Aurelia hat geschrieben:Hallo,
ich möchte mich jetzt gerne auch mal mit einer Frage zu Wort melden. Caesar ist jetzt 18 Monate alt und als Ersthundbesitzer habe ich noch nicht so viel Erfahrung: Die Tollwut bescheinigt meine TÄ für mehrere Jahre, aber die anderen Impfungen (Staupe, Hepatitis, Pavovirose, Parainfluenza, Coronavirus und Leptospirose in einer Spritze) nur für ein Jahr. Er wurde mit 3 Monaten geimpft und jetzt noch mal mit 16 Monaten. Ich habe jetzt gesehen, dass Staupe, Hepatitis und Pavovirose bei dem verwendeten Präparat mehrere Jahre halten, aber die anderen sollten jedes Jahr aufgefrischt werden. Gibt es dafür einen besonderen Grund (außer ein Klingeln in der TA-Kasse)? Auf welchen Wegen werden Parainfluenza, Coronavirus und Leptospirose eigentlich übertragen?
Ich finde diese Diskussion sehr interessant und es ist toll, dass man hier auf Leute mit langjähriger Hundeerfahrung "zurückgreifen" kann. Da gibt es immer wieder Denkanstöße und wichtige Infos. Herzlichen Dank!
LG Aurelia
Hallo Aurelia,
die Frage ist gar nicht so sehr, auf welchen Wegen die Übertragung statt findet (ich werde dir diese Frage natürlich gleich auch beantworten....), sondern inwiefern sich der Hund überhaupt damit anstecken kann bzw. ob eine Impfung ihn davor überhaupt schützen kann!
Zwingerhusten kann ein Hund bekommen, ob er geimpft ist oder auch nicht. Die Impfung schützt NICHT vor einer Infektion! Viel entscheidender ist es, welchem Infektionsdruck dieser individuelle Hund ausgesetzt ist: wie lebt der Hund bei seinem Besitzer? Als Einzelhund, als Meutenhund? Wie sehen die hygienischen Haltungsbedingungen aus? Wie wird er ernährt? Hat er bereits bestimmte Grunderkrankungen? Als das ist mit entscheidend, ob sich ein Hund ansteckt oder nicht. Das ist so ähnlich wie die Frage: warum bekomme ich sofort eine Erkältung, mein Partner aber nicht.
Leptospirose wird durch Leptospiren, das sind Bakterien, übertragen. Eine Infektion mit diesen Bakterien heißt aber nicht, dass der Hund auch erkranken muss. Ganz viele Infektionen verlaufen symptomlos. Eine Impfung gegen Leptospirose ist sehr umstritten: einerseits, weil die Impfstoffe sehr nebenwirkungsreich sind, andererseits weil vor allem gegen die Leptospirosearten, die eine Erkrankung auslösen können, in Ermangelung eines geeignetenb Impfstoffes nicht geimpft werden kann. Der letzte Grund ist, dass die Wirkdauer des Impfstoffes neusten Erkenntnissen zufolge nicht mehr als 6 Monate anhält. Das bedeutet, dass auch ein geimpfter Hund nur einen Impfschutz von 6 Monaten hat.
Eine Impfung gegen Canines Coronavirus ist in Deutschland nicht üblich. In Amerika ist die Impfung gegen den Coronavirus weit verbreitet.
Auch der Tierärzteverband BPT sieht eine Impfung gegen diesen Erreger als nicht notwenidig vor, der der gespritzte Impfstoff keine Schutzwirkung aufbauen kann.
Infektionswege:
Zwingerhusten => er wird durch zahlreiche Erreger verursacht, die über die Atemwege in den Körper gelangen.
Leptospirose => es gibt insgesamt 250 Leptospirosearten!! Sie gelangen über infizierten Urin ins Wasser, ins Futter in die Erde oder können auch durch Wunden in den Körper gelangen.
Coronavirus => oraler Übertragungsweg.
Ich hoffe, meine Informationen helfen dir weiter!