Vegan - Konflikt?

Fragen und Tips rund um die Nahrung.

Moderator: Andy

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Bupja
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Bupja »

Hier ein interessanter Artikel zum Thema Insekten als Nahrung: https://home.benecke.com/publications/w ... e-idee-ist

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txakur
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von txakur »

A.madeo hat geschrieben:
Mi Apr 10, 2024 9:39 pm
Ja, die Evolution….den Menschen gab es auch schon als reinen Pflanzenfresser (ggf hat er leicht zugängliche Proteine wie Käfer, Würmer o. Ä. zu sich genommen, da bin ich nicht in der Materie), irgendeiner hat halt angefangen, Tiere zu essen und festgestellt, dass er mit diesen Proteinen stärker, schneller was auch immer ist….und gewann die Kriege gegen die Pflanzenfresser, bis es die nicht mehr gab.
Das ist schlicht falsch - in vielfacher Hinsicht. Evolutionsbiologie Kapitel 1. Homo sapiens hat "schon immer", also seit sich seine Entwicklungslinie von den anderen Spezies getrennt hat, Nahrung tierischen Ursprungs zu sich genommen. Seine Physiologie ist daran angepasst, wenngleich sie eine erstaunliche Plastizität aufweist und mit quasi rein carnivorer Nahrung (Inuit, Massai - jeweils traditionelle Ernährung, heute nicht mehr...) wie auch vegetarischer Ernährung zurechtkommt. Eine rein vegane Kost geht unter "natürlichen" Umständen auf Dauer nicht. Das wissen selbst die Jainas, die Milchprodukte gestatten, da erfolgreiche Schwangerschaften und gesunde Kinder sonst nicht sichergestellt werden können.

Ich klink mich jetzt hier aus, weil es ja offensichtlich nicht um Gewissenskonflikte und die Fakten dazu, sondern um die Verbreitung von Ideologie geht...
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Pat
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Pat »

Bupja hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 12:31 pm
Hier ein interessanter Artikel zum Thema Insekten als Nahrung: https://home.benecke.com/publications/w ... e-idee-ist
Okay, der Mann ist natürlich ein Hardliner. Aber trotzdem interessant, Danke für den Link.
Es ist biologisch falsch, Tiere zu „verwenden“. Außer, ich befinde mich in irgendwelchen Not-Situationen.
Aber ich wills hier jetzt auch nicht noch mehr anheizen.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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A.madeo
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von A.madeo »

Es geht nicht um eine Ideologie, aber es gibt da auch andere Hinweise
https://www.geo.de/magazine/geo-wissen- ... ser-stimmt
Es wäre schade, wenn du dich ausklinkst und ist auch nicht erforderlich.
Was ist denn mit den anderen Aspekten, wo wir konträre Informationen haben?
Das ist kein Hund, das ist ein PUDEL!!!

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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von A.madeo »

Ich würde gar nicht sagen, ob es richtig oder falsch ist, Tiere zu essen, nur wie es aktuell abläuft, das kann mM nicht richtig sein. Und es fällt mir wirklich schwer, meinem Hund Fleisch von einem Tier vorzusetzen, welches kein annähernd artgerechtes Leben hatte.
Das ist kein Hund, das ist ein PUDEL!!!

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Isi
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Isi »

Greta sagt "Fleisch ist mein Gemüse" und verweigert Obst und Gemüse, außer es ist unters Fleisch gepampt.
Sie unterscheidet auch zwischen Butter, Margarine und veganer Butter: Nur Butterdosen werden von ihr am Ende ausgeleckt, die beiden anderen Varianten verschmäht sie.
Da ist sie konsequent.

Ich trage den Konflikt in mir, dass ich keine Vegetarierin mehr bin, aber eigentlich keine Tiere essen oder füttern mag und es trotzdem mache.

