Krebs....

Erfahrungsaustausch bei Krankheiten.
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BettinaH

Krebs....

Beitrag von BettinaH »

Ich möchte das doch mal ansprechen,es läßt mir einfach keine Ruhe,bei unserem Ricky wurde ja Krebs festgestellt...er hatte schon gestreut,keine Op mehr möglich,es war keine Aussicht auf Besserung,doch der TA schlug eine Chemo vor.Meine Eltern hatten zugestimmt,ich hatte mich verzweifelt gewehrt,sie sollten ihn gehen lassen,solang er noch ein halbwegs würdiges Ende finden konnte...aber,er war eigentlich der Hund meiner Eltern,und ich hatte somit nichts zu bestimmen....er hatte eh schon Schmerzen,mochte nicht mehr richtig fressen,nicht mehr Gassi.....
Nun ja,Ricky bekam die Chemo,in Form von Tabletten,die meine Mutter verabreichen musste....
Eines Nachts dann ist er gegen morgen regelrecht "explodiert".Meine Mutter meinte nur,sie hätte noch nie in ihrem Leben ein Lebewesen so schreien gehört....Blut spritze ihm aus dem After,die ganze Küche war voller Blut.....sie haben ihn dann in eine Decke gewickelt und beim Notdienst einschläfern lassen........Er hat bis zum bitteren Ende elendig gelitten!
Eine Bitte,so schwer es auch sein mag,wenn jemals bei einem Eurer Lieblinge diese Krankheit festgestellt wird,und eine Op nicht mehr möglich ist,bzw. keine Chance auf Heilung besteht,lasst sie gehen!
Das hatte Ricky nicht verdient!Auch wenn es nur aus "Liebe" passiert ist,weil sie ihn nicht aufgeben wollten,sie haben ihm keinen Gefallen getan!

Ich hab es jetzt mal hier hinein getan,wusste nicht,wo sonst,wenn es hier nicht passt,kann man es vielleicht verschieben????

Andrea01

Beitrag von Andrea01 »

Hallo Tina!

Ich stimme Dir voll und ganz zu, lieben heißt auch loslassen!
Wenn das Leben unseres geliebten Hundes nicht mehr lebenswert ist, sollte man ihm "den Rest" ersparen. Er hat es einfach nicht verdient, aus Egoismus seiner Besitzer am und bis zum Ende leiden zu müssen.

Die Feststellung, ob und wann ein Tier leidet, ist für den Besitzer oft schwer zu erkennen, oft helfen Gespräche mit Freunden, die den Hund und die Situation kennen. Viele alltägliche Dinge, die schleichend beginnen und schleichend stetig schlimmer werden, erkennt man als Besitzer gar nicht als Leiden.
Mir haben diese Gespräche meine Entscheidung jedenfalls erleichtert, einen langjährigen Gefährten würdevoll gehen zu lassen.

Trotzdem war es schwer, sehr schwer.

Liebe Grüße

Bärbelchen

Beitrag von Bärbelchen »

Hallo Tina :)

du hast recht ich bin auch fürs loslassen.

marusha

Beitrag von marusha »

Hallo,

das ist ein schwieriges Thema. Ich bin ja momentan auch in dieser Situation. Ich habe eigentlich losgelassen, meine Süsse aber noch nicht.
Sie kämpft um jeden Tag.
Ich glaube, Schmerzen hat sie nicht, Galgos lassen es sich aber nicht unbedingt ansehen und sind unglaublich zäh.

Sie ist nur noch Haut und Knochen, frisst aber sehr viel. Will immer noch
mit, auch wenn sie nicht mehr viel laufen kann, Hauptsache dabei.
Sie bleibt dann dick eingemummelt im Auto.

Mir wird aber ganz anders, wenn ich die obige Geschichte lese.

Ich war früher immer überzeugt, man merkt wenn das Tier nicht mehr will, ich merke lediglich das Tier will nicht gehen. :?
Sie hat schon so einge Male auf der Kippe gestanden, konnte nicht mehr
aufstehen, hatte noch Infekte. Aussage des TA, entweder bis morgen hat sie es geschafft, sonst wars das. Und jedesmal stand sie da wie Phönix aus der Asche.
Bei meinem Dalmatinermix war es ähnlich, er ist 16 geworden, trotz
Spondylosen - auch er hat um jeden Tag gekämpft, bis ich einfach nicht mehr konnte. Habe da heute noch ein schlechtes Gewissen.

Wie sind Eure Erfahrungen?

