Das Spürhundetraining mit Raven mache ich in Anlehnung* an das „Arbeitsbuch Spürhund“ von Paul Bunker. Untertitel: „Ein 15-Tage-Programm zur Geruchsprägung“. Also, erfahrene Spürhundetrainer schaffen das mit einem „rohen“ Hund wahrscheinlich wirklich in 15 Tagen, wir sind aber schon länger dran.

Buchinhalte:
- Konditionierung über Clicker / Marker
- Belohnung Futter / Spielzeug. Belohnungshierarchie festlegen (immer wieder, nicht nur 1x). Variable Belohnung.
- Geruchsauswahl, -beschaffung, - verfügbarkeit, -lagerung. Umgang mit dem Geruch.
- Anzeigetraining (Trainingsschritte, Anzahl und Wiederholungen, Kontrolle). Videos können über QR Code abgerufen werden.
- Geruchsprägung (Differenzierung, Nullbehälter, Verleitgerüche).
Beachten: Nicht enthalten ist das Erlernen von Suchsystemen!
*In Anlehnung, weil ich in einigen Punkten vom Buch abweiche:
- Ich achte nicht penibel auf Geruchskontamination im Umgang mit den Geruchsproben und deren Aufbewahrung. Fasse sie immer direkt an und spüle sie auch nicht jedes Mal ab.
- Mache nicht immer die Pausen im Training sondern höre immer früher auf.
- Anzeige nicht im sitzen sondern stehen.
Da ich keinen Zielgeruch habe, trainieren wir nur mit Stückchen von rotem Kong.
Zuerst habe ich wie im Buch das Anzeigeverhalten sitzen und starren trainiert. Habe mich dann aber umentschieden, da ich es auch im Freien nutzen möchte und weiß, dass Raven sich nicht gern auf z.B. sehr nassen Boden setzt. Deshalb soll er jetzt stehen und starren. Schwierig ist das richtige Timing beim Markern, da Raven gern mit dem Maul untersucht oder auch mit der Pfote dran geht und ein sehr schneller und ungeduldiger Hund ist. Durch das jahrelange Dummytraining ist es bei ihm auch fest verankert, dass er Dinge beim Training mit mir mit dem Maul aufnehmen will.
Ich habe dann gemarkert, wenn er noch mehr als meine anvisierte Zieldistanz zum Kongstückchen hatte und dann immer später. Sich die Distanz also verringert hat. Ich muss zugeben, dass wir bei der Anzeigedauer nicht das Ziel aus dem Buch erreicht haben.
Auch schwierig war, dass er nicht den Kopf runter genommen sondern sich hingelegt hat, wenn das Kongstück tiefer war. Mein Hand bewegte sich dabei sehr ähnlich zur Platz-Geste. Das habe ich auch sehr kleinschrittig trainiert. Also, erst in Schnauzenhöhe gehalten und dann Zentimeterweise tiefer. Das ging nicht an einem Trainingstag.
Geruchsprägung mit Kongstückchen im Behälter ist einfacher. Er hat nicht versucht sie ins Maul zu nehmen. Wenn er sie angestupst oder mit der Pfote berührt hat, habe ich nicht gemarkert. Damit er dann nicht ein ganzes Programm von Sitz, Platz … abspult, bin ich ruhig mit ihm von dem Behälter weggegangen. Habe ihn sitzen lassen und dafür belohnt. (Aufgabe die er kann und dafür belohnt, damit nicht gefrustet). Bin dann wieder zum Behälter. Das hat er recht schnell kapiert. Die Differenzierung Nullbehälter und Konggeruch und jetzt mit einem Verleitgeruch klappt im Lining sehr gut. Auch wenn ich die Behälter umstelle. Wenn ich die Behälter im Raum verteile, ist noch Luft nach oben. Denke, da sollte ich jetzt besser darauf achten, dass ich die Behälter bzw. den Geruch getrennt aufbewahre. Habe es mit den Behältern mal im Wald versucht. Zwei Nullbehälter, einer mit Geruch. Das war so aufregend, dass gleich die Pfoten eingesetzt wurden. Habe dann nur einen Behälter genommen und es hat wunderbar funktioniert. Kongstück allein wollte er draußen gleich wieder mit dem Maul aufnehmen. Habe es festgeklemmt und gemarkert, wenn er ein Stück zurück gegangen ist. Das finde ich noch nicht so befriedigend. Ob es vielleicht hilft, ein höheres, schmales Glasgefäß zu nehmen, in das er die Schnauze nicht reinstecken kann und er damit ein Gefühl für den Abstand zu entwickeln? Oder hier auch wie drinnen ganz kleinschrittig starten?
So schön wie auf diesem Foto ist die Anzeige draußen nicht immer.

Training im Raum mit Behältern. Raven schnüffelt an dem zweiten Behälter intensiv. Da er den Kopf aber dabei nicht ruhig hält, weiß ich, dass er noch nicht gefunden hat und noch nicht anzeigt
https://youtu.be/9onLtfSq4P8
@txakur: Den Knoten bei der Anzeige perfekt lösen kann ich leider nicht. Ist es bei den Salamandern wichtig, dass das Tier angezeigt oder könnte man nicht über z.B. (frischen) Kot auf das Vorhandensein schließen? Naja, vielleicht Quatsch. Über das Verhalten von Salamandern weiß ich nicht gerade viel. Anzeige im sitzen? Dann ist schon mehr Distanz. Es gibt im Internet aber einige Führer von Artenspürhunden (z.B. https://artenspuerhunde-deutschland.de/). Vielleicht findest du dort Hilfe.
Noch ein Buchtipp: „Suchen Finden Zeigen: Das Spürhundebuch für Training und Einsatz“ von Michaela Hares, Jacqueline Koerfer, Katja Krauß
https://www.amazon.de/Suchen-Finden-Zei ... 3954643243
Überarbeitet: Ich würde beim Training nicht alles so machen, wie im Buch beschrieben, aber insgesamt wird viel Wissen vermittelt. Vielleicht findest du es ja in einer öffentlichen Bibliothek bei dir in der Nähe. Über Fernleihe müsste es gehen. Habe es mir hier in einer Bezirksbibliothek ausgeliehen.
Nachtrag: In dem Buch steht am Anfang noch viel zu Tellington Touch. Nichts dagegen, aber das gehört für mich nicht zwingend mit der Spürhundearbeit zusammen.