Ich finde Fleisch reduzieren auch gut und da zählt jedes kleine bisschen, finde ich.
Leider ist Greta recht krüsch und hat Veggie-Futter bisher immer nur mal kurz akzeptiert, sonst fände ich das für tageweise eine gute Sache oder auch als Trainingsleckerli - wenn es denn bei ihr funktionieren würde...
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

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txakur
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von txakur »

A.madeo hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 1:27 pm
Es geht nicht um eine Ideologie, aber es gibt da auch andere Hinweise
https://www.geo.de/magazine/geo-wissen- ... ser-stimmt
Dieser Artikel widerspricht meinem Text in keinster Weise. Dass Du annimmst, es wäre so, zeigt höchstens, dass Du entweder meinen oder den Geo-Text nicht verstanden hast. Du versuchst, einen Text, der vor dem massiven Konsum meist hochverarbeiteter Lebensmittel tierischen Ursprungs in den Industrienationen warnt, als eine Aufforderung zu veganer Lebensweise zu instrumentalisieren.
Das steht da nicht drin. Ihn als Widerspruch zu meinem Text anzuführen, grenzt an das kreieren alternativer Fakten.

Und genau deshalb geht es hier um Ideologie. Ich werde also nicht mit Dir diskutieren, versprochen. Allerdings werde ich mir erlauben, wann immer Du unhaltbare Behauptungen aufstellst, darauf hinzuweisen. Mit Quellenangabe, versteht sich. Du kannst gerne vegan leben, ich habe keinerlei Missionierungsdrang bzgl. irgendwelcher Ernährungsformen - der Mensch ist da (wie bereits erwähnt) sehr flexibel. Aber wenn Du die Biologie verbiegen möchtest, um unwidersprochen etwas als "natürlich" hinzustellen, das es nicht ist... dann musst Du Dir eine andere Spielwiese suchen.

Eine spannende Debatte zur Ethik wäre nämlich, wie Homo sapiens es schaffen könnte, sich einerseits selber artgerecht zu ernähren und zu verhalten und andererseits auch allen anderen Spezies den Raum dazu zu geben. Und damit meine ich ganz sicher nicht HundKatzeKuh, sondern die, die nicht "menschengemacht", "niedlich" und/oder angeblich "nützlich" sind.
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Morgana
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Morgana »

A.madeo hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 1:30 pm
Ich würde gar nicht sagen, ob es richtig oder falsch ist, Tiere zu essen, nur wie es aktuell abläuft, das kann mM nicht richtig sein. Und es fällt mir wirklich schwer, meinem Hund Fleisch von einem Tier vorzusetzen, welches kein annähernd artgerechtes Leben hatte.
Mit dieser Einstellung musst du entweder deinen Hund barfen oder bekochen und das Fleisch dazu aus entsprechenden Quellen beziehen. Ist alles eine Frage des Geldbeutels.
LG Stefanie

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txakur
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von txakur »

Pat hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 1:24 pm
Es ist biologisch falsch, Tiere zu „verwenden“. Außer, ich befinde mich in irgendwelchen Not-Situationen.
Aber ich wills hier jetzt auch nicht noch mehr anheizen.
:mrgreen: Why not? Die Zähmung des Feuers hat die Menschheit einen gewaltigen Schritt weiterkatapultiert (man blieb nicht nur warm im Winter, sondern tötete auch noch haufenweise Bakterien und Parasiten im Steak ab 8) )

Du hast doch genau den interessanten Kernpunkt rausgefischt: Seine und meine Ansichten zum Thema sind gar nicht weit voneinander entfernt (was irgendwie logisch ist, weil wir uns auf die gleiche wissenschaftliche Faktenlage beziehen), lediglich die Definition von "Notsituation" - ich würde es lieber mit dem Begriff "Notwendigkeit" belegen - differiert.

MB hat für sich die Entscheidung getroffen, dass die global vernetzte Industriegesellschaft ihm mittlerweile ausreichend Alternativen zu tierischen Produkten zur Verfügung stellt: Kunstfasern statt Leder und Pelz, Agavendicksaft statt Honig, Soja und Kichererbsen statt Fleisch. Und natürlich das B12 aus dem Bioreaktor. Das ist eine legitime Entscheidung. Ich zweifle jedoch nicht daran, dass auch er in dem, was er als "Notsituation" charakterisiert (Überleben OHNE die ganzen Bequemlichkeiten der chemischen Industrie und der Luft- und Schifffahrt, z. B. im Deutschland des 15. Jahrhunderts) die Notwendigkeit des Rückgriffs auf ein gewisses Mindestmaß an tierischen Produkten sieht (und auch darauf bestehen würde, dass z. B. sein nicht vorhandenes Kind in der Wachstumsphase irgendwas isst, wo genug B12 & Co. drin sind).

