Ich hab mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen ... möchte meinen Senf aber trotzdem dazu packen.
Mit Weiterleitung von Negativberichten sollte man sehr sehr vorsichtig sein, das kann als Verleumdung aufgefasst und angezeigt werden. Man darf lediglich seine Erlebnisse und seine Meinung äußern, aber nicht über sogenanntes "Hören/Sagen" berichten.
Auch verstehe ich nicht, warum erwartet wird, dass man warnt. Ist nicht jeder selber für das was er tut verantwortlich, muss sich nicht jeder selber informieren?
Kauft man ein Auto, wird sich informiert, werden Preis-/Leistungsverhältnisse vergleichen, werden Test- und Erfahrungsberichte hoch und runter gelesen.
Kauft man ein Hund beim Züchter, wird sich informiert, begutachtet man den Züchter. Fragt nach Erfahrungsberichten usw. usf.
WARUM kann man das nicht auch bei einem Hund den man aus dem Tierschutz holen will?
Offensichtlich ist es wirklich so, dass - sobald Mensch eine mitleidsheichende Story über einen Hund liest oder einfach nur ein Bild mit einem todtraurigen Hund in verwahrlostem Zustand sieht dass da dann das Gehirn ausgeschalten wird und nur noch das Herz regiert.
Da wird blind mit Spendengeldern um sich geworfen, da werden blind Hunde adoptiert/gerettet oder wie auch immer man das bezeichnen will.
Da wird nicht nach Erfahrungsberichten gesucht ..... da wird nicht recherchiert .... da macht man einfach.
WARUM?
Sicherlich, die betroffenen Hunde können nix dafür. Aber ... es ist nix anderes wie beim Vermehrer. Dem einen Hund hilft man und stürzt damit gleichzeitig viele 100 Hunde ins Elend.
Ich wage mal zu behaupten, dass es gut 75% aller nach D importieren Hunde nicht geben würde, wenn sie nicht so viele Auslandshunde importiert werden würden.
Die Länder haben es doch einfach: Der doofe Deutsche kommt und entledigt sie des massiven Hundeproblems. Was? Die Hunde reichen nicht? Es gibt mehr Nachfragen wie Hunde? Macht nix .... wir helfen nach!
Bevor sich nicht die Mentalität im Umgang mit Tieren in den betreffenden Ländern ändert, wird sich auch nichts an der Überpopulation der Hunde und der schlechte Zustand der Hunde ändern.
Es ist ganz einfach so, dass in vielen Ländern (auch in vielen Nachbarländern) ein Hund einfach nichts wert ist. Ein Hund hat zu funktionieren, für das was er angeschafft wurde, tut er es nicht und kostet gleichzeitig noch Geld (Krankheit, Alter), wird Hund entsorgt.
Wie Müll weggeworfen.
Das sind die Hunde, die dann letztendlich als Straßenhunde enden und dort dann - unkastriert wie sie sind - für Nachwuchs sorgen.
Warum sollten diese Menschen, die sich so verhalten ihre Einstellung ändern? Die Straßenhunde verschwinden doch über kurz oder lang - vom doofen Deutschen adoptiert. Die Menschen vor Ort haben dann keine Probleme mehr mit den Straßenhunden, sie sind ja nicht mehr da. Kann man doch weiter machen wie bisher!
Was ich mit dieser drastischen Darstellung sagen will:
Neben der Arbeit hier in D (Vermittlung von Hunden, Vor- und Nachkontrolle usw.usf.) ist die Arbeit im Ausland weit aus wichtiger. Sehr viel wichtiger!
Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung
Kastrationsaktionen an den Straßenhunden
Die hier genannte Rose ist nicht der einzigste Hund, der mit den Verhältnissen hier in D absolut seine Probleme hat .... die Dunkelziffer ist immens hoch.
Überlegt doch mal wie immens der Kulturschock für solche Hunde ist.
Vorgestern noch frei (halb wild) lebend auf der Straße .... entweder als Einzelgänger mit allen Höhen und Tiefen und allen Gefahren, oder aber in einem halbwegs stabilen Rudelverbund.
Gestern eingefangen und eingesperrt in einem Käfig, oder an die Kette in sogenanngen Auffangstationen Gehangen.
Heute per Massentransport, mit vielen Leidensgenossen, über Stunden nach D gekaart.
Heute von gutmeinenen Menschen, aber aus Hundesicht gefährlichen Menschen in Empfang genommen und von vorne bis hinten betütelt.
