Angst

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roaddog

Angst

Beitrag von roaddog »

Hey,
Silver hab ich vor zwei Jahren aus dem Tierheim geholt. Angst hatte er vor allem : Bürsten, Schneiden, seiner Leine, Aotofahren........
Im großen und ganzen hat sich das alles gelegt auch wenn er immer noch kein wirklicher Fan der Körperpflege ist ( Kein Wunder : Als er einzog hatte er überall schrammen vom Schneiden und teilweise vom Bürsten )
Ein paar kleine Problemchen haben wir noch. Vielleicht hat jemand Tip´s???
Er war anfangs sehr Kopfscheu. Mittlerweile geht es, aber Ohrenpflege ist Kampf. Ich kann mir ja vorstellen, das es unangenehm ist wenn man im Ohr herum geschnibelt bekommt aber tu ichs nich, riechen die Öhrchen u er kratzt ständig. Also schneide ich regelmäßig das Fell heraus. Dabei versuche ich total cool zu sein (klar beeil ich mich ) und ihm vor zu spielen "was denn? Passiert doch nix. Was soll der Zirkus? Wat mut datt mut" Aber eigentlich fang ich schon beim Gedanken daran an zu schwitzen. Und natürlich merkt er das genau. Dem eigenen Pudel was vorspielen !? HaHa !!!!!!!
Genau so beim Krallen schneiden. Er läuft viel auf hartem Boden, aber ich muss sie schneiden. Jedesmal das selbe : Er sitzt danach total fertig in der Sofaecke, zittert und schaut mich nach dem Motto "das DU mir so was antust...." an. Und ich tu ihm wirklich nicht weh. Aber bei den Blick würde ich gerne unterm Teppich versinken u hab tagelang ein schlechtes Gewissen. ( Das hat vorher noch KEIN Hund geschafft )
Klar könnt ich für beides zum Frisör, aber ich hab Panik das sie die Krallen zu kurz schneidet und das zupfen sieht furchtbar brutal aus.
JAAAJAAA, lacht mich nur aus. :lol: Unsere Friseurin ist ne ganz-ganz feine aber ....naja.... OKAY !!! Ich gebs zu : wenn´s um Silver geht bin ich die totale Glucke :oops: Und das ich die den haltern von kleinen Hunden immer predigt "keine Angst, er is klein aber nich aus Zucker"
*sichvorstirnpatsch" HILFEEE !!!!!!
roadDog

Andrea01

Beitrag von Andrea01 »

Hallo RoadDog!
Wenn Silver ständig stinkende mit schwarzem Sekret behaftete Ohren hat, sollte die unbedingt mal behandelt werden!
Wenn sie dann wieder in Ordnung sind, wird er auch nuicht mehr so viel Panik vor der Ohrenpflege haben.
Ansonsten würde ich in des tägliche Pflegeprogramm die Ohren und Krallenkontrolle mit einbauen, dann wird es für ihn zur Normalität.
Täglich nur einige winige Haare mit den Fingern aus den Ohren zupfen, das tut nicht weh und ist bald Routine. So kann auch kein Urwald im Ohr entstehen. Genauso die Krallenpflege, täglich genau ansehen, da passiert nix, dann mal nur die Daumenkrallen, anderen Tag die Vorderpfoten, hinten ist es meistens nicht so nötig.
Ich mache dabei nie Aufwand, auch nicht mit Belohnung oder so. Ich mache es halt, völlig komentar- und emotionslos. Fertig.
Und ich mache es grundsätzlich auf dem Pflegetisch und niemals auf dem Sofa!
Ich habe kein Problem mit den Hunden, obwohl sie es bestimmt nicht gerade lieben!

