
Hüftdysplasie und Zucht
Moderator: Judith
- Moni
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Hüftdysplasie und Zucht
Wie ist das eigentlich mit Hüftdysplasie und Zucht. Ich weiß, dass im VdH nur HD A mit HD C verpaart werden darf, nicht aber HD B mit HD C oder HD C mit HD C. Eine gute Bekannte von mir will wieder einen Goldie in dunkel und hat jetzt festgestellt, das die von ihr ausgesuchte Züchterin genau mit HD B/HD C und HD C /HD C züchtet. Warum macht man sowas? Und weiß jemand, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, das die Welpen HD C haben und Probleme damit haben? Ich hab versucht sie davon zu überzeugen, dass sie davon lieber die Finger lässt und lieber einen Welpen aus einer jagdlichen Leistungszucht nimmt. Aber sie hat mit irgendwelchen Golden Retriever Clubleuten gesprochen und die meinten, das wäre in Goldie-Kreisen durchaus üblich
.Gibt es zur Hüftdysplasie irgendwelche Studien oder so? Vielen Dank schon mal!

Re: Hüftdysplasie und Zucht
Es ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich mit welchen HD-Graden noch gezüchtet werden darf und mit welchen nicht. Es gibt keine einheitliche Regelung.
Auch ist es nicht 100 %ig sicher dass aus HD-A x HD-A wiederrum nur HD-A rauskommt. Genauso andersrum aus HD-C x HD-C kann immer noch eine HD-A rauskommen.
Einfach weil die HD nicht nur durch Gene beinflusst wird.
Auch ist es nicht 100 %ig sicher dass aus HD-A x HD-A wiederrum nur HD-A rauskommt. Genauso andersrum aus HD-C x HD-C kann immer noch eine HD-A rauskommen.
Einfach weil die HD nicht nur durch Gene beinflusst wird.
LG
Cata
Cata
Re: Hüftdysplasie und Zucht
Hallo Moni,
im VDH gibt es keine einheitliche Regelung, welche HD-Grade miteinander verpaart werden dürfen.
Und gerade die Retriever Clubs sind da sehr viel besser, was die HD-Bewertung angeht. Die gehen nicht nur nach HD A,B,C, sondern nach Zuchtwertschätzung.
Wie Catalina schon geschrieben hat - HD A x HD A ergibt nicht automatisch HD A, genausowenig wie HD B X HD C nicht automatisch HD B oder HD C oder noch schlechter ergibt.
Bei der Zuchtwertschätzung wird nicht nur der HD-Status des aktuellen Hundes angegeben, sondern es werden alle bekannten HD-Werte der Vorfahren und (soweit bereits vorhanden) der Nachkommen zusammengenommen und daraus der Zuchtwert hinsichtlich des "Merkmals" HD errechnet.
Ein Hund, der selbst zwar HD A ausgewertet ist, aber in Bezug auf HD einen schlechten Zuchtwert hat (viel Verwandtschaft mit HD C und schlechter bsp.), ist aus züchterischer Sicht weit weniger gut als ein Hund, der selbst HD B oder gar HD C ausgewertet ist, aber in dessen Verwandtschaft überproportional viele Hunde mit HD A Auswertung zu finden sind.
Zumal diese ganze HD-Auswerterei hier in D sowieso so eine Sache ist. Mal ganz klar und deutlich geschrieben - Little Yanta's Röntgenbilder habe ich selbst zu Übungszwecken ausgewertet. Und je nach subjektivem Empfinden des Auswerters hätte man da von HD A2 bis HD C1 ALLES geben können - und auch begründen.
Vom offiziellen Auswerter hat sie dann A2 bescheinigt bekommen. Aber sowohl mein ehemaliger Chef als auch eine echte Koryphae auf dem Gebiet der HD-Erkrankung - nämlich Professor Tellhelm in Giessen, haben mir damals bestätigt, dass dieser Hüfte entsprechend des Bildes durchaus auch ein B oder ein C hätte gegeben werden können.
