Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Alles rund um die Erziehung.
Benutzeravatar
urs-77
Mini-Nase
Beiträge: 358
Registriert: Mi Mai 16, 2018 12:41 pm
Wohnort: Schweiz, Zürich

Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von urs-77 »

Hallo Hundefreunde

Wie ihr vielleicht in meinem Beitrag im Vorstellungs- Forum gelesen habt, zieht mit etwas Glück Ende August 2018 ein Zwergpudel bei uns ein.
Zur Vorbereitung auf den neuen Mitbewohner habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema der Erziehung eines Hundes auseinandergesetzt, hierbei bin ich auf 3 "Hundetrainer" gestossen, welche mir besonders aufgefallen sind. Diese sind:
1. Maike Maja Novak
2. Cesar Milan
3. Martin Rütter

Es ist mir bewusst dass ich bis heute keine Erfahrung im Umgang mit Hunden habe und mir diese erst noch aneignen muss.
Für mein Empfinden unterscheiden sich die drei genannten Experten unwesentlich und bieten alle mehr oder weniger ein ähnliches Konzept an.
Folgende Eigenschaften & Unterscheide fallen mir auf:

1. Maike Novak
Sie ist der Hippie, welche sich bis anhin noch nicht wirklich gefunden hat und sich mit Hunden besser versteht als mit Menschen.
Ihr Umgang mit den Hunden ist sehr konsequent, jedoch auch sehr wohlwollend den Tieren gegenüber.

2. Cesar Milan
Ein mexikanischer Flüchtling erreicht grosses in den USA und wird als Held gefeiert.
Sein Umgang mit Hunden ist ebenfalls sehr konsequent, jedoch bei weitem nicht so wohlwollend den Tieren gegenüber wie Maike.

3. Martin Rütter
Parallelen zu den beiden vorher genannten sind, dass auch er sehr bescheidene Anfänge hatte und mittlerweile ein Star ist.
Auch sein Umgang mit den Tieren ist sehr konsequent und wie auch Frau Novak wohlwollend den Hunden gegenüber.
Er macht auf mich jedoch einen bodenständigeren Eindruck als Frau Novak.

Dass meine Aussagen zu den drei Personen sehr oberflächlich und plakativ sind, ist mir klar.
Eine Bewertung der Qualitäten der drei masse ich mir erst recht nicht an.

Mittlerweile habe ich von allen drei Personen diverse Videos gesehen und Interviews gelesen.
Für mich als Unwissenden unterscheiden sich die drei Personen in deren Methoden kaum, lediglich die Gewaltbereitschaft des Herrn Milan entspricht nicht meinem Naturell.

Ich glaube mittlerweile dass alle erfolgreichen Hundetrainer sehr ähnliche Methoden anwenden um die Hunde nach deren Vorstellung zu erziehen.
Weshalb ist es denn so schwierig einen Hund korrekt zu erziehen?

Bei meinen Recherchen ist mir noch eine 4. Person aufgefallen.
Die Frau Stephanie Salostowitz. Und die macht mir besonders Eindruck.
Sie ist für mich als Hundeneuling die perfekte Instruktorin und Mentorin, ich verstehe nicht weshalb die Leute ihren Videos einen Daumen nach unten geben und negative Kommentare schreiben.
Im Vergleich zwischen Milan und Salostovitz getraue ich mich zu sagen dass der Herr Milan ein altbackener Patriarch ist, welcher sein Rudel durch Angst und Schrecken führt, Frau Salostovitz hingegen ist einfach nur Konsequent und sehr liebevoll zu ihren Hunden.

Wie seht ihr das? Gibt es fachkundige Leute hier welche die vier genannten Hundetrainer besser beurteilen können?
Nach welchen Methoden erzieht ihr eure Hunde?

Dies sind Fragen welche mich als Hundeneuling brennend interessieren und ich bedanke mich bereits im Voraus für eure Kommentare.

Liebe Grüsse

Urs

Benutzeravatar
Hauptstadtpudel
Mega-Super-Nase
Beiträge: 19017
Registriert: So Jun 19, 2011 5:23 pm
Wohnort: Berlin, ZP Jella 09/21 und GP Bolle 06/12 - 07/20
Kontaktdaten:

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Wo fang ich an? :D

Ich beschreibe einfach mal, wie und wo ich als Hundeanfängerin nach all den Jahren (ganze sechs :wink: ) gelandet bin.
Es gibt keinen Hundetrainer, keine Trainerin, der ich komplett und uneingeschränkt folgen würde.

Aber fast jeder hatte mir etwas zu bieten.