Liebe Grüße

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Watzibomber
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Beitrag von Watzibomber »

Hallöchen roaddog,

ich gebe Andrea vollkommen Recht.
Hier hilft auf Dauer nur die Routine.
Lieber jeden Tag ein p a a r Härchen gezupft und kurz nach den Krallen geschaut, als einen "großen Akt" daraus machen. Es muss zur Routine werden, mit der Erkenntniss - da passiert ja gar nichts schlimmes -
DU solltes das genauso sehen - dann bleiben auch deine "Schwitzanfälle" aus. :wink:

LG Edith

Karin

Beitrag von Karin »

Ich kann das nur bestätigen, als ich Sandy bekam hatte sie panische Angst vor der Bürste, beim ersten Versuch verschwand sie schreiend unter dem Sofa...... zu Anfang habe ich den Fehler gemacht, den armen Hund bedauert, hatte selber schon Angst vor dem Theater, bis ich mir sagte, dass ich ja so ihr Verhalten nur verstärke. (Komisch, bei den Pferden bin ich ganz anders, aber der kleine süße Hund hatte mich kurzfristig alles vergessen lassen :wink: )
In dem Moment wo ich mir sagte "Was muß das muß" übertrug sich diese Einstellung auch auf den Hund. Heute ist alles kein Problem mehr, lieben tun wir die Prozedur beide nicht, aber sie hält still und läßt es über sich ergehen.
Einen Tipp von meinem homöopathischen Doktor...... wenn die Ohren einmal wieder entzündungsfrei sind kann man als Langzeitbehandlung täglich 3 Tropfen Essigwasser einträufeln (Haushaltsessig 1zu1 mit Wasser verdünnt) Das bremst das Bakterien- und Pilzwachstum. Bei Sandy die auch öfter Ohrenprobleme hat, hat es bis jetzt gut gewirkt.
Ich hab das einen Monat lang gemacht und warte jetzt mal ab.
MfG Karin

roaddog

Beitrag von roaddog »

Hey,
neee, Silver hat nichts mit den Öhrchen, hab mich wohl nur doof ausgedrückt. Is halt so : Wenn mal wieder zu viel Haare im Ohr sind riecht es auch eher. Und da ich ne sehr empfindliche Nase hab... Nicht das es stink. Sind auch schön rosa u sauber die Öhrchen. Es riecht dann halt einfach mehr.
Ja, hab ich ja versucht, das alles. Aber die schlechten Erfahrungen gerade was Öhrchen und Krallen angeht, scheinen extrem gewesen zu sein. Die ganzen anderen Ängste haben wir ja alle in den Griff bekommen. Ich versuch es , da Hunde ja sehr auf Rutine stehen momentan so : Silver kommt Morgens immer mit mir in´s Bad. Also steh ich jetzt seit fast ner Woche ne Stunde früher auf ( ICH!! DER Langschläfer !! Was tut man nicht alles aus Liebe ) mach Morgentoilette ( Silver schaut da furchtbar gerne zu ) und dann is er dran : Äuglein sauber machen, evtl. schnipp-schnapp, Öhrchen gucken, evtl. schnipp-schnapp, Pfötchen gucken, sein bestes Stück kontrolieren, Blick und evtl. schnipp-schnapp unterm Schwänzchen, ihm sagen "bist Du wieder hübsch heut" "knutsch" FERTIG! ( Und zwei sehr erleichtert ) Erfolg bis jetzt : Silver wird immer kleiner, je näher ich zum Ende MEINER Morgentoilette komm. *seuftz* Verflixt, jetzt hat er schon so viel "vergessen", da muss DAS doch auch zu schaffen sein ?!?

Lieber Gruß, roadDog

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Watzibomber
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Beitrag von Watzibomber »

Roadddog schreibt:
Also steh ich jetzt seit fast ner Woche ne Stunde früher auf..
DAS muss doch zu schaffen sein....
Hallo Roaddog,

das wird es auch - manche Erlebnisse sitzen seeehr tief !
EINE Woche ist dagegen nichts.
Mach weiter so - übrigens muss das nicht an eine bestimmte Uhrzeit gebunden sein.....warum nicht tagsüber oder abends .... einfach so
zwischendurch - und du könntest morgens länger schlafen.
Ich bin übrigens ein absoltuer "Morgenmuffel" - nie würde ich morgens nach dem Aufstehen "Hand" an einen meiner Hunde legen, - nee da bin ich noch nicht gut drauf.

