Wieviel Dollar ist ein Leben wert?

[pudelig]

Ich bin gerade sehr geknickt. Es geht um Kater - nicht um Hund. Ich hoffe, dass ich mich trotzdem mal verbreiten darf.
15 j. Kater liegt platt und am Austrocknen, Erbrechen, Blutspucken... Am Montag dann diverse Blutuntersuchungen, Infusionen...
das letzte Ergebnis kam heute Mittag, Es ist nun auch keine Tumorerkrankung. Also KANN ES SEIN, dass sein Zustand durch seine verrotteten Zähne ausgelöst wurde. Ich war seit Jahren nicht mehr mit ihm beim Arzt und habe auch ewig nicht mehr seine Zähne angeschaut Er ist einer von 2 Draußenkatern. Die beiden kommen nur im Winter rein und sind sonst glücklich im Garten.
Die Absprache am Montag mit der TÄ war: Wenn das Blut heute ergibt, dass es tumorbedingt ist - dann muss ich entscheiden zwischen noch ein wenig Verlängerung mit Cortison UND dann die Großbaustelle Zähne noch machen oder Euthanasie. Da konnte ich mich recht schnell entscheiden: das Letztere
Wenn das Blut keinen Tumor anzeigt, liegt der Verdacht nahe, dass das alles "nur" durch die Zähne ausgelöst ist. - Das hatte ich gehofft! Und ich war gerade sehr glücklich, als die TÄ mir am Telefon mitgeteilt hat, dass kein Verdacht auf Tumore vorliegt.
Dann habe ich nach den Kosten gefragt. Antwort: 500 - 700 Euro
Der Montag hat wahrscheinlich auch mindestens 200 Euro gekostet. (plus 50 Euro Tabletten für Poldi und 29 Euro für das neue Zeckenhalsband für Micky)

Wie schrecklich. Nun tauchen fragen auf, ob sich "das lohnt". Das ist doch wohl das gruseligste, was es gibt. Was würde sich denn wohl bei mir so lohnen? Oder bei den Hunden, die mir ja viel näher sind. Wie verrückt ist das eigentlich alles. Natürlich könnte ich irgendwie das Geld locker machen. Ich habe aber nirgendwo einen Umschlag in der Schublade mit 900 Euro drin, falls der Kater mal eine Zahnsanierung braucht. Ich kann ja auf Urlaub oder mein Auto verzichten oder oder oder...
Und die Möglichkeit, dass es doch nicht durch die Zähne kommt ist auch noch da.
Nun haben wir verabredet, dass ich morgen früh mit Kater zur TÄ fahre. Sie wird die Zähne noch einmal gründlich anschauen, um dann die Kosten konkretisieren zu können. Das wird in Sedierung stattfinden. Daraus kann dann aber auch Euthanasie werden.
Ich bin schon reichlich traurig, weil ein Abschied bevorsteht. Aber das Thema Geld dabei, dass ist doch irgendwie das letzte.

[PudelmonsterBeni]

Ohje, erst einmal tut es mir leid, dass es so schlimm um deinen Kater steht.
Ich kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen.
Ich hatte damals einen Hamster, der wurde sehr schwer krank und ich habe ihn behandeln lassen, was natürlich über die Kosten für einen Neuen hinausging...
Viele konnten das absolut nicht verstehen, aber es gab eine Chance, dass er wieder gesund und munter wird, also habe ich es versucht.
Ich denke, wenn es eine Chance gibt, dass dein Kater sich berappelt und nochmal richtig fit wird, dann würde ich keine Kosten und Mühen scheuen, wenn er aber im Gesamten einfach nicht mehr fit ist und nur noch von Krankheit zu Krankheit stolpert, dann würde ich ihn gehen lassen. HErauszögern bringt leider einfach weder dem Tier noch dir irgendetwas
Deine Erzählungen hören sich wirklich übel an Egal wie es nun weiter geht, wünsche ich dir viel Kraft für den Gang zum Tierarzt.

