Pudel und Hundeallergiker

[Klara]

Ich würde hier gerne einmal eure Erfahrungen zum Thema "Pudel und Hundeallergie" sammeln um Allergikern Mut zu machen oder auch Hinweise zu geben, auf was man bei der Anschaffung besonders achten sollte.

Die Hundeallergie (Hundehaarallergie) ist eine Überreaktion des Immunsystems gegen bestimmte Eiweiße, die von Hunden abgegeben werden. Diese Eiweiße sind im Speichel, Urin und Haut- und Talgdrüsen zu finden. Sie befinden sich somit auf Hautschuppen und Haaren sowie im Urin des Hundes. Gelangen die Allergene des Hundes in die Atemwege und auf die Schleimhäute des Menschen, können sie eine allergische Reaktion hervorrufen z. B. Juckreiz der Augen, Nase, Haut, laufende Nase bis hin zum allergischen Asthma oder Athemnot.Die Symptome treten meist sofort nach dem direkten Kontakt mit dem Hund oder dem Allergen (z.B. durch Kleidung eines Hundehalters) auf und werden als Sofortreaktion bezeichnet. Entgegen der häufigen Annahme sind es also nicht die Hundehaare selbst, die eine Allergie auslösen, sondern Partikel, die an ihnen kleben.
Die Diagnose erfolgt durch einen Allergietest beim Arzt. Meist durch einen Hauttest - Prick, eine Blutuntersuchung oder einen Provokationstest.
Steht dann die Diagnose, gibt es meist vom Arzt die Empfehlung, den Kontakt mit Hunden zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.

Nun gibt es einen kleinen Lichtstreif am Horizont. Nach Erkenntnissen des Allergie- und Asthmabundes e.V. ist das Allergie auslösende Potential bei den einzelnen Hunde-Rassen sehr unterschiedlich. Soll heißen, es gibt einige Rassen, auf die Allergiker nicht so stark oder gar nicht reagieren.
Dazu zählen nach meinem Kenntnisstand:
- Havaneser
- Bolonka Zwetna
-Lagotto Romagnolo
- Spanischer Wasserhund
- Portugiesischer Wasserhund
- Malteser
- Bichon Frise
- Bologneser
- Löwchen
- Coton de Tulear
- Yorkshire Terrier
- Bedlington Terrier
- Irish Soft Coatet Wheaten Terrier
- Shi Tzu
- Barabet

und natürlich der Pudel.

Mit den ganzen gedoodelten Rasse wäre ich persönlich als Allergiker sehr vorsichtig.

Dies eine kurze Zusammenstellung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit und 100%tige Richtigkeit erhebt.
Bitte gerne ergänzen mit Fakten und persönlichen Erfahrungsberichten.

[Klara]

Hier nun nocheinmal unser eigener Erfahrungsbericht.

"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

Seit vielen Jahren besteht in unserer Familie der heimliche Wunsch, mit einem Hund ein Stück unseres Lebens zu teilen. Ich bin sebst mit Hunden aufgewachsen und möchte diese Zeit nicht missen. Da es in unserer Familie einen Allergiker gibt, wurde dieser Wunschimmer wieder zurückgestellt - Hunde für Allergiker, das geht nicht (war bisher meine feste Überzeugung).
Auf die obligatorische Frage seit Jahren "Was wünscht du dir zu Weihnachten - Geburtstag - Ostern?" Kam immer wieder "Geht doch sowieso nicht! - einen Hund!"

Inzwischen ist man viel in den Weiten des www. unterwegs und wenn man div. Suchmaschienen zu diesem Thema befragt kommen inzwischen doch einige interessante Seiten. Nach vielen Abenden vorm Rechner stand dann erst einmal fest, wir bafassen uns mal ernsthaft mit dem Thema.
Einige Wochen später hatten sich für uns drei Hunderassen der Lagotto Romagnolo, der spanische Wasserhund und der spanische Wasserhund, alle drei nicht haarend und mit dem Ruf, für Allergiker geeignet zu sein. Viele Abende später stand dann der Mittelpudel ganz oben auf der Liste, was wohl auch mit der sehr informativen Seite des Zuchtvereins für Mittelpudel zu tun hat.

Der Familienrat tagte - können wir uns ein Leben mit Hund alle vorstellen und lässt es sich in unsern Arbeits- und Lebensalltag intigrieren?
Es gab eine große Liste puls uns minus. Jeder hat seine Argumente eingetragen und am Abend gab es große Familienkonferenz mit dem Ergebnis Pro Hund.

