Verdacht auf Hodenkrebs?

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Gero
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Gero »

Als mein Sascha 8 Jahre alt war entdeckte die Hundefrisörin bei ihm verhärtete Stellen an den Hoden -ich bin direkt vom Laden zu einer neuen TA-Praxis. Die junge TÄ lachte mich aus und meinte das wären die Nebenhoden - ich war beruhigt und hab die Sache auf sich beruhen lassen.

Ein Jahr später sind wir hier nach Niedersachsen gezogen und Sascha sollte drei Wochen nach dem Umzug hier geimpft werden.
Die TÄ untersuchte ihn gründlich und entdeckte die vergrößerten/verhärteten Hoden und fragte mich: "sie wissen schon, dass ihr Hund Hodenkrebs hat?" - ich war geschockt.

Drei Tage später wurde er kastriert und die Hoden zu einem Labor in München geschickt (da arbeitet ein Professor den sie kennt und der soll ein Spezialist für Hodenkrebs sein).
Sascha hatte in beiden Hoden Krebs - zwei verschiedene Arten!

Ich kriegte die Auskunft dass Hodenkrebs beim älteren Rüden häufig sei, langsam wachse und die meisten Arten (es gibt wohl mehrere) nicht sehr bösartig - weil sie sich so langsam entwickeln bzw. sowieso nicht bösartig sind.

Sascha hatte eine gutartige und eine langsam wachsende Art - die aber nicht gestreut hatte.

Dafür ließ man ihn in der Praxis in Narkose fallen und er hatte anschließend 3 verschobene/verkantete Wirbel - die haben ihn letztendlich mit 11 Jahren aus dem Leben gerissen.
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

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Isi
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Isi »

Ich wünsche beiden Hunden und ihren Menschen alles Gute, sowohl für die Entscheidungen als auch für die OP!

Ich würde alles genau mit dem TA besprechen, auch wenn es länger dauert, bis man zu einer Entscheidung gekommen ist, mit der man sich gut fühlt. Sich lieber vorher die Zeit nehmen und die Aussagen des TA wirken lassen, als sich hinterher zu grämen und zu zweifeln.
Von daher wünsche ich auch Geduld und innere Ruhe beim Gespräch mit dem Doc vor dem Eingriff.
Es ist in meinen Augen gut, wenn man selbst zu einer Überzeugung gelangt und danach handelt - das vereinfacht alles! Ob diese nun die OP, die auf No sicher geht ist oder die Entfernung nur eines Hodens - es ist neben den medizinischen Aspekten vor allem die Haltung/Überzeugung des Halters/der Halterin, die darüber entscheiden und entscheiden sollte. Es gibt da kein objektives richtig/falsch, nur ein Subjektives, sprich man braucht eine Meinung dazu. Ich drücke auch für einen gut verlaufenden Entscheidungsprozess die Daumen!

Ich glaube auch, dass bei einem 11jährigen die Kastration vermutlich weniger Folgen hat als in jungen Jahren.
Es könnte zudem sein, dass andere Hunde nicht mehr so auf ihn anspringen als Kastrat, das wäre für ihn ja sogar auch von Vorteil...
Aber mehr noch wäre für mich die Frage, ob ich die Nerven hätte, den 2. Hoden drin zu lassen und damit einen Beobachtungsstatus ins Haus zu holen...Dazu braucht es auch Mut und den hat nicht jede/r und daran ist auch nichts Verwerfliches!
Am besten lebt man wohl mit ehrlichen Entscheidungen, ehrlich mit sich selbst.



Ich drücke feste die Daumen, dass alles gut wird!
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

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Bupja
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Bupja »

Isi hat geschrieben:
Di Aug 11, 2020 11:54 am
Am besten lebt man wohl mit ehrlichen Entscheidungen, ehrlich mit sich selbst.
Schöner Satz.

Butz wurde mit 13 wegen der Prostata kastriert und hat sich überhaupt nicht verändert, Pjakkur mit 3 wegen seiner Epilepsie und auch hier gab es keine Wesensveränderung. Verfressen war der Kerl auch schon vorher.

Koller
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Koller »

Isi hat geschrieben:
Di Aug 11, 2020 11:54 am

Ich glaube auch, dass bei einem 11jährigen die Kastration vermutlich weniger Folgen hat als in jungen Jahren.
Es könnte zudem sein, dass andere Hunde nicht mehr so auf ihn anspringen als Kastrat, das wäre für ihn ja sogar auch von Vorteil...
Aber mehr noch wäre für mich die Frage, ob ich die Nerven hätte, den 2. Hoden drin zu lassen und damit einen Beobachtungsstatus ins Haus zu holen...Dazu braucht es auch Mut und den hat nicht jede/r und daran ist auch nichts Verwerfliches!
Am besten lebt man wohl mit ehrlichen Entscheidungen, ehrlich mit sich selbst.



