Das Tierärzte für ihre Arbeit einen angemessenen Lohn bekommen, das ist für mich selbstverständlich und das bin ich auch gerne bereit zu bezahlen.
Aber ich finde es teilweise schon schwierig, wenn ein Tier ernsthaft krank wird. Früher konnte man als Besitzer entscheiden, ob man eine kostspielige BEhandlung wünscht, oder ob man das Tier dann einschläfern lassen möchte.
Vor Jahren hatte eine meiner Chihuahua-Hündinnen einen schweren Herzanfall, mit Lähmungen, Schock und vielem mehr. Ich also sofort zur Tierärztin. Bei mir sind es Mutter und Tochter, beide Tierarzt. An dem Tag war die Tochter da und machte die Erstversorgung. Mir war eigentlich klar, wir können diesen kleinen Hund nicht mehr retten, ich wollte das sie eingeschläfert wird und Ornella nicht leiden muss. Aber nach Stabilisierung der Hündin wurde ich weiter geschickt in die Tierklinik. Dort habe ich mit sehr schlechtem Gewissen die kleine Maus zurück gelassen. Sie wurde mir abgenommen und ich habe sie erst zwei Tage später tot wieder abgeholt. Das mich das gut 1000 Euro gekostet hat, das hat mich zwar geärgert, da ich recht sicher war, das sie nicht mehr zu retten ist. Aber ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen, Ornella stammte von einem Vermehrer und hatte die ersten 8 Monate ein nicht schönes Leben inmitten von vielen anderen Chihuahuas. Sie war total ängstlich und ein total verstörter Hund, die musste dort fast zwei Tage bei fremden Menschen in einer ihrer fremden Umgebung verbringen, wo sie mich ganz dringend benötigt hätte.
Ich wollte, das sie Medikamente bekommt bei der Tierärztin, das sie schmerzfrei in meinen Armen einschlafen kann. Sie sollte etwas bekommen, das sie in Ruhe einschlafen kann. Ich hätte sie auch noch zwei Tage in meiner Jacke rum geschleppt, bis ihr Leben zu Ende ist. Ornella wog 2 kg, also ein Mini, den hätte ich noch tagelang getragen, bis ihr Leben beendet ist.
Nie wieder lasse ich mich gegen meine Überzeugung dazu überreden sowas zu machen. Meine andere Chihuahua Hündin ist dann auch mit Medikamenten versorgt bei mir zuhause nach einigen Stunden eingeschlafen.
Nun bin ich ein Mensch, der seine Tiere total liebt und alles für sie macht. Aber wenn das Leben eigentlich zu Ende ist, dann verlängere ich es nicht unnütz. Klar, wenn ein Hund einen Unfall hat, dann bezahle ich auch die OP von mehreren Hundert oder auch TAusend Euro. Aber wenn ein Hund unheilbar krank ist, dann lasse ich ihn solange mit Medikamenten versorgen, wie sein Leben noch lebenswert ist und dann lass ich ihn einschläfern.
Momentan habe ich hier drei alte HUnde, sie werden alle drei regelmäßig der Tierärztin vorgestellt und wir entscheiden dann gemeinsam was gemacht wird. Mit der Senior-Tierärztin bin ich total auf einer WEllenlänge. Sie tut alles um den Tieren zu helfen, aber sie akzeptiert es auch, wenn ein Tier nicht mehr kann oder will.
Und das die Preise bei meiner Tierärztin so sind, wie sie sind hat Gründe. Es ist ihr eigenes Haus wo die Praxis drin ist. Sie ist nicht hochmodern und mit vielen GEräten ausgestattet. Meine Tiere haben keine Inhalationsnarkose, die bekommen per Spritze eine Narkose und das war es. Da wird nicht intubiert und überwacht. Natürlich hört sie regelmäßig das Herz ab und schaut nach dem Atem, aber wenn ein Notfall eintreten würde.....
Vor Jahren hatten wir einen Not-Kaiserschnitt bei der Hündin meines Mannes. Da haben beide Tierärztinnen Hand in Hand gearbeitet, mein Mann und ich haben die neugeborenen Welpen in Empfang genommen und mit Handtüchern gerubbelt bis sie anfingen zu atmen und munter wurden. Als es immer mehr WElpen wurden, einige mussten Minuten lang massiert werden oder anderweitig zum Leben erweckt werden, da wurden andere Leute mit eingespannt. Die wollten eigentlich nur Medikamente für ihre Tiere holen, die wurden mit in das Behandlungszimmer gerufen und mussten/durften dann auch Hundewelpen rubbeln und zum Leben erwecken.
Natürlich kostet so eine Geburt ein vielfaches, wenn die Hündin an Maschinen angeschlossen ist und überwacht wird und mehrere Tierärzte und Helferinnen eingespannt werden. Wir haben für diese Geburt mit 10 geholten WElpen (ein Welpe war schon vorher bei uns zuhause geboren worden) keine 500 Euro bezahlt.
Alles hat seinen Preis, ich bin gerne bereit bei meinen Tieren mit anzufassen und soweit wie mir möglich ist zu helfen. Ich gehe das Risiko ein, wenn es Probleme geben sollte, das auch ein Tier verstirbt. Und ich bin seit fast 20 Jahren Kunde und habe einen ganzen "Zoo" den sie versorgen. Und ich bezahle sämtliche REchnungen ohne zu murren. Natürlich kommt es vor, das ich soviel Geld nicht sofort zahlen kann. Dann sage ich dort kurz Bescheid und zahle die Summe dann in zwei oder drei Raten. Aber ich zahle das Geld immer und so schnell wie möglich.
Wenn ich manchmal mit bekomme, was andere Leute für Tierarztrechnungen haben, da wird mir Angst und Bange. Ich habe hier immer einige Notfellchen aus dem Tierschutz oder anders wo her. Das könnte ich nicht, wenn ich laufend überhohe Tierarztkosten bezahlen müsste.
Nun ist ein viel zu langer Text geworden.
Aber es ist wohl auch ein Unterschied, ob ich in eine Tierklinik fahre und meine Tiere behandeln lasse, alles was geht und möglich ist oder ob ich die Grundversorgung sicher stelle und akute Krankheiten behandeln lasse und nötige Medikamente.
Nun habe ich das Glück etwas Geld auf der hohen Kante zu haben, und falls es ein paar Wochen dauern sollte, das Geld flüssig zu machen, dann zahle ich die Rechnung halt in zwei Raten. Somit habe ich keine Kranken-Versicherung für irgend ein Tier. Ich hoffe das meine Tiere auch die nächsten Jahre keine großen OP´s brauchen. Und ich reduziere meine Tieranzahl so nach und nach. Aber mir ist bewußt, das meine Tierärztin irgendwann in Rente geht und ich momentan einfach die beste Tierärztin der Welt habe, die außerdem auch noch erschwingliche Preise hat.
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