Einige Abende später war eine Züchterin gefunden und es folgten stundenlange Telefonate.

Der erste Besuch stand an - erster Allergietest, die Aufregung war riesig. Die Welpen waren inzwischen 5 Wochen und natürlich alle niedlich. Die Züchterin hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und wir haben dort einen ganzen Tag zwischen den kleinen und großen Hunden verbracht. Es wurde viel gekrault, gespielt und auch mal eine Nase geleckt... - ohne erkennbare Reaktion. Bei anderen Hunden bisher undenkbar. Meist gab es da Hautausschläge und Atemprobleme, laufende Nase und juckende Augen.
Zwischendurch war Zeit für unsere vielen Fragen, die geduldig beantwortet wurden. Es gab einen dicken Hefter mit den Untersuchungen der Elterntiere, Stammbäume, Welpenprotokolle....
Am Abend haben wir dann mit gutem Gefühl und einer Handvoll Mutterhaare die Heimreise angetreten. Es folgten weitere Allergietests mit für uns pusitivem Ergebnis.

Nun begann die Zeit des Wartens aber auch eine große Aufräumzeit - Schuhregale wurden aus dem Flur verbannt, Legosteine und Playmobilmännchen eingesammelt, Körbchen, Spielzeug, Schlafbox, Autobox angeschafft, Bücher über Erziehung und BARF gewelst.... Die Spannung stieg.
Vor ca. einem Jahr war es dann soweit und unser Allergikerhund ist eingezogen.

Unser Fazit nach einem Jahr - die Hautprobleme durch die Neurodermitis haben sich verbessert und die Atemnotanfälle durch das allergische Athma sind weniger geworden. Gründe dafür sind evtl. auch eine radikale Umstellung der Ernährung und natürlich auch die Psyche - ein großer Wunsch ging in Erfüllung.
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[Hauptstadtpudel]

Also Peters Sohn reagiert auf Bolle, wenn er zu Besuch ist.
Das äußert sich so, dass er sehr aufpassen muss, nicht mit seinen Händen an seine Augen zu kommen, nachdem er Bolle gestreichelt hat.
Sonst fangen sie an zu tränen und es dauert, bis sich alles wieder beruhigt.

Und vor zwei Tagen sprach mich im Restaurant eine Frau vom Nachbartisch an, weil sie auf Bolle reagierte (nur schwach, aber immerhin).
Ihr lief die Nase und so kam sie drauf (auf den Labradoodle ihrer Freundin reagiert sie übrigens nicht).

Man muss es wohl ausprobieren und ich habe auch gehört, dass es erst mit dem erwachsenen Hund getestet werden kann.

Um so schöner und glücklicher, dass es bei euch geklappt hat!

[Klara]

Es gibt wohl auch die Erfahrung, dass einige Allergiker mit Rüden nach der Pupertät Probleme bekommen obwohl er als Welpe für einige Monate vertragen wurde, mit Hündinnen aber keinerlei Beschwerden haben.

[PudelmonsterBeni]

Ich als Ultra-Allergiker bin da echt vorsichtig .. Die Allergene kann man nicht nur Rasse individuell ansehen sondern Hunde individuell...
Ich kenne Pudel auf die ich reagiere und welche die merke ich gar nicht..das selbe mit Yorki, Bolonka und Malteser...daher war ich mir lange nicht sicher ob ich Beni, trotz negativem Test auf ihn, wirklich zu mir nehmen soll.. Zum Glück merke ich ihn nicht, aber das kann auch ganz schön in die Hose gehen.

Sehr sehr kritisch finde ich es, wenn die Pudel & co Züchter damit werben den "IDEALEN Allergikerhund" zu züchten.. Da bekomm ich echt das ko**en..weil da meine Erfahrung einfach andere Bände spricht. leider fühlen sich viele Allergiker dadurch bestätigt und informieren sich nicht weiter

[Rohana]

Ja, ich kann Beni da zustimmen. Wir hatten früher daheim einen Dackel. Ein Freund meines Bruders war hochgradig allergisch gegen alles was Pelz hat und vieles andere auch. Aber unser Dackel war für ihn nie ein Problem - kein Juckreiz, keine tränenden Augen, kein allergisches Asthma.

[Bupja]

Katja, das ist richtig.
Eine Tendenz kann nur mit einem Test des erwachsenen Tieres gemacht werden. Das liegt daran, da sich die Zusmamensetzung der Eiweiße noch ändert.
Aber selbst mit dem erwachsenen Tier ist ein Allergietest nur eine Tendenz.