Auch mit HD C wäre sie nach wie vor der gleiche Hund, die gleiche Hüfte.
Oder ein noch krasseres Beispiel - ich kenne einen Fall, da hat der Halter tatsächlich zwei Bilder im Abstand von mehreren Wochen eingereicht. Der Auswerter sieht ja nur die Nummer des Bildes, nicht den Namen des Hundes. Und wenn man auf zwei verschiedene Auswertebögen röntgen lässt ........... .
Die Bilder waren von der Lagerung her nicht sooooo weit auseinander.
Das eine Bild kam mit HD A zurück, das andere mit HD C. Gleicher Auswerter, gleiche Hüfte, die Lagerung derselben nicht so unterschiedlich als dass sie ein so unterschiedliches Auswerteergebnis hätte erklären können ..........
Man muss sich über eines im Klaren sein - HD ist eine multifaktorielle Erkrankung, deren vererbter Anteil auf polygener Vererbung beruht.
Was wiederum bedeutet, dass hier die Zuchtwertschätzung das weitaus bessere Mittel zur Selektion ist, als nur die Untersuchungsergebnisse der Eltern.
im VDH gibt es keine einheitliche Regelung, welche HD-Grade miteinander verpaart werden dürfen.
Und gerade die Retriever Clubs sind da sehr viel besser, was die HD-Bewertung angeht. Die gehen nicht nur nach HD A,B,C, sondern nach Zuchtwertschätzung.
Wie Catalina schon geschrieben hat - HD A x HD A ergibt nicht automatisch HD A, genausowenig wie HD B X HD C nicht automatisch HD B oder HD C oder noch schlechter ergibt.
Bei der Zuchtwertschätzung wird nicht nur der HD-Status des aktuellen Hundes angegeben, sondern es werden alle bekannten HD-Werte der Vorfahren und (soweit bereits vorhanden) der Nachkommen zusammengenommen und daraus der Zuchtwert hinsichtlich des "Merkmals" HD errechnet.
Ein Hund, der selbst zwar HD A ausgewertet ist, aber in Bezug auf HD einen schlechten Zuchtwert hat (viel Verwandtschaft mit HD C und schlechter bsp.), ist aus züchterischer Sicht weit weniger gut als ein Hund, der selbst HD B oder gar HD C ausgewertet ist, aber in dessen Verwandtschaft überproportional viele Hunde mit HD A Auswertung zu finden sind.
Zumal diese ganze HD-Auswerterei hier in D sowieso so eine Sache ist. Mal ganz klar und deutlich geschrieben - Little Yanta's Röntgenbilder habe ich selbst zu Übungszwecken ausgewertet. Und je nach subjektivem Empfinden des Auswerters hätte man da von HD A2 bis HD C1 ALLES geben können - und auch begründen.
Vom offiziellen Auswerter hat sie dann A2 bescheinigt bekommen. Aber sowohl mein ehemaliger Chef als auch eine echte Koryphae auf dem Gebiet der HD-Erkrankung - nämlich Professor Tellhelm in Giessen, haben mir damals bestätigt, dass dieser Hüfte entsprechend des Bildes durchaus auch ein B oder ein C hätte gegeben werden können.
Auch mit HD C wäre sie nach wie vor der gleiche Hund, die gleiche Hüfte.
Oder ein noch krasseres Beispiel - ich kenne einen Fall, da hat der Halter tatsächlich zwei Bilder im Abstand von mehreren Wochen eingereicht. Der Auswerter sieht ja nur die Nummer des Bildes, nicht den Namen des Hundes. Und wenn man auf zwei verschiedene Auswertebögen röntgen lässt ........... .
Die Bilder waren von der Lagerung her nicht sooooo weit auseinander.
Das eine Bild kam mit HD A zurück, das andere mit HD C. Gleicher Auswerter, gleiche Hüfte, die Lagerung derselben nicht so unterschiedlich als dass sie ein so unterschiedliches Auswerteergebnis hätte erklären können ..........
