Wenn Hunde, aber auch Menschen alt werden ...

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Moderator: Judith

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Xanny
Zwerg-Nase
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Wenn Hunde, aber auch Menschen alt werden ...

Beitrag von Xanny »

Das ist kein leichtes Thema insbesondere nicht für den Beginn eines Wochenendes. Aber es beschäftigt mich derzeit sehr ...

Mit meiner ersten eigenen Hündin habe ich das Seniorendasein schon einmal durchgemacht. Wenn ich so zurückdenke, empfand ich es wie ein Abschied auf Raten. Es begann damit, dass sie nicht mehr wie üblich vor mir beim Spaziergang lief, sondern hinter mir. Längere Spaziergänge wurden langsam zu anstrengend. Und dann fing sie an, mit dem Futter richtig mäkelig zu werden. Sie wollte einfach nicht mehr fressen und ich war froh, wenn ich sie dazu überreden konnte, zumindest etwas Käse, Leberwurst oder Hundespagetti zu fressen, damit sie überhaupt etwas im Bauch hatte. In dieser Zeit fiel mir auf, dass Hundemenschen sich zwar gerne und ausgiebig über Welpen, Junghunde und deren Erziehung austauschen. Aber kaum jemand sprach darüber, wie es ist, wenn dein geliebter Vierbeiner alt wird. Darum finde ich es gut und wichtig, dass dieses Forum diesem Thema einen eigenen Thread widmet.

Nun sind es meine Eltern, die alt und gebrechlich werden. Das ist natürlich nicht mit meiner Hündin zu vergleichen, aber ich empfinde es wieder wie ein Abschied auf Raten. Mein Vater baut schon über einen größeren Zeitraum hinweg ab. Leider ist mein Vater keine Kämpfernatur. Er lässt sich eher hängen und ich glaube, er sitzt sein Seniorendasein nur noch aus.

Meine Mutter plegt immer noch meinen Vater, was die Beziehung zwischen den beiden nicht einfacher macht. Und ich merke, dass meiner Mutter die Kräfte abhanden kommen. Sie will es natürlich nicht wahrhaben, weigert sich zum Arzt zu gehen und gibt allen anderen die Schuld, dass sie nicht mehr kann. Geschockt war ich letztens, als ich mit ihr in unserem Dorf einkaufen war, und sie nicht mehr wusste, wo wir uns befanden. Demenz, schoss es mir durch den Kopf und was tun, wenn sie alleine mit dem Rad unterwegs ist und nicht mehr weiß, wie sie zurückkommt. Mein Bruder und ich haben ernsthaft über einen Tracker nachgedacht, den man auch bei Hunden am Halsband installieren kann. Vielleicht gibt es ja so etwas auch als Armband?

Mir fällt es momentan unheimlich schwer, diese Entwicklung mitanzusehen und nichts tun zu können. Sie sind erwachsen und ich kann nicht für sie entscheiden. Sonst hätte ich schon längst meine Mutter zum Arzt geschleift! Im Raum steht natürlich auch immer die Frage, wie lange mein Vater noch zu Hause gepflegt werden kann. Es ist keine einfache Zeit und wie schon gesagt, ein Abschied auf Raten.

Ich bin froh, dass mein Rudel gesund und munter ist. Leo wird zwar dieses Jahr im September auch schon 13 Jahre alt, aber ihm merkt man sein Alter überhaupt nicht an. Er liebt nach wie vor seine langen Spaziergänge, ist vollkommen gesund und hat bislang nur zwei Zähne vorne verloren. Vielleicht hat er in der Zeit, bevor er zu mir kam, schon so viel erlebt, so dass er für das Älterwerden gut gerüstet ist. Lulu wird dieses Jahr geschätzt neun Jahre alt. Die Blase ist in Ordnung. Keine Blasensteine in Sicht. So kann es weitergehen. Roxi hat schon einige ihrer Zähnchen beim TA lassen müssen. Sie kommt damit aber hervorragend zurecht. Sie wird geschätzt dieses Jahr sieben Jahre alt. Na ja, und Enno, der ist noch ganz grün hinter den Ohren :mrgreen:
Zuletzt geändert von Xanny am Sa Apr 27, 2019 9:54 am, insgesamt 1-mal geändert.
Kerstin mit Lulu, Roxi und Enno sowie Xanny und Leo in meinem Herzen :)

Xanny
Zwerg-Nase
Beiträge: 745
Registriert: Do Mär 15, 2018 4:05 pm

Re: Wenn Hunde, aber auch Menschen alt werden ...

Beitrag von Xanny »

Xanny hat geschrieben:
Sa Apr 27, 2019 9:53 am
Das ist kein leichtes Thema insbesondere nicht für den Beginn eines Wochenendes. Aber es beschäftigt mich derzeit sehr ...

Mit meiner ersten eigenen Hündin habe ich das Seniorendasein schon einmal durchgemacht. Wenn ich so zurückdenke, empfand ich es wie ein Abschied auf Raten. Es begann damit, dass sie nicht mehr wie üblich vor mir beim Spaziergang lief, sondern hinter mir. Längere Spaziergänge wurden langsam zu anstrengend. Und dann fing sie an, mit dem Futter richtig mäkelig zu werden. Sie wollte einfach nicht mehr fressen und ich war froh, wenn ich sie dazu überreden konnte, zumindest etwas Käse, Leberwurst oder Hundespagetti zu fressen, damit sie überhaupt etwas im Bauch hatte. In dieser Zeit fiel mir auf, dass Hundemenschen sich zwar gerne und ausgiebig über Welpen, Junghunde und deren Erziehung austauschen. Aber kaum jemand sprach darüber, wie es ist, wenn dein geliebter Vierbeiner alt wird. Darum finde ich es gut und wichtig, dass dieses Forum diesem Thema einen eigenen Thread widmet.

