Kampfpudel

[sbk]

Gerade hab ich beim Mittagsgassi was erlebt - wie hättet ihr euch verhalten?

Ich war mit Aika (15 Monate) auf der Wiese - haben Suchspiele gemacht, da kam ein Pärchen mit einem anderen Hund. ca gleiche Größe an(auf die wiese auch ohne Leine). Aika bemerkte ihn und rannte hin. Der Hund sofort - ohne das Aika an ihm dran war - rannte quickend weg. Aika natürlich: "Au was für ein feines Rennspiel => nichts wie hinterher!!!" Der andere Hund weiter quieckend, als würde er abgeschlachtet werden weggerannt. Die Besitzer panisch hinterher.
Ich hab Aika gerufen - naja mitten im Spiel war das nicht so einfach, nach dem 2. mal kam sie allerdings.
Die anderen Besitzer mich angebrüllt, ich solle meinen Hund zurückrufen (nichts anderes hab ich ja gemacht)

Ich mußte mir dann noch einige böse Worte anhören - Leinenzwang etc, währen die Ihren "kleinen" auf dem Arm gehätschelt haben.

Was soll man da machen? Oder hab ich wirklich einen Kampfpudel???
So eine Situation hab ich meinen ganzen Jahren mit meinen Hunden nicht erlebt. Ich denke, der andere Hund hat wahrscheinlich noch nie nen anderen Hund zu sehen bekommen oder ist das normal, daß einer so schreiend wegläuft, bevor er überhaupt geschnüffelt o.ä. hat?
Fand ich jedenfalls äußerst merkwürdig.

Also selbst meine kleine hat ja vor größeren Hunden Angst, aber die läßt sich immer beschnüffeln und unterwirft sich.
Dieses Verhalten von dem anderen Hund ist echt neu für mich. Hab ich noch nie gesehen.

Gruß Simone & Aika

[Coco]

Hallo! Ja das mit dem quiekend davonrennen hat Mia auch bei offensiven "Angriffen" *lol* auch immer gemacht! Jetzt nicht mehr, aber es war schon ein Stückchen Arbeit! Diese Leute haben ihren Hund total verweichlicht und sind wohl total falsch auf den Hund eingegangen!

Ob es jetzt wirklich ernst war oder nicht kann man nicht soooooo beurteilen, denn was dem Herrchen manchmal als Spiel vorkommt kann auch schon mit Rangordnung zu tun haben! Also nicht unbedingt felsenfest darauf vertrauen, dass der Hund nur spielen will! Würde auf jedenfall jetzt ein bisschen besser aufpassen, wenn andere Hunde in der Nähe sind auch wenn sie gleichgroß sind ist immer eine reibungslose Begegnung nicht gewährleistet. Habe Mia oder muss Mia auch immer von unbekannten Begegnungen, die manchmal nicht haben möchte, abschotten. Wir sind aber gut dabei und wir haben auch bereits neue Freunde gefunden !!! Vielleicht wenn ihr euch wieder begegnet, könnte man dem anderen einfach die Zeit zum Kennenlernen lassen und er würde sich anders verhalten. Manche brauchen halt 10 Minuten um sich zu aklimatisieren......!
Das war jetzt kein Vorwurf nur ich weiß persönlich auch wie es ist auf der anderen Seite zu stehn

[Bali]

Du weißt ja nicht, was der andere Hund in seinem Leben schon so erlebt hat.
Grundsätzlich finde ich es auch nicht angenehm, wenn fremde Hunde einfach so auf meinen Bali zugeschossen kommen.
Vielleicht müßt Ihr bei der nächsten Begegnung halt alle ein bißchen anders reagieren - die brauchen nicht gleich zu schreien und du läßt Aika halt nicht so auf den anderen Hund zuschießen
Außerdem schützt du ja damit auch Aika!!!!

[sbk]

Hm naja- ich kenn es nur von unserer großen Hundewiese. Ich bin mit Aika von Anfang an da hingegangen, damit sie andere Hunde kennenlernt und auch Sozialverhalten mitbekommt.
Da war mein kleines Würmchen mit ihren paar Wochen und da kamen immer viele und große (im verhältnis) Hunde zugestürmt.
Auch wenns manchmal schwer viel - ich hab es zugelassen. Ihr ist auch nie was passiert, sie hat gleich gelernt sich ordentlich zu verhalten und zu unterwerfen, wenns sein muß. Auch hat Sie gelernt sich zu wehren, wenn es nicht passt.
Sie hat immer noch Angst bei großen Hunden, aber das muß ja nichts schlimmes sein. Dann unterwirft sie sich halt und gut ist.

