SA Sebadenitis - Erbkrankheit

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Moor-Pudel
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SA Sebadenitis - Erbkrankheit

Beitrag von Moor-Pudel »

Hier ein paar interessante Links zum Thema.

auch mit Behandlungsbescheibung, Mailingliste usw.
http://www.sebadenitis.de/


http://www.freddie-krueger.de/Hunde/Wis ... nitis.html

http://www.planetpoodle.de/health/SA/info.php

http://www.hauttierarzt.de/hautkrankhei ... nitis.html


@ Jopie
Hallo Hanni! Hab`Dir Deine PN beantwortet! Schon gesehen?
Zuletzt geändert von Moor-Pudel am Do Mär 07, 2013 6:24 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Herzliche Grüße von Antje
mit Enneah, meinem Sternchen im Herzen Kadera und Antaris

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Andy
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Andy »

Ja, vielen Dank für die Links! Bei der Gelegenheit möchte ich dich mal fragen, wie es denn Enneah geht?! Ich hoffe, alles ist stabil....
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Moor-Pudel
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Moor-Pudel »

Danke der Nachfrage. Ich würde mal sagen: geht so.
Gestern war wieder baden angesagt. Das findet Enneah überhaupt nicht toll. Aber nützt ja nix.

Vor`m Baden: etwas am müffeln, Marke "Sportsocke"

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Nach`m Baden: mmhhhhhh, zum knuddeln
Dicken Knutschi !!

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Herzliche Grüße von Antje
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Andy
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Andy »

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Oh! Wirklich! Knuddelfaktor 10!!
Und jetzt duftet er wieder herrlich und ist auch so puschelig wie eine Pusteblume! Ich liebe frisch gebadete Püdelchen!
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

Hannal

Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Hannal »

Habe den Thread gerade gefunden.
Vielen Dank erstmal, dass du hier die informativen Links reingestellt hast. Ich informiere mich zwar schon länger im speziellen über erbliche Krankheiten des Pudels, bin aber erst jetzt darauf gestoßen.

Habe ich das richtig verstanden dass dein Hund Sebadenitis hat? Wie geht es ihm denn? Wodurch verringerst du die Symptome, wirkt es gut? Weißt du, ob ein Elternteil auch erkrankt ist?
Hat hier noch jemand einen erkrankten Pudel?
Ich würde mich über viele INfos freuen!

Besonders würde es mich interessieren, ob man mittlerweile schon irgendeinen Gentest o.Ä. machen kann, um festzustellen ob der Hund Träger ist. Ich hoffe ich stehe richtig in der Annahme, dass erkrankte Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden?

LG Johanna

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Moor-Pudel
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Moor-Pudel »

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und noch einige Informationen zusammengetragen.

Sebadenitis (engl. : sebaceous adenitis SA) geht uns alle an! Die Vererbbarkeit ist beim Pudel bereits erwiesen.

Zitat:
*1: autosomal rezessives Vererbungsmuster:
Beim autosomal-rezessiven Erbgang werden Defektgene, die für die Ausprägung des gleichen Merkmales verantwortlich sind von den Elterntieren an die Nachkommen weitergegeben. Nur wenn beide Elterntiere das Defektgen weitergeben, kommt die Erkrankung zum Ausbruch. Erbt eine Nachzucht nur ein verändertes Gen vom Rüden oder von der Hündin, erkrankt sie nicht selbst, vererbt dieses Gen aber an die eigenen Nachkommen weiter.
Meist sind beide Elternteile "gesund" und heterozygot und geben das kranke Gen an die Nachkommen weiter.
Ein Nachkomme kann bei einem autosomal-rezessiven Erbgang, nur erkranken, wenn beide Elterntiere (Rüde und Hündin) Träger des defekten Allels sind. So kann die Krankheit auch mal mehrere Generationen überspringen, bevor sie wieder zum Ausbruch kommt.
Die Wahrscheinlichkeit, von der Erbkrankheit betroffen zu sein, liegt für die Nachkommen bei 25 %. Ist ein Elterntier bereits erkrankt, bzw. die Krankheit zum Zeitpunkt der Verpaarung noch nicht ausgebrochen, so steigt die Wahrscheinlichkeit der Nachkommen ebenfalls zu erkranken auf 50 % an.
Sind beide Elterntiere von der Erbkrankheit betroffen, ohne dass diese zum Zeitpunkt der Verpaarung bereits ausgebrochen ist, werden 100% der Nachkommen ebenfalls unter der Erbkrankheit leiden, unabhängig vom Geschlecht
Vollständiger Artikel:
http://www.akita-welt.de/gesundheit/sa_wissensstand.htm


Die Vererbbarkeit ist beim Pudel bereits erwiesen. Es gibt noch keinen Gentest dafür. SA lässt sich nur anhand einer Gewebeprobe (Biopsie) diagnostizieren. Betroffene Hunde sollten unbedingt, bei dem geringsten Verdacht aus der Zucht genommen werden!

