Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Fragen und Tips rund um die Nahrung.

Moderator: Andy

Happy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Happy »

Du hast schon Recht Andrea,
bei uns Menschen wird keine Wissenschaft davon gemacht.Aber wenn ich mir ansehe was "Barfer" so alles füttern,erscheint mir das doch recht kompliziert.Dazu kommt die Beschaffung des Fleisches.Bisher sehe ich nur die Möglichkeit das Futter(Fleisch) übers Internet zu beziehen.
Ich taste mich da weiterhin ran und füttere frisch wenn sich mir die Möglichkeit bietet.ganz umzustellen traue ich mich nicht.Ich habe auch schon von Barfern gehört mit Hunden die Mangelerscheinungen hatten und die dann doch wieder auf Fertigfutter umgestellt haben.So etwas schreckt mich dann ab.

Andy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Andy »

@ Happy: Ach, was! Barfen ist echt einfach und vor allem: du weißt ganz genau, WAS du deinem Hund zu fressen gibst! Das ist ja beim TF und Nassfutter meistens nicht immer nachzuvollziehen und leider ist dort oft auch echter Abfall drin! :twisted: Wenn ein Hund heftig herumbläht, dann ist das immer ein Zeichen, dass er das Futter nicht gut verträgt. Da verstehe ich nicht die TÄ, die meint, er soll das erst mal weiter fressen. Naja, letztendlich verdienen die TÄ ja an den ernährungsbedingten Erkrankungen.....

Also, hier eine kleine Einführung in das Barfen, da ich glaube, es besteht ein ziemlich Bedarf:

Happy, schau doch bitte mal auf das Ettikett von Josera. Was steht dort an erster Stelle in der Zutatenliste? Genau: Getreide. Der Hund ist aber kein Huhn!
- Er ist ein Fleischfresser und seine Ernährung sollte auch entsprechend aus einem Hauptteil Fleisch bestehen (so zu etwa 70-90%).

- Der Rest (10-30%) sollte aus verschiedenen pürierten Gemüse- und Obstsorten bestehen (dabei etwas weniger Obst und mehr Gemüse). Püriert werden muss dies, damit die Zellwände aufgebrochen werden, da der Hund keine Mahlzähne hat, um das Gemüse zu zerkauen.

- Zum Gemüsebrei gibt man dann etwas Öl (hochwertige Öle für den Hund sind: Lachsöl, Rapsöl, Leinöl, Walnussöl).

- Einmal die Woche oder alle zwei Wochen gibt es etwas Innereien in Form von Leber, Rinderniere, Milz. Wobei der Hund nicht viel Leber braucht (Beispiel: Bente wiegt 23kg und bekommt einmal die Woche ca. 80g Hühner- oder Puten- oder Rinder- oder Hirschleber). Wenn du keine Milz oder Nieren bekommst, macht das auch nichts. Wobei du bei Nieren auf Schweinenieren ausweichen kannst. Die MUSST du aber vor dem Füttern kochen oder braten, nicht roh geben. Sonst natürlich alles roh beim Barfen.

- Einmal die Woche gibst du an einem Tag Pansen oder Blättermagen. Musst du aber nicht, wenn du das nicht willst.

- Einmal die Woche kannst du einen Fischtag einlegen: statt Fleisch und Gemüsepampe gibt es dann Fisch und Gemüsepampe (z.B. Hering, Sadinen, Forelle, Makrele oder jedes beliebige Fischfilets).

- Wenn du keine Knochen füttern möchtest, dann gibst du deinen Hunden z.B. gemahlene Eierschalen. Wie viel bei welchem Hundegewicht pro Tag kann ich dir ausrechnen, wenn du Interesse hast.

.... und das war es schon! Das ist Barfen! Getreide braucht kein Hund, um zu leben. Echt nicht. Er bezieht seine Kohlenhydrate aus dem FLEISCH. Es ist nur in nahezu jedem TF drin, weil es für die Industrie billiges Eiweiß ist. Manche Hunde sind aber ohne Getreide sehr träge, andere Hunde werden durch Getreide überdreht und hippelig. Hier muss man eben ausprobieren, was seinem Hund bekommt. Bente bekommt z.B. allerhöchstens einen EL Getreide am Tag. Und das auch nur, wenn sie sich körperlich sehr angestregt hat und ich die Kohlenhydrate nicht über noch mehr Fleisch supplementieren möchte.

