Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

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Moderator: Andy

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Susamy
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Susamy »

Kennt ihr den Artikel schon?
Der kommt doch wie gerufen ... :frech:

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/de ... 3&ID=19154

Ich selbst "barfe" Hund und Katz seit Jahren.
Weil ich mir aber auch immer nicht sooo sicher bin, ob es das non plus ultra ist so wie ich es handhabe,
gibt es regelmäßig hochwertige Dose dazu. :n010:
Liebe Grüße
Susi & die Laubepudel

Andy
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Andy »

Der Artikel spricht mir schon ein Stück weit aus der Seele....einfach nur ein wenig Fleisch füttern und Gemüse dazu geben reicht eben nicht. Wenn man den eigenen Hund selber ernähren möchte, muss man sich schon ein wenig einlesen. Man muss dabei nicht mit dem Taschenrechner alles ausrechnen, wohl aber eine gewisse Vorstellung von einzelnen Bedarfswerten haben, sonst kann sich durchaus auch nach langer Zeit des Barfens ein Mangel an dem einen oder anderen Vitalstoff einstellen. In der Regel sind davon vor allem bestimmte Spurenelemente betroffen.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Curly-Petra
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Curly-Petra »

Oh je, jetz bekomm ich ja doch Angst das ich irgendwas falsch mache, mich an einer den falschen Angaben orientiert habe, ein langfristiger Mangel entsteht oder sonst was., ich mein ich mache alles nach Gefühl und nicht mit Waage, meine Hunde werden seit 5 Jahren gebarft und wie ich meine erfolgreich aber nun ...
Ich bin nicht auf der Welt um so zu seine wie andere mich haben wollen!
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Andy
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Andy »

Ich lasse 1x im Jahr ein großes Blutbild machen (wohl wissend, dass sich Veränderungen im Blut immer erst zuletzt zeigen, wenn der Körper einen Mangel nicht mehr kompensieren kann). Aber bevor hier jetzt bei einigen Panik aufkommt:
Jeder von euch beobachtet seinen Hund, schaut sich das Haarkleid an, schaut nach Schuppen oder dergleichen, schaut sich die Ohren, die Augen, die Bewegungen an....schaut, ob sich der Hund so verhält wie sonst auch, schaut ob er weiterhin so vital wie sonst ist usw. Natürlich sollte man nicht gleich bei den kleinsten Veränderungen gleich die ganze Fütterung hinterfragen, aber jede beobachtete Veränderung hat schon einen Grund. Das kann auch einfach eine vorübergehende Unpässlichkeit sein, es kann aber auch mal mehr dahinter stecken und man sollte das also im Blick behalten.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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JohnnyP
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von JohnnyP »

Susamy hat geschrieben:Kennt ihr den Artikel schon?
Der kommt doch wie gerufen ... :frech:

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/de ... 3&ID=19154

Ich selbst "barfe" Hund und Katz seit Jahren.
Weil ich mir aber auch immer nicht sooo sicher bin, ob es das non plus ultra ist so wie ich es handhabe,
gibt es regelmäßig hochwertige Dose dazu. :n010:
Der Artikel ist durchwachsen in meinen Augen.
Man sollte zB auch darauf hinweisen, dass Fleisch heutzutage in Massentierhaltung produziert wird und ein Hund, der eben mit solchem Fleisch gefüttert wird, auch mit den Nebenwirkungen dieses in Berührung kommt. Die wenigsten, mich eingenommen, füttern Bio Fleisch. Daher sind auch Krankheiten, die mit allen Substanzen die im Fleisch zu tun haben können, nicht ausgeschlossen. Somit ist BARF auch kein Allheilmittel.
Dennoch ist meine Überzeugung, dass in Fertigfutter noch weit aus mehr schlechtes Fleisch verarbeitet wird, als man im Barf nutzt.
Und eine ständige Überversorgung mit allen Mineralien und Vitaminen auch nicht gesundheitszuträglich ist.
Kein Hund hat in freier Wildbahn ständig alles in seiner Beute vereint und schon gar nicht die 100 Zutaten die auf Fertigfutterlisten stehen.