Es war ja nun in der Situation vorhin nicht so, daß ein großer Hund auf einen kleinen zugestürtzt kam wie eine Furie. Die beiden waren ca gleich groß und
Aika rannte (so wie halt ein Pudel "rennt" in hüpfender Form mit Beinenschmeissen und Wedelohren) auf den anderen zu.
Außerdem: der andere war auch nicht an der Leine und: die hätten ihren Hund ja auch rufen können anstatt mich vollzunölen!

Klar in Zukunft werde ich halt mehr aufpassen - soweit das geht. Ich denk nur immer, wer auf ne Hundewiese kommt, muß auch damit rechnen, daß andere Hunde angerannt kommen. Oder seh ich das falsch? Was wäre denn gewesen, wenn die große Dogge, die sonst Mittags immer da ist angerannt wär. Oder die 2 Kampfhunde (die aber total lieb sind und auch mit Aika spielen)???

[Bali]

Ich denk nur immer, wer auf ne Hundewiese kommt, muß auch damit rechnen

Da hast du natürlich auch wieder recht.
Und das ist genau der Grund, warum ich ungerne auf solche "Hundewiesen" gehe.
Mir ist das einfach zu viel "Thrill" das ständig irgendein Hund auf meinen zurast und ich nicht weiß, obs gut geht Aber da muss jeder für sich und seinen Hund den richtigen Modus finden.

[Coco]

Also ich würde die Begegnungsart nicht von der Hundegröße abhängig machen. Ich weiß ja nicht wie andere das sehen aber das direkte Zulaufen auf einen anderen fremden Hund finde ich auch für Aika riskant! Zumal es sehr frech wirkt. Auch unentwegtes Anstarren mit etwas gesenktem Kopf ist schon nicht ohne!

In München angekommen und kaum mit Luke auf dem Olympiagelände kommt gleich ein großer Hund angerannt und tut so als hätte er noch nie nen Hund gesehn. Also schnurstracks zu uns. Carina ist mit Luke normal weitergegangen und ich habe einfach ihn von Luke abgeschirmt in dem ich die Seiten so gewechselt habe damit ich zwischen den zweien stand. Nach 3 Anläufen hat er es aufgegeben. Dabei habe ich ihn weder angeschaut und angeredet.

Nur um mal zu zeigen wie feinfühlig die Körpersprache der Hunde ist. Diese Aktion hat ihm deutlich vermittelt es ist nicht erwünscht, das er zu Luke geht. Er hat weder gebellt noch mich angesprungen. Was viele Leute befürchten denen ich sowas immer rate. Deswegen finde ich es schon frech von Hunden die so direkt auf einen Hund zugehen. Hunde die unsicher sind bleibt nichts als die Flucht da sie nicht wissen ob Herrchen Schutz bieten kann.

Spinnen wir einfach mal den Faden weiter. Stell dir vor der kleine hätte sich verletzt oder hätte Dritte in einen Unfall verwickelt. Es heißt ja nicht das man keinen Kontakt zu Hunden halten darf, doch das Einmaleins der Hundeknigge müsste trainiert werden. Mir ist es auch schon passiert das Mia stehen blieb und kläffte oder etwas hin rannte und kläffte. Beim nächsten Mal kam sie an die Leine - Punktum!

[Resi]

ich selbst finde es total gruselig wenn fremde Hunde einfach so auf meine zustürmen dass hat nichts mit sozialisierten Hunden zu tun. Ich möchte vorher wissen wer das da ist und dann entscheide ich ob Kontakt erwünscht ist oder nicht. Ich lass meine ja auch nicht zu fremden Hunden hin. Wenn ich anderen Begegne gehe ich auch davon aus. Wenn ich sehe mein gegenüber hat seine nicht im Griff oder es deutet sich so eine Geschichte an müssen sich meine bei mir einordnen und ich schirme sie ab. Nicht jeder Hund im Freilauf steht auch auf Hundekontakte, würde von selber auch keinen aufnehmen, dass heißt nicht das er unerzogen ist. Unerzogen finde ich Hunde die genau das Gegenteil machen und einfach zu anderen hinrennen. Hättest du die Leute vorher gefragt, hätten sie dir bestimmt gesagt wie ihr Mäuschen drauf ist. Dann hätte man immer noch zivilisiert Kontakt aufnehmen können.