- Wenn jemand Getreide füttern möchte, dann möglichst nicht mehr als so 10% der Tagesration. Also: z.B. 70% Fleisch (inkl. Innereien), 20% Gemüse/Obstpampe und 10% Getreide.
Beim Getreide bieten sich glutenfreie Getreidesorten besonders gut an (keine Allergieneigung, positiver Einfluss auf entzündliche Gelenkprozesse besonders die Hirse): wie Hirse, Buchweizen, Amaranth, Quinoa. Das gibt man natürlich jetzt nicht roh, sondern kocht es zu einem Brei.

....so, nun fällt mir nichts Wichtiges mehr ein, was ist vergessen haben könnte. Wenn du Fragen hast, dann frage nach. Hier barfen recht viele und du wirst bestimmt immer eine Antwort bekommen. Ich habe angefangen zu barfen, nachdem ich das Buch: "Katzen würden Mäuse kaufen" gelesen habe. Mir ist fast über geworden, was alles an Abfall in TF reinkommt und teuer verkauft wird und das eben nicht nur in Billigfuttersorten, sondern in nahezu allen auch in Hill's usw.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

Happy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Happy »

Hallo Andy,
danke erstmal für die Mühe die du dir mit mir machst. :oops:
Zuerst einmal möchte ich betonen das mir völlig klar ist das barfen das Beste ist was man machen kann.Mir ist auch bewußt das im Fertigfutter nicht nur gutes drin ist.Für Josera Futter habe ich mich entschieden,weil ich in anderen Hundeforen,in denen ich gelegentlich lese las,das Josera zu den besseren Futtersorten mir hohem Fleischanteil und wenig "Müll" gehört.Bei dem Optiness das ich füttere steht als erstes Geflügelfleischmehl.
Happys Vorbesitzerin hat das Futter oft gewechselt.Als sie im März bei uns einzog, war ihr Fell schön glänzend und sah gut aus.
Nachdem ich jetzt Josera füttere ist ihr Fell aber noch viel schöner geworden.Es ist länger,dicker,glänzender,sie riecht weniger hundig,es fühlt sich trocken und nicht fettig an.Ich hätte nicht gedacht das gerade das Sommerfell noch soviel schöner sein könnte.Sie pupst auch nie und hat guten Kot.
So schlecht ist das Futter, glaube ich,nicht.
Sam bekommt das Welpenfutter und das scheint mir sehr maislastig zu sein.Am liebsten würde ich ihm erstmal Happys Futter geben,aber die Tä riet davon ab schon wieder zu wechseln.

Deine Beschreibung zum Barfen hört sich wirklich nicht kompliziert an.Ein paar Fragen habe ich dennoch.Ich werde mir aber auch noch ein Buch dazu kaufen,um bei Bedarf schnell nachschlagen zu können.Ich frage jetzt erstmal was mir dazu im Augenblick einfällt.Es kommen später bestimmt noch mehr Fragen. :lol:

1.:Womit püriert man rohes Gemüse und Obst?Ich habe einen Pürierstab und einen Standmixer,kann mir aber nicht vorstellen das das damit geht.Gekochtes Gemüse funktioniert,das ist mir klar.
2.:Ist es egal welches Fleisch ich füttere? Wenn ich z.B. beim Tierhotel gucke gibt es dort ganze Hähnchen mit Innereien,Hühnerhälse,Hähnchenhaut,Hühnerfleisch.Das ganze dann nochmal ähnlich von anderen Tieren.Kopffleisch,Euter,Schlund,etc.Kann ich da einfach abwechselnd irgendwas füttern,unter Berücksichtigung der Pansen und Innereienfütterung?Knochen bekommt Happy jetzt schon ab und zu,weil sie ja keine Hundekausachen mag.Knochen habe ich selber im Eis,weil wir selber Rinder schlachten(lassen).
3.Wie oft in der Woche sollte ich Knochen füttern?
4.Wie ist es mit der Fütterung von Kartoffeln,Nudeln,Reis?
5.Wenn ich roh füttere habe ich immer den Eindruck das Happy nicht satt wird.Sie frißt ihre Portion auf,die schon immer sehr reichlich ist :oops: ,und steht dann hinter mir und fragt nach mehr.Ist das bloß weils so lecker schmeckt oder kann man irgendetwas als sattmacher dazu tun :n010:

Ich glaube das wars erstmal.Tut mir leid das ich wieder soviel frage,aber bei dem Thema bin ich mir immernoch so unsicher und ich bin leider jemand,die versucht alles richtig zu machen.Im Grunde würde ich wirklich gerne Barfen und ich denke auch das ich das noch hinbekomme....mit eurer Hilfe. :)
Ich bin ja noch relativ neue Hundebesitzerin und Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut. :wink:

Andy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Andy »

Hallo Happy! Also, leid tun, brauchen dir die Fragen wirklich nicht!! Ich musste mir das Wissen über Hundeernährung ja auch erst über eine lange Zeit aneignen...... Und Josera Kids hat Bente, bis sie 5 Monate alt war, auch von mir bekommen! Noch eine kleine Info zum Getreide in den TF-Sorten. Oft steht ein Fleischmehl an erster Stelle, dann folgen aber zwei oder mehr Getreidearten. In der Summe ist es dann natürlich auch sehr getreidelastig. Der Herstellenführt sie nur einzeln auf und nicht in ihrer Gesamtheit.

Nun die Antworten zu deinen Fragen:

1: Womit pürieren? => rohes Gemüse/Obst pürierst du am besten mit einem Küchenmixer. Du musst allerdings etwas Wasser, Brühe oder Gemüsesaft dazu geben, sonst geht das nicht. Kleinere Mengen gehen auch mit dem Pürierstab...aber bei zwei Wuffels..... Ich kenne deine Küchenmaschine nicht. Wenn die so einen Messereinsatz hat zum Kleinmachen, dann geht das auch.

2. Welches Fleisch? => Ich beziehe Bentes Fleisch z.B. vom Tierhotel und bin mit der Qualität und Lieferung äußerst zufrieden. Am Anfang füttert man am besten nur erst einmal eine Fleischsorte (z.B. Huhn oder Rind) und schaut, ob der Hund damit klar kommt. Nach ein paar Tagen kannst du die Fleischsorte erweitern usw. Du kannst alles, was du aufgezählt hast, füttern. Der Schwerpunkt sollte Muskelfleisch sein (Hühnermägen, Putenmägen zählen zum Muskelfleisch, ebenso wie Herz). Einmal bis zweimal die Woche kannst du auch etwas Knorpeliges geben (Schlund, Kehlkopf, Luftröhre, Rindfleisch mit Knorpel). Pansen und Blättermagen zählen nicht dazu, die gibst du separat an einem Tag die Woche. Wenn es ungereinigter Pansen ist, dann brauchst du kein Gemüse dazu füttern.

3. Wie oft Knochen? => Das hängt vom Ca-Bedarf deines Hundes ab. Aaaaalsooo..... ein Hund benötigt pro Tag ca. 80mg Ca pro Kg Körpergewicht. Bente wiegt 23kg = das entspricht ca. 1840mg Ca pro Tag. Damit es für mich einfacher ist, rechne ich einfach über eine ganze Woche: 1840 x 7 Tage = 12.880 mg Ca. Jetzt musst du natürlich den Ca-Gehalt einiger Knochen kennen, um deinen Hunden entsprechend viel Knochen oder gemahlene Eierschalen innerhalb einer Woche zu geben. Dabei ist es völlig egal, ob deine Hunde einmal die Woche alles bekommen oder du das Ca (die Knochen) auf versch. Tage verteilst. Wieder ein Beispiel von Bente: Sie bekommt ihre Wochenration an Ca aufgeteilt auf so vier bis fünf Tage. Das verträgt sie besser, d.h. es gibt dann keine Verstopfung.

