Ich brauche Hilfe bzw Rat und versuche, die aktuelle Situation so gut wie möglich zusammen zu fassen! Ich bin grad etwas verzweifelt und weiß nicht, wie ich weiter machen soll.
Unser Peppi (KP Rüde, apricot, 2,5 Jahre) ist generell ein sehr lebhaftes Kerlchen, besser gesagt ein mega Alpha Rüde. Er ist nicht kastriert, ich habe vor kurzem die Deckrüden Prüfung mit ihm gemacht, er hatte bisher noch keinen "Einsatz". Der Hintergedanke dabei war, dass er mit dem Decken evtl. etwas ruhiger wird.
Ich gehe mit ihm täglich mittags 1h spazieren (mit Kinderwagen) sowie 2x Gassi (kurz raus), mache keinen Hundesport oÄ mit ihm, bin zuhause und spiele hin und wieder mit ihm untertags.
Sein jetziges Verhalten hat sich mit ca 2 Jahren herauskristallisiert:
Er bellt und quietscht schon wenn er andere Hunde aus der Ferne sieht (zB aus dem Auto heraus) und verhält sich sehr aggressiv anderen Rüden gegenüber (besonders an der Leine).
Sein Jagdtrieb ist sehr ausgeprägt - mit Leckerli und Ball funktioniert die Ablenkung wenig bis garnicht mehr - sobald er eine Fährte findet, ist er weg und kommt nach bis zu 2h im Wald wieder. Er bellt währenddessen immer wieder, wenn er ein Tier hetzt. Ich rufe und er sieht mich auch manchmal, er reagiert nicht und kommt nicht her. Das ist natürlich generell richtig ärgerlich, noch dazu mit Kleinkind (20 Monate) im Kinderwagen! Leider kehrt dieses Verhalten auch nach mehrmaligem Training und Schimpfen immer wieder zurück. Meine Konsequenz daraus: er darf wenig (nur an ausgewählten Orten) bis gar nicht frei laufen und ist an der (Flexi-) Leine (mit Kinderwagen noch die beste Variante damit er wenigstens an der Leine etwas freier laufen kann und die Leine sich nicht um den Wagen wickelt). Beim Spazieren an der Leine permanentes Schnüffeln und Vorstehverhalten.
Noch dazu kommt seine Vorliebe, Katzen aus der Nachbarschaft aufzuspüren und zu jagen (wir wohnen in einer Wohnung, dh draußen kurz mal frei laufen lassen geht auch nicht) Es reicht schon, wenn er eine Katze riecht, dann beginnt er zu quietschen und an der Leine zu ziehen.
Allgemein hat er auch einen ausgeprägten Beschützer Instinkt, dh jegliches unbekanntes Geräusch in der Wohnung wird mit einmaligem Bellen kommentiert. (zu Tages- und Nachtzeit)
In der Wohnung versuche ich, ihm viele Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, da er meine Tochter "meidet" - sie hat ihn ein paar Mal am Fell gezogen und seitdem flüchtet er vor ihr oder knurrt wenn sie ihm zu nahe kommt. Ich lasse die beiden nie alleine in einem Raum, da ich einfach nichts herausfordern will. Sie darf ihm auch hin und wieder Leckerlis geben bzw werfen, damit will ich eine positive Verbindung für ihn herstellen.
Sein Verhalten ist für mich in meinem Alltag mittlerweile eine große Belastung, zudem wir im Sommer ein 2.Kind bekommen, und ich unserem Peppi dann voraussichtlich noch weniger Aufmerksamkeit mit Training schenken kann. Ich habe mittlerweile andere Pudel kennen gelernt und alle sind so anders und viel ruhiger bzw. entspannter als unserer! Wir waren in der Welpenschule und haben von Anfang an konsequent mit ihm diverse Kommandos geübt, er wird von uns oder beim Hundefriseur geschoren uns das funktioniert alles einwandfrei. Er kann auch sehr lieb und verschmust sein, aber in den meisten Situationen ist es für mich sehr anstrengend mit ihm.
Ich bin am Überlegen ob ich die Chip Kastration ausprobieren soll. Hat hier jmd. die Erfahrung gemacht, dass sich das Wesen nach der Kastration verändert hat? Oder dass Rüden nach mehrmaligen Decken ruhiger werden? Bzw. gibt es Tipps aus der Community, wie ich mit seinem Verhalten besser umgehen bzw mit ihm trainieren kann? Mir ist bewusst, dass div. auffälliges Verhalten ein konsequentes Training bedarf! Dies ist leider in meinem Alltag nur eingeschränkt möglich.
Vielen Dank schon mal für jegliche Tipps und Denkanstöße!!
LG Maria