Von den einen kam die konsequente Grenzsetzung - und auch wie man das macht (eher Richtung Frau Nowak, Anita Balser, Raik Labjon), von den anderen das positive Arbeiten mit dem Hund (Ulrike Seumel, easy-dogs.net, Hundetrainerin vor Ort Jana Döbler u.a.) und auch konkrete Anleitung dazu.

Ich bin nicht der Meinung, dass man nicht beides "gleichzeitig" als Methode nutzen kann.
Die Grenzsetzung kommt nur bei unerwünschten Verhalten zum Einsatz um Bolle den Rahmen vorzugeben, in dem er sich bewegen soll.
Ansonsten versuche ich alles mit positiver Zusammenarbeit zu erreichen.

Es gibt wenig allgemeingültige Aussagen für mich bei der Hundeerziehung.
- Hundeerziehung ist so individuell wie unsere Hunde.
- Man sollte seinen Hund verstehen (seine Signale/Körpersprache erkennen).
- Man sollte wissen wie Hunde lernen.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Benutzeravatar
urs-77
Mini-Nase
Beiträge: 358
Registriert: Mi Mai 16, 2018 12:41 pm
Wohnort: Schweiz, Zürich

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von urs-77 »

Hallo Haupstadtpudel

Danke für deine Antwort.
Ich denke auch dass es keine allgemein gültige Erziehungsweise gibt und dass man von jedem das richtige für sich selber rausnehmen soll.

Du sagst es jedoch selber: Man sollte wissen wie Hunde lernen.
Und hier glaube ich heute sehr wohl dass es eine allgemeingültige Hundesprache gibt.
Z.B. den Leitgedanken: Alles was niemand verbietet ist erlaubt.
Nach diesem Grundgedanken wird wohl jeder Hund ticken. Oder irre ich mich?

Benutzeravatar
Isi
Mega-Super-Nase
Beiträge: 11737
Registriert: Fr Dez 13, 2013 8:36 am
Wohnort: Hamburg

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Isi »

Hundeererziehung und Trainerfrage ist wirklich ein irre weites Feld :mrgreen:

Zu "Was nicht verboten ist, ist erlaubt" fällt mir ein:
Sind zwei verschiedene Ansätze, ob man den Hund durch aversive Verstärkung (Abbruchkommando, Strafe,...) erzieht oder durch positive Verstärkung des gewünschten Verhaltens.

Meine Erfahrung: Mit liebevoller Konsequenz und ausreichenden lerntheoretisch sinnvollen Wiederholungen kommt man am besten zum Ziel.
Für ganz schlimme Sachen kann es ein Donnerwetter geben - aber ich würde stets versuchen, so vorausschauend zu handeln und die Situation so zu managen, dass kein Donnerwetter nötig wird.

Warum Hundeerziehung so schwierig ist? - Weil wir Menschen sind :frech:
In meinen Augen machen die meisten Menschen den Fehler, dass sie die Kommandos, die der Hund können soll, nicht richtig auftrainieren. Stattdessen sagen sie ein Wort, wiederholen es ggf. lauter und öfter - aber der Hund weiß gar nicht, was gemeint ist.

Weiterer häufiger Fehler in meinen Augen: Der Hund erlebt dich nicht als souveränes Gruppenmitglied, dem es sich zu folgen lohnt, an dem sich der Hund gut orientieren kann. Stattdessen denkt der Hund womöglich, er muss auf dich oder die Gruppe aufpassen oder dich/euch erziehen - und ist damit überfordert und gestresst und das schlägt sich wiederum auf seine Lernfähigkeit negativ nieder.
- Die Schwierigkeit ist dabei auch, dass der Hund ein enger Sozialpartner ist und die Übergänge ins Vermenschlichen fließende sind...Der Hund ist als Mensch aber überfordert :wink:

Und weil du dir einen kleinen Hund holst: Hier ist eine Schwierigkeit, dass man ihn im Zweifel auf den Arm nehmen oder an der Flexileine hochziehen und aus der Situation rausnehmen kann. Dass man dem Hund quasi seinen Willen teils aufdrücken kann, rein körperlich. Kleine Hunde werden oft nicht so ernst genommen und manchmal sogar eher wie Meerschweinchen behandelt als wie Hunde :shock: Unerzogene kleine Hunde kriegt man irgendwie gehändelt - und trotzdem leben sie dann unglücklich, da unhündisch, unverstanden und gestresst.
Aber es IST auch schwierig mit den Kleinen, gerade in Begegnungen mit größeren Hunden, weil sie da im Zweifel immer den Kürzeren ziehen, eine dicke Hundepfote im Kreuz langt womöglich für Verletzung oder sogar den Tod :(
- Da muss man irgendwie eine Haltung zu einnehmen, wie man das handhaben will...


