Advent, Advent ...

[gänseblümchen]

Ja, stimmt, gehäkelt.

[Iska]

das ist ja süß....

[Annitante]

Ein aktuelles Bild. Er ist jetzt trocken.

[Bupja]

Der sieht richtig toll aus.

[Iska]

es hat sich nicht mehr so viel verändert, oder?
Hast Du den Eindruck, die Blätter sind nochmal bissel kleiner geworden....?

[Annitante]

Viel kleiner nicht. Aber am Anfang drückten die Blätter von oben doch nach unten. Da hab ich ein kleines Klötzchen unten eingeklemmt, damit er nicht auf 3/4 einschrumpft. Jetzt sind die Blätter trocken und er hält stabil die Größe.

[Iska]

aaah... sehr gut....

[gänseblümchen]

Bei mir in meinem Elternhaus hatten wir immer eine Krippe zur Weihnachtszeit, von meiner Mama initiiert. Seit ich denken kann bin ich mit ihr jedes Jahr in ein Geschäft gegangen und habe eine neue Figur oder Zubehör dafür ausgesucht. So ist sie immer weiter gewachsen und war zuletzt wirklich groß (wir haben aus den Figurenkartons und alten Vorhängen immer eine Landschaft gebaut). Vor 12 Jahren ist meine Mutter gestorben und vor 8 Jahren hat mein Vater mein Elternhaus verkauft. Seitdem lagert die Krippe auf dem Dachboden meiner Schwiegereltern, weil ich nie den Platz dafür hatte (in unserer alten Wohnung auf keinen Fall, und hier im Haus hatte ich neben dem Platzproblem auch immer Bedenken, dass sie die Kinder und jetzt auch den Hund nicht überlebt (wobei sich Scotti vermutlich nicht dafür interessieren würde, aber…)). Jetzt hatte ich die zündende Idee, sie auf meinem Klavier aufzubauen Also alles, was da drauf rum stand, in einen Karton geworfen oder anderweitig verstaut und nun:





Es passt zwar nur ein Bruchteil drauf, aber immerhin! Den Stall hatte mein Vater übrigens selbst gebaut. Ich glaube, die ersten Teile sind deutlich älter als ich
Eigentlich ist sowas ja gar nicht mein „Stil“, aber das ist so eine Kindheitserinnerung, da hänge ich wirklich sehr dran.

[Rohana]

Wie schön dass Du nun eine Möglichkeit gefunden hast, Eure Tradition weiterzuleben und weiterzugeben! So wie Du Dich an Deine Kindheit mit dieser Krippe erinnerst, wird es ja später auch für Deine Kinder sein. Und wenn das dann mal ein Schäfchen kostet, das zu Bruch geht - das ist doch nicht sooo schlimm. Unsere Krippe hat auch die ein oder andere 'Macke' und das tut den Erinnerungen keinen Abbruch.

[gänseblümchen]

Naja, wenn sie auf dem Boden stehen würde… Du kennst meine Jungs nicht, wenn die ihre 5 Minuten haben (und die haben sie mehrfach am Tag. Oder in der Stunde? )
Aber grundsätzlich hast du natürlich Recht

[Rohana]

Nein, Deine Jungs kenn ich nicht. - Aber meine Kids waren auch, ehm, sagen wir mal 'fantasievoll' . Von daher: Der erhöhte Standort auf dem Klavier (das vermutlich für 'lustige Ideen' Deiner Jungs auch eher tabu ist), ist sicher nicht verkehrt . Ich liebe nur einfach diese Traditionen, die einem so ein ganzes Leben lang als Erinnerung und warmes, wohliges 'Daheim-Gefühl' bleiben.
- Auch wenn das manchmal echt seltsame Dinge sein können, die man da als 'weihnachtlich' empfindet. Wir haben zum Beispiel aus meiner Kindheit noch von Tchibo solche Hefte, in denen weihnachtliche Geschichten, Gedichte, Lieder gesammelt sind. Schon als Kind hab ich daraus das obligatorische Weihnachtsgedicht gelernt. Und alle Jahre wieder nutzten wir sie früher daheim und jetzt eben auch hier, um unserem Gedächtnis beim Absingen der Weihnachtslieder unterm Baum auf die Sprünge zu helfen. Irgendwann lagerten die Hefte mal im Keller und der Keller war feucht. Seither müffeln die Hefte übelst nach feuchtem Keller, nach Stockflecken. Ich finde das total unangenehm. Meine Kinder dagegen packen jedes Jahr die Hefte aus, schnuppern begeistert und erklären unisono 'Das ist der Duft der Weihnacht' .

[gänseblümchen]

Eine tolle Geschichte! Für mich gehören bestimmte Gerüche auch total zu Weihnachten dazu. Allerdings eher Kerzen- und Tannenduft
Aber manches gehört einfach dazu, und wenn es noch so verrückt ist. Ich habe auch als Jugendliche und junge Erwachsene zB das Wohnzimmer an heilig Abend nicht betreten, bevor es „an der Zeit“ war, auch wenn das Christkind da schon lange kein Thema mehr war Und die Tradition des Geschenke-würfelns haben wir aus meiner Kindheit auch übernommen

[Annitante]

Ich glaube, keine einzige Krippenfigur meiner Oma war mackenfrei. Und zu jeder Macke hatte sie eine Geschichte. Es hatte alleine 2x der Tannenbaum gebrannt. Was meint ihr wie faszinierend das für uns war

[Rohana]

Ja, so war es bei uns auch - selbst als wir alle schon groß waren. Am 24. war das Wohnzimmer verschlossen, die Glastüren mit Decken verhängt und abgeschlossen. Auf den Treppenstufen in den ersten Stock lag eine 'Engelslocke', die ein Engelchen dort nachts verloren hatte. Abends warteten wir erst bis alle eingetrudelt waren, was teilweise wirklich ewig dauerte, da mein großer Bruder zuerst mit seiner Schwiegermutter feierte und sie dann noch heim bringen musste. Wenn er und seine Familie endlich kamen gab es Essen. Und erst dann - da war es manchmal schon deutlich 20 Uhr vorbei - ging mein Vater ins Weihnachtszimmer, zündete die Kerzen am Baum an und kam dann raus, um zu verkünden, dass er das Christkind gerade noch beim Abflug gesehen hatte. Dann durften alle ins Zimmer und wir haben fleißig gesungen.
Danach durfte dann der oder die Jüngste das erste Geschenk aus dem riesigen Berg von Päckchen ziehen und es dem Empfänger geben. Wenn das Geschenk ausgepackt und bewundert war, suchte derjenige, der ausgepackt hatte, das nächste Geschenk aus. Da wir so viele Leute und so begeisterte Schenker waren, konnte das mal locker bis nach Mitternacht so weitergehen.
Dann wurden Spiele ausprobiert, Bücher angelesen und wenn nötig getauscht, es wurde erzählt, ... bis in den frühen Morgen.

Unsere alten Gipskrippenfiguren von daheim hab ich irgendwann als Jugendliche neu angemalt. Als meine Mutter starb sind die Figuren dann zu mir umgezogen.

[gänseblümchen]

Hach, so schön. Danke, fürs erzählen. Ich liebe Weihnachten