Probleme mit unserem Kleinpudel

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Peppi2017
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Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Peppi2017 »

Hallo liebe Pudelfreunde!

Ich brauche Hilfe bzw Rat und versuche, die aktuelle Situation so gut wie möglich zusammen zu fassen! Ich bin grad etwas verzweifelt und weiß nicht, wie ich weiter machen soll.😩

Unser Peppi (KP Rüde, apricot, 2,5 Jahre) ist generell ein sehr lebhaftes Kerlchen, besser gesagt ein mega Alpha Rüde. Er ist nicht kastriert, ich habe vor kurzem die Deckrüden Prüfung mit ihm gemacht, er hatte bisher noch keinen "Einsatz". Der Hintergedanke dabei war, dass er mit dem Decken evtl. etwas ruhiger wird.

Ich gehe mit ihm täglich mittags 1h spazieren (mit Kinderwagen) sowie 2x Gassi (kurz raus), mache keinen Hundesport oÄ mit ihm, bin zuhause und spiele hin und wieder mit ihm untertags.

Sein jetziges Verhalten hat sich mit ca 2 Jahren herauskristallisiert:
Er bellt und quietscht schon wenn er andere Hunde aus der Ferne sieht (zB aus dem Auto heraus) und verhält sich sehr aggressiv anderen Rüden gegenüber (besonders an der Leine).
Sein Jagdtrieb ist sehr ausgeprägt - mit Leckerli und Ball funktioniert die Ablenkung wenig bis garnicht mehr - sobald er eine Fährte findet, ist er weg und kommt nach bis zu 2h im Wald wieder. Er bellt währenddessen immer wieder, wenn er ein Tier hetzt. Ich rufe und er sieht mich auch manchmal, er reagiert nicht und kommt nicht her. Das ist natürlich generell richtig ärgerlich, noch dazu mit Kleinkind (20 Monate) im Kinderwagen! Leider kehrt dieses Verhalten auch nach mehrmaligem Training und Schimpfen immer wieder zurück. Meine Konsequenz daraus: er darf wenig (nur an ausgewählten Orten) bis gar nicht frei laufen und ist an der (Flexi-) Leine (mit Kinderwagen noch die beste Variante damit er wenigstens an der Leine etwas freier laufen kann und die Leine sich nicht um den Wagen wickelt). Beim Spazieren an der Leine permanentes Schnüffeln und Vorstehverhalten.

Noch dazu kommt seine Vorliebe, Katzen aus der Nachbarschaft aufzuspüren und zu jagen (wir wohnen in einer Wohnung, dh draußen kurz mal frei laufen lassen geht auch nicht) Es reicht schon, wenn er eine Katze riecht, dann beginnt er zu quietschen und an der Leine zu ziehen.

Allgemein hat er auch einen ausgeprägten Beschützer Instinkt, dh jegliches unbekanntes Geräusch in der Wohnung wird mit einmaligem Bellen kommentiert. (zu Tages- und Nachtzeit)

In der Wohnung versuche ich, ihm viele Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, da er meine Tochter "meidet" - sie hat ihn ein paar Mal am Fell gezogen und seitdem flüchtet er vor ihr oder knurrt wenn sie ihm zu nahe kommt. Ich lasse die beiden nie alleine in einem Raum, da ich einfach nichts herausfordern will. Sie darf ihm auch hin und wieder Leckerlis geben bzw werfen, damit will ich eine positive Verbindung für ihn herstellen.

Sein Verhalten ist für mich in meinem Alltag mittlerweile eine große Belastung, zudem wir im Sommer ein 2.Kind bekommen, und ich unserem Peppi dann voraussichtlich noch weniger Aufmerksamkeit mit Training schenken kann. Ich habe mittlerweile andere Pudel kennen gelernt und alle sind so anders und viel ruhiger bzw. entspannter als unserer! Wir waren in der Welpenschule und haben von Anfang an konsequent mit ihm diverse Kommandos geübt, er wird von uns oder beim Hundefriseur geschoren uns das funktioniert alles einwandfrei. Er kann auch sehr lieb und verschmust sein, aber in den meisten Situationen ist es für mich sehr anstrengend mit ihm.

Ich bin am Überlegen ob ich die Chip Kastration ausprobieren soll. Hat hier jmd. die Erfahrung gemacht, dass sich das Wesen nach der Kastration verändert hat? Oder dass Rüden nach mehrmaligen Decken ruhiger werden? Bzw. gibt es Tipps aus der Community, wie ich mit seinem Verhalten besser umgehen bzw mit ihm trainieren kann? Mir ist bewusst, dass div. auffälliges Verhalten ein konsequentes Training bedarf! Dies ist leider in meinem Alltag nur eingeschränkt möglich.