Edith

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leo
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Beitrag von leo »

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Zuletzt geändert von leo am Mi Dez 26, 2012 6:36 pm, insgesamt 1-mal geändert.

roaddog

Beitrag von roaddog »

oii, Brigitte, ich schreib doch so schon immer nen Roman. Aber klar, kann ich machen :
Vorweg : zu meinem Glück hab ich Kim, an der sich unsichere oder ängstliche Hunde gerne orientieren. Ich hab auch bei fast allem mehrere Versuche starten müssen, bis ich den richtigen weg für Silver fand. Also:
Angst vor´m Auotofahren : (nicht lachen bitte) Singen. Es beruhigte Silver wenn ich beim Autofahren singe. Keine Ahnung warum. Mittlerweile schläft er beim Autofahren u hebt höchstens mal den Kopf wenn ich kurz anhalten muss. "Sind wir schon da? Nee? Okay, dann heia ich weiter"
Angst vor der Leine : er versteckte sich entweder sofort oder wurde stocksteif und ließ laufen, sobald ich seine Leine nahm. Also: Silver hat mittlerweile ich weiß nicht wieviel Leinen. Die lagen in der ganzen Wohnung auf dem Boden herum. Kim freut sich, wenn wir raus gehen. Also haben wir zwei immer nen riesen Tanz aufgeführt, wenn´s raus ging. Damit Silver jaa mit bekommt wie sehr Kim sich über ihre Leine freut. Wasserlassen wurde kommentarlos hingenommen. Erfolg: Ich Leine Silver selten an, er geht nie weit von mir weg. Aber wenn ich jetzt mit Leine u Halsband komm oder ihm im Auto das Geschirr anziehe komt ein genervter Blick, das war´s
Angst vor lauten Geräuschen : Toben. Wenn er, Kim und ich durch die Wohnung toben rummst zwangsläufig am laufenden Band was. Er zuckt zwar heut noch ab u an zusammen, aber im Großen u ganzen hat sich´s erledigt.
Angst vor Kindern : Hat sich bis heute nur halb gegeben. Bei Kindern die er kennt zwackt er nicht mehr und zittert auch nicht mehr. Über Kinder die er gut kennt freut er sich mitlerweile sogar. Fremde Kinder ? Riesen Bogen. Geht nicht ? Versteckt er sich halt bei jemandem ( bzw. versucht es )
Unsauberkeit : wurde ignoriert u war nach ner Woche erledigt.
Silvester : Fernseh laut, alles is am singen ( jawohl, Silver hat uns so gut erzogen, ALLE sind am singen ) zwei Wochen vorher fangen wir schon mit Bachblüten an, Kim steht mit den Vorderpfoten auf der Fensterbank und guckt u rennt zwischendurch immer wieder zu Silver u will das er mitkommt. Erfolg : Silver legt zwar immer wieder die Öhrchen zurück aber sonst auch nix.
Bürsten : Am Anfang immer nur fünf Minuten und ganz langsam u vorsichtig. Hand-Bürste-Hand-Bürste. Begeistert is er noch immer nicht darüber aber Angst hat er keine mehr.
Abgesehen von dem Rest ( Ohren+Krallen) wars das im Groben.
Ja klar, eine Woche is noch nix. Ich teste immer drei Wochen und wenn sich dann nicht das geringste gebessert hat überleg ich und leg mir ne neue Taktik zurecht.
Lieber Gruß, roadDog

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Beitrag von leo »

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Zuletzt geändert von leo am Mi Dez 26, 2012 6:36 pm, insgesamt 1-mal geändert.

roaddog

Beitrag von roaddog »