Kein Allergietest ist 100ig aussagekräftig. Jeder Allergiker ist anders, reagiert anders, jedes getestete Individuum ist anders. Was bei dem einen funktioniert, funktioniert bei einem anderen noch lange nicht. Daher ist Tipps zu geben da sehr sehr schwer.

Aktuelles Beispiel von mir selbst, hochgradige Allergikerin (von Geburt an) gegen Hausstaub, Pollen, ALLE Tiere (auch Federn), Lebensmittelallergien (u.a. Obst und Nüsse), Neurodermitis und Asthma:
Auf die Bullihündin meiner Freundin habe ich die letzten 7 Jahre überhaupt nicht reagiert. Sie war sehr sehr oft hier zu Besuch und auch schon Pflegehund bei mir. Seit ca. 1 Jahr ist sie schwer an Krebs erkrankt und seit dem reagiere ich auf sie. Wir vermuten, dass sich durch die Krankheit die Zusammensetzung der Eiweiße geändert hat. Ich kann noch nicht mal mehr mit ihr kuscheln oder sie nur anfassen. Selbst ihre Haare auf meiner Haut verursachen aktuell Ausschlag.
Aber wieso warum weshalb ist ja eigentlich auch egal, denn es ändert an der Situation nicht. Da wir nicht wissen, wie lange Eve noch da sein wird, ist es mir in diesem Fall egal und ich nehme dann die Reaktionen in Kauf. Da ich Eve ja nicht dauerhaft bei mir habe, sind die Symptome bisher innerhalb von ein paar Stunden wieder verschwunden. Wäre sie mein eigener Hund, hätte ich jetzt allerdings extreme Probleme.

Auch kenne ich Allergiker, die nur auf ihren eigenen Hund nicht reagieren auf alle anderen aber schon.
Ebenso ist es möglich, dass Reaktionen erst nach Monaten auftreten.

Auf Allergietests beim Arzt würde ich mich in keinem Fall verlassen. Nach diesen müsste ich schon tot umgefallen sein mit meinen drei Pudeln, aber das Gegenteil ist der Fall. Mein Asthma und meine Neurodermitis haben sich erbeblich reduziert und ich bin von 7 Jahren Hundehaltung, seit 5 Jahren vollkommen dauermedikamentenfrei. Für meinen Allergologen bis heute nicht begreiflich. Er hat mich seit 3 Jahren überhaupt nicht mehr gesehen.

Trotzdem kann ich aus meiner Erfahrung nur sagen, dass das Thema Allergie ein extrem individuelles ist, bei dem jeder selbst entscheiden muss, was für ihn gut ist und was nicht.

[Bupja]

I
Sehr sehr kritisch finde ich es, wenn die Pudel & co Züchter damit werben den "IDEALEN Allergikerhund" zu züchten.. Da bekomm ich echt das ko**en..weil da meine Erfahrung einfach andere Bände spricht. leider fühlen sich viele Allergiker dadurch bestätigt und informieren sich nicht weiter

Das sehe ich ganz genauso und stehe deshalb auch der Doodelei super kritisch gegenüber. Da findet ja ganz oft keine oder nur unzureichende Aufklärung statt.

[Ossi]

So wie Daniela ist es bei mir auch: ich habe den Eindruck, dass sich meine Allergie gebessert hat, seitdem Oscar bei uns eingezogen ist. Früher war es undenkbar für mich, länger als eine halbe Stunde bei meinen Schwiegereltern mit ihrer Samojede/Husky-Mix-Hündin zu sein. Nach etwa einem Jahr mit Oscar konnte ich mehrere Stunden bleiben ohne Reaktion-trotz streicheln und NICHT sofort zum Waschbecken rennen!
Als wäre es eine Art Desensibilisierung...

Wenn ich mich als Allergiker für einen Welpen entscheide, ist für mich wichtig, dass sich auch der Züchter extrem gut mit Allergien auseinander gesetzt hat und ich auch die Sicherheit habe, dass er den Hund zurück nimmt, wenn es doch in die Hose geht. Das ist so schon schlimm genug für alle, da muss der/die kleine wenigstens wieder in eine vertraute Umgebung zurück können.

