Ich hatte mal wieder einen Vormittag der so etwas anders lief, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Humboldt das Schnauzertier hat immer mal wieder Schmuddelohren, eigentlich nichts Schlimmes, einfach nur schmutzig. Das geht seit Monaten so. Sie sind schmuddelig, ich mache sauber und dann ist gut. Er kratzt nicht, sie riechen nicht unangenehm, sie sehen einfach nur schmutzig aus. Nun tobt er auch laufend mit unserer Bracke draußen auf dem Hof und schmuddelt sich dabei komplett ein. Jedenfalls war es über Wochen einfach nur ein optisches Problem. Seit ca. 2 Wochen jammerte der Knabe nun, wenn ich an sein rechtes Ohr komme und der Dreck wurde hart und krustig. Jeden Tag ein bißchen mehr und das linke Ohr wurde jetzt auch schmutzig. Also bin ich heute vormittag mit ihm zur Tierärztin gefahren, damit sie sich die Ohren mal anschaut. Mozart und Waikiki durften auch mit. Die Kleine sollte einfach mal Tierarztpraxis sehen, muß ja nicht immer was Negatives sein, das man da rein geht. Und Mozart hat ja immer mal wieder rechts etwas Triefauge. Das linke Auge ist als Junghund operiert worden, er hatte ein Rolllied. Und seine Ohren sehen eigentlich gut aus, aber er jammert, wenn man sie kämmt oder Haare zupft....
Ich also gutgelaunt zur Tierärztin, das Wartezimmer war erstaunlich leer und nach 5 Minuten waren wir dran. MOzart als erstes auf den Behandlungstisch. Auge angeschaut, Tropfen bekommen das das Auge sich etwas beruhigt und den Rat das rechte Auge dann operieren zu lassen. Ohren anschauen, sehen gut aus, sie kann nichts finden, meint er ist durch das Triefauge einfach empfindlich und hat mir Ohrentropfen mitgegeben. Klingen toll, ist Manuka-Honig aus Neuseeland mit drin. Die sollen ihm gut tun.
Dann Waikiki auf den Tisch. Sie hat tränende Augen. Das wäre nicht schlimm, die Bindehäute sehen gut aus. Ist wohl etwas viel Wind in die Augen gekommen. Das sie genetisch etwas empfindliche Augen hat weiß ich. Hatte auch mit nichts anderem gerechnet. So hat sie die Tierärztin mal wieder gesehen, eine kleine Untersuchung erlebt und gut war es.
Zuletzt also Humboldt auf den Tisch gehoben. Sie schaute sich kurz die Ohren an und hat ihm eine leichte Narkose verpasst, damit sie die Ohren in Ruhe und ohne Schmerzen für ihn sauber machen kann. Erstmal hat sich HUmboldt dreimal auf dem Behandlungstisch übergeben müssen. Er war ja nur leicht sediert und lag in Bauchlage da und spukte und spukte. Das Hundetier tat mir richtig leid.

Dann wurde das rechte Ohr gesäubert. Jede Menge Dreck und harter Ohrenschmalz wurde rausgeprokelt. Teilweise mit den Fingern, teilweise mit Pinzette und teilweise mit Ohrreiniger eingeweicht raus gewischt. Es war wirklich ausschließlich Schmutz und Ohrenschmalz.

Ich hatte ja schon Sorge, das ich irgendwas übersehen hatte. Aber keine Milben oder irgendwas anderes, was Ansteckendes. Das war ja meine größte Sorge.
Danach wurde mir mein halbschlafender Hund ins Auto getragen und ich bin erstmal einkaufen gefahren und was man sonst so noch erledigen muß, wenn man schon mal in die nächste Stadt fährt. Humboldt war ja auch ansprechbar, nur laufen und stehen ging noch nicht. Nach gut einer Stunde waren wir dann endlich zuhause, die Rückfahrt über hat er zuerst noch geschlafen, aber dann saß er schon wieder aufrecht und schaute aus dem Fenster. Zuhause angekommen musste er erstmal nötig pieseln (wie ein Mädchen, Bein heben ging noch nicht

), dann legte er sich ins Gras und pennte wieder ein. Ich habe ihn dann rein gerufen und er kam auch artig, krabbelte in seine Box, legte sich hin und pennte sofort wieder ein und schnarcht seitdem.
Ich hatte gedacht die Tierärztin reinigt Humboldt die Ohren, gibt mir Augentropfen für Mozart mit und das wäre es gewesen. Eigentlich hatte ich den Hunden versprochen, auf dem Rückweg im Wald anzuhalten und einen schönen Spaziergang zu machen. Natürlich haben wir auch nochmal über meine kleine Chihuahua-Hündin gesprochen. Der Klinik-Bericht liegt ihnen ja vor. Ist jetzt knapp zwei Wochen her. Die Tierärztin ist auch noch immer geschockt, das Nelli es nicht geschafft hat, wo sie doch schon fast über den Berg war.
Nun werde ich Mozart einige Zeit seine Augentropfen verabreichen und dann einen Termin für die zweite Augen-OP machen. Und im Herbst sehe ich die Tierärztin dann zur Kastra von meinen Mini-Shetty-Hengst, den ich ja vor einigen Wochen aufgenommen habe. Der Kleine war vorher als "Spielball" für einen großen Hengst in der Box genutzt worden. Er sollte jetzt erstmal mit zwei Doggen als Kumpel im Garten leben, bis er dann wieder mal für einen großen Hengst als Boxgesellschaft gebraucht wird. Der kleine Kerl hat fiese Narben von seinem Vorleben. Aber nun lernt er das Leben mit anderen Ponys in Gesellschaft kennen. Er läuft seit einigen Wochen mit meinen beiden Isländern und den drei anderen Shettys (alles Wallache) auf Koppel. Der Kleine war meine gute Tat für dieses Jahr.
Nun hoffe ich, das Humboldt die Aktion gut wegsteckt und Mozart dann die OP auch. Wenn dann noch die Hengst-Kastra im Herbst gelaufen ist, dann habe ich auch keine große Sehnsucht meine Tierärztin (außer zu den Impfungen) die nächste Zeit aufsuchen zu müssen.