[Rohana]

Ich muss sagen, dass ich zwar schon darauf achte, dass meine beiden nicht einfach so auf andere Hunde losstürmen. Aber wenn der andere Hund ohne Leine ist, dann leine ich meine auch nicht an. Denn das geht dann noch am ehesten schief. Solches 'Geschrei' kenn ich vor allem von Welpen - Kaba hat das anfangs auch gemacht: wenn Padge ein Tobespiel anfing und auf sie zu raste, dann schrie sie schon deutlich ehe er bei ihr war. So hat sie sich davor geschützt, als kleiner Purzel von dem großen Kerl niedergewalzt zu werden. Er hatte so nämlich noch Zeit zu reagieren und hat sich auch tatsächlich zurückgenommen oder ist ihr ausgewichen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hund dies Verhalten aus Welpentagen beibehält, wenn die Besitzer ihm dann immer gleich 'beistehen', ihn hochnehmen, hätscheln,.... Ich hab das nicht gemacht, da ich ja sehen konnte, dass Padge Rücksicht nahm. Und je größer Kaba wurde desto seltener wurde das Geschrei. Heute spielen die beiden gleichberechtigt und Kaba hat auch keine Angst.

Den anderen Leuten würd ich raten, ihren Hund bei sich zu behalten, wenn ihnen Hundekontakte so nicht recht sind. Und natürlich zu versuchen, ihrem 'Baby' zu mehr Selbstbewustsein zu verhelfen (was natürlich nicht so leicht ist).
Und für Dich wär es ein Ziel, dass der Rückruf so gut funktioniert, dass Du sie auch aus solchen Situationen noch besser abrufen kannst. Dann sparst Du Dir den Ärger mit den Leuten, auch wenn Aika kein 'Killerpudel' ist .

[pollibär]

Meine Hunde dürfen generell erst Kontakt mit anderen Hunden aufnehmen, wenn ich ihnen das erlaube, d.h. in dieser Situation hätte ich Emil zu mir gerufen und abgeschirmt. Wäre ein anderer Hund trotzdem in den Individualbereich meines Hundes eingedrungen, hätte er sich zunächst mit mir auseinandersetzen müssen. Ich arbeite in meiner Hundeschule sehr viel mit verhaltensauffälligen Hunden, die durch solche Begegnungen Wochen, wenn nicht Monate im Training zurück geworfen werden können. Das gilt jetzt natürlich mindestens im gleichen Maß für die Besitzer des fremden Hundes, die ihn nicht zeitig genug zu sich holen konnten.
Vielleicht sollte man auch immer mal im Hinterkopf behalten, dass nicht alle Hunde eine optimale Sozialisierung hinter sich haben oder auch vielleicht noch nicht so lange bei ihren Besitzern sind, dass sie denen voll vertrauen können oder vielleicht einfach, dass sie aufgrund eines Vorfalls mit einem anderen Hund solche Probleme haben.
Ich bin definitiv IMMER der Meinung, dass die Hundebesitzer über die Kontakte ihrer Tiere zu entscheiden haben- und zwar bevor irgendein Mist passiert-es ist doch wirklich kein Aufwand, sondern im Gegenteil eine gute Übung, den eigenen Hund abzurufen, kurz mal eben anzuleinen, sich abzusprechen und die Hunde dann toben zu lassen

P.S. Wenn man z.B. meinen alten Rüden in der Ablage hüpfend und mit freundlich wehenden Ohren überfallen würde, hätte der fremde Hund durchaus ein Problem, weil Apollo sich nicht von anderen Hunden von der Arbeit abhalten lässt.


Und nochmal was................... sich unterwerfen hat nicht automatisch irgendetwas mit Angst zu tun, wenn mein Hund sich jedoch aus Angst immer wieder in der gleichen Situation unterwerfen müsste, empfände ich mich als schlechter Rudelführer, wenn ich ihn nicht schütze.

[sbk]

OKOK, ich sehe schon, daß ich da ne andere Vorstellung hab

Ich gehe bewußt auf die Hundewiese, damit mein Hund Kontakt zu anderen hat!
Und bisher hat das auch immer super geklappt.
Ich kann ja auch nicht auf den Spielplatz gehen und zu meinem Kind sagen: "geh, aber du darfst nicht mit den anderen spielen" Letzendlich machen die Kids und auch die Hunde doch unter sich aus, ob die dann spielen oder nicht...
Ich gehe auch davon aus, daß wer auf die Hundewiese kommt, gleiche Ziele hat => scheinbar ist es halt nicht so.

Aika ist ja auch nach dem 2 mal rufen gekommen und ich finde, daß ist für ihr Alter schon ne schöne Leistung, wenn sie mitten aus dem Spiel zu mir kommt. Ich will ja keinen Roboter, sondern einen Hund

Außerdem => zu meiner Entlastung Die Leute haben mich ja mit Aika auf der Wiese gesehen und sind in meine Richtung gelaufen. Wenn sie so einen verängstigten Hund mitbringen, hätten sie auch was sagen können.....