[pudelig]

Ich habe gerade gelesen, dass 50 % der über 6 Jahre alten Katzen unter "forl" leidet. Habe ich noch nie gehört.
Ramses wirkte schon mehrere Monate irgendwie dement. Stund um Stund kommt natürlich mehr schlechtestes Gewissen auf. Lag das alles schon an seinen Zähnen?? Und ich habe mich nicht gekümmert? Da sind nun viele Fragen, auf die es keine Antwort mehr geben wird.
Ich kann mir im Moment noch nicht mal vorstellen, dass er überhaupt noch eine weitere Sedierung bzw. Narkose überleben kann. Ich habe ihn heute gebeten, noch vor morgen 9 Uhr zu gehen.

[PudelmonsterBeni]

Mach dir nun keine Vorwürfe
Wenn so etwas schleichend kommt, fällt sowas manchmal leider nicht so stark auf und wenn er eh eher draußen unterwegs ist, dann vllt noch weniger.
Es kann natürlich sein, dass er die Sedierung nicht überlebt, aber dann war es auch gut so und er hatte einfach keine Kraft mehr.
Man sagt das immer so leicht, ich weiß, aber fast jeder hier hat sowas schon erlebt und kann mitfühlen wie du dich fühlst.
Mach dich nicht fertig und warte erstmal ab, was der Arzttermin bringt
Fühl dich feste gedrückt

[Gero]

........

[Gero]

Unser Fundkater Kaspar - geboren letztes Jahr im Mai - lebte mit seiner Mutter ganz draußen. Schien immer munter und lebhaft. Diesen Februar/März wurde er ruhiger (wir dachten er wird erwachsen) und im März fraß er immer schlechter (wir dachten es liegt an den Vögeln/Mäusen die er fing, dass er davon gesättigt ist).

Irgendwann konnte ich ihn mal streicheln (hatte er nicht gern) und war entsetzt - er war nur noch Haut und Knochen. Das konnte man aber wegen dem dicken Winterfell nicht sehen.

Ich fing ihn ein und ließ ihn untersuchen - Nierentumore und eine infektiöse Viruserkrankung - unheilbar! Wir warteten noch bis April - mit Schmerzmitteln - aber als festzustellen war, dass er litt ließen wir ihn erlösen.
Es tat uns schrecklich weh, aber für ihn wars wirklich eine Erlösung.

Als bei unserem GP Sascha ein nach unten verschobener und verkanteter Brustwirbel festgestellt wurde und uns OP-Kosten von rund 3000 Euro genannt wurden haben wir auch geschluckt und überlegt wie wir das machen sollen.
Dann wurde uns aber gesagt dass es keine Garantie für einen Operationserfolg gäbe und außerdem eine sehr hohe Chance für einen Mißerfolg (Lähmung) bestehe. Wir haben ihn nicht operieren lassen sondern chiropraktisch behandeln lassen.

[Cindy]

500-700€ für eine Zahnbehandlung?

Was wollen die machen? Letztendlich bleibt nur Zahnstein entfernen mit Ultraschall oder ziehen.

Und mW ist weder das eine noch das andere so teuer.

[Resi]

Narkose und sämtliche Zähne raus hat bei Nachbarskatze neulich genau 190€ gekostet und das inklusive Röntgenbild.

Alles Gute für euch!

[pudelig]

stöhn!
Ich dachte auch schon an unsere ehemalige TÄ. Die ist sehr lieb und "macht" immer Preise nach Gefühl. Sie ist schon älter. Ich wage nicht zu fragen, wann sie ihre letzte Fortbildung hatte. Sie hat auch schon einmal DURCH eine Hautfalte gespritzt und nicht gemerkt, dass die Flüssigkeit auf ihren Tisch lief... Sie hatte dem Kater vor vielen Jahren 2 Zähne gezogen. Ich erinnere mich nicht an die Kosten. Sicher max. 100 Euro. Nun ist er inzwischen aber schon fast tot und nur noch ein Knochengestellt. Vielleicht wäre er schon tot, wenn er Montag nicht noch die Infusion bekommen hätte. Morgen MUSS was geschehen. Aber nun, nachdem der Kater "anbehandelt" ist und ich schon seit einigen Jahren mit Hunden und Katzen nicht mehr bei der "günstigen" TÄ bin... und ich ihren Künsten auch nicht mehr traue (darum bin ich da ja weg). Ich weiß aus dem Bekanntenkreis, dass ein Ziegenbock und ein Kater die Narkose beim Kastrieren bei ihr nicht überlebt haben...

