Zum ersten Mal kam der Verdacht einer Allergie auf. Kuno bekam ausschließlich (auch keine anderen Leckerchen, und ganz schlimm: keine selbst gefundenen Äpfel) das „Royal Canin Veterinary Diet Canine Anallergenic“. Gleichzeitig, um den Juckreiz zu stillen, das Apoquel in einer Dosierung, die den Juckreiz nicht komplett unterdrückte, sondern erträglich machte. Wir wollten ja sehen, ob die Fütterung eine Veränderung bringen würde. Außerdem bekam Kuno alle vier Wochen eine Tablette Simparica um Parasiten auszuschließen.
Nach über einem halben Jahr und keinerlei Besserung, machten wir einen weiteren Futterwechsel, auch ohne Erfolg.
Somit war eine Futtermittelallergie eher unwahrscheinlich. Also wurde ein Allergietest über das Blut durchgeführt. Die Liste der verträglichen Futtermittel war deutlich kürzer, als die unverträglichen, immerhin ging Kartoffel, Hirsch, Strauß und ein paar Andere. Außerdem wurde eine Allergie auf Futtermilben diagnostiziert. Dagegen starteten wir eine Desensibilisierung.
Aber leider brachte auch die Fütterung mit den angeblich verträglichen Nahrungsmitteln keinerlei Besserung und auch die Desensibilisierung zeigte nicht die kleinste Veränderung - und so wurden wir in die Tierklinik Stuttgart zu einem Dermatologen überwiesen. Wir hatten Glück und bekamen sehr schnell einen Termin, jemand hatte abgesagt.
Ich musste zuvor einige Seiten Anamnesebogen ausfüllen, sämtliche Vorbefunde mitbringen und wurde dann beim Termin noch weiter befragt. Kuno wurde untersucht und an den Pfoten und am Kinn wurden Klatschproben (mit Tesafilm) abgenommen.
Das anschließende Gespräch mit dem Dermatologen Dr. Klinger war sehr umfangreich und informativ, ich bekam dann noch alles per E-Mail in schriftlicher Form. (Zum Glück, denn soviel Information konnte ich mir nicht merken!)
Dr. Klinger erklärte, dass die Blut-Allergietests leider oft sowohl falsch positive, als auch falsch negative Ergebnisse bringen würden und kein wirklich geeignetes Mittel zur Diagnose seien; bei Futter sei der beste weg eine Ausschlussdiät mit einem Anallergenem Futter. Da wir das ja durch hatten, sei davon auszugehen, dass keine Futtermittelallergie besteht.
Zur weiteren Diagnose ließen wir dann, vier Wochen später, einen „Intracutantest“ bei Kuno machen. Wir mussten erst mal das Apoquel ausschleichen, denn dadurch könnte das Ergebnis verfälscht werden (Apoquel greift in das Immunsystem ein). Gegen den Juckreiz bekam Kuno eine Injektion mit „Cytopoint“, das viel besser wirkte als das Apoquel. Das Cytopoint ist ein recht junges Arzneimittel, das nur den Juckreiz beeinflusst. Bei Kuno wirkt es sehr gut, inzwischen sogar schon seit sechs Wochen.
Es wurden dann über 50 verschiedene Allergene in die Haut gespritzt, und nach 15 und 25 Minuten „abgelesen“ durch abtasten. Hier war nun deutlich zu sehen, dass Kuno auf Hausstaub und vor allem Malassezien stark reagierte.
Kahlrasiert
Die erste Reihe ist injiziert
Alle Punkte sind gesetzt
Kuno hat eine LmaA Spritze bekommen…
Nun dauert es noch einmal vier Wochen bis eine auf Kuno angepasste Hyposensibilisierungslösung hergestellt ist, und dann starten wir erneut mit der Desensibilisierung.
Hier gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen, zum einen die „Rush-Immun-Therapie“, oder eine „intralymphatische“ Desensibilisierung, hierbei wird die Lösung, alle vier Wochen, direkt in die Lymphknoten gespritzt.
Bei der Rush-Immun-Therapie wird die Lösung an einem Tag, in aufsteigender Dosis, bis zur Erhaltungsdosis unter die Haut gespritzt, danach alle vier Wochen, die Erhaltungsdosis.
Ich konnte mich bislang noch nicht entscheiden welche Therapie wir machen sollen…