Ernährung bei Stress

[Christiane138]

Hallo zusammen,

da Knicka immer noch in vielen Situationen ziemlichen Stress hat und ich ihn in da möglichst in allen möglichen Bereichen unterstützen möchte,
hat mir mein Ta jetzt einen Bericht zum Thema Ernährung gegeben.

http://www.sitzplatzfuss.com/verhaltens ... utternapf/

Ich wüsste gerne mehr zu dem Thema und würde mir gerne einen Futterplan zusammen stellen lassen.
Hat jemand einen Tipp, wer so was für mich machen kann????

[Ossi]

Ich kann dir leider zu diesem Thema nichts sagen, habe ich so noch nie gehört. Allerdings bin ich dazu übergegangen, nicht mehr jeden Artikel über neueste Forschungsergebnisse sofort für bare Münze zu nehmen. Ich habe selbst jahrelang in der Forschung gearbeitet und weiß, wie die Uhren da ticken. Möglichst immer viel und schnell publizieren, die Qualität leidet leider oft darunter.
Zunächst einmal würde ich mir hier die Originalpublikation durchlesen, um vor allem erstmal etwas über die Fallzahlen zu erfahren. Es ist oftmals lachhaft, wenn nur wenige Hunde bei solchen Versuchen mitgemacht haben.
Außerdem halte ich erst etwas von neuen Erkenntnissen, wenn verschiedene Forschergruppen sich damit befasst haben und einander in verschiedenen Ergebnissen bestätigen können...

[Falbala]

Ich weiss nur, dass die grossen Uni-Tier-Kliniken Barf-Pläne erstellen. Kostet so um die 200 Euro - hier in CH zumindest.

Ansonsten finde ich Fett ein sehr gutes Mittel gegen Stress und für die Nerven. Mein Grosser kriegt gekochtes Schweinefleisch mit viel Fett - tut ihm gut und bringt ihn runter. Allerdings ist er eh an der unteren Grenze vom Gewicht her. Wäre er ein (normaler) Labbi, müsste ich mir was anderes überlegen... weil Schwein natürlich ziemlich auffüttert.

[Andy]

Eine ausgewogene Ernährung, die dem Bedarf des jeweiligen Hundes entspricht, ist das A und O bei internen oder externen Belastungen/Stress. Das ist ja bei uns Menschen auch nicht anders.
Was man unterstützend geben kann ist täglich Bio-Kokosöl. Diese mittelkettigen Fettsäuren belasten den Organismus nicht und stehen als schnelle Energiespender schnell zur Verfügung.
Ebenso hilfreich ist die Unterstützung der körpereigenen Vitamin C-Synthese mit Hagebuttenpulver.

[Pudelpower]

@chistiane: Tierärzte, die sich auf Ernährung spazialisiert haben, heißen in Deutschland "Futtermedicus".

Habe mal schnell den Link aufgerufen, den du gepostet hast. Dort wird u.a. ein Forschungsregebnis zur Getreiderverwertung bei Hunden erwähnt. Wenn dich das interressiert, ist hier ein Link, in dem wahrscheinlich auf die gleiche Studie verwiesen wird:
http://www.scienceticker.info/2013/01/2 ... den-magen/
Dort sind auch namentliche Angaben zu den Forschern und der Uni. Wenn du tiefer einsteigen willst findest du dort ebenfalls ein Link zu nature.com. Dort kannst du bei Interesse die Studie werwerben.
Weiß nicht mehr wo, habe aber in dem Zusammenhang gelesen, dass mit der Getreideverwertbarkeit auch die damit in Zusammenhang stehenden Allergien aufgekommen sind. Kann mich hier an die Quelle aber leider nicht mehr erinnern.

Literatur: Basics zu Ernährung und Verhalten findest du bei James O'Heare: Die Neuropsychologie des Hundes.

Insgesamt ein spannendes, aber hoch komplexes Thema. Würde mich freuen, wenn du deine Erfahrungen und dein Wissen zum Thema dann hier posten würdest.

[Christiane138]

Danke für eure Rückmeldungen .

Andy, ich fürchte, das Kokosöl bekomme ich nicht in ihn rein. Leider verweigert er ja regelmäßig sein Futter und ist äußerst wählerisch .

Doro, ich fange mal mit deinem Buchtipp an (bereits bestellt ). Ob ich tief in die Studie einsteigen will und wie weit ich da überhaupt komme (oft versteh ich dann nur Bahnhof ), weiß ich noch nicht....
Aber danke für die Linktipps

[Hauptstadtpudel]

Ich habe es auch gerade gelesen und fand es sehr interessant, geradezu spannend!
Musste auch daran denken, als ich deinen Post las, weil darin eben auch ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Verhalten dargestellt wird.