Vielen Dank schon mal für jegliche Tipps und Denkanstöße!!
LG Maria

Rohana
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Rohana »

Als erstes: Tipps so aus der Ferne geben ist immer schwierig und mit vielen Fragezeichen versehen.
Aber zu Deinen Ideen und Schlussfolgerungen lässt sich auch so das ein oder andere sagen. Weder Chip, Kastration noch Deckeinsätze werden Dir die Erziehungsarbeit abnehmen. Sie verhindern/verbessern nichts am Jagdverhalten. Wenn er weglaufen würde weil drei Straßen weiter eine Hündin läufig ist - das würde sich vielleicht verändern. Aber das war es dann auch.
Wenn er bellend (Spurlaut?!) auf der Spur eines Tieres hetzt kann er Dich nicht wirklich wahrnehmen. Da ist er völlig gefangen im Jagdverhalten. Dein Rufen hört er da nicht wirklich, das kommt im Großhirn nicht an. "Mehrmaliges Training und Schimpfen"? - Schimpfen bringt in der Situation gar nichts, führt höchstens dazu, dass er demnächst eher noch schlechter kommt, denn bei Dir gibt es ja erstmal Ärger, wie ihm die Erfahrung gezeigt hat. Und ein Antijagdtraining ist nix für 'mehrmalig', sondern eine langwierige, äußerst aufwendige Sache, wenn der Hund da wirklich ambitioniert ist. Das machst Du nicht 'mehrmals', sondern unter Umständen mal 1 oder 2 Jahre lang und bist bei jedem Spaziergang im Training.
Vergiss am besten das Wort 'AlphaRüde' - das stammt aus inzwischen veralteten Konzepten der Verhaltensforschung an Hund und Wolf. Wenn er an der Leine zu anderen Hunden zieht, da Theater macht hilft nur konsequentes Training, bei dem Du den Reiz sehr langsam steigerst. Was genau das seine Motivation ist will ich aus der Ferne nicht beurteilen. Frustration, Angst, Ressourcenverteidigung, etc - da brauchst du vor Ort einen Trainer, der euch hilft und dir zeigt, wie Du das Training am besten angehst.

Möglicherweise fehlt es Deinem Peppi an Beschäftigung für sein Köpfchen. Suchspiele, Apportieren, Tricks,... da gibt es unendlich viele Dinge, die man auch daheim mit dem Hund machen kann.

Mein Rat ist letztlich: such Dir einen guten Trainer, der euch noch ehe das zweite Baby kommt zumindest schon mal auf den richtigen Weg bringt. Und bleib dran. Auch wenn das nächste Kind kommt braucht Peppi Zeit und Beschäftigung. Ein Hund läuft nicht einfach so nebenher mit.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Sammy-Jo
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Sammy-Jo »

Für mich klingt das sehr nach Unterforderung. 1 h am Tag an der Leine spazieren gehen und 2x kurz gassi gehen finde ich, gerade in dem Alter, definitiv zu wenig. 1x am Tag muss sich der Hund richtig auspowern dürfen, das ist meine Meinung. Ich würde dir auch einen guten Trainer empfehlen. Nimm ein paar Einzelstunden. Vielleicht kannst du dir auch einen Platz stundenweise mieten und dort mit ihm spielen, üben und trainieren.

Gummistiefel
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Gummistiefel »

Ich würde auch versuchen ihn geistig mehr auszulasten. Gerade bei jagdlich interessierten Hunden gibt es viel (zB Fährten legen, mantrailing, Jagd-Ersatz-Training oder notfalls einfach auch mal das Futter im Garten verteilen und suchen lassen), was auch für uns Menschen spaßig ist und einen als Team nochmal zusammen schweißt.

Ich würde dir auch einen guten Trainer empfehlen. Mit zwei kleinen Kindern ist das bestimmt nicht leicht zu managen, aber doch irgendwie machbar (wenn du Spaß daran hast. Wenn es eher lästige Pflicht ist, ist es natürlich doof). Ich wünsche euch, dass ihr eine gute Lösung findet.

Lalilo
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Lalilo »

ich habe ihm Moment ähnliche Probleme mit unserer 15 Monate alten GP-Hündin.