Naja, die ganzen übungen u alles gehen ja nun schon über zwei Jahre.
Silver war komplett kopfscheu am anfang. D.h.: sobald irgendetwas oder irgendwer in die nähe seines Kopfes kam ging es ihm gar nicht gut. Mittlerweile liebt er´s, wenn ich mein Gesicht an seins lege, er küsschen bekommt oder ich ihm was in´s ohr flüstere. Pfötchen anfassen ging anfangs gar nicht. Mitlerweile liebt er´s, wenn wir beim einschlafen Pfötchen halten. D.h.: Wir liegen beim einschlafen meist so : Ich auf der Seite, er mit dem Bäuchlein zu mir, die Schnute in der Lücke zwischen meiner Schulter u meinem Kopf (kopfscheu hat sich wohl echt erledigt :lol: ) u mit den Hinterpfoten wird so lang durch die Luft gestrampelt bis Frauchen ( am besten Beide ) in die Hand nimmt. Dann is es Pudeli zufrieden u 5 minuten später schnarcht er selig. Und das goldigste : Leg ich mich anders, meckert er im schlaf und rutscht nach.
Öhrchen streicheln findet er inzwischen auch angenehm. Komisch wird ihm aber sobald ich "lüfte" d.h. sie ihm hoch klappe. Also, nach dem Motto "Mäuseschrittchen" lüften wir sehr oft am Tag. Anfangs schüttelte er sofort den Kopf, damit sie wieder runter klapten. Mittlerweile läßt er sie so, solange wir schmusen. Ich verbuche das als kleinen erfolg u kann dann während wir schmusen auch mal rein gucken. Zupfen trau ich mich ehrlich gesagt nicht, weil ich muffe hab das ich ihm doch mal weh tu. Vielleicht kann mir ja mal jemang ganz genau erklären wie das geht? Und tut ihm das echt nich weh ??

Lieber Gruß, roadDog

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Beitrag von leo »

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Zuletzt geändert von leo am Mi Dez 26, 2012 6:36 pm, insgesamt 1-mal geändert.

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Doris
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Beitrag von Doris »

Hallo,

mein Timmy ist einer der sofort fürchterlich quietsch wenn etwas auch nur etwas weh tut! Und Ohrhaare zupfen ist für ihn ok. Du mußt nur drauf achten daß Du nicht zu weit außen an der Ohrmuschel zupfst. Ich gehe mit Daumen und Zeigefinger soweit ins Ohr wie möglich, greife die Haare und ziehe sie ganz behutsam heraus. Alles sehr langsam und ruhig. Anschließend gibts Leckerlie.
Das schneiden der Ohrhaare hat den Nachteil, daß sich beim Nachwachsen Stoppeln bilden, die im Ohr jucken und daß auch die abgeschnittenen Haare ins Ohr fallen können.
LG Doris
mit Merlin an meiner Seite,
Timmy und Tscharlie tief im Herzen

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traumatisierte Hunde

Beitrag von Locolino »

Also, ich hab jahrelang beim Tierschutz gearbeitet und hatte über 50 Hunde hier in den letzten fünf Jahren, die meisten davon hatten sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Einer davon ist hier kleben geblieben, Loco.
Loco hasst bis heute die Körperpflege, anfangs lief das Baden bei uns folgendermaßen ab: Vier Hände und ein Maulkorb, danach zwei in Schweiß gebadete Menschen und ein völlig fertiger Loco. Inzwischen geniesst er baden und fönen auch das Scheren läuft einigermaßen gesittet ab, aber auch er hasst alles wie Ohren zupfen, Krallen schneiden und kämmen findet er auch nicht gerade pudelwürdig.
Ich kann von sehr guten Erfahrungen mit Bachblüten berichten, vorallem bei Hunden die Traumata erleben mussten und so wie sich das hier anhört, scheint dein Pudelchen etwas derartiges hinter sich zu haben...Du hast viel erreicht, den Rest schaffst Du sicher auch noch...manchmal dauert es eben sehr lange bis die Wunden eines kleinen Hundeherzens verheilen...Bachblüten Rescue Tropfen können dabei helfen, einfach ne halbe Stunde vorher direkt ins Maul geben, wenn dein Hund auf homöopathische Mittel anspringt wird er sicherlich viel ruhiger und gelassener die Problemzonen behandeln lassen. Übe weiter und geb die Bachblüten natürlich nicht jedesmal, sondern nur wenn Du mal wieder was "größeres" vor hast.
Viel Erfolg
Locolino

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Tina
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Beitrag von Tina »

@roaddog

Ich finde ihr gebt euch sehr viel Mühe um euren Vierbeiner Ängste zu nehemen und das ist wundervoll und bewunderungswürdig! Der größte Lohn ist, zu sehen wie er sich entspannt und eure Mühe mit viel Vertrauen und Liebe dankt.

Toll gemacht!

LG Tina :)

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