In Mitteleuropa gesund vegan zu leben ist letztendlich die Substitution der Biologie durch die Chemie/Technologie. Das soll jetzt keine Wertung sein. Es ist einfach eine Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muss. Allerdings setzt der Umstand, dass wir die Möglichkeit zu dieser Entscheidung haben, nicht die Biologie außer Kraft (und legitimiert auch nicht das Verbreiten von Halbwahrheiten).
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slyfly
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von slyfly »

Und wenn es darum geht, die Massentierhaltung und auch die Nutztierhaltung nicht zu unterstützen (was grundsätzlich ja durchaus löblich ist), kann sich auch an einen Jäger wenden oder den nächstgelegenen Wildhandel oder den Jagdverband. Zum Beispiel https://www.wild-auf-wild.de

Regional, Freiland und ganz schön Bio :mrgreen: Nur ja, getötet werden auch diese Tiere.
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

Pudeljungs
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Pudeljungs »

Würden unsere Hunde in Freiheit leben würden sie sich mit Sicherheit nicht vegan ernähren. Bei einem hochgradig allergischen Hunden kann ich mir so eine Ernährung vorstellen, aber nicht bei einem gesunden und fitten Hund. Die Frage ist auch, wie gesund ist es, den Hund nur vegan zu ernähren und das für immer und nicht mal so eben aus Lust und Laune, weil Mensch gerade mal vegan lebt. Wir Menschen sollten uns auch abwechslungsreich ernähren. Ist immer besser als einseitig.

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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von A.madeo »

@Txakur: Ein wenig verdrehst du einem schon die Worte. Ich habe dir nicht widersprochen, sondern in dem Artikel auch Hinweise gefunden, dass der Mensch durchaus mehr Pflanzenfresser als Fleischfresser war.
Hochverarbeitete Lebensmittel sind auch in der veganen Ernährung nicht sinnvoll und auch nicht notwendig, statt einem Schweineschnitzel ein Sojasteak zu essen, ist wohl wirklich der Versuch, einen adäquaten Ersatz für das tierische Produkt zu finden. Das klappt nicht, weil es von Konsistenz, Geschmack, Textur einfach anders ist.
Industrialisierung und Globalisierung sehe ich gleichermaßen als Segen wie als Fluch, die Lebensmittelpalette wird dadurch größer, es gibt nicht nur saisonal regional, Nahrung aus anderen Kulturen fließt mit ein (positiv wie negativ).
Ich denke, es war noch nie so einfach, sich vegan zu ernähren, wie heute, da ist eine unwahrscheinliche Entwicklung drin (damit meine ich nicht die Zunahme an Convenience-Produkten), der Austausch von Rezepten, eigene Herstellung veganer Alternativen, die nicht den Anspruch haben, wie etwas „Bekanntes“ vom Tier sondern ganz für sich gut zu schmecken…

Vielleicht hätte ich meinen Titel und Eingangsfrage anders, seichter stellen sollen, gar nicht zum Veganen hin, sondern eher: habt ihr einen Gewissenskonflikt, eurem Hund Futter aus konventioneller Tierhaltung anzubieten? Kauft ihr nur aus artgerechter Tierhaltung und seid bereit, den Mehrpreis dafür zu bezahlen?
Ich habe das Gefühl, dass du dich unfassbar von mir provozierst fühlst, was in keiner Weise meine Absicht ist. Auch verbreite ich keine Ideologien oder instrumentalisiere…
Aber der Weg kann doch auch nicht sein, einfach so weiterzumachen und sich nicht mit dem Gedanken zu tragen, ob eine deutlich pflanzenbasiertere Nahrung mit den heutigen Errungenschaften nicht doch zumindest zu einem gewissen Grad auch für unsere Hunde gesund sein kann.
Evolution heißt Entwicklung….warum nicht in eine etwas veganere Welt??
Ggf. war die Idee einfach schlecht, diese Sorge in einem Forum mit vorwiegend Fleisch konsumierenden (ob selber oder in Form von Futter) Protagonisten zu stellen, die Vorstellung, bekannte Wege zu verlassen, scheint beängstigend zu sein und User mit ähnlichen Gedanken scheint es eher nicht zu geben.
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A.madeo
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von A.madeo »

