Halti als Mittel gegens Leinezerren?

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Barbara

Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von Barbara »

Hallo!

Meine GPhündin Ivy läuft ohne Leine problemlos (zwischen 10m-30m Entfernung, schaut sich häufig nach mir um und kommt auf Befehl auch zu mir) - aber an der Leine ist es gräßlich:
Sie schaut mich selten an und zieht zunächst maßvoll und erträglich (die Leine ist ab und zu gespannt aber nicht mit starkem Zug), sobald ein Auto, Fahrradfahrer oder sonstiges an uns vorbeifährt, sie etwas entdeckt, wo sie gerne hinmöchte (zB.Eichhörnchen) bzw. was sie aufregt, zerrt sie so stark, daß es anstrengend wird, mit ihr spazieren zu gehen. Deshalb habe ich jetzt ein Halti gekauft in der Hoffnung, sie zu mehr Aufmerksamkeit mir gegenüber auch an der Leine zu bringen und das Zerren abzustellen.
Ich habe gegen das Leinezerren schon probiert:
- einfach stehenbleiben (der Hund schaut sich dann schon um, wenn er bemerkt, das er mit dem Zerren nicht weiterkommt, laut Buch): Ivy bleibt stehen und geht bestenfalls 2 Schritte rückwärts, bis die Leine nicht mehr gespannt ist und schaut mich nicht an, dann zerrt sie mit den nächsten 3 Schritten wieder
- ein kurzer kräftiger Ruck am Halsband als 'Hallo-Wach-auf-Hund-ich bin auch-noch-am anderen-Ende' - Signal; am besten seitwärts und dabei nicht stehenbleiben (laut unserer Hundetrainerin): wirkt für ein paar Schritte, manchmal gar nicht
- 'bei Fuß gehen durch Leckerli vor der Nase' (laut Buch), zumindest mal für kurze Strecken, um vom Auto o.ä. abzulenken:
interessiert Ivy nur manchmal, aber dann so, daß sie aufdringlich mit ihrer Schnauze versucht, das Leckerli auch zu bekommen, manchmal vor lauter Aufregung kreuz und quer springt und kurz darauf das Interesse am Leckerli verliert

Was muß ich beim Halti beachten? Wie macht man es? Ich habe bisher keine Beiträge hier im Forum gefunden, die dieses Thema behandeln - oder habe ich sie übersehen?

Merci für jegliche Ideen, Hilfreiche Tips & Ratschläge

Barbara

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Resi
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Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von Resi »

Ich bin ein ausgesprochener Halti-Gegner.
1. der korrekte Einsatz ist nicht wirklich kinderleicht
2. hohes Verletzungsrisiko für den Hund (kannst Hundi sogar dass Genick brechen)
3. Es behandelt lediglich Symptome

Das einzige hilfsmittel das man benutzen sollte ist der eigene Kopf!

Die Methode mit dem Stehenbleiben kennst du ja bereits. Du sagst, Ivy bleibt stehen, geht manchmal sogar 2 Schritte rückwärts. Du bemängelst sie schaut dich nicht an. Ich wette, sie tut das doch! hunde haben ein weitaus größeres Gesichtsfeld als Menschen, es reicht ihr wenn du leicht schräg hinter ihr stehst um dich zu sehen. Wenn du nun weitergehst und sie nach drei Schritten wieder in der Leine hängt bleibst Du wieder stehen. Wieder und Wieder und Wieder! Je konsequenter Du bist, desto schneller hast du Erfolg. Lässt du sie auch nur einmal wieder ziehen, fängst du wieder von vorne an. Zieh das mal eine Woche durch. Dann kommt ihr zwar Streckenmäßig nicht weit aber die Leinenführigkeit wird sich verbessern.

Was du ausserdem tun kannst ist dich auch wenn sie ordentlich läuft einfach mal ohne Ankündigung die Richtung zu wechseln. Das erhöht ein bissl die Aufmerksamkeit.

Wichtig bei diesem Theater: Verzichte darauf Ivy zuzutexten! Quatsche nicht mit ihr, brauchst sie eigentlich nicht mal anzuschauen, auch wenn sie durch dein Anhalten nicht mehr zieht ignorierst du sie. Ein föhliches Fein oder so kommt erst wenn sie dich locker an der Leine laufend anstrahlt!

Du wirst sehen es klappt!

Korrektes Fussgehen ist das aber nicht, gell!? Nur Leinenführigkeit für den Alltag ...