Diese Hunde kennen nichts, aber auch garnix von dem Leben hier in D. Die kennen keine Autos von innen, seltens Häuser oder Wohnungen von innen. Sie kennen keine Treppen, sie kennen keine Halsbänder oder Leinen, sie kennen keine Handtücher, Leckerlies, Möbel usw usf.
Sie werden von einem halbwegs freien leben - mit eigenständigen Entscheidungen - in ein Leben mit Regeln, Einengung, Leine und Halsband gestoßen.
Hochachtung vor der Gattung Hund, die mit solch massiven Unterschieden und Einschnitten so souverän umgehen kann und das dabei nur so wenige Auslandshunde auch tatsächlich ein Problem mit der Lebensumstellung haben. Es müssten eigentlich viel viel mehr sein.
Bzw. Es sind viel mehr als bekannt ist .... denn meist werden die Probleme der Hunde an dem Symptomen angepackt und terapiert auf Teufel komm raus, anstatt mal nach der Ursache zu forschen und ggf. mal drüber nach zu denken, woher der Hund kommt.
Weiter gehts mit dem Mittelmeerkrankheiten .... wichtig finde ich die Aufklärung darüber .... das tun die wenigsten Vereine!
Meist wird mit einem Schnelltest nur auf Leishmaniose getestet .... was ist mit dem Rest? Babesiose, Anaplasmose, Ehrlichiose, Dirofilariose, Hepatozoonuse .....
Diese Krankheiten sind genauso schlimm wie Leishmaniose! Und sind genauso "ansteckend" .....
Durch all die Auslandshunde besteht inzwischen in D die Ansteckungsgefahr für ALLE Mittelmeerkrankheiten. Warum? Weil nur eine einzigste Mücke genüg, die auf einem infizierten Hund saß, um mehrere andere Hunde damit anzustecken.
Wenn man sich nun überlegt, wieviele Hunde es inzwischen mit diesen Krankheiten gibt, dann ist es nicht verwunderlich, dass es inzwischen auch schon Hunde gibt, die niemals im Ausland waren, aber als diesen Krankheiten erkranken.
Dazu kommt, dass die meisten Schnelltest nicht sehr aussagekräftig sind. Sie können nur erkennen ob sich der Hund in einer Akuten Phase befindet oder nicht. Was, wenn der Hund aber gerade eine nichtakute Phase durchläuft? Der Hundehalter wird sich bedanken, wenn er wenige Monate nach Adoption des Hundes (inkl Schnelltestaussage: Dieser Hund hat keine Mittelmeerkrankheit) plötzlich einen todkranken Hund vor sich hat.
Wichtig ist also, wenn man sich für einen Tierschutzhund (evtl sogar Auslandshund) entscheidet ..... das man sich über die Arbeit des Vereines vor Ort informiert. Das geht nun mal nicht von heute auf morgen ..... bei einem Züchter geht das genauso wenig.
Um zum Thema RiN/LfD zurückzukommen. Diese(r) Verein(e) ist seit mind. 2004 in Tierschutzkreisen bekannt wie ein bunter Hund.
Wer sich da nun Jahre später, uninformierterweise, einen Hund holt, ist in meinen Augen für das verursachte Elend der Hunde durch diesen Verein mitschuld. So hart wie es klingt!
Die Arbeit der Basis (Pflegestellenbetreuer, Vermittler, Pflegestellen, Organisatoren) mag noch so gut sein, sie sind aber kein Garant dafür, dass die Spitze des Vereines genauso gut arbeitet.
Wenn man dann erfährt, dass sich der Vorstand aus Spendengeldern und Schutzgebühren ein monatliches Gehalt finanziert .... oder das Wohnhaus darüber finanziert wird .... oder die Privatwagen ....
Sowas erfährt man aber nicht von Pflegestellen und Co. Sowas erfährt man nur per Recherche im Internet und dazu muss man sich auf seinen Hosenboden setzen und googlen.
Und das manchmal selbst das nicht ausreicht, dass zeigt der momentan aktuelle Fall vom Zarenhof. Niemand wußte genau wie es dort zuging, alle wurden vorm Tor abgefertigt .... gespendet wurde aber trotzdem fleißig und adoptiert auch.
Gerade im Tierschutz ist es wichtig unbequem zu sein und nachzufragen .... ein TSV der nichts zu verbergen hat und wirklich ehrliche saubere Arbeit leistet, der wird JEDE Frage, sofern sie freundlich gestellt ist, beantworten.
Das ist die Meinung einer Hundehalterin, mit 2 Katzen aus privaten Notfällen, einem Hund aus dem örtlichen Tierschutz und 2 Auslandtierschutzhunden, die selber einige Zeit im TS gearbeitet hat und Gelegenheit hatte hinter die Kulissen zu schauen.
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