Zum einen kann ich mich Sybilles Tipp nur anschließen: schau Dir die Vereine der Umgebung an, schau beim Training zu, sprich mit den Leuten, sowohl den Trainern als auch den anderen Mitgliedern. Und wenn Du Dich wohl fühlst, dann geh zum Probetraining, Schnuppertraining, wie auch immer. Denn jeder Verein ist anders ...
... so ist auch der Verein, in dem ich aktiv bin, anders gestrick als die bisher beschriebenen. Wir sind ein Hundesportclub, dem Namen nach. Und wir gehören zum swhv, dem hiesigen Regionalverband innerhalb des VdH. Trotz des Namens wird bei uns der Sport, der Besuch irgendwelcher Turniere eher klein geschrieben. Wir bieten Welpengruppen, Junghundegruppe, verschiedene Unterordnungsgruppen, Agility, RallyO und Mantrailen an. Dazu Kurse zur BH und zum TeamTest.
Im Vordergrund steht bei uns die Anleitung zur Erziehung eines Familienhundes, eines Hundes, der gut mit seinen Leuten zusammenleben kann, so dass alle Beteiligten Spaß haben. Die Leute, die über die Welpengruppe hinaus bei uns bleiben, machen zum großen Teil irgendwann den TeamTest. Aber es ist keine Pflicht, irgendwelche Prüfungen zu machen. Und nur die, die Spaß daran haben, machen dann mit Trailen, Agi oder RallyO weiter. Und auch bei den Agi- und RallyO-Leuten gibt es nur jeweils eine handvoll Teams, die auf Turniere gehen.
Bei uns sind meistens viele Teams gleichzeitig auf dem Platz. Oft wird in der Gruppe gearbeitet. Dabei versuchen wir wann immer möglich, zwei bis drei Trainer für eine Stunde zu haben. Dabei leitet dann einer die Gesamtgruppe an, erklärt die Übungen,... und der/die anderen gehen von Team zu Team für individuelle Anleitungen und Korrekturen. Diese Gruppenarbeit hat den Vorteil, dass die Hunde lernen, auch unter Ablenkung zu arbeiten, denn im Alltag erwartet einen ja auch keine ablenkungsfreie Umgebung. Aber ich weiß, dass diese Art von Training nicht jedem gefällt. Und für ein intensives Sporttraining ist das auch nicht geeignet.
Der genaue Ablauf der Stunde hängt dann nochmal vom jeweiligen Trainer ab, so dass es bei uns auch lohnt sich die verschiedenen Stunden mal anzuschauen. Auch sind die Stunden unterschiedlich gut besucht - naturgemäß ist es am Samstagnachmittag voller als in der Stunde, die ich Donnerstagmorgens halte.
Im Agi sind bei uns alle Teams auf dem Platz. Ein Team ist im Parcours, die anderen warten am Rand.
Ähnlich ist es im RallyO. Dabei stellen wir jeweils zwei Parcours auf - das passt auf unserem Platz ganz gut - und der Trainer läuft mit dem Team durch den Parcours, gibt Korrekturen und wir sprechen über mögliche Trainingsansätze.
Stachelhalsband oder gar Teletak haben in unserm Verein nichts verloren. Einem Jungespund, der über die Stränge schlägt, aber klar auch seine Grenzen zeigen - das gibt es durchaus. Aber mit Augenmaß und ohne Brutalität. Ansonsten wird mit Leckerlis, Spielzeug, Körpersprache, Clicker,... gearbeitet.
Das Vereinsklima ist sehr familiär. Aber auch bei uns ist es wie in jedem Verein: wir sind kein Dienstleistungsunternehmen - das unterscheidet uns auch von den Hundeschulen. Ein Verein funktioniert nur wenn alle mitmachen. Jeder muss pro Jahr Arbeitsstunden ableisten - bei Arbeitsdiensten auf dem Geländer oder im Vereinsheim, bei Festen oder indem man Kuchen oder Salate beisteuert. Dafür feiern wir auch zusammen, gehen auch mal gemeinsam in großer Runde spazieren o.ä. Diese 'Vereinsmeierei' muss einem schon ein bisschen liegen

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