Die Ca-Angabe glit für ausgewachsene Hunde. Klein-Sam mit seinen 5 Monaten muss mehr Ca bekommen. Statt 80mg pro Kg gibst du ihm bitte 100mg. Solange er in der Zahnung ist gibst du ihm bitte 150-200mg Ca. Nach der Zahnung wieder 100mg Ca bis er so 12 Monate alt ist. Dann bekommt auch er ca. 80mg. Das muss nicht alles mit der Waage ausgerechnet werden, aber so ungefähr sollte das Ca schon so hinkommen.

Wenn Bedarf besteht, kann ich gerne mal ein paar Ca-Werte von einzelnen Knochensorten hier reinstellen! :lol:

4. Kann ich Kartoffeln, Nudeln, Reis füttern? => Ja, klar! Reis ist auch glutenfrei, Kartoffeln sind es ebenso. Nudeln sind recht hoch im Phosphorgehalt, deshalb nicht zu oft Nudeln verfüttern. Das gilt auch für Haferflocken (müssen vor dem Füttern aber in warmen Wasser noch quellen, nicht so geben). Und da das Fleisch, was ja den Hauptanteil der Ernährung ausmacht, ebenso sehr phosphorhaltig ist, gibt man möglichst nicht noch zusätzlich anderes Phosphorhaltiges. Aber, du kannst natürlich, wenn ihr Nudeln übrig habt, deinen Hunden auch ein paar Nudeln in den Napf geben!

5. Happy wird nicht satt! => Da kannst du erst einmal gucken, ob die Gesamtmenge an Futter vielleicht zu niedrig ist. Faustregel: 2% vom Körpergewicht als Gesamtfuttermenge (also Fleisch+Gemüse/Obst). Das ist aber nur ein Anhaltswert!! Wieder ein Beispiel von Bente: Bente bekommt ca. 3,5-4% ihres Körpergewichtes an Gesamtfuttermenge. Das hängt aber immer davon ab, wie viel sie halt benötigt. Das ist ja das Schöne am Barfen: du kannst da ganz individuell drauf reagieren und erhöhst nur z.B. die Fleischmenge ohne gleich alles zu erhöhen wie das ja beim TF der Fall wäre. In Gramm ausgedrückt: Bente bekommt zwischen 700-900g Futter pro Tag. Davon sind 500-600g Fleisch, 100-300g Gemüse/Obst.
Wenn du Gesamtfuttermenge für Happy OK ist, du den Eindruck hast, deine Happy wird trotzdem nicht satt, dann bietet es sich an, etwas Getreide hinzuzufüttern.

Ganz Wichtig!!!! Nicht jede Mahlzeit muss ausgewogen sein, nicht jeder Tag muss an Futter alles enthalten, was ein Hund so braucht. Über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen sollte die Ausgewogenheit beim Hund hergestellt sein.

Habe ich alle deine Fragen beantwortet??????
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Sandra&Aika
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Sandra&Aika »

Das hört sich alles ja gar nicht so schwer an! Ich glaube, ich werde auch mal versuchen mich daran zu wagen... :lol:

Allerdings weiß ich nicht, wo man Pansen, Mägen etc. her bekommen kann??? Gibt es so etwas beim Fleischer?
Und Fisch: Mein Cousin ist Angler, er könnte mir sicherlich Fisch besorgen. Sollte ich den roh geben, oder kochen / braten? Was aus dem Fisch kann ich füttern?
Mein Fleischer verkauft Knochen vom Schwein, kann ich die füttern?
Liebe Grüße Sandra & Aika

Andy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Andy »

