Tierheim: Ja oder Nein?!

Alles rund um die Erziehung.
wun

Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von wun »

@Anja: Danke, kann man das auch ohne Clicker aufbauen?
Also dann einfach nur "fein" sagen?
Satch reagiert nicht so auf den Clicker.
Aber schon mal lieben Dank, ich werde das gleich in Angriff nehmen.


@christine: TJa, wenn es hier mal eine gute Trainerin geben würde, würde ich auch ihre Hilfe in Anspruch nehmen.
Das Frauchen vom Mops stand an der Agihürde.
Wie ich schrieb, hat er eine Wunde, die desinfiziert wurde und gut war.
Es hätte auch niemand gedacht, dass der Mops so lebensmüde ist und weiter geht zu Satch.
selbst das Mopsfrauchen (eine ganz Liebe) meinte, dass er ja selber schuld war. Beim ersten Mal pöbeln, hat Satch noch nach Katja geschaut, meinte sie, als der Mops wieder und wieder kam, war es aus.
Nur, dass bring mir nix, weil Satch wieder seine Bestätigung hatte: Ich werde aggressiv -> Hund weg.
Das es so eskaliert?
Naja, es ist wirklich so, dass hier viele fremde Rüden sind, und gerade auch im Pöbelalter.
Von den 4 Beissereinen, die Satch hier hatte, wurde er 3x attackiert und 1x hat er angefangen (mit diesem Rüden liegt er aber inzwischen auf einer Decke und sie sind die besten Freunde.)

Liebe Grüße
Julia

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Resi
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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Resi »

Klar bei den täglichen Sachen im Alltag find ich Markerwörter auch viel praktischer, noch dazu weil es ja hier auch keine hochkomplexe Bewegungsfolge oder so was ist...
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

wun

Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von wun »

Resi hat geschrieben:Klar bei den täglichen Sachen im Alltag find ich Markerwörter auch viel praktischer, noch dazu weil es ja hier auch keine hochkomplexe Bewegungsfolge oder so was ist...
Okay, also werde ich erstmal an dem schauen arbeiten und den REst muss ich mir noch ein paar Mal durchlesen, so ganz klar ist mir das noch nicht :oops:

Am Anfang mache ich kurz und zögere dann irgendwann das Lob immer weiter hinaus?
Wenn er das zuverlässig dann macht, das Anschauen, versuche ich kleine Ablenkung reinzubringen?
Bälle etc. interessieren ihn nur leider nicht, mhm, vielleicht wirft dann jemand einen Dummy.
Und wichtig ist die Auflösung, ja?

Lg Julia

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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Kess »

Hey Julia,

es tut mir sehr Leid,was ich da über deinen Satchi lese.
Kann leider auch nicht mit guten Ratschlägen dienen,drücke dir aber trotzdem die Daumen
dass du wieder alles so in den Griff bekommst,wie du dir das vorgestellt hast.

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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Resi »

genau so! Bei den Bällen und so geht es auch eher um den Überraschungseffekt als um wirkliche Animation zum Hinterherrennnen. Wichtig ist denkt ich der erste Schritt, dass er genau weiß, dass er dich sofort anschaut wenn du dein Wort dafür sagst und mit dem Lob gibts dann das ok fürs weiteratmen sozusagen. Er muss es eben so gut können, dass er nie wieder drüber nachdenkt. So wie er das Bein zum Pinkeln automatisch hebt oder den Kopf senkt um zu fressen...
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Shilana
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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Shilana »

Ich wollte auch noch zur bestandenen BH gratulieren :wav:

Mit Satchi das ist ja heftig. Och menno :cry:
Das mit den Hundehaltern (was du auf ner Seite weiter vorne irgendwo geschrieben hast) kenne ich, die lassen alle ihre Hunde rennen "Die tun ja nix"!!!! Könnte ich tagelang deswegen grummeln!
Ich kann da nicht sehr viele Tipps geben, bin selbst unerfahren aber wenn es um Hundekontakte geht sagt unsere Trainerin klipp und klar, das muss nicht mit jedem Hund sein! In der Fußgängerzone fange ich ja auch nicht mit jedem ein Gespräch an. Wenn fremde Hunde wieder mal frei auf uns zurennen sollen wir den eigenen abschirmen einfach um klar zu machen, dass wir die Situation regeln und der eigene Hund das nicht selbst machen muss. Meist werden die Hundehalter hier gleich agressiv, wenn man das so durchführt! Ihr Hund will ja nix böses...naja ist natürlich nicht jeder fremde Hund böse aber weiß mans???