Man muss sich über eines im Klaren sein - HD ist eine multifaktorielle Erkrankung, deren vererbter Anteil auf polygener Vererbung beruht.
Was wiederum bedeutet, dass hier die Zuchtwertschätzung das weitaus bessere Mittel zur Selektion ist, als nur die Untersuchungsergebnisse der Eltern.
Viele Grüße
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Cindy
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- Moni
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Re: Hüftdysplasie und Zucht
Vielen Dank Cindy und Catalina! Ich werd meiner Bekannten das so weiter geben und entscheiden tut sie letzendlich ja selbst. Die Zucht soll sehr gut sein und die Hündin soll schon einige Preise bekommen haben, aber das ist ja normal für Aussehen,...

-
- Einsteiger-Nase
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Re: Hüftdysplasie und Zucht
Frage: HD soll ja auch durch zu frühe Beanspruchung wie Treppenlaufen etc. kommen. Ab wann darf mein Großpudelmädchen (17Wo) denn Treppe laufen, Hürden springen etc.? Von sich aus würde sie das alles schon gerne machen, aber ich sehe selbst, dass sie dabei "wackelig" ist. Danke für Tipps, Sanne
Re: Hüftdysplasie und Zucht
ich versuche mal den artikel aufzufinden indem auch eine starke verknüpfung mit der ernährung (getreide)der hunde beschrieben wird.
- Iska
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Re: Hüftdysplasie und Zucht
mit dem Hürdenspringen würde ich auf jeden Fall noch lange warten.....
ich habe Fani eine lange Zeit die Treppen runter getragen.... besonders morgens.... das hatte aber auch mit der Stubenreinheit zu tun....
Die Treppe hoch laufen durfte sie dann schon eher und natürlich auch nur in Maßen....
ich habe Fani eine lange Zeit die Treppen runter getragen.... besonders morgens.... das hatte aber auch mit der Stubenreinheit zu tun....

Die Treppe hoch laufen durfte sie dann schon eher und natürlich auch nur in Maßen....
Re: Hüftdysplasie und Zucht
black&whiteCurlie hat geschrieben:Frage: HD soll ja auch durch zu frühe Beanspruchung wie Treppenlaufen etc. kommen. Ab wann darf mein Großpudelmädchen (17Wo) denn Treppe laufen, Hürden springen etc.? Von sich aus würde sie das alles schon gerne machen, aber ich sehe selbst, dass sie dabei "wackelig" ist. Danke für Tipps, Sanne
Hi, meine Hundephysio sagt z.B., dass Treppe hochlaufen gut ist um Muskulatur auszubilden (jetzt nicht rasend, 5 Stockwerke nach oben). Schön gleichmäßig hochtraben lassen. Runter wiederum staucht sehr ... würde ich also warten.
Zum Hürden springen ... bei uns im Agi ist das Maß ca. 1 Jahr. Allerdings ist das variabel. Die Miniflitzer hopsen ab 9-10 Monate. Allerdings nicht gleich die geforderten 30 cm, sondern ab 5cm aufwärts mit Sprungtraining. Beginnend mit Cavalettiarbeit usw usw. Die Großen Hunde müssen tatsächlich min. 1 Jahr sein. Mein Vereinskollege hat bei seiner Weimaranerin gewartet bis sie 14 Monate war. Vorher hat er Koordinations- und Muskelaufbau in Vorbereitung aufs springen gemacht und dann recht zügig ihr die Arbeit an der Hürde beigebracht. Sie ist jetzt 2 und hat einen klasse Sprungstil und wirkt dabei unglaublich athletisch und fest in Vorder- und Hinterhand.
Ich denke, wenn man darauf achtet den Hund drahtig zu halten (ich meine damit nicht großhungern! find ich persönlich ganz gruslig für die Mäuse im Wachstum) und ihnen koordinativ viel beibringt (balancieren auf Baumstämmen, drehen auf kleinen Untergründen etc.), kann man da schon einiges steuern. Bringt der Hund natürlich genetisch die HD mit, kann man auch nix machen ...