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Melli
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Beitrag von Melli »

.....ja, das ist wirklich ein ganz schweres Thema! Jeder Hund ist anders und jede Situation ist unterschiedlich.........

Unser letzter Pudel ist knapp 19 Jahre alt geworden. Er war zwar ziemlich lange fit, hat dann aber im letzten Jahr sehr abgebaut. Das ist leider immer ein schleichender Prozess und man selbst empfindet es oft völlig anders als Außenstehende - das ist ja das Schwierige an der Geschichte.

Bei uns war es in der letzten Phase so, dass wir ihn z.B. pampern mussten und er in vielen Dingen "ohne Bild und Ton" war. Aber er hat in der gleichen Phase trotzdem noch gefressen wie ein Scheunendrescher und wollte auch nach wie vor unbedingt bei allem dabei sein.
Ich habe unserem Hund damals versprochen, dass er so lange leben darf, wie er noch frisst. Daran hat er sich gehalten und als er kurz vor seinem 19. Geburtstag nicht mehr gefressen und getrunken hat, wussten wir, dass der Zeitpunkt gekommen ist.
Der Gang zum Tierarzt war trotzdem unglaublich schwer - auch wenn man fühlt, dass es richtig ist......

Wir sind bis heute der Meinung, dass unsere Entscheidung, ihn trotz seiner Altersdefizite weiter leben zu lassen, richtig war.
Meine Mutter ist momentan mit ihrer 18jährigen Pudeldame in einer ähnlichen Situation und hat Angst, den richtigen Zeitpunkt nicht zu finden. Auch bei diesem Hund ist es so, dass er noch völlig normal frisst und sogar ab und zu noch seine "verrückten 5 Minuten" bekommt. Ich denke, meine Mutter wird es deshalb wohl auch nach meinem Motto "Solange der Hund frisst, darf er leben" machen.
Nicht zu unterschätzen ist jedoch, dass das Leben mit einem alten Hund teilweise wirklich schwierig und mit vielen Einschränkungen verbunden ist. Ich war und bin glücklicherweise in der Lage, meine Hunde den ganzen Tag bei mir zu haben (bin selbstständig) - da ist die Betreuung ganz gut zu machen, das wäre in einer anderen Arbeitssituation so nicht möglich gewesen.

Es ist halt schwierig, den richtigen Moment zu finden. Wir haben diesen Moment in der Vergangenheit bei einem unserer Hunde verpasst - auch das ist fürchterlich und man macht sich unglaubliche Vorwürfe. Aber das Loslassen ist ganz besonders schwer, wenn der Hund noch nicht so alt ist........

Natürlich will keiner seinen Hund leiden lassen, aber ihn gehen zu lassen ist jedes Mal unendlich schwer........ auch wenn gerade das ein Akt der Liebe sein kann.......

@Marusha
Das scheint ähnlich zu sein wie bei uns. Unserer war ganz zum Schluss auch ziemlich klapprig, obwohl er gefressen hat.
Hör' auf Dein Herz, Du kennst Deinen Hund am Besten. Wenn Du das Gefühl hast, sie will noch leben, wird das bestimmt auch so sein.......

Alles Gute
Melli

Amie

Beitrag von Amie »

Oh gott, mir graut jetzt schon davor. Ich darf gar nicht daran denken!!

Zumal ich im August in so einer Situation war, allerdings war mein Hund erst 4,5 Monate jung.
Wenn sie nicht in Narkose gewesen wäre, dann hätte ich sie sicher mit nach Hause genommen und wär dann nach zwei Tagen doch zum TA gegangen, weil sie nur gelitten hätte.
Gut das sie in Narkose war, aber an die Bilder darf ich gar nicht denken.... :cry: :cry:

BettinaH

Beitrag von BettinaH »

Das schlimme war ja,Ricky wollte nicht mehr.....man hat es gemerkt,mit jeder Faser!Aber,nach der langen Zeit konnten/wollten meine Eltern den Absprung nicht finden,und haben damit sein Leiden unnötig in die Länge gezogen,bzw. noch gesteigert.....nicht bewusst,nicht bösartig,aber trotzdem......man weiss es einfach,wann der Zeitpunkt gekommen ist,ich wusste es zumindest...ach,das ist einfach ein furchtbares Thema....