Ich wünsche euch, dass sich alles wieder bessert. Habe eigentlich auch keine Bedenken, dass ihr das hinbekommt! :streichel:
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wun

Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von wun »

Danke schön Sabrina.
Wenn fremde Hunde wieder mal frei auf uns zurennen sollen wir den eigenen abschirmen einfach um klar zu machen, dass wir die Situation regeln und der eigene Hund das nicht selbst machen muss.
Ja, dass sagte mir meine Hundetrainerin damals auch.
Satch hat gelernt, dass er sich selber verteidigen muss.
Mittlerweile versuche ich ihn auch immer nach hinten zu nehmen und mich davor zu stellen, wenn
ein fremder Hund auf uns zukommt.
Aber wenn der davorrumhüpft, so schnell kann ich mich nicht drehen & wenden und Satch mitnehmen.

Liebe Grüße
Julia :)

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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Happy »

Leider ist es doch oft so,das Realität und Praxis sich meilenweit unterscheiden.Und wenn man dann noch zwei Hunde an der Leine hat,so wie du,ist es doppelt schwierig. :streichel:

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Cindy
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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Cindy »

Hi Julia,

zunächst mal, wo ist "HIER"?
Bist Du in Urlaub, umgezogen, ....? Sorry, ich habe in letzter Zeit nicht immer alles so mitbekommen.
Meine Freundin meint, dass er evtl. Reizüberflutet ist hier,
weil er ja sooviele fremde HUnde kennen lernt.
Kann schon sein, dass in fremder Umgebung die Reizauslösung einfach anders ist. Hund ist von vornherein angespannter. Da reicht dann durchaus ein geringerer Reiz um ein Verhalten auszulösen als wenn Hund völlig entspannt und gelassen ist.
WEil ich es ja zu HAuse schon fast raus hatte.
Ich enttäusche Dich nur ungern, aber ganz offensichtlich hattest Du das Verhalten zu Hause auch nicht "fast raus". Satch konnte nur gut kompensieren, weil er die Umgebung und die Situationen halbwegs kannte, deshalb auch von der grundlegenden Reizlage vermutlich nicht so hochgefahren war.

Das Fixieren auf den HF von Resi ist zunächst mal eine gute Idee. Wäre auch mein grundlegender Ansatz. Allerdings NUR für den Anfang. Denn eines sollte klar sein. Das Fixieren des Hundes auf den HF mit einem Marker ist in eurem Fall nur Symptombekämpfung und packt nicht an der Ursache - Angst, Panik - an. Es kann sein, dass ihr damit Satch's Leben lang zurechtkommt. Es kann aber genauso sein, dass ihr in 5-6 Jahren in eine Situation kommt, bei der der auslösende Reiz so hoch ist, dass Satch gar nicht anders kann, als mit seinem Angriffsverhalten zu reagieren.
Natürlich besteht die Chance, dass man den Hund so auf den Marker konditioniert, dass er im Laufe der Zeit von sich aus das Verhalten anbietet. Aber selbst dann ist die Gefahr gross, dass irgendwann doch ne Situation kommt und das ganze auftrainierte Verhalten ist flöten.

Deshalb solltest Du zusätzlich noch an der Ursache arbeiten. Und da denke ich, sind die TAs in dem Link wohl die besten Ansprechpartner. Zum einen müssen sie entsprechende Qualifikationen vorweisen können, um als Tierarzt für Verhaltenstherapie anerkannt zu werden, zum anderen haben sie ja auch noch ihre tierärztliche Ausbildung. Soll heissen, der Gedanke, dass gesundheitliche Probleme mit eine Rolle spielen, ist ihnen nicht ganz fremd. Da gibt es so einiges, was beim Hund zu Verhaltensproblemen führen kann - Schmerzen bsp. oder hormonelle Störungen. Gerade Angsthunde sind häufig Hunde mit Schilddrüsenproblemen.


