
Ich hatte Lumi in der Küche auf dem Tisch zum waschen - föhnen- schneiden. Sóley verkrümelt sich dann immer, in der Befürchtung sie könne es auch jeden Moment treffen. Daher habe ich mir nicht's dabei gedacht, als sie sich ins Wohnzimmer auf ihr Kuschelkissen verzog.
Ich habe also fleißig an Lumi rumgeschnippelt, als ich plötzlich einen schrei aus dem Wohnzimmer hörte

Ich habe alles stehen und liegen lassen und bin rüber gerannt. Sóley lag auf ihrem Kissen, den hals überstreckt, krampfend, im maul schäumend. Ich legte meine Hände auf sie um sie zu beruhigen. Im ersten Moment dachte ich an eine Vergiftung. Erst dann wurde mir klar, dass es ein epileptischer Anfall war.
Ich heulte wie ein schlosshund, da auch sofort alle Erinnerungen an die letzten Stunden mit meiner Phoebe hochkamen

Als der anfall weniger wurde, hab ich Sóley auf den arm genommen und bin wie ich war zum Tierarzt gefahren. Zum Glück war es halb zwölf.. .. dieser hat Samstag bis Mittag auf ...
Bis wir angekommen waren, war der anfall vorbei. Der TA untersuchte sie eingehend. Herz und Wahrnehmungen waren ok.
Ich beschrieb ihm die Geschehnisse und er bestätigte mir den Epi Anfall. Er nahm Blut für ein großes Blutbild.
Wir fuhren erstmal heim und schliefen 3 Stunden auf dem Sofa. Die Hunde und ich waren fix und fertig von dem Vorfall.
Nachmittags warten wir eine kleine Runde Gassi. Sóley lief wieder mit, allerdings sehr komisch. Ich vermutete, dass sie durch das Krampfen völlig verspannt war. Meine Freundin und Hundephysio kam dann am Montag und löste jede Menge Blockaden. Sóley lauft seitdem wieder richtig gut. Sie bekam auch Akupunktur, was ihr sichtlich gut tat.
Aber was belibt ist die Frage nach dem "Woher".
Das große Blutbild ergab, dass organisch alles in Ordnung ist. Nur eben die Toxoplasmosewerte sind erhöht. Der TA lässt das weiter im Labor checken, Donenrstag Vormittag kann ich anrufen, um zu erfahren was es ist.
Ich habe mich belesen und herausgefunden, dass ein Epi Anfall durchaus beim Übergang von einer akuten zu einer latenten Toxoplasmose eintreten kann. Ich bin wirklich gespannt, was der TA mir dazu sagen wird. Auf jeden Fall hoffe ich inständig, dass es eine Lösung geben wird. Die aber hoffentlich nicht 4 Wochen Antibiotika heißt

Aber ersteinmal hoffe ich, dass es zu keinem erneuten Anfall kommt und wir Gewissheit bekommen, was diesen Anfall ausgelöst hat

So macht Sóley ertmal einen guten Eindruck. Sie frisst, ist lustig und fit. Man kann aber nicht sagen, es ist wie immer. Ich habe den Eindruck, so schlimm dieser Anfall war, es bei ihr Blockaden im Kopf gelöst hat. Plötzlich liegt sie auf dem Rücken mit allen vieren von sich (das hat sie sonst nie von allein getan). Wenn sie in der Sphinx Stellung liegt, ist die Rute nicht zur Seite gelegt, sondern entspannt gerade nach hinten. Und auch meine Freundin sagte am Montag, dass sie Sóley als wesentlich entspannter empfindet wie sonst. Und dabei hatten wir darüber noch gar nicht gesprochen. Vielleicht hat es auch etwas gutes gehabt? Meine Freundin erklärte mir, dass in der chinesischen Medizin die Epilepsie nicht als diese diagnostiziert wird. Sondern alles als "Wind" im Körper bezeichnet wird, welcher ausgeleitet werden will. Vielleicht hatte sich so viel angestaut, dass sich der Körper nicht mehr anders zu helfen wusste? und sich einer "Reinigung" unterzogen hat? Klingt ziemlich abgefahren, aber aus eigener Erfahrung mit Migräne weiß ich, wie gut es mir nach einem heftigen Anfall mit Schüttelfrost und Übelkeit geht ... Fragen über Fragen, die sich seit Samstag in mir häufen ... nur eins wünsche ich mir von ganzem Herzen ... das meine kleine Puppi hoffentlich nicht schlimm krank ist und wir das alles wieder in gute Bahnen gelenkt bekommen