[Christiane138]

Na, dann freu ich mich noch mehr drauf, sollte am Dienstag da sein .
Bis dahin hab ich noch Stress, Angst und Aggression bei Hunden von Anders Hallgren (Tipp meiner Hundetrainerin) - mal gucken, wie das so ist...
Ist ja auch nicht ganz am Thema vorbei (wenn der Knicka auch wirklich nicht aggressiv ist)

[plüsch]

Hmh...als ich wegen Finya vor ein paar Jahren in einem Angsthundeforum war, wurde immer zu Tryptophan reichen Lebensmitteln geraten, dann wurde von Mais abgeraten, lieber dieses als jenes Fleisch, etc.

Ehrlich gesagt, ich glaube daran nicht. Wenn man das Futter selbst zusammen stellt, kristallisiert sich mit der Zeit ganz von selbst heraus, was dem Hund gut bekommt und was nicht - dazu brauche ich keine wissenschaftliche Abhandlung, dnn jeder Hund ist anders!

Meine hat zum Beispiel mit Mais null Probleme - sie frisst sogar sehr gern Polenta und wird davon kein bisschen hektisch (höchstens dick^^).
Dafür verträgt sie nur wenig Protein bzw. Fleisch. Sie fängt sonst an sich überall zu schlecken und die Achseln wund zu kratzen und dadurch ist sie natürlich auch schneller genervt und allgemein unruhig gewesen. Das heißt aber nicht automatisch, dass Fleisch schlecht ist - viel Protein ist für sie schlecht.
Sie ist übrigens auch ein sehr schlechter Fresser Das Kokosöl nimmt sie allerdings sogar pur - so wie jedes Fett und Öl.

Futterpläne kann man sich von soweit ich weiß in Deutschland von der Uni München und der Uni Berlin erstellen lassen oder auch beim Futtermedicus. Aber ich bezweifle, dass die sich da nach solchen Studien richten werden.
Beim Futtermedicus kann man relativ gut auswählen, was genau man nun will. Die Unis stellen die Pläne wohl eher nach Meyer/Zentek zusammen mit viel Kohlenhydraten und weniger Fleisch, auf Anfrage machen sie das aber auch bestimmt anders.
Was allen gemein ist - meist wird zu Pülverchen geraten. Ob man das will, muss jeder selbst entscheiden.

[Christiane138]

Resa, danke für deine Rückmeldung .
Bei Futtermedicus hatte ich schon mal ne Futterberatung.
Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist, aber die Futtermenge für Knicka war VIEL zu viel und auf Nachfrage wusste sie auch überhaupt nicht Bescheid.
Da war mein Vertrauen dann auch ganz schnell dahin.

Und Pülverchen mag ich halt auch nicht. Die nehme ich persönlich nicht und möchte sie für meinen Hund auch nicht.
Ich denke, wir werden unseren Weg finden. Wie genau wird sich zeigen...

[Spyro]

... das Kokosöl bekomme ich nicht in ihn rein. Leider verweigert er ja regelmäßig sein Futter und ist äußerst wählerisch

Ja, da sind sich unsere beiden wohl sehr ähnlich!!! Ich habe aber bei Noel festgestellt, dass ihm dieses Öl (er hat es zweimal von meiner Hand abgeschlabbert) sehr gut tut. Aber auch ich weiß nicht so recht, wie ich es ihm verabreichen soll.

[kurai]

Das Buch "der ängstliche Hund" hat ein ganzes Kapitel das sich mit der Ernährung auseinandersetzt, ein Teil davon steht aber in dem Neuropsychologiebuch von O´heare auch drin.

Bei Nikita haben wir anfangs allerdings in zusammenarbeit mit einer Trainerin isolierte Aminosäuren zugefüttert um sie überhaupt auf ein Level zu bekommen auf dem sie trainierbar war und vor allem weil sie auch körperlich stark auf den Stress reagierte (das muss man aber tatsächlich abwägen woher die Probleme kommen, da es durchaus Hunde gibt bei denen z.B. GABA die Probleme verschlimmern kann).

[plüsch]

Oh. Na, da versteh ich, dass das Vertrauen irgendwie weg war.
Ich hab mir vor Ewigkeiten für Finya mal einen Barfplan erstellen lassen (woanders) und der hat auch hinten und vorne nicht auf sie gepasst. Es ist halt schwierig, wenn man einen komplizierten Fresser hat und der Planersteller diesen nicht kennt.

Deshalb finde ich das selbst zusammen stellen einfach besser und für alle Seiten nervenschonenender =)