@Sandra: Vom Schwein würde grundsätzlich nichts roh verfüttern wegen einer virusbedingten Erkrankung (Aujekzsysche Krankheit), die Schweine übertragen können gegen die wir menschen immun sind, Hund aber innerhalb weniger Tage versterben. Es gibt da kein Gegenmittel. Deshalb gehe ich da kein Risiko ein.
Welchen Fisch du verfüttern kannst, habe ich oben geschrieben. Und den Fisch gibst du roh. Du brauchst auch keine Angst vor den Gräten haben, denn die sind im rohen Zustand des Fisches sehr weich und biegsam. Wenn du trotzdem Zweifel hast (ich bin da auch eher ein Weichei!), dann nimm' eine Schere und schnippel den Fisch klein. Das mache ich auch so! :wink:
Fleisch kannst du sowohl im Internet gefroren kaufen (eine mögliche Quelle habe ich oben geschrieben) als auch beim Schlachter/ Metzger. Frag' einfach mal bei einem oder mehreren Metzgern nach, ob sie dir Pansen, Rinderhack, Blättermagen, Maulfleisch, Rinderkronfleisch (ist das Zwerchfell vom Rind), Rinderniere, Milz, Herz usw. zu einem guten Preis besorgen kann. Vielleicht hast du Glück. Hühnermägen, Putenmägen und Leber kannst du auch gut im Supermarkt kaufen.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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watlnaddel
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von watlnaddel »

Liebe Andy, du bist ein rollendes Lexikon, von dir kann man so viel lernen, danke!
ich habe mir schon einen ganzen Zettel angeschrieben, was ich zu besorgen habe,...

Ich habe zum Beispiel von CD Vet eine Gemüsemischung, das sieht aus wie Flakes (also getrocknet) und die brauchst du überhaupt nur mehr aufweiken und zum Fleisch mischen! Nix pürieren,....

http://www.cdvet.de/
Liebe Grüße von TINA mit Rosi und Mera!

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Andy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Andy »

@Watlnaddel: Oh, danke für dein Kompliment! :oops: Die Magendrehung meines GP war der Auslöser, dass ich mich sehr intensiv mit Hundeernährung auseinander gesetzt habe......
Bei den erwähnten Gemüseflocken musst du mal gucken (ich konnte sie so schnell nicht auf der Seite finden - ich muss gleich zur Arbeit!), ob da bereits Vitamine und Mineralien (vor allem Ca und Ph) drin enthalten sind oder ob das reine Gemüseflocken sind, die nur noch aufquellen brauchen. Wenn Zusätze drin sind, dann brauchst du ev. kein Ca in Form von Knochen oder Eierschalen zu füttern. Ich persönlich halte aber nicht allzu viel davon, weil solche Flocken dann doch wieder Industriefutter sind und das möchte ich ja gerade vermeiden, wenn ich das Futter selbst zubereite und es immer wieder bei Bedarf auch wechselnen Bedarfen meines Hundes anpassen könnte. Bei bereits mineralisierten Flocken weiß ich zudem auch nicht so genau, ob mein Hund ausreichend mit z.B. Ca versorgt ist, da die Mischung ja einen Wert vorgibt, der ja gar nicht dem Bedarf meines Hundes (erst recht dem eines jungen Hundes) entsprechen braucht!
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Happy »

@Andy: Danke,du hast mir erstmal alle Fragen beantwortet.Eigentlich hört das sich wirklich nicht so schwer an,aber leider habe ich mich gestern hinreißen lassen im großen Hundeforum in der Barf-Rubrik zu stöbern und fiel da gleich wieder über fehlernährte Welpen,Barf-Hunden mit Verdauungsproblemen u.s.w..
Und die Halter der Hunde haben sich alle ganz viel Mühe gegeben ausgewogene Futterpläne zu erstellen.Trotzdem geht es den Hunden schlechter wie zu TF-Zeiten. :cry:
Wenn ich so etwas lese senkt das meinen Mut wieder beträchtlich.Und dann kommen die anderen Forenmitglieder und schreiben etwas von unausgewogenem Phosphor/ Calzium Verhältnis oder so ähnlich.Dann erscheint mir das Barfen wieder total kompliziert.
Ich werde mir jetzt erstmal zwei Barf Bücher von Swanie Simon bestellen.Vielleicht brauche ich einfach noch etwas Zeit und mehr Literatur um mich da ran zu wagen.
Eigentlich verstehe ich auch garnicht was daran so schwer sein kann.Früher wurden oft einfach irgendwelche Küchen und Schlachtabfälle gefüttert und die Hunde sind alt geworden.Und meine beiden Jungs essen bei weitem nicht viel Gesundes(iiiiih ! Gemüse!) und sind trotzdem quietsch gesund.
Dann kanns beim Hund ja eigentlich nicht so schwer sein wie ich im Moment den Eindruck habe.