LG Anja
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Piccolina
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Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von Piccolina »

Hi

ich bin auch eher gegen Halti

wenn du dir eins anschaffen willst lasse es dir erklären und zwar von einem Hundetrainer in Praktischen übungen

ich bin verfechter für die Stop and go methode
wie du sie schon beschrieben hast
ich rede da nicht mit dem Hund
bleibe einfach stehen und gehe weiter wenn die leine Locker ist
das mache ich auch mit vier Hunden an der leine

und wenn du nur drei schritte gehen kannst bevor sie wieder zieht dann gehst du auch nur drei schritte
viele leute sind bei dieser methode leider zu inkosequent, da es sehr langedauert

wenn du heute mit der Stop and go methode anfängst und es immer durch ziehst wenn du sie an der leine hast dauert es ein halbes Jahr bis sie leinenführig ist
so lange dauert es meistens bis die Hunde es wirklich begriffen haben
und da muss man wirklich immer sthen bleiben wenn der Hund zieht

Mich schicken sie im Hundeverein immer mit nicht leinen Führigen Hunden los, weil die meisten trainer bei uns für sowas keinen nerv haben
ich find das klasse un dhab auch schon mal für 50 meter 30 min gebraucht. heute läuft der Hund an der lockeren leine :mrgreen:
LG Bianca

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mafiba52

Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von mafiba52 »

Hallo,
ich bin auch für die stop and go Methode.
Auch jetzt bei unserem ( pubertierenden )Benny.Er läuft schon prima,aber ab und zu kommt der Teufel durch :mrgreen: also stop and go :roll:
Zieh es durch :keule: dann hast Du Erfolg :fechten:

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bazie
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Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von bazie »

Ich bin auch ein Halti-Gegner...bei Jason ist auch Stop-and-Go angesagt und es funktioniert nicht immer, aber immer öfters.....es ist zwar mühsehlig, aber irgendwann erfolgreich.

Flashback ging schon von Welpenalter an super an der Leine und ist auch bis heute so geblieben.
Weiter üben, dann klappt das auch.....viel Erfolg :streichel:
Liebe Grüße
Silvia mit Jason, Flashback und Lennox

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Happy
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Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von Happy »

Ich schließe mich dann mal an. :D
Sam habe ich von Anfang an mit der Stop and Go Methode erzogen und mit Richtungswechseln,wenn er z.B. zu sehr abgelenkt war,um noch zu reagieren.Mittlerweile dreht er sich,falls ich wirklich mal stehenbleiben muß,ganz schnell zu mir um und kommt mir entgegen.Dann gehts sofort weiter(das Weitergehen ist die Belohnung).
Meine Happy bekam ich,als sie schon 2 Jahre war und da lief sie immer nur an der strammen Leine,allerdings ohne richtig doll zu ziehen.Aber auch die straffe Leine war echt nervig.Da habe ich auch bei ihr die Methode angewand und es wurde langsam besser und besser.
Mittlerweile läuft sie gut an der Leine.
Es gibt aber noch eine Methode,falls du clickerst.Dann könntest du immer dann clickern,wenn die Leine lose ist.Man kann das auch kombinieren.
Hund zieht,stehen bleiben,Hund dreht sich um,Leine wird locker/click/Belohnung und weiter gehts.
Egal wie du es anstellst,es wird dauern und es braucht Konsequenz.

Viel Erfolg. :D

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Shilana
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Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von Shilana »

Wir machen das mit Rika so, dass wir die Leine z.B. in der linken Hand haben, Hund auf der rechten Seite und die Leine verläuft dabei hinter den Beinen entlang. Dann laufen wir und können Rika eher bremsen und sie kann nur im Fuß bleiben. Wenns zu bunt wird bleibe ich auch stehen, weil ich Rika nicht nen extremen Ruck durch mein Bein (wenn es die Leine stoppt bzw blockiert) geben möchte. Mit der Methode läuft es sich viel bequemer, als wenn sie sich sehr in die Leine hängt...kommt meist zu Beginn des Spaziergangs so.

Ich hoffe ich habs nicht zu kompliziert erklärt :wink:
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Barbara

Re: Halti als Mittel gegens Leinezerren?

Beitrag von Barbara »

Vielen Dankfür Eure Antworten und Tips! Es hat auch schon etwas gebracht:
1.Ich habe das Halti wieder in den Laden gebracht und
2. mir stattdessen einen Clicker gekauft
3. Habe wieder mit stop und go angefangen und wir kommen langsam, langsam voran aber es wird besser!

Ich habe auch den Eindruck, daß es besser wird, weil Ivy einfach älter wird und nicht mehr nur Quatsch-machen im Kopf hat!

1000 Dank nochmals!

Barbara

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