh... nicht so interessiert, fürcht' ich.

[Rohana]

Irgendwann nächstes Jahr kommt dazu auch ein Buch auf deutsch raus. Derzeit gibt es nur eines auf englisch.

Meine Familie sah auch nicht spontan begeistert aus . Was sagt uns das, Ulrike? ...

[txakur]

Ich les' auch englische Bücher (derzeit gerade "Temple Grandin's Guide to Working With Farm Animals" - hervorragend, aber was will man auch anderes von ihr erwarten...?!), wie heißt es denn?

[Rohana]

Portl: The Portable Operant Research and Teaching Lab
von Jesús Rosalez-Ruiz und Mary Hunter; Verlag: Behavior Explorer, 2019; ISBN 1733432205, 9781733432207

PORTL stands for the Portable Operant Research and Teaching Lab. It provides an interactive environment for learning about behavior principles and investigating behavioral phenomena. You will need minimal instructions to start playing PORTL. However, as you gain more experience with the game, you can use it to ask and answer complex questions about behavior. The nearly 50 exercises in this manual can be used to model a wide range of behavior analytic concepts and principles. They will also help you improve your shaping and problem-solving skills. By the time you finish the final chapters, you will have the skills to design errorless programs and conduct your own research projects.

Ich warte dann doch eher auf 2021. Mein Englisch war noch nie so der Bringer und es ist mit den Jahren zwischen Schule und jetzt nicht besser geworden .

[Isi]

Es soll auch ein Gesellschaftsspiel geben: „Train the Trainer“.

Ich dachte beim Sehen auch, dass das was für Spezis ist, aber ich mag ja auch Clickern nicht

Ich fand auch faszinierend, dass sie sich Tiere holt, mit denen sie sich nicht näher auskennt, um auszuprobieren, ob sich die Art für tiergestützte Intervention eignet. Da macht sie ja echt Grundlagenarbeit, ist Pionierin. Und hat inzwischen einen ganzen Hof, samt - sich als untauglich herausgestellten - Wasserbüffeln.

[Hauptstadtpudel]

Ja, die Wasserbüffel bei Angela Zimmermann - "der Herdenschutzhund unter den Rindern"...
Lustig war es auch!