wun

Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von wun »

huhu Christine,

mach dir nicht so einen Kopf :)
Bevor ich vor 1 1/2 jahren mit dem Barfen anfing, war Satch fast ständiger Gast beim TA.
Juckreiz/Durchfall/rote Stellen, irgendwas war immer....
Seitdem ich barfe, sehe ich meine nette TÄ sehr sehr selten.
Meinem Hund geht es prima, es schmeckt und ich weiß, was er kriegt.

Als ich anfing, hab ich auch zig Seiten durchgelesen, mir Pläne erstellt, da nochmal geschaut, und dieses Buch gelesen.
Und meiner MEinung nach, ist das auch wichtig, denn wer einach mal "so" anfängt zu barfen ist ein wenig verantwortungslos.
Wenn man sich jedoch einmal erst das alles durchgelesen hat, dann geht es irgendwann
locker von der Hand und man guckt auch nicht mehr auf den Plan, man macht einfach.

Jetzt mit Marley habe ich mir aber auch einen Plan für Welpen(Junghunde gemacht und mir dafür die Welpen-Broschüre
gekauft, da ich da doch Angst hatte. Aber mit der Broschüre und mit dem Zuspruch einer Züchterin hab ich mich dann doch rangetraut.
Und nun ist es bei ihm ebenso, dass ich weiß, was er braucht und nicht mehr auf den Plan schaue.

Liebe Grüße
Julia :)

Andy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Andy »

Ja, da kann ich Julia zustimmen. Barfen ist so kompliziert und schwierig wie man es sich selber macht. Und es ist völlig klar und logisch und auch gut so, dass man am Anfang sehr verunsichert ist und sich auch schnell verunsichern lässt. Ich habe auch erst viel gelesen und habe nicht gleich angefangen zu barfen. Ich habe es z.B. so gemacht, dass ich Bente zuerst einmal ein wenig püriertes Gemüse zu ihrem TF gegeben habe, um zu sehen, ob sie das auch fressen wird. Das klappte. Dann habe ich ihr erst zwei Mahlzeiten TF am Tag gegeben und eine Mahlzeit Rohfutter. Nach so zwei Wochen war ich schon sicherer und habe auch gemerkt, wie gerne das rohe Futter gefressen wird (Bente war sonst sehr mäkelig). Dann habe ich nur noch eine Mahlzeit TF gegeben und die anderen beiden roh. Nach weiteren drei Wochen wurde mir das zu umständlich und habe ganz auf Rohfütterung umgestellt.

Das einzige, was ich bir ausgerechnet habe und woran ich mich halte sind folgende Werte: das besagte und oben von mir bereits beschriebene Ca:PH-Verhältnis, d.h. ich habe mir ausgerechnet, wie viel Ca Bente pro Woche haben muss und habe mir eine Liste des Ca-Gehaltes einzelner Knochenarten gemacht. Am Wochenende rechne ich dann kurz aus, wie viel Knochen Bente in der darauffolgenden Woche bekommen muss, um ihren Ca-Bedarf zu erfüllen.
Der zweite Wert ist der Vitamin A- Bedarf. Ich habe mir ausgerechnet, wie viel Vit. A Bente in einer Woche benötigt und wie viel Leber das ist. Für Bente sind das z.B. ca. 60g. Dabei ist es nicht schlimm, wenn sie 100g oder 80g bekommt. Da hat der Hund eine große Toleranzspanne.