Lilly

Beitrag von Lilly »

Hallo zusammen,
ein furchtbares Thema. Jeder, der sein Tier liebt und sich schon mal trennen mußte leidet schon beim Lesen der Beiträge. Ich bin auch der Meinung, daß man das Tier, wenn keine Hoffnung besteht und es Schmerzen hat, erlösen sollte. Das sagt zumindest mein Kopf! Hätte mich auf keinen Fall bei Streutumoren für eine Chemo entschieden. Davon hätte aber der Tierarzt Deine Eltern auch mit Nachdruck überzeugen sollen. Mit dem Essen bis zuletzt ist das so eine Sache. Wir hatten vor unserer Lilly einen Pudel aus Spanien. Der hat bis zuletzt gefressen! An seiner Körpersprache und an den Aussagen des Tierarztes haben wir aber gemerkt, daß sie Schmerzen hatte und nicht mehr konnte. Sie ist bestimmt nicht gern gegangen, trotz der Schmerzen. Sie war mein absoluter Traumhund und auch der erste Hund den ich einschläfern lassen mußte. Ich bin bis heute nicht darüber hinweg. Davor hatten wir 16 Jahre einen Yorkshire. Er ist in unseren Armen gestorben. Das war schwer, aber viel leichter als Herr über Leben und Tod sein zu müssen.
Unsere Lilly wird unser letzter Hund sein. Ich bin ziemlich schwer Herzkrank und es setzt mir jetzt schon zu, wenn Lilly nur mal krank ist, geschweige denn, wir sie den letzten Weg begleiten müssen. Muß ganz schnell diese Gedanken verscheuchen.
Viel Kraft allen, die vor diesen schweren Wegen stehen.

Baffi

Beitrag von Baffi »

Wenn ich das so lese, wird mir auch ganz mulmig. Mein "halber Hund" Jeannie ist auch krebskrank, schon ziemlich lange. Sie hatte mal so ein zwei Tage, wo wir auch dachten, jetzt müssen wir zum Tierarzt, sie war so ganz ruhig und wackelig. Aber das ist jetzt ein halbes Jahr her, ich sag immer, sie ist zäh :) . Ich hoffe, wir finden den richtigen Zeitpunkt, sie gehen zu lassen. Bei unserem ersten Hund Baffi haben wir es zeitig gemerkt, er hat nicht mehr gefressen und sah richtig krank aus, lag nur noch in der Ecke. Das war ganz untypisch für ihn, er war zwar fast 18 aber immer ziemlich fit. Das war ganz ganz schlimm, ihn gehen lassen zu müssen, aber er konnte nicht mehr. Und Mandy, unserer Großpudelhündin, konnte man es auch anmerken, die wollte nicht mehr fressen und hatte Schmerzen. Aber sie wollte noch nicht gehen, sie war ganz fröhlich und aufgedreht, auf der Fahrt zum Tierarzt hat sie auf meinem Schoß gesessen und aus dem Fenster geguckt. Aber sie konnte sich kaum noch bewegen, war voller Krebs, trotz 2 Operationen...es ist immer schlimm, wenn man sie gehen lassen muss, aber immerhin kann man sie erlösen...auch wenns schlimm ist :cry: :cry:
Tut mir leid, ist etwas lang geworden.

LG
Sandra

cherry
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Beitrag von cherry »

Hallo,
ja, das ist ein schwieriges Thema, ich kann nur für mich sagen, eine Hündin von uns hatte Krebs, nach langen Gesprächen mit den Tierärzten habe ich mich dazu hinreißen lassen unsere Hündin die Knoten wegmachen zu lassen,
Kris war fast 12 Jahre, dieärtztin meinte sie wird noch eine Zeit danach gut leben können, da unsere Kris doch sch arg hustete lies ich sie durchröntgen
der Arzt meinte alles super.
Kris wurde operiert, und was soll ich sagen, 6 wochen später war sie tot.
Fazitvon mir, ich lasse keinen alten Hund mehr wegen Krebs operieren.
dann noch etwas von der Chemo bei Hunden, ich bin der Meinung, das man solche Strapazen beim Hund nicht machen sllte. ich hatte in der Kundschaft einen Borderterrier der mit 5 Jahren an Scilddrüsen Krebs erkrankte, die Klinik meinte auch mann solle eine Chemo bei ihm machen, die Kundin hat es nicht gemacht. Sie hat ihn gehen lassen, wie sie merkte es geht nicht mehr.

Ich glaube das ist aber auch immer die Endscheidung des Hundebesitzers, den nur er weiß wann die Zeit gekommen ist. Und gewiß Euer Hund zeigt es euch, da bin ich mir ganz sicher


Grüße Judy

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