Außerdem wurde er im alten Hundeverein als Therapiehund für unverträgliche Hunde genommen,
was ich jetzt auch NIE wieder zulassen würde.
Was bitte ist das für ein Trainer, der junge, noch nicht gefestigte Hunde als Therapiehund für unverträgliche Hunde nimmt? Vermutlich hat Dir dieser Trainer auch nicht gesagt, dass speziell mit derartigen Therapiehunden letztendlich auch wieder "trainiert" werden muss, damit sie nicht im Laufe der Zeit eben auch Verhaltensstörungen zeigen. :keule: :keule: :keule:
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

wun

Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von wun »

Hi Cindy,

ich bin seit 5 Wochen bei meiner Freundin im Urlaub in Nordhorn.


Ich enttäusche Dich nur ungern, aber ganz offensichtlich hattest Du das Verhalten zu Hause auch nicht "fast raus". Satch konnte nur gut kompensieren, weil er die Umgebung und die Situationen halbwegs kannte, deshalb auch von der grundlegenden Reizlage vermutlich nicht so hochgefahren war.
Aber auch in anderen Umgebungen (wir wechseln ja öfters mal), aber halt als Zufluchtspunkt zu Hause, war er super.
Und zu Hause war es NIE so, da ist er gegen gegangen und gut war, aber immer ansprechbar.
Hier war es ja erst auch nicht schlimm, sondern dann nach den Angriffen.
Und ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden (ist ja für jeden lesbar, auch nicht-mitglieder):
Mein Hund kann gesittet an anderen Hunden vorbeigehen, auch ohne umsichschnappen,
nur, wenn die HUnde vor ihm rumtanzen und nicht die Distanz halten
Ansonten hätte er auch bei der BH nie diesen Straßenteil bestanden, den der Richter gemacht hat.



Das Fixieren auf den HF von Resi ist zunächst mal eine gute Idee. Wäre auch mein grundlegender Ansatz. Allerdings NUR für den Anfang. Denn eines sollte klar sein. Das Fixieren des Hundes auf den HF mit einem Marker ist in eurem Fall nur Symptombekämpfung und packt nicht an der Ursache - Angst, Panik - an. Es kann sein, dass ihr damit Satch's Leben lang zurechtkommt. Es kann aber genauso sein, dass ihr in 5-6 Jahren in eine Situation kommt, bei der der auslösende Reiz so hoch ist, dass Satch gar nicht anders kann, als mit seinem Angriffsverhalten zu reagieren.
Natürlich besteht die Chance, dass man den Hund so auf den Marker konditioniert, dass er im Laufe der Zeit von sich aus das Verhalten anbietet. Aber selbst dann ist die Gefahr gross, dass irgendwann doch ne Situation kommt und das ganze auftrainierte Verhalten ist flöten.
Das hört sich jetzt böser an, als es gemeint ist, weil ich dankbar bin für Tips:
Ich weiß das.
Ich arbeite dadran seitdem ich ihn bekomme habe, also seit 3 Jahren, immer wieder und wieder.
Habe SL-Training gemacht, um ihn und mir Vertrauen zu geben.
Mache Bindungs- und Vertrauensarbeit, Dummytraining etc.
und wie gesagt, ich bin der MEinung, wir haben auch schon viel erreicht, nämlich das Spazierengehen ohne Ängste bzw. abrufbar dabei,
also da schaltet er nicht mehr ab. Er lässt sich von allen Hunden wegrufen, geht also nicht drauf, sondern kommt dann zu mir.Bei uns an anderen HUnden vorbeigehen, locker in der Gruppe mitlaufen können bei der UO etc.
Ich habe gelernt ihn zu lesen, ich weiß, wann er angespannt ist, wann er gleich loslegt etc.
Es ist nicht schön, wenn man spazierengeht und auf einmal steht der eigene Hund vor Radfahrern, der aus dem Gebüsch angeradelt kam und bellt ihn an mit einer Bürste etc., da war auch das Vertrauen erstmal wieder hin. Vor allen Dingen, weil er es 100x nicht macht und 1x dann wieder,
das Vertrauen kam dann als er sich abrufen ließ, oder sagen wir: Die Sicherheit.
Das er nie ein selbstbewusster und "starker" Hund wird, habe ich nach langem Kämpfen mit mir als gegeben hingenommen.
Er ist ja auch so mein absoluter Traumhund, will mit mir arbeiten, ist ruhig, ich kann ihn überall mit hinnehmen, ein Pausenclown und liebenswerter Tröster etc.
Deshalb solltest Du zusätzlich noch an der Ursache arbeiten. Und da denke ich, sind die TAs in dem Link wohl die besten Ansprechpartner. Zum einen müssen sie entsprechende Qualifikationen vorweisen können, um als Tierarzt für Verhaltenstherapie anerkannt zu werden, zum anderen haben sie ja auch noch ihre tierärztliche Ausbildung. Soll heissen, der Gedanke, dass gesundheitliche Probleme mit eine Rolle spielen, ist ihnen nicht ganz fremd. Da gibt es so einiges, was beim Hund zu Verhaltensproblemen führen kann - Schmerzen bsp. oder hormonelle Störungen. Gerade Angsthunde sind häufig Hunde mit Schilddrüsenproblemen.
Leider ist da niemand direkt in unserer Nähe.
Ich glaube aber meine TA die Schwester macht auch irgendwie sowas, da werde ich mal nachfragen.