SA kann nicht geheilt werden. Die Behandlung ist auf äußere Anwendungen, wie Einölen, Bäder, Sprühemulsionen beschränkt.

Die Hauttierätztin, Fr. Dr. Linek, Hamburg, führt eine Studie durch, um festzustellen, ob mit dem Medikament „Cyclosporin“ ein Behandlungserfolg erzielt werden kann.
Zitat:
In einer 2005 veröffentlichten Studie konnten wir zeigen, dass Cyclosporin, ein für den Hund zugelassenes und insbesondere bei allergischen Erkrankungen eingesetztes Medikament, sehr gute Wirksamkeit zeigt. Dabei kam es bei 66 % der Patienten zu einer völligen Normalisierung der Haut , die Haare wuchsen gut nach und in Gewebeproben konnten erneut Talgdrüsen nachgewiesen werden.
Vollständiger Artikel:
http://www.tieraerztliche-spezialisten. ... enitis.htm

Dieses Medikament unterdrückt die Immunabwehr, indem es indirekt das Enzym Calcineurin hemmt, und wird vor allem in der Transplantationsmedizin verwendet, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden. Mit entsprechenden Nebenwirkungen, die angeblich beim Hund nicht so ausgeprägt sein sollen, wie beim Menschen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ciclosporin
Das Medikament anzuwenden, würde allerdings nur etwas bringen, solange die Erkrankung noch im Anfangsstadium ist und noch Talgdrüsen vorhanden sind und wenn man bereit ist, die eventuellen Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen.

Die Symptome sind: trockene, schuppige Haut, Haarausfall. Juckreiz tritt erst bei Sekundärinfektionen auf, wenn sich z.B. Hautpilze ansiedeln. Meist ist das dann mit einem unangenehmen Ungeruch verbunden (so wie müffelnde Sportsocken). Ansonsten sind die betroffenen Hunde gesundheitlich nicht eingeschränkt.
Herzliche Grüße von Antje
mit Enneah, meinem Sternchen im Herzen Kadera und Antaris

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Moor-Pudel
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Moor-Pudel »

Hier ein Link bei dem unter Eingabe des Namens des Hundes hinterlegte Informationen zu SA abgerufen werden können. Es ist in englisch, womit ich mich leider nicht so gut auskenne. Aber vielleicht ist es für den einen oder anderen hier ganz interessant.

Database: http://www.offa.org
Dann ist oben rechts ein weißes Feld, da kann man die Namen jeweils eintragen. Nach kurzer Zeit kommen die Ergebnisse hierzu. SA Equivocal bedeutet Verdacht und Affectet erkrankt.


Hier habe ich mal ein paar Bilder letzten Jahre von unserem „Großen Blonden“ zusammengesucht:

Enneah, Grosspudel, geb. 30.06.2003
Mutter: Kadera le Papilon (aprikot), geb. 25.08.2001, verstorben 20.03.2009
Vater:...???... le papilon (weiss), Daten leider nicht bekannt


2005 (2 Jahre)
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2005 (2 Jahre, 3 Monate)
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2007 (3 Jahre, 11 Monate)
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2007 (4 Jahre, 6 Monate)
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2008 (4 Jahre, 9 Monate)
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2008 (5 Jahre, 5 Monate)
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2009 (6 Jahre, 2 Monate)
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2012 (9 Jahre, 5 Monate)
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2013 (9 Jahre, 7 Monate)
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Bupja
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Bupja »

Antje, ich finde es toll, dass Du uns die Bilder von Deinem Enneah zeigst. Danke dafür.

Die Entwicklung find ich sehr interessant. Es scheint in relativ kleinen Schritten fortgeschritten zu sein.
Den Unterschied zwischen 2009 und 2012 finde ich persönlich besonders heftig.
Wie ist es bei Enneah: ist die Haut an sich noch gesund oder muss Du da viel Pflegeaufwand betreiben? Ich bin selber Neurodermitis erkrankt und hoffe sehr, dass Enneah wenigstens keinen Juckreiz hat.

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Christiane138
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Christiane138 »

Puuuuuuh, den Unterschied zwischen 2009 und 2012 finde ich auch heftig.
Was für ein armer Kerl :( .

Toll, das ihr alles dafür tut, dass es ihm einigermaßen gut geht :streichel:
Viele liebe Grüße,

Christiane

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Moor-Pudel
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Moor-Pudel »

bis Ende 2011 war es schubweiser Haarausfall, wobei die Haare relativ schnell wieder nachwuchsen. Dann bekamen wir ja die Diagnose Morbus Addison und seitdem bekommt er Cortison. Zuerst wuchsen die Haare super, ab dann seit Anfang 2012 wuchsen die Haare nicht mehr nach und teilsweise hat er nun richtig kahle Stellen. Die Haut ist sehr trocken und es sind quasi keine Talgdrüsen mehr vorhanden (letzte Biopsie von 08/2012). Mit dem Juckreiz hält es sich in Grenzen. Ab und zu hat er mal Juckreiz, aber dafür haben wir eine Salbe/Creme, gegen die Hautpilze und Bakterien, die sich auf der Haut einnisten und dann zum Juckreiz führen. Mit der Salbe haben wir das aber gut im Griff. Er muss regelmäßig gebadet werden, so alle 2 Wochen eventuell auch in längerem Abstand und mehrmals wöchentlich eingesprüht werden. Es halt ganz schön aufwendig und es macht ihm auch so gar keinen Spaß, aber ansonsten hat er wegen der SA keine gesundheitlichen Einschränkungen.
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Iska
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Iska »