[Resi]

ich wollt dir deine Entscheidung auch nicht ausreden. Ich hab mich nur über diese enormen Kosten gewundert.

[Hauptstadtpudel]

Hmm, ist schwer.

Natürlich spielt Geld eine Rolle.
Es steht ja wahrscheinlich keinem von uns unbegrenzt zur Verfügung.

Was hast du denn sonst für einen Eindruck von dem Katertier? Ich habe den Eindruck sein Allgemeinbefinden ist sehr schlecht, auch dass er so abgemagert ist?
Katzen lassen sich ja nix anmerken, bzw, wenn man was merkt, ist es schon sehr arg.
Natürlich sind sie auch zäh...kann man schwer aus der Ferne was zu sagen.

Die eine Frage im Hintergrund ist das Geld, die andere aber - unabhängig davon - ob man immer alles machen sollte, was medizinisch möglich ist.

[pudelig]

Er kann inzwischen kaum mehr stehen. Frisst seit mind.6 Tagen nicht mehr und liegt nur noch. Trinken wird er auch nicht mehr, sonst wäre er nicht so ausgetrocknet gewesen. Er wiegt noch 3,6 kg. In Bestzeiten hatte er knapp 6 kg. Erbarmungswürdig. So geht es natürlich nicht weiter. Darum ist morgen nun die Entscheidung dran. Die Frage ist ja, bringt eine sauteure Zahnsanierung noch was? Wenn ich das nur wüßte, dann wäre das Geld sicher nicht mehr so mein Problem. Auch wenn es ja echt der Kracher ist.

[MelanieR]

War/ist er denn stationär dort oder würde nach der Zahnbehandlung dort bleiben? Das würde für mich auf alle Fälle die Kosten erklären.

Rein interessehalber: Geht man mit Katzen nicht in irgendwelchen Abständen mal zum Impfen? Da wäre ja ein allgemeiner Check mit bei gewesen.
Wie gut die Chancen für ihn sind, kannst du doch mit deinem Tierarzt besprechen. Ich habe schon desöfteren solche Gespräche mit denen geführt und wurde ansich immer vernünftig beraten. Zu einem Tierarzt, bei dem ich das Gefühl hätte, dass er immer nur zu dem rät, was für ihn mehr Verdienst bedeutet, würde ich auch nicht hingehen.
Wenn eine realistische Chance auf eine gute weitere Zeit für den Kater besteht, wäre das für mich gar keine Frage. Ich habe als Schülerin auch schon ein Meerschweinchen für an die 300 Euro operieren lassen und war als Studentin mit einem meiner Degus alle 3 Wochen für mindestens 30 Euro zum Zähnemachen. Das hat für mich nichts mit dem materiellen Wert eines Tieres zu tun.
Und wenn man das ganz nüchtern zusammenrechnet und sieht, dass du anscheinend in den letzten Jahren für den Kater kein/kaum Geld beim Tierarzt gelassen hat, relativiert sich das doch.
Gerade, wenn man beim Geld etwas gucken muss, finde ich es sinnvoll sich für solche "was wäre wenn"-Fälle schon im Voraus etwas zu überlegen, Geld beiseite zu legen oder eventuell über eine Kranken- oder Op Versicherung nachzudenken. Dann hat man im Fall der Fälle eine Sorge weniger und kann dann danach entscheiden, was für das Tier mehr Sinn macht.
Gerade bei Tieren wie Katze und Hund sind so Beträge um die 1000 Euro beim Tierarzt ja auch erschreckend schnell mal erreicht, wenn es über die Alltagswehwehchen hinausgeht.

Ich wünsche dir und dem Kater alles Gute

[PudelmonsterBeni]

Nun steht ja bald der TA-Besuch an.. ich denke an euch

[Curly-Petra]

Die Daumen sind gedrückt für viel Kraft und die richtige Entscheidung. Bitte berichte uns.