Frei laufen, ab welchem Alter?

[Pudelqueen]

Hallo,

ich hab ja 2 GP (einen schwarzen und einen silbernen). Da der schwarze einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat und auch sonst der Hansdampf in allen Gassen ist, kommen bei mir die Hunde an die Schleppleine solange sie nicht verlässlich abrufbar sind. Und das ist wie bei allem ein auf und ein ab. Ich hab regelmässig einen der hunde an der Schleppleine, wenn er mal wieder denkt, dass er die Abrufkommandos ignorieren kann. Dann ist halt wieder trainieren angesagt.

Kommen mir andere Hunde entgegen, werden meine erst mal angeleint - egal was andere davon halten. Vieleicht will das Gegenüber grad net spielen oder ist grad ein bisschen schlecht drauf - und dann gibts Stress. Ich will das net. Also Leine. Ich dulde es allerdings auch nicht, dass andere Hunde mit meinen Kontakt aufnehmen, wenn meine Jungs an der Leine sind. Leine ist Leine und Freilauf ist Freilauf. Und ich kann erwarten, dass ein Hund auch mal ordentlich an der Seite steht und abwartet was als nächstes passiert ohne zu hampeln.

Grüße

[Fibi]

Ich finde wichtig,das ein Hund seine Erfahrungen gerade im frei laufen und spielen mit anderen Hunden macht,auch muß er Zurechtweisungen von anderen Hunden kennenlernen(damit meine ich aber keine agressiven Attacken von nicht sozialisierten Hunden).Billi ist vor zwei Tagen von einem altem Rüden so elegant auf links gedreht worden,daß mir die Spucke wegblieb und mein Herz in die Hose geruscht ist.Die beiden haben das aber souverän gelöst und sind beide,Billi erst ein wenig verwundert dann schwanzwedelnt abgezogen.Muß ich nicht zweimal haben,kann ich aber nicht vermeiden,denn ich möchte das Billi viel Freilauf hat(auch vom erstem Tag an).Ich übe das abrufen mit ihr indem ich sie einmal rufe,höchstens zweimal,kommt sie Leckerli ins Schnäuzchen,kommt sie nicht gehe ich(sterbe dabei den Tod der tausend Qualen).Wie gesagt Übungssituation,da muß der Ort möglichst sicher sein,große Wiese,keine Autos.Ich laufe auch sinnlos und unberechenbar über die Wiese,so das Billi nie genau weiß,wo ich hingehe und hoffe so ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.Niemals würde ich sie holen,denn dann nimmt sie meinen Befehl nicht ernst und denkt ich möchte mit ihr spielen,da habe ich keine Chance so schnell wie sie ist.Auch muß man die Situation abwägen,finde ich,in der man abruft,d.h. spielt sie gerade mit ihrem besten Hundekumpel kann ich rufen so oft ich will sie schaltet das Gehör ab und ignoriert alles,also versuche ich das rufen momentan noch zu vermeiden weil es eh nicht zum positivem Abschluß kommen würde.Ich finde auch,wie eben gelesen,daß man auch ein bißchen auf seinen Hund vertrauen muß,es dauert alles seine Zeit üben,üben,üben.Manchmal gibt es allerdings Tage,da klappt so gar nichts,aber mit der Zeit werden die weniger.Mach es so,wie Du Dich sicher fühlst,denn die Sicherheit von Dir überträgt sich auf Deinen Hund.viele Grüße Fibi

[Cindy]

Meine Jungspunds laufen auch vom ersten Tag an frei. Ist bei Klein Welpi idR auch kein Problem, da sie idR in dem Alter noch sehr auf ihre "Rudelmitglieder" fixiert sind. Die wissen instinktiv, dass sie ohne "Erwachsenen" keine Chance zum überleben haben, also orientieren sie sich immer auch am Menschen. Der eine etwas stärker, der andere etwas weniger stark - abhängig vom jeweiligen Charakter/Wesen. Wenn die Kleinen mal dann so langsam auf die 5-6 Monate zugehen wird es dann schon kritischer, sie einfach frei laufen zu lassen, wenn sie bis dahin noch nie frei waren.
Zum einen werden sie dann ja auch altersbedingt selbstbewusster und erweitern ihren Aktionsradius deutlich, nehmen ihre Umwelt sehr viel gezielter war und damit auch Ablenkungen. Zum anderen haben sie bis dahin ja auch nicht wirklich gelernt, abgerufen zu werden. Abruf an der Leine, und sei es eine Schleppleine, ist etwas völlig anderes als Abruf ohne Leine.

