Erstmal danke euch allen für die aufmunternden Worte.
Und jetzt - Achtung, es wird bestimmt ein längerer Post - zum aktuellen Stand.
Eine Erfolgsmeldung gibt es. Im Zuge des Leinenneukaufs habe ich noch diverse Kauartikel besorgt (Abwurfgeweihstange, gepressete große Knochen aus Rinderhaut...). Die liegen jetzt hier zur freien Verfügung und seit 2 Tagen hat der Wuckel nix mehr umdekoriert

So kann es bleiben. Wäre toll, wenn wir da schon einmal einen Haken dran machen könnten.
Und jetzt zum Seminar:
Gestern war der Praxisteil, heißt, es wurden Fälle vorgestellt und die Teilnehmer sollten die Anamnese und Trainingsvorschläge machen. Das war super interessant und hat viele AHA Effekte gebracht.
Für den Wuckel und mich hab ich folgendes mitgenommen:
Samson hat eine erlernte Aggression - heißt, er hatte mit seinem Verhalten irgendwann mal Erfolg. Bedeutet aber auch, dass wir das Verhalten grundsätzlich nicht wegbekommen werden in dem Sinne, dass er GbR jemals wirklich gut finden wird.
Grundsätzlich sind unsere Ansätze gut, aber ich habe mich zu sehr auf die eigentlichen Begegnungen konzentriert. Da Samson aber erst so kurz bei uns ist, müssen wir viel grundsätzlicher anfangen. Es geht also nicht nur darum die GbR Begegnungen zu managen, sondern darum Samson zu vermitteln, dass er in uns einen Fels in der Brandung hat, auf den er sich verlassen kann. Er muss nichts selbst regeln.
Die Idee Oskar zu treffen war dafür gut, Samson besser einschätzen zu können (Individualdistanz, Reizschwelle), aber auch, wenn wir ihn öfter treffen, erreichen wir damit nur eine Gewöhnung an Oskar. Samson wird das nicht auf fremde GbR übertragen, da ist der Trainer sich sicher.
Heißt konkret:
- "hand" (rechts) und "Fuß" (links) mehr trainieren
- das "schau" noch weiter etablieren. Das funktioniert mittlerweile ziemlich gut.
- den Hund nicht mit dem Rücken zum GbR absitzen lassen (macht man irgendwie automatisch, weil am einfachsten). Wenn möglich seitlich oder hinter mir. Samson soll nicht unruhig werden, weil er die Situtaion nicht überblicken kann bzw. nicht sieht und damit nicht einschätzen kann, was der GbR macht.
- konsequent sein und Regeln auch einhalten und durchsetzen (ich weiß, das ist eigentlich klar und normal, aber mit dem Pudelrudel läuft vieles einfach schon so eingespielt und automatisch, dass ich mir das wieder vergegenwärtigen muss, dass es Dinge gibt, die ich Samson erst noch erklären muss)
- Mehr auf Körpersprache gehen (grade bei den GbR Begegnungen), ein bisschen weg von der sprachlichen Kommunikation (fällt mir als Quasselstrippe recht schwer), da Körpersprache für den Hund viel eindeutiger ist, als Sprache. Außerdem kommt Körpersprache besser durch, wenn der Hund schon im Erregungslevel ist. Wenn er ausflippt also lieber anstupsen statt ansprechen.
- bei Begegnungen mit GbR (egal wie doof die Besitzer sind) versuchen selbst ruhig zu bleiben und Samson zu vermitteln, dass alles i.O. ist und wir es quasi gar nicht nötig haben, uns aufzuregen.
- Bei Hundebegegenungen (egal ob GbR oder nicht) das "Schau" einfordern und ihn dann erst frei geben zur Kontaktaufnahme. Er soll erst fragen. Eventuell überträgt sich das auf GbR? Wenn nicht, auch gut, schaden tut es ja nicht.
Fazit: wir müssen noch einiges an unserer Bindung tun und dann werden wir es schaffen, blöde Situationen zusammen zu händeln. Da bin ich mir sicher. Es ist eigentlich keine komplett andere Strategie, wir nehmen viel mehr noch eine Kompenente dazu.