Häufig kommt man bei sowas auch weiter, wenn man mal nach "Zahnformel" + "Name des vermuteten Tieres" googelt. Da bekommt man dann sowas als Ergebnis:
I 0/3; C 1/1; P 3/3; M 3/3
I = Incisivi (Schneidezähne)
C = Canini (Eckzähne)
P = Prämolaren (vordere Backenzähne)
M = Molaren (hintere B.)
In dieser Darstellung stehen die Ziffern vor dem Schrägstrich für den Ober- die dahinter für den Unterkiefer. Es wird jeweils eine Hälfte des Ober-/Unterkiefers betrachtet. Das hier beschriebene Tier (Rothirsch) hat also im Gegensatz zum Schaf oder Reh (I 0/3; C 0/1; P 3/3; M 3/3) Eckzähne im Oberkiefer.
Bringt also im konkreten Fall nix, aber wenn man mal was findet, wo man so gar keinen Plan hat, kann das schon weiterhelfen - hierzulande bei Fleischfressern wegen des auf die jeweilige Beute spezialisierten Gebisses oft besser als bei Pflanzenfressern (siehe wikipedia-link unten, da steht dazu Einiges drin), weil viele der gefundenen Schädel ja Wiederkäuern (wie hier: Schaf, Reh, Ziege, Rind...) gehören, die alle die gleiche Zahnformel haben und insofern eher an der Größe und anderen Merkmalen unterschieden werden können.
Wenn man bei Zählung der Backenzähne unsicher ist, kann man sich als Faustformel merken, dass bei den meisten Arten (außer halt den Raubtiergebissen)
drei hintere Backenzähne existieren (also meistens M3 - selbst die Ratte mit ihrem weitgehend reduzierten Gebiss hat die: I 1/1 – C 0/0 – P 0/0 – M 3/3). Man kann dann also von hinten nach vorne zählen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen(*), aber die sind für normale "durch Wald und Flur Spaziergänger" nicht so relevant.
Bei den Raubtieren gibt es zur Orientierung die sogenannte Brechschere, von der aus man zählen kann. Das sind die beiden "großen" Backenzähne, die als "Fleischmesser" und Knochenzertrümmerer dienen. Das ist immer im Unterkiefer der erste Molar und im Oberkiefer der vierte Prämolar. Da kann man dann die Menge der Ps durch Zählung "nach vorne" bzw. Ms "nach hinten" ermitteln (siehe Zahnformeln der Raubtiere hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zahnformel)
*Beim Elefanten könnte man sich z. B. vertun. Die haben zwar auch drei hintere Backenzähne (I1/0 C 0/0 P3/3 M3/3 - die Stoßzähne sind also Schneidezähne und nicht - wie die meisten Leute immer denken - die Eckzähne!), aber einen horizontalen Zahnwechsel, d. h. die Backenzähne wachsen von hinten nach vorne aus dem Kiefer und es ist/sind immer nur ein bis zwei davon gleichzeitig in Benutzung. Ist auch auf wikipedia ganz gut erklärt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elefanten
Aber da Elefantenschädel hierzulande ja eher selten im Wald rumliegen und man sie auch ansonsten ganz gut erkennen kann, ist es ja nicht so dramatisch, wenn das bei denen nicht funktioniert
*grübel*... soll ich diesen Beitrag vielleicht lieber in die Rubrik "überflüssiges Wissen" verschieben?! Hat aber Spaß gemacht, ihn zu schreiben.
