Trainingshalsband/leine

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Resi
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Resi »

ok, dann ist ja gut. :streichel:

wir im Training auch noch eine Zusatzleine für einen DSH, der echt hoch im Trieb steht und recht wenig denkt. Jetzt nicht gleich losmeckern sondern erstmal lesen wie und warum. Der Rüde lernt durch Bewegung und Aktion, er denkt nicht viel wenn er Ruhe halten soll und langsam geht bei ihm nicht. Ihm helfen körperliche Beschränkungen sehr in der Ausbildung und er wird selbstverständlich auch positiv bestätigt. Dieser Rüde neigt zum Bedrängen und schieben während der Fussarbeit. er macht Fussi so gerne dass er immer besser sein will und dann eben viel zu dicht läuft. Normaler Ansatz wie rausdrehen und neu anfnagen, Schritt für Schritt usw bringt nichts da er sich dann so reinsteigert in "ich mach es besser" dass alles noch massiver wird. Klar hat er da in seiner Jugend etwas sehr falsch verknüpft aber niemand ist unfehlbar und so hat eben jeder seine ganz private Baustelle. Also trägt er jetzt im Training noch eine kleine Zusatzleine mit Stopp (Durchmesser des Elchlederteil ist ca 1,5cm und das Leder ist weich), die hat Fraule in der rechten Hand und wenn er anfängt zu schieben dann zieht sie ihn noch dichter an sich heran. Und da Druck bekannterweise Gegendruck erzeugt, drängt der Rüde so ein Stück vom Hundeführer weg und genau dieser Moment wurde anfangs bestätigt. Dazu gab es ein Hörzeichen bei ihm einfach "schubs" er hat das sehr schnell verstanden und inzwischen reicht dieses Wort und er weicht etwas zur Seite und dann bekommt er zur Zeit nach 4- Schritten seine Belohnung. Allerdings ist es so dass wir das Problem nur noch an Tagen haben an denen er ziemlich hochgefahren ist. Er wird also weder stranguliert noch wird ihm sonstwie Schaden zugefügt. Er erfährt einfach nur eine Begrenzung die er so nicht als wirklich angenehm empfindet und die sofort weg fällt wenn er richtig reagiert. Es handelt sich also zuerst um eine negative Verstärkung durch die Begrenzung um ihm zu zeigen was wir wollen. Da er dann ja aber dazu das Kommando gelernt hat und dieses inzwischen ausreicht und er dann für dessen Ausführung bestätigt wird kann man diesen 2. Schritt wieder als positive Verstärkung beschreiben.

Diese mini Nylonleinen die du meinst kenne ich leider auch und ich kenne auch Hundeführer die diese nutzen und ich kenne entfernt sogar Leute die sich nicht scheuen ihre Hunde daran quasi aufzuhängen aber letztere sind Gott sei Dank keine Hundesportler sondern ein CM -Anhänger... :evil: In diesen dünnen Strippen sehe ich ein Starkzwangmittel dass man gleichsetzen kann mit einem Teletakt- tierschutzrelevant!
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Boney
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Boney »

Fürs Mantrailing gibt es bei uns ein extra Geschirr plus Halstuch, als Signal jetzt muss du suchen/arbeiten.

Das Wort "Arbeiten" hat sich für den Hundeplatz auch bewährt, da weiß Nelson dann bescheid das etwas passiert.
Liebe Grüße
Britta mit Nelson und Bibi an der Seite und Boney im Herzen

Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie behalten

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Iska
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Iska »

ahso.... dann war das anders verstanden worden....

nein, solche Schmalleinen, die Du meintest, werden bei uns am Platz natürlich auch nicht verwendet.... :fechten:
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Gero
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Gero »

Thalassa,
hier gibts nen Schäferhundverein dessen Motto lautet: Der Deutsche Schäferhund trainiert nicht, er rückt aus! Das Schriftbild gleicht dem der Nazipropaganda und man ist seehr stolz auf die militärisch gedrillten Hunde!
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

caramia
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von caramia »

Bin ja mit dem Training zur Begleithundeprüfung angefangen. Alltags trägt unser Lockenwolf ein Geschirr an Schleppe oder langer Lederleine , beim Training Halsband mit dünner kürzerer Leine. So kann er gut unterscheiden lernen und auf Arbeitsmodus schalten. Nur das Motivieren ist noch schwierig , Leckerlie , selbst die Tollsten langweilen ihn nach kurzer Zeit ((( Bin noch am ausprobieren mit einen Felldummy , einen seiner Lieblinsgbälle und einen klienen Gummischwein :roll:
Mein Herz bellt :D
Doris