Sie hat sich in den letzten Wochen extrem verselbständigt und hat deswegen im Moment fast überall Leinenzwang was weder ihr noch mir gefällt. Sie ist allen Reizen gegenüber sehr aufmerksam, geht im Moment nicht entspannt um uns herum spazieren sondern ist immer extrem aufgeregt und lässt sich dann aus keiner Situation mehr abrufen. So wurde leider aus dem immer frei laufenden Hund vor drei Wochen ein immer an der Leine laufender Hund.
Da ist sie mir abgehauen Richtung Straße auf der drei Autos gefahren sind und rannte dann noch mind. 50 Meter an der Straße entlang. Dann drehte sie um und kam zurück. Das war dann der Punkt von dem ab sie nur noch in ganz wenigen Umgebungen frei laufen darf.

In den Wald kann sie auch kurz verschwinden, allerdings nur für 1-2 auch mal drei Minuten, aber dann kommt sie wieder.

Ich schiebe es -neben ihrem pubertären Alter- darauf, dass ich sie in ihrer Beschäftigung in den letzten kalten/nassen/dreckigen Monaten etwas vernachlässigt habe.
Das will ich sofort wieder ändern. Habe sie heute zu vier Begegnungswalks angemeldet, evlt. starten wir einen Mantrailing-Anfängerkurs und nachdem sie nun gut über ein Jahr alt ist, wird mein Mann bzw. eins der Kinder mit ihr joggen. Mein Mann läuft Mittelstrecke und wir möchten das langsam mit ihr aufbauen, damit sie sich 1-2x in der Woche richtig auspowern kann.

Mit der Mischung aus körperlicher und geistiger Beschäftigung hoffe ich, dass wir wieder zu relaxteren Spaziergängen kommen.

Kann dir dein Mann nicht das eine oder andere abnehmen? Ich denke auch, dass du den Hund mehr beschäftigen musst und mit einem zweiten Kind im Sommer wird das erst mal nicht einfach.
Liebe Grüße von der Alb
Lailo mit Großpudel Luna

Peppi2017
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Peppi2017 »

:klatsch: Vielen Dank schon mal für eure Gedanken dazu. Trainerin hatten wir schon mal, werde ich aber definitiv vor dem 2. Baby nochmals machen. Begleitkurs im Frühjahr werde ich mit ihm machen und die Schnüffelspiele wieder öfters in den Alltag integrieren. Ich hab mir auch schon eingezäunte Hundewiesen in der Umgebung gesucht - damit er sich ohne Leine mehr "auspowern" kann (wir machen ohne Leine immer Ball Aportierspiele) Die Meinungen zu Kastration im Zusammenhang mit Wesensänderung gehen sehr weit auseinander (habe schon mit Züchtern und anderen Pudelbesitzern aus unserem Pudelclub gesprochen) - da weiß ich noch nicht wie ich mich entscheiden werde, vl mal vorab den Chip ausprobieren.
Ist mir klar, dass ein Hund nicht einfach nebenher läuft! 😊 Würde mich noch sehr interessieren, wie Andere das mit kleinen Kindern täglich machen!

Lalilo
Zwerg-Nase
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Lalilo »

meine drei Kinder sind jetzt schon Teenies, ich hatte einen Dalmatiner als der Älteste geboren wurde. Ich hatte das große Glück, dass meine Mutter neben uns wohnt und jeden Tag nach den Kindern schaute, damit ich eine Stunde mit dem Hund gehen kann. Das war eigentlich immer meine schönste und ruhigste Stunde des Tages, oft bin ich dann Abends nochmal gegangen wenn mein Mann dann zu Hause war und das Baby nehmen konnte.
Der Dalmatiner starb dann fünf Jahre später und ich hatte gut 2 Jahre keinen Hund weil ich damals mit dem dritten Kind schwanger war. Dann haben wir uns ganz bewusst einen kleinen Begleithund geholt - ein Löwchen. Auch mit dem ist meine Mutter jeden Tag eine große Runde gelaufen und ich dann am Nachmittag, wenn sie bei den Kindern war oder diese dann in Schule und Kindergarten. So haben wir das immer gut hinbekommen.
Liebe Grüße von der Alb
Lailo mit Großpudel Luna

Rohana
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Rohana »

Als meine Kids klein waren hatten wir drei Hunde. Ich bin mit den dreien immer morgens auf einer großen Runde gewesen ehe mein Mann zur Arbeit musste. Und dann hab ich viel mit ihnen im Garten gemacht. Als mein Sohn dann laufen konnte fand er das so lustig, dass er auch immer 'Hund spielen' wollte - er lief bei Fuß, machte Sitz und Platz :lol: .
Zum Kinderwagenspaziergang hab ich dann mal den, mal jenen Hund mitgenommen.
Außerdem war ein Tag am Wochenende für die Hunde reserviert. Da hatte mein Mann dann 'Kindertag'.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Rumo
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Rumo »

In die Zucht gehen sollten nur Hunde, die selbst dem Idealtyp der Rasse nahe stehen - auch und gerade charakterlich - , nicht um ruhiger zu werden, wenn er mal gepo*** hat. Ein nervöser, viel bellender, artgenossenunverträglicher, meidiger Hund gehört nicht in die Zucht.
Würde im übrigen auch nicht passieren, dass er da ruhiger wird.
Ein Kastrachip ersetzt auch weder Erziehung noch Auslastung.