Vielleicht habt ihr ja einen Tipp, ein Geräusch oder so, wie man ihn "wachrütteln" kann???

Klein Welpi/Jungspund von Anfang an zeigen, dass es bei Frauchen/Herrchen einfach toll ist - die meisten Hundehalter sind zu fantasielos, machen zu wenig Action wenn sie mit ihren Jungspunds spielen. Etwas Ball werfen, vielleicht mal ein leichtes Zerrspiel - idR noch eher "nicht richtig" in der Ausführung, sprich zu wenig "spannend", zu wenig den Spiel- und Beutetrieb ansprechend.
Wenn da anderswo Action angesagt ist, ist Jungspund eben weg.

Anders ausgedrückt - es gibt kein Geräusch oder so, wie man Hund "wachrütteln" kann, schon gar nicht auf Dauer. Derartige Ablenkungsmanöver gelingen vielleicht 1-2mal. Dann hat Hund das kapiert und damit war's das wieder.
Mensch muss einfach lernen, wie er die Aufmerksamkeit seines Hundes auf sich lenken kann. Und das geht in erster Linie damit, sich selbst interessanter zu machen. Meistens hapert es daran, dass Mensch sich nicht gern zum Affen macht

[Phoebe]

Cindy schrieb:

Meistens hapert es daran, dass Mensch sich nicht gern zum Affen macht

Ohhhh ja............immer wieder kommt auch der Spruch: "aber er hat es doch so gut bei uns...warum rennt er dann weg, wenn ich die leine abmach..."

....Jap Wohlstandshund fällt mir da nur ein...

Bei uns im Verein ist eine Sportfreundin mit einem Beaglchen. Als Jungspund, wie es Cindy beschrieb, war der Gute auch ständig weg, weil so ein Beagle viele tolle Sachen im Kopf hat...meistens außer bei Frauchen bleiben Ich hab ihr dann auch geraten, immer wenn er sie überholt und seiner Wege geht wegzurennen und sich zum Affen zu machen.

Monatelang konnte man an den Radebeuler Elbwiesen das Schauspiel "Frauchen rennt vom Beagle weg und spielt selbst mit dem Futterdummy" beobachten. Viele Hundebsitzer belächelten diese Aktivität. Aber Frauchen hielts durch und irgendwann war es Beaglchen zu blöd allein jagen zu gehen und fand es fetziger sich am Spielchen mit Frauchen zu beteiligen...

...das Ende vom Lied...

Beaglchen kann (zumindest auf freiem Feld, im Wald ist der Jagdtrieb dann doch zu hoch) frei laufen, hört super auf "hier", war jahrelang ein super Agihund und ist jetzt begeisterter Dogdancer .... und die Hundebesitzer die Frauchen und Beaglchen damals belächelten rennen heute noch mit ihren an der Leine zerrenden Hündchen durch die Gegend...

...wer lächelt da jetzt über wen

[Hatty]

Ich habe Hatty auch gleich als ich sie bekam, da war sie 10 Wochen alt, frei laufen gelassen. Nun habe ich den Vorteil eines Zweithundes... da war Klein-Hatty schon sehr darauf bedacht, auch bei dem Rüden zu bleiben um mit ihm zu spielen. Als sie älter wurde, entfernte sie sich dann auch immer weiter von mir und dem Rüden. Andere Hunde sind ja auch total interessant!!!