Ich drücke feste die Daumen, dass alles gut wird!
Danke für's Daumen drücken. Den Beobachtungsstatus hatte ich ja bis jetzt auch schon. Nur, dass ich jetzt nur noch einen Hoden beobachten muss. Das Risiko ist ja immer noch gleich gross wie vorher. Daran hat sich nichts geändert. Aber anscheinend ist das Risiko bei Rüden, an einem Hodentumor zu erkranken, wirklich deutlich höher, als bei Männern.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
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Koller
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Koller »

Die OP ist sehr gut verlaufen. Der veränderte Hoden wurde wie bei der Kastration mit einem kleinen Schnitt entfernt. Der andere Hoden wurde nochmals geschallt und sieht unauffällig auf. Der Tierarzt war absolut dafür, den gesunden Hoden zu lassen und wie bis anhin zu beobachten.


Was nicht so schön ist, ist die Diagnose, dass Inuk beidseits eine HD ca. Grad C hat. Zum guten Glück aber so gut wie noch keine Arthrose. Mir ist aufgefallen, dass Inuk vermehrt im Passgang geht und oft die Rute etwas gesenkt hält. vorletzte Woche hat er ein paar Mal hinten rechts gehinkt. Ich hatte zwar wirklich ganz stark das Gefühl, dass es eher Richtung "Hexenschuss" geht, da er nach dem Lösen des Bindegewebes am Rücken sofort besser ging und die Rute wieder ganz hoch trug. Beim Aufstehen hat es ihm manchmal die Rute etwas "schief" nach unten gezogen. Der TA meinte jetzt, dass Inuk wirklich eventuell (noch) keine Schmerzen im Hüftgelenk hat, aber wegen dem immer steiferen Gang halt dann Verspannungen im Rücken hat. Jetzt gibt es neben Collagile noch ein Fischöl und dann halt wirklich regelmässig Physio.

Nach dieser Diagnose bin ich jetzt umso glücklicher, dass Inuk noch Testosteron hat. Der Tierarzt hat gemeint, dass man ihm sonst in diesem Fall allenfalls sogar ein Hormonersatzprodukt verabreichen müsste, da die Muskulatur ohne Testosteron massiv nachlässt. Das mache er bei schweren Hunden mit Problemen am Bewegungsapparat nach der Kastration oft. Also heisst das, dass es doch schon etwas in diese Richtung geht.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
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Iska
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Iska »

Schön, dass er alles gut überstanden hat :streichel:
Und keine Total-OP notwendig war....🍀

Drücke die Daumen, dass HD und co. möglichst wenig Beschwerden machen.... :streichel: bzw vielleicht eine gute Physio noch helfen kann...🙏🏻🍀
viele Grüße
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Koller
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Koller »

Iska hat geschrieben:
Di Aug 11, 2020 2:58 pm
Schön, dass er alles gut überstanden hat :streichel:
Und keine Total-OP notwendig war....🍀

Drücke die Daumen, dass HD und co. möglichst wenig Beschwerden machen.... :streichel: bzw vielleicht eine gute Physio noch helfen kann...🙏🏻🍀
Danke vielmals. Das hoffe ich auch. Damit wir noch einige schöne Wanderungen mit ihm in den Bergen geniessen können. Sonst steigen wir halt dann auf Bike und Anhänger um. Wollten wir eh schon lange mal antrainieren.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
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gaertnerin
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von gaertnerin »

Glückwunsch zur gut überstandenen OP bei Inuk!

Gut, dass der eine Hoden bleiben durfte, gerade im Zusammenhang mit der Muskulatur und der HD!
Physio ist da bestimmt ein sehr guter Ansatz und auch gut, dass ihr durch die nicht so schöne neue Diagnose jetzt schon aktiv und präventiv etwas gegen eine mögliche zukünftige Verschlechterung unternehmen könnt. Hier gilt bestimmt auch: je früher, desto besser.

Die Sache mit der Muskulatur und dem Testosteron, die du erwähnst, hat mir eine neue Frage für meinen TA anlässlich der OP am Donnerstag beschert:
Otto hat hinten links immer wieder Patella, besonders bergab und bei höheren Temperaturen auch mehr, als wenn es kalt ist. Für eine OP ist es aber bisher nicht schlimm genug (und wird es hoffentlich auch nie werden).
Da werde ich dann auch am Donnerstag besprechen, wie es mit Hormonersatz aussieht, damit sich die Muskulatur nicht zurückbildet.