Ohne darüber nachzudenken Füttern ist doch in jedem Fall ein Fehler auf lange sicht.

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Susamy
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Susamy »

Ich halte mich da sehr an den Melitta-Mann: "Die Mischung macht's!" :D
Fleischsortenwechsel, Gemüsewechsel, allgemeine Vielfalt, auch Supplementewechsel, Ölwechsel (klingt wie in der Kfz-Werkstatt :lol: ) und eben auch:
Dosenfutter (auch im Wechsel) => so etwa 80-90% Barf, der Rest Dose (aber eben auch wieder nicht festgelegt ...)
Liebe Grüße
Susi & die Laubepudel

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Susamy
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Susamy »

Klar doch ist der Artikel durchwachsen.
Ist ja auch nur die Meinung eines einzigen Menschen, wenn auch ein TA und dazu noch ein guter - aber eben nicht vom Stein der Weisen.
So bin ich bspw. bei den Refenzwerten der Labore nicht sicher, ob die Werte angemessen sind bei nur 8% gebarften Hunden, dazu noch Rassedispositionen und auch noch Differenzen zwischen den Laboren ... :n010:
Deshalb halte ich es wie Buddha: Der Weg der Mitte ... :wink:
Liebe Grüße
Susi & die Laubepudel

kurai
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von kurai »

An der optimalen Versorgung hängt aber noch mehr als nur das Futter allein denke ich. Ist bei uns Menschen ja ähnlich, dass wir teilweise absurde Vitamin/Minderalstoffmängel haben die eigentlich über die Ernährung abgedeckt sein müssten.

Wir haben 2005 mal tatsächlich so eine Rationenberechnung in Anspruch genommen (Hannover), die enthielt damals nicht nur Schweinefleisch (was in der Rohernährung m. m. n. nichts zu suchen hat) sondern war für meine Hündin mitnichten bedarfsgerecht, weil viel zu wenig Energie zugeführt wurde. Und da kam man dann schon ins schleudern weil da ja Mineral-Pulver zugefüttert wurde und ich dann absolut unsicher war inwiefern man das dann mit erhöhen kann/muss (bestimmte Dinge wie Selen sind in Überversorgung ja auch nicht spaßig), die Aussagen dazu waren auch nicht wirklich eindeutig :roll: . Selbiges Problem hatten wir vorher auch schon mit Trockenfutter, da hat sie bei absurden Mengen immernoch Probleme gehabt Gewicht aufzubauen oder gar zu halten (mittlerweile denke ich, dass sie schon als Junghund Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hatte, nur hat bei so einem jungen Hund niemand daran gedacht das zu untersuchen).

Letztendlich haben wir dann doch "aus dem Handgelenk" grob nach Plänen im Internet weitergemacht, je nachdem wie sie drauf war gab es mal phasenweise mehr Fett, mehr Fleisch, saisonal mehr Gemüse/Obst. 2013 habe ich sie auf Dose umgestellt, weil ich mit der Dosierung ihrer Enyme und den einzelnen Fleischsorten ins schleudern kam. Mittlerweile bekommt sie ein Human-Enzympräparat und verträgt damit dann auch wieder rohes Fleisch...

Ich glaube es ist immer eine Gratwanderung, ein Futtermäkler z.B. der Dinge aussortiert mag mit einem Alleinfuttermittel theoretisch besser versorgt sein, Voraussetzung wäre dann aber, dass er jenes auch ohne irgendwelche Extras futtert :wink:. Das Problem hat meine Nachbarin mit ihrem Rüden. Wenn dem das Futter nicht passt, dann nimmt er tagelang gar kein Futter zu sich, dann knickt sie ein und gibt ihm doch wieder Reis/Quark etc. unter sein TroFu/NaFu und bei so einem kleinen Hund (5 kg) verschiebt ein Esslöffel Reis oder Quark die Nährstoffverteilung dann schon wieder gewaltig denke ich.

