Hm, Kastration... das ist so ein Thema, in Foren ganz schwierig, der Austausch, komischerweise meist seeehr emotionsbelastet.
Sehr erfreulich, dass es hier so schön sachlich zu geht.
Da will ich meine aktuellen Erfahrungswerte einbringen. Und gleich noch ne Frage hinterher schicken.
Wir haben ja nun unsere -kastrierte- Mixhündin Pipa aus dem Tierschutz seit einem halben Jahr bei uns.
Pipa wurde in einem miserablen Gesamtzustand gefunden, man hatte sie entsorgt als sie trächtig war. Ihre Welpen hat sie dann nur per Kaiserschnitt auf die Welt bringen können, in dem Zuge wurde dann, sicherlich aus Kostengründen, auch gleich eine TotalOP vorgenommen, wo sie schon mal in Narkose ist und gerade auf dem Kliniktisch liegt... Okay, unter den Bedingungen dort, nachvollziehbar.
4 von ihren Jungen haben gelebt, sie hat sie selbst versorgt, sehr hilfreich und zeitsparend, wenn noch 60 andere Hunde auf der Pflegestelle versorgt werden müssen. Dafür konnte sie aber nicht ständig diesen Tütenkragen anbehalten, logisch, wie soll sie die Babys lecken, wäre auch eine Verletzungsgefahr für die Kleinen, wenn Hundemutti mit soner Satellitenschüssel um dem Kopf ins Körbchen steigt.
Was zur Folge hatte, dass die Bauchnaht wieder aufgegangen ist, die kleinen Welpenkrallen sind ja beim Treteln ständig an der Wunde, und Pipa hat dann ganze Arbeit geleistet und den Rest erledigt.
Mit wehenden Fahnen also die offene Hündin wieder in die Klinik gebracht, erneut OP. Alles irgendwie doch noch gut gegangen, auch wenn sie jetzt aussieht, als hätte man ihr den Mantel schief zugeknöpft, die Zitzen sind jetzt nicht mehr paarweise parallel sondern irgendwie versetzt, und wenn ich mit den Finger mittig über den Bauch streiche, fühlt es sich an, als hätte man das ganze OP-Besteck drin vergessen, viele harte Beulen und Huppel unter der Haut, will mal hoffen, das ist nur Narbengewebe. Eigentlich hat die Tierklinik dort einen guten Ruf. Nun ja.
Jetzt unser Problem: Pipa ist inkontinent! (Vorher dachte ich eigentlich immer, dass dies hauptsächlich ein Problem bei großen Rassen wäre. Aber meine beiden Doggenhündinnen waren es nach der Kastration nicht.)
Es ist jetzt nicht sooo schlimm, dass Pipa immerzu riesige Seen unter sich machen würde. Aber ich habe ständig ein paar Hundekissen, Hundebetten, Decken, Handtücher... auf der Leine, muss halt alle paar Tage gewaschen und ausgetauscht werden. Wir haben keine Teppiche, ich wische sowieso täglich den Boden, das Sofa ist aus Leder, kann man also auch abwischen. Wenn ich nicht da bin, schläft sie auf dem Wohnzimmertisch (jaja, ich glaub, im früheren Leben war sie ne Katze, sie klettert viel überall drauf), auf dem Tisch haben wir jetzt sone Kunststoffmatte, kann man auch abwischen. Also, man richtet sich so ein, dass es eben geht.
Ich nehme mal an, dass sie nicht schon vor der Kastration inkontinent war (ganz ausschließen kann man das wohl nicht, ist ja nix bekannt), sondern, dass dies wirklich die Folge der TotalOP ist.
Nun meine Frage. Hat hier irgendjemand Erfahrung, mit Medikamenten, Therapien... was dagegen wirklich hilft?