Hmm. Ich habe ja nun vor über 10 Jahren Nele zu mir geholt. Ich war damals etwas über 20, hatte noch nie einen Hund und habe mich ausgiebig informiert. Damals war für mich klar, dass es auf jeden Fall ein VDH Pudel werden sollte.
Lange habe ich selber sehr negativ über die Doodelei gewettert - gibt es doch keinen Bedarf für diese Hunde. Mag man die Frisuren der Pudel nicht, lässt man einfach den Bart stehen und schneidet den Hund sonst gleichmäßig. Mag man keine Locken oder die Art des Pudels nicht so gerne, ja dann geht man eben zur anderen Seite des Doodels und schaut sich bei den Retrievern um.
Ich habe im Laufe der kommenden 10 Jahre viele kurze Gespräche mit Fremden geführt, die mir nicht glaubten, dass Nele ein Pudel sei. Die wären doch immer kurz im Gesicht.
Für mich war auch immer klar, dass zu Nele irgendwann ein zweiter, größerer aber nicht riesiger Pudel einziehen würde.
Und schlussendlich zog dann etwa 9 Jahre später ein gezielt verpaarter Pudelmischling (ich mag das Wort Doodle nicht so) ein. Und die Entscheidung habe ich mir sehr schwer gemacht, schließlich kam das für mich nie in Frage.
Es kamen aber viele einzelne Faktoren zusammen. Die sowohl den Zeitpunkt des Einzugs als auch den Charakter des künftigen Hundes betrafen. Ich habe schlussendlich keinen Pudelwelpen gefunden, auf den alle Anforderungen gepasst hätten. Und ein reiner Golden oder Labrador kam für mich aus verschiedenen Gründen auch nicht in Frage.
Und dann gab es den Wurf im weiteren Bekanntenkreis und es wurde eine Hündin frei, die den Großteil dessen zu erfüllen schien, was ich suchte.
Die Doodelei war hier absolut keine schnelle oder unüberlegte oder uninformierte Entscheidung.
Mir sind beim Kauf auch keine hanebüchenen Versprechungen bezüglich Fell oder Charakter gemacht worden.
Schlussendlich entwickelt sich Tilda aber ziemlich genau so, wie ich es mir damals erhofft hatte.
Bin ich mit dem Pudelmix jetzt glücklicher als mit einem reinrassigen Pudel? Nein, keineswegs. Schlussendlich hätte ich vermutlich auch immer noch lieber einen reinrassigen Pudel gekauft, weil ich durchaus der Meinung bin, dass es für sinnvolle Zucht einen Verband und Richtlinien braucht.
Offenbar gibt es aber diesen „Bedarf“ an Doodles. Das mag einem als Pudelliebhaber seltsam erscheinen, aber irgendeinen Grund muss es ja geben, dass der Pudel (oder deren Halter?) nach außen hin auf Uninformierte oft einen schlechten Eindruck machen?
Meiner Meinung nach kann man da am besten helfen, indem man freundlich aufklärt, ohne dabei andere Menschen bloßzustellen.
Damit kann man vermutlich einigen Menschen ein paar Grundlagen über Genetik vermitteln sowie über Fellpflege, Charakter und über die Ausgangsrassen der Doodle.
Und wer sich dann auch mit dem entsprechenden Wissen für einen Mix entscheidet, wird dafür seine Gründe haben.