Leinenführigkeit

[txakur]

Ich beschäftige mich gerade intensiv mit Mantrailen und bei der Form, wie ich es gerade lerne, geht ganz viel Kommunikation zwischen Mensch und Hund über die Trailleine ans Geschirr. Da sehe ich, wie gut man den Hund damit erreichen kann.

Mantrailing ist ein Sonderfall, da habe ich vorhin auch dran rumgedacht, war mir aber zu viel, das auch noch in dem langen Beitrag unterzubringen. Beim Trailen regulierst Du den Hund viel über die Intensität der Leinenspannung und ggf. (ich traile ja nicht, deshalb kann ich zu den Details nix sagen) auch über Handhaltung links, rechts, oben, unten. Das wäre grob mit Longen- oder Langzügelarbeit beim Pferd vergleichbar, nur dass beim Pferd da wieder in erster Linie über Gewicht des Zügels (der Longe) bzw. feine seitliche Einwirkung gearbeitet wird. Bei einem Hund im Geschirr sind die Signale notwendigerweise schwammiger (Kontaktfläche Gebiss im/am extrem sensiblen Pferdemaul vs. Kontaktfläche Geschirr am Hundebrustkorb mit noch Fell dazwischen). Außerdem bist Du beim Trailen zu 100% aufmerksam beim Hund. Das sind 99 % der Leute, die mit einem Hund im Geschirr "einfach so" unterwegs sind, nicht. Jedenfalls nicht für länger als 2 Minuten am Stück, weshalb der Hund eventuelle Signale zwecks Kommunikation gar nicht lernen kann, weil bei ihm den größten Teil der Zeit nur Hintergrundrauschen ankommt.
Deshalb glaube ich, dass das für den Durchschnittsfall schon so stimmt - aber im "Spezialfall" natürlich ganz anders sein kann. Theoretisch ist es egal, wo ich meine "Telefonleitung" anbringe - wenn ich den Hund passend ausbilde, kann ich ihm auch eine Schleifchenhaarklemme auf den Kopf setzen und einen Bindfaden dranknoten. Aber das würde in der Praxis ein Aufmerksamkeitslevel seitens des Menschen voraussetzen, das kaum jemand leisten kann.

Nachklapper: letztendlich führt man ein Tier nie über einen Strick, sondern immer mental. Alles Andere sind nur physische Krücken, die wir Menschen brauchen, weil unsere Körpersprache zu unpräzise und unsere Aufmerksamkeit zu schlecht ist.
https://m.youtube.com/watch?v=vKjEEYyQq ... cGxhZ2U%3D

[Rohana]

Ich beschäftige mich gerade intensiv mit Mantrailen und bei der Form, wie ich es gerade lerne, geht ganz viel Kommunikation zwischen Mensch und Hund über die Trailleine ans Geschirr. Da sehe ich, wie gut man den Hund damit erreichen kann.

Mantrailing ist ein Sonderfall, da habe ich vorhin auch dran rumgedacht, war mir aber zu viel, das auch noch in dem langen Beitrag unterzubringen. Beim Trailen regulierst Du den Hund viel über die Intensität der Leinenspannung und ggf. (ich traile ja nicht, deshalb kann ich zu den Details nix sagen) auch über Handhaltung links, rechts, oben, unten.

Ich lerne gerade auch, dass es (wie anderswo auch) etliche Arten des Mantrailings gibt. Und extrem häufig wird da über die Leine mal gar nichts gemacht. Die schleift in Ellenlänge übern Boden.
Was ich über die Leine 'reguliere' ist das Grundtempo. Ansonsten geb ich vor allem immer wieder Signale, dass ich nach wie vor dabei und bei der Sache bin und die Entscheidung des Hundes (zB an einer Kreuzung) verstanden habe und mittrage, ich ihm aber auch die Gelegenheit gebe, sich im Zweifel nochmals anders zu entscheiden.
Dabei bemühe ich mich, genau keine Richtung anzudeuten, den die weiß ich ja nicht .

[txakur]

Naja, das sind dann ja aber relativ "grobe" (also grob im Sinne von "nicht besonders elaboriert") Signale. Also bloß "mach mal langsam" oder "kannst schneller laufen" oder so. Ich meine eher feinere Justierung von Tempo, Position und Richtung. Und ich glaube, dass diese Signale über ein Geschirr schlechter vermittelbar sind. Vielleicht liegt meine Wahrnehmung an dieser Stelle aber auch daran, dass meine Jungs im Geschirr mehr Narrenfreiheit haben und ich selber das nicht so eng sehe, wenn sie da mal aus der Reihe tanzen, das könnte auch sein...

Letztendlich glaube ich aber, dass der Löwenanteil immer über den mentalen Weg läuft und dass die Erfolge, über die hier berichtet wird, in erster Linie der besseren Aufmerksamkeit und dem höheren Konsequenzlevel der jeweiligen Führperson zuzurechnen sind und die "Technik", die man nutzt sekundär ist.