Mehr habe ich mir nicht ausgerechnet. Es gibt aber Barfer, die haben Spaß am Rechnen und rechnen sich alles aus. Ist aber überhaupt nicht notwendig. Ein Grundverständis / Basiswissen über das Barfen sollte man haben. Da sind die Broschüren von Swanie Simon völlig ausreichend und sehr nachvollziehbar geschrieben. Selbst sie schreibt, dass man nichts ausrechnen braucht und dass Barfen ganz einfach ist.
Klar, wenn ich einem Junghund fast nur Fleisch zu fressen gebe und nicht bedenke, dass so'n Würmchen auch noch dringend Ca für seine Knochen braucht und dass in einer anderen Dosis als ein erwachsener Hund, dann gibt es schon Knochenprobleme.

Und..... es ist manchmal auch so, dass ein Hund das Barfen einfach nicht verträgt. Dann wird oft der Fütterungsmethode die Schuld zu gesprochen. Es ist aber der Hund, dessen Organismus mit dem rohen Futter nicht klar kommt. Dann kommt er vielleicht mit gedünsteten Gemüse und gekochtem Fleisch zurecht. Da spricht dann auch nicht dagegen. Ich denke, man sollte sich nicht streng an irgend welche Vorgaben halten, sondern einfach schauen, was seinem Hund bekommt und was er mag.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Sandra&Aika »

Noch eine wichtige Frage!!!
Habt mich ja Gott sei Dank aufgeklärt, dass ich keine Schweineknochen verfüttern soll... war heute beim Fleischer und hab gefragt, was sie sonst noch hat.. Habe Rindermarkknochen gekauft, die man auch für Brühe benutzen kann. Kann ich die roh geben? Warte auf schnelle Antwort, denn die beiden haben schon geschnuppert und betteln die ganze Zeit.. Ich möchte mich gerne aber erst absichern.
Liebe Grüße Sandra & Aika

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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Happy »

Ich antworte dir mal,auch wenn ich keine Expertin bin.
Du kannst die Markknochen roh geben,aber nur in kleinen Mengen für den Anfang,da die Beiden ja Knochen noch nicht gewohnt sind.Anschließend beobachte den Output.Der kann nämlich,durch die ungewohnte Kost und den hohen Calziumgehalt,fest und grau werden.Wenns zuviel Knochen waren evtl.zu Verstopfungen führen.
Da hilft dann etwas Öl ins Futter.
Meine Tä warnte mich davor das es immer wieder Hunde gibt die sich beim auslutschen des Marks den Knochen so geschickt über den Unterkiefer stülpen das er nicht mehr abgeht.Also bitte unter Aufsicht füttern!

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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Sandra&Aika »

Dankeschön! Da werden sich die beiden aber freuen!! :lol:
Liebe Grüße Sandra & Aika

Andy
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Re: Welpen oder Erwachsenenfutter!?

Beitrag von Andy »

Hallo ihr zwei "Nahezubaldbarfer" :wink: !! @ Happy: zu deiner kompetenten Antwort in bezug auf die Knochenfütterung kann ich noch folgendes ergänzen: Rindermarkknochen eignen sich eigentlich nicht besonders gut zum Knochenkauen, da es sich um sehr harte Knochen handelt. Es besteht neben der angesprochenen Gefahr des Verkantens des Knochens im Maul auch die Gefahr, dass sich der Hund einen Zahn abbricht beim Kauen.

@Sandra: So ein Markknochen ist eigentlich nur zum Auslutschen des Markes prima, ansonsten ist er zu hart. Um Ca zu supplementieren eigenen er sich nicht, da der Hund kaum Knochenmaterial abbekommt. Tipp: frage deinen Fleischer nach RinderFLEISCHknochen (ca. 50% Knochen und 50% Fleisch). Damit ist der Hund richtig gut beschäftigt. Aber gib' Knochen generell nur unter Aufsicht. Ich selbst gebe Bente Knochen nur in gewolfter Form, um Ca zu supplementieren (kann ich dann auch besser dosieren). Bente bekommt aber hin und wieder Rinderfleischknochen zum Abnagen. Wenn sie den Knochen blank gekaut hat, nehme ich ihr aber den Knochen weg, da meine Angst nach ihrer Magendrehung infolge eines abgeschluckten Knorpelstückes zu groß ist.....
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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