Als bei Nikita 2009 die EPI festgestellt wurde, haben wir ja auch nach und nach vieles aus dem Speiseplan gestrichen, bei ihr muss auch eine Dose dieselben Anforderungen erfüllen. Da sie keine Innereien mehr verträgt, ist ihre Verdauung ein optimaler Indikator dafür, ob der Hersteller solche in den Dosen verarbeitet :roll:
LG

Jessica mit Nikita und Mela

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Curly-Petra
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von Curly-Petra »

Ja klar beaobachte und kennt man seine Hunde. Meine haben weicheres Fell bekommen, also die Aussies, ansonsten schaut alles gut und gesund aus. Die beiden jüngeren werden seit ihrere Geburt (gut vier und 1/2 Jahr) gebarft und ich sowie TA`s sind zufrieden. Gut hin und wieder gibts auch mal ne Hand Fertigfutter, aber sehr selten. Also groben Mangel werden sie gewiß nicht haben. Ich hoffe daß das auch auf lange Sicht so bleibt. Ein Bluttest, ich weiß nicht, beim Pferde wird der auch sehr gern und oft gemacht ist aber nur sehr wenig wirklich aussagekräftig.
Ich bin nicht auf der Welt um so zu seine wie andere mich haben wollen!
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plüsch
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Re: Besser schlecht geBARFT, oder teuer fertig gefüttert?

Beitrag von plüsch »

Ich habe mir zu Beginn des Barfens einen Plan von einer "Ernährungsberaterin" für Hunde erstellen lassen. Der Plan war, gelinde gesagt, grottig, zumindest für Finya!
Da mir der nicht gepasst hat, habe ich jede Woche einen neuen Plan ausgerechnet - nach Prozenten versteht sich, aber keiner hat für Finya gepasst. Nach ein paar Monaten habe ich mir einen Meyer/Zentek gekauft, sämtliche Homepages und Foren zum Thema quer gelesen und angefangen "richtig" zu rechnen - Proteingehalt, Kaloriengehalt, Vitamin A, Calcium, pipapo...
Was hatte ich davon? Finya hat einen Monat lang Futter mit dem für sie berechneten Kaloriengehalt bekommen und ist aufgegangen wie ein Hefekloß! Sie hatte damals unglaublich viel Fell und streicheln war bei ihr damals noch nicht wirklich ("Fass mich bloß nicht an!"). Naja jedenfalls musste ich wieder feststellen, dass das so alles nicht passt.
Irgendwann hab ich gemerkt, dass der berechnete Proteingehalt in den Barfrationen für sie viel zu hoch ist - sie hat sich die Achseln wund gekratzt.

Nach einem halben Jahr Barfen hatte ich die Nase voll und hab sie auf Gekochtes umgestellt. Berechneter Proteingehalt (möglichst niedrig), Calciumgehalt und Vitamin A Gehalt - Ende.
Sie bekommt doppelt so viel Gemüse wie zu Barfzeiten, KH nach Aktivität und nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der damaligen Fleischmenge und es tut ihr richtig gut!

Was soll mein ganzes Gelaber? Manchmal bringt einem die ganze Rechnerei einfach rein gar nichts. Es ist wesentlich sinnvoller zu schauen, was der Hund braucht und was er verträgt.
Früher hab ich mir immer gedacht, "Mein Gott, wie kann man denn einfach drauf losfüttern und sich über nichts Gedanken machen? Wollen die ihre Hunde umbringen?"
Mittlerweile denke ich mir, dass ein abwechslungsreich gefütterter (erwachsener) Hund, vorausgesetzt er ist gesund, kaum Mangelerscheinungen bekommen kann. Tut Mensch ja auch nicht mal eben.

Für mich kommt eine alleinige Gabe von Fertigfutter nicht mehr infrage. Nassfutter wäre mir zu teuer und Trockenfutter ist mir schlicht zu unnatürlich. Als Abwechslung gerne, aber für jeden Tag sicher nicht.
Liebe Grüße von Resa mit den Plüschis

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