Bitte leine den Hund nicht mehr ab, bis er zuverlässig auf einen Rückruf hört. Ein hetzender, wildernder Hund, der bis zu 2h weg ist, geht gar nicht. Im übrigen darf dein Hund von einem Jäger in solchen Momenten auch abgeschossen werden. Du gefährdest demnach nicht nur Wildtiere, sondern auch dein eigenes Tier.

Sucht euch einen erfahrenen Trainer, der sich euren Alltag anschaut und in Einzelstunden dir zeigt, wir ihr im Alltag miteinander umgehen könnt und wo deine Fehler liegen, dass der Hund so drauf ist.

Koller
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Koller »

Ich denke auch, das Du Dich irgendwie organisieren solltest, dass Du zumindest einmal am Tag eine grössere Runde ohne Kinderwagen gehen kannst. Eventuell am morgen früh oder dann halt Abends, wenn Dein Mann zu Hause ist. Oder halt wenn möglich immer mal kurz mit dem Hund raus, Kinderwagen abstellen und dann wirklich mit dem Hund etwas machen. Es ist ja nicht zwingend, dass man stundenlang mit dem Hund herumspazieren muss. Da kommen sie dann oft in diesem Alter auf dumme Gedanken, was viel weniger passiert, wenn man bewusst kurz raus geht und dann aber bewusst was mit dem Hund macht. Vielleicht ist bei Dir im Moment weniger wirklich mehr, dafür dann wirklich qualitative Zeit für Deinen Vierbeiner, der das im Moment irgendwie zu brauchen scheint. In der Zeit, in dem Du mit ihm unterwegs bist, braucht Dein Hund anscheinend ein "Hundeprogramm". Er gehört wohl nicht zu denen, die einfach mal so nebenher laufen. Das ist halt Charaktersache und hat meiner Meinung nach nicht viel mit Erziehung zu tun.

Ich hatte immer Hunde, bereits schon bevor ich Kinder hatte. Eigentlich bin ich seit ich Kinder habe, das ganze Jahr immer am morgen ganz, ganz früh mit dem Hund raus und Abends halt auch im Dunkeln nochmals, als mein Mann zu Hause war und ich dann nur Zeit für den Hund hatte. Klar waren jedoch die anderen Runden am Tag auch oft mit den Kindern und dem Kinderwagen. Aber halt immer mit dem Hauptaugenmerk auf den Hund und auch immer mit Beschäftigung auf jedem Spaziergang. Und in Deinem Fall würde ich ihm im Moment draussen tatsächlich nicht zuviel Freiraum lassen, wenn Du ihm nicht trauen kannst. Sonst verselbstständigt er sich immer mehr. Und er kann ja auch an der Leine eine friedliche Schnupperrunde machen. Dafür würde ich, wenn er dann von der Leine kommt, wirklich bewusst was mit ihm machen. Ihn was suchen oder irgendwo rauf- oder rundherum springen lassen. Oder eine Dummysuche. Ich suche mit Inuk oft Teebeutel im Wald an den Bäumen. Das liebt er über alles.

Das mit dem Alpha-Tier musst Du wirklich unbedingt vergessen. Sonst tust Du Deinem Hund wirklich unrecht. Dass er Deine Tochter bereits anknurrt ist für mich ein grosses Alarmzeichen. Das hat aber ÜBERHAUPT NICHTS mit Alpha zu tun. Da habt ihr wohl zu wenig auf seine Signale geachtet. Wenn die Kinder noch so klein sind, muss man wirklich extrem darauf achten. Viele Hunde mögen diese dauernde Distanzunterschreitung der Kleinkinder absolut nicht. Was auch verständlich ist. Viele Hunde sind halt einfach geduldig und lassen es "über sich ergehen". Aber grundsätzlich ist es wohl jedem Hund zuviel, wenn ein Kleinkind ihm zu nahe kommt. Da dürft Ihr jetzt meiner Meinung nach echt nichts mehr anbrennen lassen, sonst wird er dann einen Schritt weitergehen und dann bleibt ihm nur nach das Schnappen.