Nun ja. Ich hab halt aus der Situation etwas gelernt: Es gibt halt auch Hundebesitzer, die anders denken und handeln als ich und das muß ich halt berücksichtigen. Auch auf einer Hundewiese.
Was solls....

[Falbala]

Da hast du - bzw. Aika - aber Glück gehabt, dass der andere Hund so ein schüchterner war. Wäre es ein Vollblut-Malinois gewesen oder so was.... buona notte!

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie mich das nervt, wenn andere ihre Hunde dauernd zu meiner "zum Spielen" rennen lassen. Meine ist an Hunde jeder Grösse gewöhnt, aber sie hasst es, wenn so ein Tutnix auf sie zugerannt kommt - das hat mit Sozialisation nichts zu tun.

Mein Mann hatte mal eine seeehr grandiose Idee: das nächste mal, wenn wir wieder so ein Frauchen treffen, versteckt er sich im Gebüsch und rennt raus, wenn sie auf seiner Höhe ist, springt auf sie zu, grabscht sie ab und ich brülle dann von der Ferne: "Der macht nix! Der will nur spielen!"

[pollibär]

Versteh mich nicht verkehrt, mein Hund hat jeden Tag Sozialkontakte, aber nur dann, wenn ich das für richtig halte und nicht wenn er der Meinung ist, bei Frauchen bleiben ist (vielleicht) langweilig und da drüben ist mehr los. Meine Kinder spielen natürlich auch auf dem Spielplatz und wo auch immer mit anderen Kindern, wenn ich einordnen kann, mit wem. Dabei geht es nicht darum, ob MIR jemand sympathisch ist oder ich den Kerl mit dem Lisa sich ums Schippchen kloppt für einen Rotzlöffel halte- wenn er aber wegrennt und meine Tochter hinterher will, hab ich die Verantwortung und nicht Lisa(2) oder Jule(1). Und wenn ich als Chef von dat Ganze meinem Hund Kontakte erlaube, bin ich dafür verantwortlich, dass es ihm gut geht. )

[Coco]

Hunde sollen nichts unter sich ausmachen DU bist der Rudelführer und gibts die Marschrichtung an!

Hundewiese heißt nicht das man hinkommt und alle Hunde los und gut ist, sondern Hundewiese heißt eigentlich entlich freier Lauf ohne Leine. Wie das jeder handhabt liegt im Ermessen des Halters. Manche müssen sich auf Prüfungen vorbereiten, bzw. vielleicht üben manche eben ein Bleib-Training!!!!!
Viele wollen alleine mit dem Hund spielen und wenn ein Hund voll auf seinen Herren konzentriert sind kann das auch mal ins Auge gehn wenn da einer stört!

Es will ja hier keiner was Böses! Nur wir wollen dir nur erklären das es keines wegs selbstversändlich ist das alle Hunde wild auf der Wiese laufen, so sozial verträglich doch viele sind, ab einer gewissen Menge entwickelt die Gruppe eine eigene Dynamik und schnell kann es zu Mobbingvorfällen kommen!!!

[Bali]

Ich habe keine Ahnung, was auf sog. "Hundewiesen" Usus ist, aber da ich glaube, dass dort halt viele Leute sind, die ihre Hunde einfach laufen lassen und deshalb meide ich diese Orte. Und Sozialkontakte hat Bali trotzdem.
Ich wäre schon froh, wenn sich andere Hundebesitzer im Wald, zwischen Feldern oder auch einfach auf dem Gehweg gescheit verhalten würden und ihre Hunde nicht rennen lassen würden. Denn "Hundewiesen" kann ich meiden (zumindest wenn ich "ortskundig" bin), ich kann es aber nicht vermeiden, irgendwo irgendwelchen Hundehaltern samt

Tutnix

(super Wort ) zu begegnen.

[Coco]

Ich muss es einfach wieder schreiben.... Wir haben uns in München im englischen Garten getroffen und da waren viele Hunde groß, klein und da verschiedenster Rassen (auch sog. Listenhunde)!!! Ohne Leine und irgendwie hat keiner unser Rudel gestürmt gestört oder sonstwie! Auch Mia hatte überhaupt kein Problem und war DER Musterhund! Wenn Begegnungen stattgefunden haben, dann nur indem der Aussenseiter sich vorsichtig sich seitlich im kleinen Bogen angenähert hat.... Einfach prima!