Nun sind es meine Eltern, die alt und gebrechlich werden. Das ist natürlich nicht mit meiner Hündin zu vergleichen, aber ich empfinde es wieder wie ein Abschied auf Raten. Mein Vater baut schon über einen größeren Zeitraum hinweg ab. Leider ist mein Vater keine Kämpfernatur. Er lässt sich eher hängen und ich glaube, er sitzt sein Seniorendasein nur noch aus.

Meine Mutter plegt immer noch meinen Vater, was die Beziehung zwischen den beiden nicht einfacher macht. Und ich merke, dass meiner Mutter die Kräfte abhanden kommen. Sie will es natürlich nicht wahrhaben, weigert sich zum Arzt zu gehen und gibt allen anderen die Schuld, dass sie nicht mehr kann. Geschockt war ich letztens, als ich mit ihr in unserem Dorf einkaufen war, und sie nicht mehr wusste, wo wir uns befanden. Demenz, schoss es mir durch den Kopf und was tun, wenn sie alleine mit dem Rad unterwegs ist und nicht mehr weiß, wie sie zurückkommt. Mein Bruder und ich haben ernsthaft über einen Tracker nachgedacht, den man auch bei Hunden am Halsband installieren kann. Vielleicht gibt es ja so etwas auch als Armband?

Mir fällt es momentan unheimlich schwer, diese Entwicklung mitanzusehen und nichts tun zu können. Sie sind erwachsen und ich kann nicht für sie entscheiden. Sonst hätte ich schon längst meine Mutter zum Arzt geschleift! Im Raum steht natürlich auch immer die Frage, wie lange mein Vater noch zu Hause gepflegt werden kann. Es ist keine einfache Zeit und wie schon gesagt, ein Abschied auf Raten.

Ich bin froh, dass mein Rudel gesund und munter ist. Leo wird zwar dieses Jahr im September auch schon 13 Jahre alt, aber ihm merkt man sein Alter überhaupt nicht an. Er liebt nach wie vor seine langen Spaziergänge, ist vollkommen gesund und hat bislang nur zwei Zähne vorne verloren. Vielleicht hat er in der Zeit, bevor er zu mir kam, schon so viel erlebt, so dass er für das Älterwerden gut gerüstet ist. Lulu wird dieses Jahr geschätzt neun Jahre alt. Die Blase ist in Ordnung. Keine Blasensteine in Sicht. So kann es weitergehen. Roxi hat schon einige ihrer Zähnchen beim TA lassen müssen. Sie kommt damit aber hervorragend zurecht. Sie wird geschätzt dieses Jahr sieben Jahre alt. Na ja, und Enno, der ist noch ganz grün hinter den Ohren :mrgreen:
Kerstin mit Lulu, Roxi und Enno sowie Xanny und Leo in meinem Herzen :)

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Gero
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Registriert: Do Aug 20, 2015 5:42 am

Re: Wenn Hunde, aber auch Menschen alt werden ...

Beitrag von Gero »

Abschiednehmen auf Raten mache ich bei meinen Eltern auch seit längerer Zeit mit. :(
Mein Vater hat öfter mal Ausfälle bzw. erinnert sich öfter an Sachen/Gespräche/Vorkommnise nicht mehr oder behauptet steif und fest gewisse Sachen seien so und so obwohl es ganz anders war/ist.

Er verlegt Sachen und vergisst so Manches und beschuldigt dann immer meine Mutter sei schuld.

Meine Mutter ist ja sehr krank und hat mit 2018 ein sehr sehr schweres Jahr hinter sich. Bis Anfang 2018 war sie immer noch sehr agil - trotz ihrer vielen Erkrankungen - aber durch die vielen Krankenhausaufenthalte und OPs letztes Jahr hat sie doch ganz schön abgebaut. Sie ist sehr schwach und auch geistig hat sie etwas gelitten - aber gsd. nicht sehr, sie vergißt nur mehr als früher.

Aber es ist sooo schwer für mich zu sehen wie sie schrittweise, Stück für Stück weniger wird/kann. Vor allem weil sie eine furchtbare Angst vorm Sterben hat!
Durch diese Ängste steigert sie sich dann in jedes Wehwehchen/Zipperlein und wird immer depressiver. Sie wird im August 85 Jahre alt und kann sich damit nicht abfinden dass sie nur noch begrenzte Zeit hat.

Mich nimmt diese Situation sehr mit und macht mich manchmal auch regelrecht krank - aber da ich sehr an Beiden hänge muss ich da durch - bis zum bitteren Ende.
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

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Pinch
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Beiträge: 5472
Registriert: Sa Okt 24, 2015 2:28 pm
Wohnort: Bad Zwischenahn

Re: Wenn Hunde, aber auch Menschen alt werden ...

Beitrag von Pinch »

ja, das ist sehr schwer. Wenn die Eltern langsam gehen. Meine Schwiegermutter ist nun fast 97 und seit fünf Jahren wird sie immer weniger. Meine Eltern sind viel jünger verstorben. In meinem ursprünglichen Beruf als Krankenschwester habe ich schon viele Menschen in den Tod begleitet. Auch meine Hunde, je älter man selbst wird, desto klarer wird mir, dass die Zeit endlich ist. Die Phase des nicht wahr haben wollen, gehört dazu. Ich hoffe, wir finden alle die Kraft damit umzugehen .
Pudel 🐩 tanzen 💃🏿 durchs Leben🐾
:wav:Petra mit GPH Gisela 12/17🌺Platon, Ninja, Aron und Tiffy im Herzen♥️

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