Da war sie beim Spielen dann natürlich auch nicht mehr abrufbar und ich musste sie schon doch ein paar Mal holen, wenn ich weiter wollte. Bei Hunden, die nicht mit ihr spielten kam sie immer gleich weiter mit mir mit.
Nun ist sie fast 9 Monate und sie folgt recht gut. Außer, wenn sie einer ihrer besten Spielkameraden trifft.... auch noch gleich alt... da dauert es dann schon etwas länger bis sie kommt, oder ich muss sie dann doch noch mal holen....

Kaninchen laufen bei mir hier leider auch viele herum, und so rennt sie da auch schon mal hinterher
Sie kommt dann aber meistens zum Glück relativ schnell wieder an.... und zum Glück sind die Straßen relativ weit weg...

[Surprise]

Alle meine Hunde sind vom 1. Tag an frei mitgelaufen, habe es wie Anja gehalten.

[pudelhappy]

Hallo Sabrina,
ich kann Deine Vorsicht sehr gut verstehen und auch gewisse Ängstlichkeit.

Mir war einer meiner Pudel durch einen großen Lümmel so gebissen worden, das er sofort tot war.Der Lümmel sprang über einen Zaun.
Mein nächster Pudeljunge war eher ein dominantes Kerlchen. Ich bin aber sicher, das er wahrnahm und spürte, das ich vor allen Hunden Furcht hatte und ihn mit Argusaugen hütete. Er mußte auf mich aufpassen!!!!
Ich war im Schäferhundeverein mitgelaufen um meine neurotische Macke abzubauen. Mir war es bei diesem Pudeljungen nicht mehr gelungen ohne innere Angst um meinen Hund frei zu leben.
Mir war bewußt, das dieses Verhalten nicht nur mir auch meinem Hund schadete.
Mein jetziger Pudel durfte von Beginn an frei laufen, er hatte es nie ausgenutzt. Er bleibt bei Fuss! wenn nötig ,macht er kehrt und Stop bei Joggern und Radfahrern. Bei fremden Hunden bin ich vorsichtiger, ich beobachte diese genau und lasse dann einen Plausch unter Freunden zu. Mit Hunden, die ich kenne kann er toben und rennen.

Es besteht zwischen Nico und mir ein intensives tiefes Vertrauen eine sehr starke Bindung.
Ich glaube, das ist unser Zauberwort.
Liebe Grüße an Dich
Iris

[Shilana]

Hallo Iris,

ich habe eben an diesen Thread gedacht. Wir hatten nämlich über die Weihnachtstage zwei supertolle Hundebegegnungen.

Am Freitag sind wir über die dick zugeschneiten Wiesen gelaufen - Rika lief frei und es kam uns eine Frau entgegen mit nem großen, schwarzen Hund (buhuuuuuu ) mehr konnte ich nicht sehen, sie waren noch weiter weg. Irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl und habe Rika nicht angeleint. Die Kleine meinte einige Meter vorlaufen zu müssen um die Frau ankläffen zu können peinlich, ist früher nie passiert. Die Frau meinte zu ihr, warum sie denn so schimpfen müssen Ich schätze das kommt durch die Unsicherheit, aber da sie immer wieder vorgehen musste dachte ich...sieh zu Hund, wenn du nicht hören willst
Sogleich kam auch der andere Hund, gleichalt wie Rika und wohl ein Rottimix oder so, würde ich schätzen. Ich habe mich gleich verliebt, so ein vorsichtiges Hundemädchen - beide haben sich beschnuppert, Rika meckerte vor sich hin. Leider sieht man die netten Leute viel zu selten, denn das wäre sicher eine schöne Gassigehbekanntschaft.