[Rohana]

Es ist nicht halb so grob wie Du es Dir anscheinend vorstellst, aber auch nicht so fein wie das, was Du am Halsband erreichen kannst.
Aber Position und Richtung sind im Fall des Trailens ja nicht mein Job - da geht die Nachricht eher in anderer Richtung vom Hund zu mir .
Wie feinfühlig der Hund auch übers Geschirr sein kann, merkt man eher an den Fehlern: machst Du da zu viel oder falsch, dann störst Du den Hund.

[Rohana]

Mal zurück zum eigentlichen Thema: Heute hab ich mir für Shari Scheuklappen und für mich ein neues, unverbrauchtes 'OOooooom' gewünscht .

[Annitante]

Wir hatten gestern eine Katze, die den Weg kreuzte...

[Sammy-Jo]

Und … was ist passiert?

[Annitante]

Da setzt er natürlich nach.

[Isi]

Jau, ruhig sitzend ist es etwas ganz anderes, als wenn die Katze läuft Merkt man spätestens an der ersten laufenden Katze, die man nach sitzenden trifft

Bekommst du das Nachsetzen gestoppt?

Ich habe das für mich noch nicht abschließend geklärt, ob ein Drauf-Anspringen, aber dann Stoppen, bevor sie dem Beutetier (zu) nah kommen, eine (vorübergehende?) Lösung sein kann.
Bislang will ich auch das Drauf-Anspringen nicht, bisher ist nur ruhiges Schauen erlaubt. Aber ist das realistisch? Lohnt sich der Aufwand für die letzten 20%?


Wir hatten gestern einen Spaziergang über Felder in die Dämmerung hinein - Leinenführigkeit? Totalausfall beim Pudel. Ich wurde beim Erinnern bzw. Einfordern empört angebellt. - Kann ich das auch mit 2,5 J. noch auf die Pubertät schieben?
Nachts im Wildpark (coole Sonderveranstaltung mit Lichtinstallationen) war die Leinenführigkeit dann doch wieder da. Trotz mannigfaltiger Wildgerüche

[Sammy-Jo]

Wir hatten gestern einen Spaziergang über Felder in die Dämmerung hinein - Leinenführigkeit? Totalausfall beim Pudel. Ich wurde beim Erinnern bzw. Einfordern empört angebellt. - Kann ich das auch mit 2,5 J. noch auf die Pubertät schieben?

Leinenführigkeit - Totalausfall
Bei Jesse kann ich das wenigstens auf heiße Hündinnen schieben, die gibt es ja eigentlich immer

Aber das macht natürlich einen Unterschied, ob die Katze ruhig sitzt oder läuft…

[Tanja aus Haan]

Ich wünsche mir Hunde mit Herz und Seele. Sie dürfen nicht nur zeigen, dass/wenn ihnen etwas (nicht) passt, sie sollen es sogar. Ebenso dürfen sie auf Reize in individuell händelbarem Rahmen reagieren.

Ein abgestumpfter Hund wäre mir zu langweilig. Hätte ich mir einen solchen gewünscht, wäre ich wahrscheinlich ins Spielwarengeschäft gegangen.

[Hauptstadtpudel]

Also einen Hund der entspannt an der Leine geht, fände ich schon sehr schön. Deswegen muss er ja nicht gleich Herz & Seele verlieren.

Wir sind noch ein Stückchen entfernt vom Idealbild.
Ich bin selbst etwas gestresst momentan. Wir haben seit 2 Monaten permanent Personalausfall wegen diverser Erkrankungen und so langsam geht es an die Substanz derjenigen, die noch da sínd. Wir haben schließlich Hochsaison.

Deswegen bin ich eher mal ungeduldig, was nicht hilft!

Aber auch das ist ja (immer wieder ) eine wichtige Erkenntnis, dass die eigene Konstitution eine nicht unerhebliche Rolle spielt...

[Iska]

Aber auch das ist ja (immer wieder ) eine wichtige Erkenntnis, dass die eigene Konstitution eine nicht unerhebliche Rolle spielt...

ohja... das merke ich bei mir auch...

[bergahorn]

Ich lese sehr interessiert hier mit und habe die Methode mit Mori auch ausprobiert. Und - ich kann es wirklich kaum glauben - nach zweimaligem, kurzem Üben sehe ich eine winzige Verbesserung Es gibt also auch für uns noch Hoffnung

[Sämi2]

Bei Hunden die so oft wie unsere an der Leine sind ( meist lange Leine oder Flexi) gehört für mich das respektieren des Leinenradius unbedingt dazu. Ansonsten dürfen auch meine Hunde ihre Befindlichkeiten mitteilen und geniessen ordentlich Freiheit. Wenigstens soviel wie es in unserer kleinstädtischen verdichteten Umgebung noch möglich ist.