Moor-Pudel hat geschrieben: Es halt ganz schön aufwendig und es macht ihm auch so gar keinen Spaß, aber ansonsten hat er wegen der SA keine gesundheitlichen Einschränkungen.
Dankeschön, daß Du uns die Entwicklungsstufen zeigst.... gut, daß er ansonsten damit zurechtkommt.
Tritt das eigentlich häufiger in fortgeschrittenem Alter auf?
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Moor-Pudel
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Moor-Pudel »

Iska hat geschrieben:
Moor-Pudel hat geschrieben: Es halt ganz schön aufwendig und es macht ihm auch so gar keinen Spaß, aber ansonsten hat er wegen der SA keine gesundheitlichen Einschränkungen.
Dankeschön, daß Du uns die Entwicklungsstufen zeigst.... gut, daß er ansonsten damit zurechtkommt.
Tritt das eigentlich häufiger in fortgeschrittenem Alter auf?
http://www.sebadenitis.de/faq-sebadenitis.html
Zitat:
5. In welchem Alter bricht Sebadenitis aus?
Die meisten Hunde erkranken in der ersten Lebenshälfte. Es gibt aber auch Hunde, bei denen Sebadenitis erst mit 10, 11, 12, .... Jahren ausbricht.
Sebadenitis tritt annähernd gleichermaßen bei Hündinnen 45% und Rüden 55% auf. Kastration scheint keinen Einfluss zu haben.
Quelle Frau Dr. Reichler, Universität Zürich, Departement für Fortpflanzungskunde:
SA wurde abgesehen von einem 3 Monaten alten Collie nur bei erwachsenen Hunden diagnostiziert, das Erkrankungsalter ist sehr variabel. Meist erkranken Akitas, Pudel und andere Rassen zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr, vereinzelt auch deutlich später. Im Mittel lag das Erkrankungsalter bei 5,8 Jahre.
Quelle Jenny Drastura, USA:
· Das Durchschnittsalter bei der Diagnose Sebadenitis betrug 3,8 Jahre. Die Zeit zwischen dem ersten Auftreten von Symptomen und der Diagnose betrug durchschnittlich 9 Monate [ Untersuchung von 95 SA-Fällen Herbst 1998]
· Das Durchschnittsalter bei der Diagnose Sebadenitis betrug 4,5 Jahre. Die Zeit zwischen dem ersten Auftreten von Symptomen und der Diagnose betrug durchschnittlich 2 Jahre [Untersuchung von weiteren 35 SA-Fällen Herbst 1999]


Ennaeh hatte, als er mit 1 ¾ Jahren zu uns kam, bereits schuppige Haut vor allem am Rücken. Und die ersten verdächtigen Hautstellen mit verkrusteten Haarbälgen (Rutenansatz, Kopf) bereits 2005 und wir haben 2006 per Biospsie die Diagnose bekommen. D.h. er war knapp 3 Jahre alt. Und seitdem wird gebadet, geölt, gesprüht. Schubweise hat er mal Haare verloren, die wuchsen aber relativ schnell wieder nach. Erst seitdem er Cortison nehmen muss (seit Ende 2011) wuchsen die Haare seit Anfang 2012 nicht mehr nach. Cortison wirkt sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf aus, aber er muss es nehmen, wegen dem Morbus Addison (wird übrigens ebenfalls vererbt!).[/size]
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bonnie
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von bonnie »

:streichel: Was hat der Kerl ein Glück, daß er zu Dir gefunden hat. :)

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Schneeflöckchen
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Schneeflöckchen »

So Sorgenkinder wachsen dann einem besonders ans Herz, oder?
Hut ab vor deinem Einsatz und der vielen Arbeit :klatsch: :klatsch:
Ich kannte diese Erbkrankheit vorher nicht, danke für diese "Bildergeschichte", man lernt immer noch dazu!
Liebe Grüße,
Petra, Lou Lou und Lili, mit Kessi im Herzen

Lockentier
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Re: SA Sebadenitis

Beitrag von Lockentier »

Vielen Dank für den Bericht über Enneahs Krankheitsgeschichte und den erklärenden Bildern. Was für eine hundselendige Krankheit. Toll das ihr euch so aufopfernd kümmert, das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit. Stelle es mir heftig vor, wenn man weiß, das der Hund eine Behandlung blöd findet und man sie ihm trotzdem zukommen lassen muss.

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