Ich habe nur den Ehrgeiz es alleine zu schaffen, ich weiß, dass klingt viell. für einige blöd,
aber ich sehe, was ich schon geschafft habe mit ihm.

Liebe Grüße
Julia :)
Zuletzt geändert von wun am Mi Sep 23, 2009 10:53 am, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Resi »

Ich habe nur den Ehrgeiz es alleine zu schaffen, ich weiß, dass klingt viell. für einige blöd,
aber ich sehe, was ich schon geschafft habe mit ihm.
Sorry, Julia das ist nicht blöd sondern dumm! :keule: Arbeiten musst du eh alleine mit ihm aber dazu braucht man auch immer mal wieder eine Rückmeldung von aussen. Sonst schleichen sich Fehler ein die man als Hundführer nicht erkennt. Ein Aussenstehender sieht einfach dich und deine Körpersprche genauso wie die von Satch.

Ich bin hier ständig auf der Suche nach Leuten die mit mir üben die mir sagen was wie besser geht oder wo kleine Macken sind. Umgedreht bin ich dann in der Beobachterposition und da lernt man dann noch mal.

Such dir jemanden der sich euch mal anschaut und wenn es nur alle vier Wochen ist. Meist genügt das.

Wollt dich nicht vollpöbeln auch wenn das jetzt vielleicht so klang ...

LG Anja
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wun

Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von wun »

Arbeiten musst du eh alleine mit ihm aber dazu braucht man auch immer mal wieder eine Rückmeldung von aussen. Sonst schleichen sich Fehler ein die man als Hundführer nicht erkennt. Ein Aussenstehender sieht einfach dich und deine Körpersprche genauso wie die von Satch.
DAS mache ich ja und das gilt ja für alle SAchen, dass ein Fremder besser & mehr sieht, weil man betriebsblind bin.
Sonst wäre ich nicht im Verein mit Satch & jetzt hier bei Katja, habe ich täglich Rückmeldung, was sie & ihre Tante anders machen würden .

ich meine damit eher, dass ich mir Tips & so hole und es dann selber machen möchte,
um Feedback bin ich garantiert nie böse, solange es konstruktiv ist.


Liebe Grüße
Julia

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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Resi »

:streichel: da bin ich ja beruhigt...
Du wirst das schon schaffen!
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Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von Cindy »

wun hat geschrieben:Ich habe nur den Ehrgeiz es alleine zu schaffen, ich weiß, dass klingt viell. für einige blöd,
aber ich sehe, was ich schon geschafft habe mit ihm.
Ich sehe das wie Resi. Arbeiten musst Du sowieso allein mit ihm. Aber aus falschem Ehrgeiz auf Hilfestellung zu verzichten ist dumm :wink: . Und da ich Dich nicht für dumm halte, solltest Du auf Hilfestellung auch nicht verzichten. Es geht nicht darum, dass da jemand anders mit ihm trainiert. Es geht nur darum, dass jemand, der Ahnung hat euch beobachtet und evtl. Dinge wahrnimmt, die man "von aussen" einfach besser sieht. Euch demzufolge dann gezielter Tipps geben kann, woran ihr noch arbeiten solltet.