Pudeljungs hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 5:21 pm
Würden unsere Hunde in Freiheit leben würden sie sich mit Sicherheit nicht vegan ernähren. Bei einem hochgradig allergischen Hunden kann ich mir so eine Ernährung vorstellen, aber nicht bei einem gesunden und fitten Hund. Die Frage ist auch, wie gesund ist es, den Hund nur vegan zu ernähren und das für immer und nicht mal so eben aus Lust und Laune, weil Mensch gerade mal vegan lebt. Wir Menschen sollten uns auch abwechslungsreich ernähren. Ist immer besser als einseitig.
Wenn sie den Hasen nicht erwischen, vielleicht schon (Scherz). Das mit den allergischen Hunden ist auch ein Aspekt: wieso vertragen denn so viele ihre eigentliche Nahrung nicht? Und tue ich ihnen dann einen Gefallen, ihn vegan (was ja nach der hier vorherrschenden Meinung mangelhaft ist) zu ernähren?
Hmm, aus Lust und Laune den Hund vegan ernähren, da bin ich bei dir….daher auch meine Eingangsfrage.
Vegan ist übrigens unfassbar abwechslungsreich….ich nehme viel mehr verschiedenartige Lebensmittel zu mir als zu meinen „Fleischzeiten“… diese Vorstellung hatte ich damals allerdings auch nicht…da geisterten auch Gedanken wie: das und das willst du nicht, wovon soll man leben? Völlig unbegründet, es gibt so vieles, was ich nicht auf dem Schirm hatte (wie die Masse der omnivor essenden Menschen).
Interessanterweise sind meine Allergien mit der veganen Nahrung stark zurück gegangen, so als netter Nebeneffekt…..dann kann es doch sooo schlecht nicht sein?
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Pat
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Pat »

txakur hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 3:28 pm

In Mitteleuropa gesund vegan zu leben ist letztendlich die Substitution der Biologie durch die Chemie/Technologie.
Ist das der Fall? Soweit ich weiß, ist es tatsächlich nur Vitamin B12, was ohne tierische Produkte schwierig bis unmöglich ist abzudecken. Omega 3 auch schwierig, aber mit Algen (hab ich im so im Kopf) machbar. Alle anderen Aminosäuren und Co kriegt man meines Wissens nach auch mit pflanzlicher Ernährung (ohne Ersatzprodukte)- also Biologie. Oder bezieht sich Technologie wiederum auch auf zB den Transport von Produkten, die es hier nicht regional gibt? In dem Fall hast Du dann damit natürlich recht.

Insgesamt ist es ja einfach wichtig, wenn man sich vegan (oder vegetarisch) ernähren möchte, zu schauen was man alles braucht und wie sich das abdecken lässt.
Selbiges gilt meiner Meinung nach auch für den Hund.
Was braucht und verträgt er und wie kann ich sicherstellen, dass er das erhält. OB das ohne Fleisch/tierische Produkte geht, kann und vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber das lässt sich doch sicher rausfinden und 'berechnen'.
Beim Barfen wird das doch auch gemacht und berechnet. Und dann hat man doch ne klare Antwort.
A.madeo hat geschrieben:
Do Apr 11, 2024 9:45 pm
Vielleicht hätte ich meinen Titel und Eingangsfrage anders, seichter stellen sollen, gar nicht zum Veganen hin, sondern eher: habt ihr einen Gewissenskonflikt, eurem Hund Futter aus konventioneller Tierhaltung anzubieten? Kauft ihr nur aus artgerechter Tierhaltung und seid bereit, den Mehrpreis dafür zu bezahlen?
Nein und Nein.
Ich achte für mich selbst schon darauf, dass ich zumindest halbwegs 'vernünftiges' Fleisch kaufe, esse aber wirklich wenig Fleisch (was vorrangig aber daran liegt, dass ich nicht kochen kann und bei uns halt der Vegetarier der 'Koch' ist und ich kein Brot esse, weshalb ich auch keinen Aufschnitt esse). Im Restaurant ist es mir ehrlicherweise egal. Klimaseitig kann ich das sehr gut vertreten, mein Fußabdruck ist an vielen anderen Stellen winzig. Auch was das Tierwohl angeht, habe ich keine Gewissensbisse, weil es eben verhältnismäßig so wenig Fleisch ist, das ich zu mir nehme. Natürlich finde ich die Massentierhaltung auch schrecklich. Ich bin der Meinung wenn wir alle (in der (entwickelten) Welt) einen gemäßigten Konsum tierischer Produkte hätten, hätten wir 2 große Probleme weniger.