Und dann gestern mittag kamen uns zwei Labbis entgegen, frei natürlich und Rika wollte hinlaufen, hab sie dann zu mir genommen und angeleint. Irgendwie waren es insgesamt zu viele Hunde an der Weggabelung - noch 4 Weitere haben den Weg gekreuzt. Als wir weitergingen kamen noch zwei Yorkis (total süß im Pulloverchen), da habe ich Rika abgeleint und es lief super

Für andere sind diese Begegnungen normal, aber ich freue mich immer wenns dermaßen gut läuft und Rika nicht wegrennt und Stress bekommt. Sie war interessiert und nicht ängstlich...vielleicht ein wenig unsicher...ich aber auch, weil wirs kaum üben können.
Neuerdings muss ich echt aufpassen, dass sie mir nicht zu sehr nach vorne geht, denn abchecken wer da kommt ist eigentlich meine Aufgabe.
Interessant finde ich es wie sich das Ganze wenden kann. Ich glaube nicht, dass Rika weglaufen würde, dafür passt sie zu sehr auf dass ich nicht abhanden komme...aber früher hat sie sich weniger getraut

[pudelhappy]

Das war ein sehr schönes Erlebnis für Dich und auch wieder Erfahrungen für Euch beide.
Übrigens war es bei uns ein Rottimix Rüde, der meinen Kleinen auf dem Gewissen hatte.
Man steckt nicht drin, wie man so schön sagt!!!!

Ich wünsche Dir eine gute Zeit, bis dann
Iris

[Sanne]

Hi,

Na das klingt doch sehr schön, Sabrina!
Deine Maus ist aber auch wirklich recht klein, ist ja klar dass man sich da bei so einer Begegnung mehr Gedanken macht.
In welche Hundeschule willst du denn gehen?

Ich denke übrigens auch, dass man einen Welpen von anfang an frei laufen lassen sollte, allerdings natürlich nur an ungefährlichen Stellen. Ich persönlich würde es beim Welpen so machen, dass ich Vertrauen und eine gute Bindung herstelle und das Abrufsignal schon einführe, solange der Welpe eh noch einen natürlichen Folgetrieb hat. Fängt er dann an, sich weiter zu entfernen, würde ich anfangen, ihn ein bisschen einzuschränken und keinen allzu weiten Radius erlauben.
In letzter Konsequenz stelle ich die Abrufbarkeit auch über Gehorsam her, sprich es hat Konsequenzen wenn Hund nicht kommt. Allerdings kann man trotzdem im Vorfeld motivierend arbeiten.

lg,
Sanne

[Fox]

Hy zusammen

Meine Hunde sind vom ersten Tag frei gelaufen.
Ich hatte bis jetzt immer das grosse Glück, das sie schon vom Züchter auf ihren Namen geprägt waren oder auf einen "Meuteruf" reagierten.

Vorsicht lasse ich aber walten bei mir unbekannten oder aber sozialunverträglichen Hunden.
Da habe ich keine Skrupel und nehme meine HUnde auf den Arm.

Meine Hündin ist damals von einer Hündin so gebissen worden, das seitdem einen absolute Intoleranz gegen fast alle Hunde entstand. Nur ganz wenige(die sie schon von Babybeinn an kannte) wurden toleriert.
Es war immer sehr schwierig einen neuen Hund bei uns zu integrieren, aber nach ca.1-3 Jahren waren sie dann akzeptirt.
Der Vorteil, waren es erst mal Rudelmitglieder, dann wurden diese bis aufs Blut verteidigt!

Auch heute noch im Erwachsenenalter, rufe ich meine Hunde ab, wenn mir unbekannte entgegenkommen, einfach aus Sicherheitsgründen.
Wieviele schreien schon von weitem:"Der tut nix"
Aber ich traue den zähnefletschenden Ungeheuern nicht!

Schlechte Erfahrungen prägen.
Ich lege meine HUnde ins Platz und stelle mich vor sie.
Ganz ehrlich, auch wenn man mich als Tierquäler abstempelt, es hat schon manch ein Fremder den Karabiner zu spüren bekommen. Grosse Bögen seitens diesr Hunde sind mir mitlerweile sicher.

Ich bin da eine Löwenmutter, die nicht nur Ihre Kinder, sondern auch Ihre Hunde verteidigt.

LG Konny