Mal als Beispiel Little Yanta. Yanta war ein Angsthase was fremde Menschen anbelangt. Sie zeigte immer wieder extreme Angstanfälle, was bei ihr allerdings nicht in Angriff sondern in Flucht endete. Sie ist halt ein Flight-Typ, während Satch eher ein Fight-Typ zu sein scheint.
Wir konnten uns nicht erklären, warum sie bei manchen Personen völlig austillte, während sie zu anderen einfach so hinging, sich anfassen lassen hat und überhaupt.
Die Trainer bei uns im Verein konnten mir auch nicht weiterhelfen. Im Gegenteil, alles was sie an Hilfe beizusteuern hatten war kontraproduktiv, wie sich dann herausstellte. Und das, obwohl alle langjährige Hundehalter waren. Aber ihnen fehlte das Knowhow das beobachtete Verhalten richtig zu interpretieren und gezielt darauf Ratschläge zu geben.
Bei Yanta lag das Problem in der Beachtung - je mehr sie von einer ihr fremden Person beachtet wurde, desto stärker waren ihre Angstreaktionen. Eine fremde Person, die auf sie zuging, sie gar anfassen wollte, war ein extrem hoher angstauslösender Reiz. Und je mehr die Person direkt sie ansprach, desto stärker wurde der Reiz.

Wer Yanta heute sieht, glaubt das nicht. Wer heute sieht, wie sie auf ihr völlig fremden Hundeplätzen zu ihr wildfremden Personen hingeht, sich streicheln und kraulen lässt, ja es sogar regelrecht einfordert, der glaubt nicht, dass ich vor 11 Jahren heulend und mit den Nerven völlig am Ende bei uns im Feld draussen stand und nicht mehr wusste, wie ich meinen vor Panik aufgelösten Junghund wieder einfangen sollte. Es hat damals fast 50 min gedauert, sie wieder zu mir her zu bekommen. Und der Auslöser war ein Spaziergänger gewesen, der zum Zeitpunkt als sie austillte noch gut 30 m weg war und auf uns zukam.
ABER! Allein hätte ich das nie geschafft. Ich brauchte Leute, die mir von aussen Hilfestellung gaben. Die mir von aussen sagen konnten, woran es liegen könnte, wo die Probleme sind, wo wir ansetzen müssen. Arbeiten daran musste ich dann allein. Das würdest Du auch mit besagten Verhaltensspezialisten müssen (Ottonormalhundehalter könnte das andernfalls auf Dauer sowieso nicht bezahlen). Aber Du hast dann Hilfestellung von Personen, die wirklich wissen, was man tun kann.
Deine Freundin und ihre Tante sind sicher lieb und nett. Aber haben sie auch das notwendige Wissen, Dir wirklich zu helfen? Sind ihre Ratschläge wirklich fundiert?
Die Ratschläge meiner damaligen Trainer im Verein waren es nicht. Sie wussten es halt nicht besser. Dumm dabei war nur, dass ihre Ratschläge das Problem nur verstärkten anstatt es zu beheben.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

wun

Re: Tierheim: Ja oder Nein?!

Beitrag von wun »

Hi Cindy,
Deine Freundin und ihre Tante sind sicher lieb und nett. Aber haben sie auch das notwendige Wissen, Dir wirklich zu helfen? Sind ihre Ratschläge wirklich fundiert?
Ja, ich würde von mir aus sagen, dass sie kompetent sind und mir sehr helfen.

Hier bei mir habe ich jemanden im Verein, die auch sehr kompentent ist und Satch kennt.



Liebe Grüße
Julia


EDIT: Als ich mit satch angefangen habe zu arbeiten, weil ich auch fix und fertig war,
habe ich mir auch Hilfe gesucht, ich hatte eine kompetente Trainerin im Forum, die mir aus der Ferne half und eine Hundepsychologin vor Ort,
die ich gut kannte, die mir sehr geholfen haben und mich auch korrigiert habe.
Ansonsten war es halt auch immer Katja (also meine Freundin, die jetzt in NOH wohnt), die mir auch sehr geholfen hat,
als sie noch hier wohnte.
Ich muss mal schauen, leider gibt es hier nicht soviele kompetente Hundetrainer, denen ich vertrauen würde,
da passt zu mir und Satch echt schon am Besten noch Edeltraut aus unserem Verein.

Liebe Grüße
Julia

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