Rohana
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Rohana »

Schön dass die OP schon mal gut rumgegangen ist! Nun gute Besserung ... :streichel:
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Landei
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Landei »

Wie schön, dass die OP gut überstanden ist!! Jetzt mal schnelle gute Besserung :streichel:

Fluse
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Fluse »

gaertnerin hat geschrieben:
Di Aug 11, 2020 3:44 pm

Die Sache mit der Muskulatur und dem Testosteron, die du erwähnst, hat mir eine neue Frage für meinen TA anlässlich der OP am Donnerstag beschert:
Otto hat hinten links immer wieder Patella, besonders bergab und bei höheren Temperaturen auch mehr, als wenn es kalt ist. Für eine OP ist es aber bisher nicht schlimm genug (und wird es hoffentlich auch nie werden).
Da werde ich dann auch am Donnerstag besprechen, wie es mit Hormonersatz aussieht, damit sich die Muskulatur nicht zurückbildet.
Ich kenne einen unkastrierten Rüden, der diese Testosteronspritzen (auch für die Patella) bekommen hat. Hat gar nichts gebracht.

Wenn der Muskelabbau so extrem wäre bei den kastrierten... müssten dann nicht noch viel mehr Hunde große Probleme haben :n010:
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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Doro
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Doro »

Alles Gute für Inuk ♥
Da fällt mir ein das wir gaaaaanz lange schon kein Bild mehr von ihm gesehen haben.
Regelmäßige Physio ist eine sehr gute Idee. Alle Verspannungen zu lösen wirkt ja oft Wunder. Das kennen wir ja von uns auch.
Glücklicherweise sind Pudel ja leichte Hunde und HD macht bei ihnen ja oft weniger Beschwerden als bei anderen Rassen.
Super das er Hormone behalten konnte, da wünsche ich eine gute Verheilung.
Viele Grüße
Doro

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txakur
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von txakur »

Fluse hat geschrieben:
Mi Aug 12, 2020 5:23 am
Ich kenne einen unkastrierten Rüden, der diese Testosteronspritzen (auch für die Patella) bekommen hat. Hat gar nichts gebracht.

Wenn der Muskelabbau so extrem wäre bei den kastrierten... müssten dann nicht noch viel mehr Hunde große Probleme haben :n010:
In der Regel ist das mit dem fehlenden Testosteron kein Problem bzgl. der Muskeln - das macht eigentlich nur einen Unterschied in der "Leichtigkeit" des Muskelaufbaus (ich rede jetzt von "normalen" Hunden und Menschen, nicht von Spitzensportlern - Rennradler und Bodybuilder futtern ja nicht ohne Grund Testosteronpillen wie andere Leute Schokodrops...). Normale vernünftige Belastung, bei speziellem Bedarf vielleicht ergänzt um ein bisschen Physio, reicht völlig aus, um adäquate Muskelmasse aufzubauen. Auch bei Kastraten. Sonst hätten ja alle Individuen weiblichen Geschlechts ein Problem.

Gute Heilung allen Patienten!
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Isi
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von Isi »

Klasse, dass Inuk die OP gut überstanden hat!
Gute Erholung und dass Daumen sind gedrückt, dass die OP auch langfristig erfolgreich ist und der Krebs damit überwunden ist!


Und nun noch alle Daumen für Otto morgen, dass es bei euch auch alles gut ausgeht!



Wegen der Muskeln:
Wenn es hart auf hart kommt, kann man auch über Anabolika nachdenken zum Muskelaufbau.
Auch am Futter kann man was drehen, damit ausreichend "Muskelfutter" ankommt.
Eben wie bei Sportlern :wink:
Ich denke, es kommt auf die Umstände und das Individuum an, ob zusätzlich Aufbauendes nötig ist oder Sinn macht.

Da würde ich mir jetzt erstmal keine Gedanken drüber machen, @Gärtnerin, sondern nach den Prios gehen und die oberstes ist ja erstmal, dass geschaut wird, ob es Hodenkrebs ist und falls ja, dass der besiegt wird. Alles andere findet sich dann sicher :streichel:
Alles Gute für Do., für das Gespräch mit dem Doc und natürlich auch für die OP, falls die sich anschließt. Selbst falls es Hodenkrebs sein sollte, habt ihr sehr gute Chancen, ihn zu besiegen :streichel:
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gisela
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Re: Verdacht auf Hodenkrebs?

Beitrag von gisela »

Oh je,drück die Daumen das alles gut wird....der Hund meiner Mutter wurde mit knapp 3Jahren kastriert auf Grund der vielen Seelischen Magen und Darmleiden weil er immer soviel Stress hatte mit läufigen Hündinen.
Er hat sich nur zum positiven verändert und auch gesundheitlich war er bis vor 4 Monaten immer top,er wird jetzt 16 im Oktober!
Liebe Grüße von Gisela mit Elomee und Aria!
Mit Winni,Trixi,Gina und Kimi im ♥️

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