[Klara]

Wenn ich mich als Allergiker für einen Welpen entscheide, ist für mich wichtig, dass sich auch der Züchter extrem gut mit Allergien auseinander gesetzt hat und ich auch die Sicherheit habe, dass er den Hund zurück nimmt, wenn es doch in die Hose geht. Das ist so schon schlimm genug für alle, da muss der/die kleine wenigstens wieder in eine vertraute Umgebung zurück können.

War bei uns auch ein wichtiger Punkt beim Welpenkauf. Die Zusicherung, dass der Hund im Notfall wieder zurückgenommen wird und die Züchterin sich um einen guten neuen Platz kümmern würde. Das haben wir zum Glück nicht in Anspruch nehmen müssen.

[Klara]

I
Sehr sehr kritisch finde ich es, wenn die Pudel & co Züchter damit werben den "IDEALEN Allergikerhund" zu züchten.. Da bekomm ich echt das ko**en..weil da meine Erfahrung einfach andere Bände spricht. leider fühlen sich viele Allergiker dadurch bestätigt und informieren sich nicht weiter

Das sehe ich ganz genauso und stehe deshalb auch der Doodelei super kritisch gegenüber. Da findet ja ganz oft keine oder nur unzureichende Aufklärung statt.

Warum auch? Alles, wo nur ansatzweise ein Pudel beteiligt war, hat natürlich auch die Fellstruktur und das tolle Wesen von ihm geerbt.... oder war das nicht so?
Nein, mal im ernst, ich habe bisher eine einzige Anzeige gesehen, die bei ihren Goldendoodle auf die verschiedenen Möglichkeiten der Vererbung hingewiesen haben und auch die nur bedingte Eignung für Allergiker erwähnten.

[Klara]

gibt es noch mehr Allergiker hier?

[Curly-Petra]

Meine Tocher ist leider auch Allergiker, die meisten Pudel verträgt sie bzw.nur ganz abgeschwächte Symtome. Daher bin ich ja nun wieder auf den Pudel zurück gekomemn. Es gibt nen Test wo man untersuchen lassen kann ob der Hund und der Mensch gehen. Bei Welpen ist das oft nocht nicht durch den Kuscheltest möglich.

LG Petra

[Bupja]

Wie bereits oben beschrieben, ist ein Allergietest mit einem Welpen, egal wie geartet, nicht sehr aussagekräftig, da sich der Aufbau der Eiweiße noch ändert.

Ein Test, auch auf ein Individuum, bringt erst eine relative, und auch nur eine relative keine 100ige, Sicherheit, wenn der Hund ausgewachsen ist.

Ich möchte noch einmal betonen, dass jeder Allergiker anders ist und das bei jedem anders aussieht. Man kennt sich ja selbst am Besten. Ich habe damals keinen Bluttest machen lassen sondern hab mich mal beherzt stundenlang zwischen 15 Pudel geschmissen. Mir war klar (aus meiner 26 jährigen eigenen Allergieerfahrung), dass wenn ich das überlebe, ein Pudel kein Problem sein wird. Außerdem hatte ich mir gefühlt kiloweise Hundehaare mitgenommen und Teebeuteln überall in der Wohnung verteilt. Auch im Bett. Das ganze wochenlang. Ich würde aber nie behaupten, dass das DIE Methode ist. Die gibt es bei Allergieen nicht. Dafür weiß man, auch heute noch, einfach noch zu wenig.

Wie bereits oben von mir beschrieben, kann es auch jahrelang gut gehen und dann ändert sich was an den Umständen (in meinem Fall die Krebserkrankung des Hundes und die damit einhergehenden körperlichen Veränderungen) und die Allergie kann doch wieder ausbrechen.

Das Thema ist wirklich kein einfaches....

I

[Nohub]

Meine Schwester reagiert allergisch auf Tierhaare.
Auf unsere beiden Golden Retriever hat sie mit tränenenden Augen und laufender Nase reagiert.
Auf Cooper (Großpudel) hat sie bisher überhaupt nicht reagiert...naja, außer daß sie ihm nicht widerstehen kann, wenn er sie anhimmelt.
Cooper ist zwar erst 14 Monate alt und sein Fell wird sich da sicher noch verändern, aber ich halte es für ein gutes Zeichen, daß sie bisher noch keine allergischen Reaktionen gezeigt hat. Denn bei den Goldens hat sie auch auf die Welpen bzw. Junghunde reagiert. Das ließ sich aber immer händeln, da sie die Hunde ja nur bei Besuchen getroffen hat und nicht mit ihnen in einem Haushalt zusammenlebte.