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Thalassa
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Thalassa »

Gero hat geschrieben:Thalassa,
hier gibts nen Schäferhundverein dessen Motto lautet: Der Deutsche Schäferhund trainiert nicht, er rückt aus! Das Schriftbild gleicht dem der Nazipropaganda und man ist seehr stolz auf die militärisch gedrillten Hunde!
:bekloppt: Da fehlen einem ja die Worte :bekloppt:

Wie es dort zugeht möchte ich nicht wissen. Die armen Hunde.

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Cindy
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Cindy »

@Anja

schöne Erklärung :klatsch:
Thalassa hat geschrieben: Aufgrund der Smileys hatte ich wirklich gedacht, das ist ironisch gemeint, und da werden diese grässlichen dünnen engen Leinen CM Leinen verwendet, mit denen die Hunde so malträtiert werden.
:mrgreen:

Es ist wirklich tatsächlich so.

Zu Yanta's Zeiten war ja noch Kette für die BH vorgeschrieben. Kette hatte sie zur zum BH Training dran. BH Training bestand bei uns aus 10 max. 15 Minuten Einzeltraining und viel Spiel, Spass, Spannung - sowohl daheim als auch auf dem Hundeplatz. Und nur da hatte sie auch die Kette dran. Wenn sie schon gehört hat, dass ich die Kette vom Haken nehme, kam sie angerast und knallte sich neben mich in Grundstellung mit leuchtenden Augen. Denn wenn Frauchen Kette vom Haken nimmt, dann heisst das "Trainieren". Solange die Kette irgendwie im Spiel war, war an entspanntes Spazierengehen nicht zu denken, denn dann versuchte Yanta immer Fuß zu gehen .... denn DAS wird ja belohnt.

Mit Jin versuche ich mich jetzt im Mantrailing.
Zu Anfang hatten wir da doch etwas Schwierigkeiten. Nicht mit dem Suchen an sich - das war kein Thema. Aber da ich mit ihr zu dem Zeitpunkt mal wieder exzessiv "auch Kleinpudel ziehen nicht an der Leine" trainiert habe, war sie sich trotz Geschirr nicht sicher, ob sie wirklich vorwärts gehen darf. Denn auch in dem normalen Alltagsgeschirr wollte ich nicht, dass sie wirklich zieht wie ein Schlittenhund.

Sie hat jetzt ein anderes Geschirr, das sie explizit und ausschliesslich für's Mantrailing anbekommt. Das hängt auch nicht am Haken mit den anderen "Alltagssachen", sondern ist in der "Mantrailingbox" mitsamt Leine und was man halt sonst so noch braucht.

Auch Rituale und Ankündigungen wie Anja sie beschreibt, sind gerade im Sport oder sonstigen Training sinnvoll und nützlich. Hunde lernen genau zu unterscheiden wenn man hier konsequent solche Rituale oder Ankündigungen auftrainiert.

Im Obedience ist meine Ankündigung für die Box bsp. "Send away" .... sprich, wenn wir in Richtung Box gehen, sage ich zu meinen Hunden "jetzt gehen wir Send away machen" ..... tja, für Jungspund Jeanny hatte ich zu Trainingszwecken die Box ganz am anderen Ende des Platzes aufgebaut, an einer Stelle, an der Jin sie noch nie gesehen hatte. Gut 70 m vom Platzeingang entfernt. Ich hatte meine Obi-Sachen am Platzeingang deponiert, komme mit Jin auf den Platz, hole noch Leckerliebeutel und Spieli aus dem Obi-Korb und sage währenddessen zu Jin "jetzt machen wir Send away" .... tja, als ich mich vom Korb aufrichtete stand Klein Jeanny nicht mehr neben mir sondern war auf dem Weg zur Box 70 m weiter :frech:

Eigentlich nicht das gewünschte Verhalten - aber:
sie war damals ja noch ein Jungspund. Und ihr Verhalten hat mir mehrere Punkte klargemacht:
1. sie hat genau das getan, was ich mit dem Signalwort "Send away" bezwecken wollte - nämlich aktiv nach der Box geschaut und sie ausfindig gemacht -> was wiederumg
2. mir zeigte, dass sie das visuelle Bild der Box als solches begriffen hat (sehr nützlich für die höheren Klassen im Obedience, speziell in der O3)
3. zeigte mir das Ganze, dass ich mal wieder viel zu wenig Zutrauen zu meinem jungspundigen Blitzmerker hatte -> meine anvisierte Entfernung zur Box waren 40-45m. Also das wollte ich so als Endziel für die Ausbildung haben ...... und an dem Tag waren KEINE 40 m angedacht gewesen, sondern vielleicht 15m, evtl. etwas mehr, abhängig vom Trainingsverlauf

Letztendlich sind diese Rituale/Ankündigungen nichts anderes als das berühmt-berüchtigte "An-/Abschalten" des Hundes.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

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Cindy
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von Cindy »

caramia hat geschrieben:Bin ja mit dem Training zur Begleithundeprüfung angefangen. Alltags trägt unser Lockenwolf ein Geschirr an Schleppe oder langer Lederleine , beim Training Halsband mit dünner kürzerer Leine. So kann er gut unterscheiden lernen und auf Arbeitsmodus schalten. Nur das Motivieren ist noch schwierig , Leckerlie , selbst die Tollsten langweilen ihn nach kurzer Zeit ((( Bin noch am ausprobieren mit einen Felldummy , einen seiner Lieblinsgbälle und einen klienen Gummischwein :roll:
Die Frage ist, ob es an den Leckerlies oder Spielies liegt oder am HF?

Das ist nicht böse gemeint - aber mal ein Beispiel:

Vor Jahren sollte ich kurzfristig ein junges Mädchen mit Airedale Terrier Hündin im Obi zum Training übernehmen, da die eigentliche Trainerin für einige Zeit ausgefallen ist. Ok, kein Thema - das Mädchen (ich glaube, sie war damals noch keine 14) hat die Airedale Hündin allein ausgebildet - ok, mit Unterstützung der Mutter im Sinne von "Hundeplatz Chauffeur" und "Tagesbetreuung inkl. Alltagserziehung". Aber sportlich hat das Mädchen das allein gemacht.
Nur war diese junge AT Hündin auch sehr schwer zu motivieren .... das Mädchen war sehr zurückhaltend und schüchtern. Und sich auf dem Platz für den Hund zum Affen machen als Bestätigung konnten wir völlig vergessen - da war sie viel zu verkrampft.
Wir haben dann mit externer Bestätigung gearbeitet - Ball auf den Boden gelegt, meinereiner sich daneben gestellt, um zu verhindern, dass sich die Hündin selbst bediengt. Mädchen und Hund gingen 2-3 Schritte an, Click und Wettrennen zum Ball, dort etwas Zergeln. Dann Leckerlie-Ball-Tausch und das Ganze wieder von vorn. Nach dem dritten Mal war die Hündin völlig konzentriert und hochmotiviert dabei - für sie war das recht ruhige "Leckerlie in den Fang schieben" oder ab und an mal Balli an der Schnur vor der Nase baumeln, dass das Mädchen bisher als Bestätigung praktiziert hatte, nicht wirklich eine Bestätigung. Aber gemeinsam zum Spieli rennen und dort etwas zergeln - das war für die Hündin ein Spass und das Mädchen konnte etwas aus sich rausgehen, ohne sich gefühlt "zum Affen" machen zu müssen.


Deshalb überlege Dir mal in einer stillen Stunde, ob es vielleicht auch an Dir liegen könnte? Oder evtl. am Training? Da wäre die Frage, wie ihr trainiert, wie lange ihr trainiert usw.

Allerdings ist das alles etwas sehr off topic. Wenn Du willst, kannst Du ein neues Thema aufmachen.
Viele Grüße
Cindy


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plüsch
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Re: Trainingshalsband/leine

Beitrag von plüsch »

Frodo hat auch extra Hundeplatz Klamotten.
Am Platz trägt er ein Rundlederhalsband und eine dünne Fettlederleine. Dazu gibts eine kleine Beißwurst, die wir nur am Platz als Belohnung nutzen.
Wenn ich die drei Sachen in den Rucksack packe, hüpft das Pudeli schon vor Freude auf und ab :mrgreen:
Liebe Grüße von Resa mit den Plüschis

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