Ich würde dem Hund grundsätzlich zu Hause schon auch zu merken geben, dass er nicht der Nabel der Welt ist. Ich hatte ein Kindergitter an meiner Schlafzimmertüre. Wenn die Kinder zu wild waren oder ich keine Zeit zum aufpassen hatte, habe ich Rookie sowie später auch Inuk in dieses Zimmer gebracht. Dort haben sie ja auch die Nächte neben meinem Bett verbracht und waren ja nicht weggesperrt, sondern konnten uns uns von dort aus auch hören und riechen. Natürlich nicht stundenlang, aber zwischendurch schon mal immer wieder. Dafür war es aber für die Kinder absolut TABU, in dieses Zimmer zum Hund zu gehen.

Auf jeden Fall drücke ich gaaaaanz fest die Daumen, dass sich die Situation bald wieder etwas entspannt. Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass eine Kastration bei diesen Problemen eine Besserung bringen wird. Allenfalls würde er gesamthaft vielleicht etwas ruhiger werden, aber auch nur, wenn das Ganze durch seine Hormone so gesteuert wird.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

Peppi2017
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Peppi2017 »

Liebe Corinne, vielen Dank für deinen wertvollen und ausführlichen Beitrag, kann ich mir viel davon mitnehmen. Die Handhabe mit dem Hundezimmer machen wir u. a. auch schon so.. wir hatten wie gesagt auch schon eine Trainerin da, die mir viele nützliche Tipps (wie ebendiesen) gegeben hat.

Liebe Marina, Peppis Vater war lt unserer Züchterin vom Wesen her genauso, aber auf der anderen Seite ein vielfacher Champion und Rettungshund höchster Klasse, also so schlechte Gene dürften hier nicht vorhanden sein zur weiteren Zucht. Zudem entscheiden dies schlussendlich die Züchter selbst, welcher Hund geeignet ist und welcher nicht 😉. Frei laufen tut er momentan bis auf weiteres nur mehr in eingezäunten Flächen, also keine Sorge!

Fluse
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Fluse »

Kommt er denn Zuhause auch wirklich zur Ruhe?
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

Peppi2017
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Peppi2017 »

Meiner Meinung nach schon. Er schläft viel und oft an unterschiedlichen Plätzen, eigentlich immer dort wo es am ruhigsten ist bzw. am Abend neben mir auf der Couch 😍 Sein Bett (in einer Ecke im Wohnzimmer) und seine "Höhle" (vorne offene Box) sind übrigens absolut tabu für meine Tochter, das weiß sie auch. Wenn Besuch kommt, vor allem mit kleinen Kindern, ist er in seinem Zimmer damit es nicht zuviel wird für ihn. Manchmal lass ich ihn dann unseren Besuch beschnuppern, nach einer aufgeregten Begrüßung schläft er dann auch unter dem Tisch bzw zieht sich zurück.

Fluse
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von Fluse »

Okay das klingt ja schonmal gut.
Denn vernünftiger Schlaf und Ruhe ist ja sehr wichtig.
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

nase
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Re: Probleme mit unserem Kleinpudel

Beitrag von nase »

Dein Text klingt, als würdest du unseren Kalle beschreiben. Der große Unterschied liegt nur darin, dass mein jüngster Sohn schon 10 Jahre alt war, als wir Kalle bekamen. Wenn Kalle unser Ersthund gewesen wäre, hätte es einen zweiten nicht gegeben. Mittlerweile ist er 5 Jahre alt, aber immer noch unheimlich aufgedreht. Zu Hause entspannt, aber sobald jemand aufsteht oder gar in Richtung Flur geht, sofort dabei und draußen immer wach und in Aktion. Freilauf ist nur eingeschränkt möglich, nur da, wo ich das Gelände gut überblicken kann, und auch da nur mit schleifender Schleppleine, die mir 2 Sekunden schenkt, wenn er wirklich durchstartet.
Was uns zu Hause wirklich viel Ruhe gebracht hat, war das Kommando "Kissen". Mittlerweile läuft Kalle sogar von selbst zum Kissen, wenn nur jemand auf unserer Auffahrt steht. Wir haben häufiger Besuch von Kleinkindern, da entspannt es die ganze Situation enorm, wenn man den Hund schnell und zuverlässig aus der stressigen Situation raus- und aufs Kissen oder in die Box schicken kann.
Das Training dazu kann man gut klickern, auch das stärkt die Bindung und macht Spaß.
Ich hoffe, die Situation entspannt sich bald bei euch!
LG, Birgit, Kalle und Pedro

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