Zurück zum Thema, ich habe auch keinen Konflikt, was das Hundefutter angeht. Hinzukommt: Ich habe mit Bobby eine ziemliche Tortur hinter mir, was die Suche nach gut verträglichem Futter angeht. Ich bin froh, etwas gefunden zu haben, das er a) frisst und b) verträgt. Ich investiere viel Zeit und Geld in den Hund und sein Wohl, seine Pflege und alles. Aber ich bin froh, was das Futter angeht, zu meiner bewährten Sorte greifen zu können und damit wenig Aufwand zu haben.
Ich kann den Konflikt trotzdem in gewisser Weise nachvollziehen. Ermittel doch einfach mal den Nährstoffbedarf, schau wie er sich decken lässt, versuche an regionales Futter zu kommen. Sollte all das nicht machbar sein, dann bleibt am Ende ja eigentlich nur die Wahl zwischen schlechtem Gewissen oder keinen Fleischfresser mehr zuhause halten (rein rational)
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Re: Vegan - Konflikt?

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Um noch mal auf den Ausgangspost einzugehen.
Ich habe meinen ersten Hund, einen Großpudel aus Überzeugung gebarft, da aber selten mit Fleisch aus kbH.
Bei meinem Anbieter gab es nur Huhn und da war wenig Fleisch dabei, gegen den vielen Knorpel hätte ich ja nix gehabt, aber es waren sehr viele, z.T sehr spitze, scharftkantige Knochenspltter dabei.
Ansonsten war mir das Biofleisch bei einem so großen Hund einfach zu hochpreisig (nicht überteuert, aber eben zu teuer für mich).

Als Barfen ihm nicht mehr gut bekam bin ich bei Biofutter (Terra Pura) aus der Dose gelandet. Damit hatte ich immer ein gutes Gefühl. Fleischanteil (wie bei vielen Biodosen) geringer, aber es wurde gut vertragen und verwertet.
Die Firma bietet auch eine Dose mit Linsen an, und weil das gut gefressen wurde, habe ich das einfach nachgebaut (Rezept flattert hier auch noch irgendwo rum) und einmal in der Woche gegeben.
Leider konnte ich mir das Terra Pura nach ein paar Jahren nicht mehr leisten und habe dann konventionelles Dosenfutter verfüttert.

Inzwischen habe ich einen Zwergpudel und der bekommt auch konventionelles Dosenfutter, an einen fleischarmen (die Leckerchen sind alle mit Fleisch) habe ich noch nicht gedacht, fühle mich aber animiert, es mal auszupobieen, ob sie es frisst.

Ich selbst ernähre mich fleischarm, würde ich sagen. Aus Geschmacks-, Gesundheits-,Gewissens-, Kosten- und Umweltgründen.
Aus gesundheitlichen Gründen würde ich meine Ernährung gerne mit mehr pflanzlichem Protein anreichern, bin aber gar kein Fan von Hülsenfrüchten und stehe damit vor einem Dilemma, Soja kommt für mich nicht in frage.

Ich denke, aus ökologischer Sicht, ist es der blanke Egoismus, sich einen Hund zu halten. Damit muss ich leben.

Eine Bekannte von mir ernährt ihren Hund mit fleischlosem Fertigtrockenfutter. Die Hündin ist nach äußerlichem Anschein in sehr gutem Zustand, dass sie jagt, wie die Pest, ist vielleicht ihrem Appetit auf Fleisch geschuldet? Scherz!

Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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