Das mit den Trainern ist mir ein zu weites Feld. Ich habe mir auch von verschiedenen was rausgeholt, je nach Phase von mir und/oder meinem Hund :wink: Milan ist bei mir unten durch, da hab ich verstörende Szenen gesehen im Netz, da war er mir zu gewalttätig und ich mag auch seine dünnen Zughalsbänder nicht. Aber seinen "Kscht-Finger" zB finde ich durchaus gut, praktisch, so als Notbremse, um auf sich aufmerksam zu machen, mit dem Hund wieder in Kontakt zu kommen.

Mir ist wichtig, dass ich mit dem Hund kommuniziere und ihn nicht nur dressiere. Ich verstehe unter Erziehung auch eine Persönlichkeitserziehung. Wenn ich zB einen ruhigen Hund an meiner Seite haben will, der oft bei mir ist, ohne dass er auffällt, kann ich das durch meinen Umgang mit ihm beeinflussen. Ebenso kann ich mir einen Spieljunkie und hyperaktiven Hund heranziehen. - Kann man alles machen, Problem ist nur, wenn ich nicht merke, wie mein Verhalten oder auch Nichtverhalten den Hund in eine von mir nicht gewünschten Ecke bewegt. Und Hunde achten dabei auch sehr genau auf unsere Körpersprache! Die verstehen sie oft auch ohne Training und sie werden im Laufe der Zeit immer besser, uns zu lesen. Ein Hund verbringt viel Zeit damit, uns zu studieren :)

Ganz wichtig finde ich auch, sich klar zu machen, wie der Hund sein soll, was er hauptsächlich können soll und darauf abzuzielen. Mir war zB wichtig, dass mein Hund so viel und oft wie möglich frei laufen kann. Dahinein habe ich viel Arbeit investiert. Oder soll der Hund ein Bürohund werden? Muss er lernen, alleine zu bleiben? - Ich würde mir das vorher versuchen klar zu machen, und dann Ansätze suchen, wie ich dem Hund das vermitteln kann, was ich mir von ihm wünsche. Situation für Situation.

Und dann bin ich noch eine große Freundin des gesunden Menschenverstandes und des sicheren Bauchgefühls :D Nicht so kopflastig dran gehen. Spaß mit und am Hund haben. Speziell den Welpen erstmal ankommen lassen, ihn Erfahrungen machen lassen. Sich Zeit und Gelegenheit für Bindungs- und Vertrauensaufbau nehmen - statt gleich schon in den ersten Tagen mit "Sitz!" loszulegen :wink:
Die Welpenerziehung bzw. der Umgang mit dem Welpen ist ein besonderes Thema, da würde ich an deiner Stelle bei der Recherche auch drauf achten. Suche dir jemand auf Trainerseite, dessen Umgang mit einem Welpen dir gefällt, dessen Haltung du folgen möchtest (zB wer einen Welpen auf den Rücken dreht bei Fehlverhalten - in die Tonne kloppen.)
Und dann Schritt für Schritt: Welpe - Junghund - erwachsener Hund...Sind alles besondere Phasen in der Erziehung, im Umgang mit dem Hund.


Und ich unterstreiche auch: Die Erziehung muss auf den einzelnen Hund und das Hund-Mensch-Team abgestimmt werden. Es gibt keine Für-alle-und-alles-Lösung.
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Benutzeravatar
Aurelia
Supernase
Beiträge: 4910
Registriert: So Sep 20, 2009 3:19 pm

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Aurelia »

Hallo Urs,

erstmal finde ich es prima, dass du dich schon vor der Hundeanschaffung über die verschiedenen Wege der Erziehung informierst und dir Gedanken darüber machst... :klatsch:

Aber natürlich klafft auch bei der Hundeerziehung eine gewisse Lücke zwischen Theorie und Praxis... :wink: Jedes Mensch-Hund-Team ist eine ganz individuelle Gemeinschaft. Da ist auf der einen Seite der Hund, dessen Charakter es gilt kennen- und einschätzen zu lernen. Erziehungsmaßnahme "A" führt ja leider nicht bei jedem Hund zu Verhalten "B". Was bei einem selbstbewussten, leicht ablenkbaren Hund die richtige Handlung ist, kann einen sensiblen, eher unsicheren Hund schon verschrecken. Und auf der anderen Seite ist da der Mensch, der herausfinden muss, welchen Weg er glaubwürdig vertreten kann. Denn Hunde haben sehr feine Antennen dafür, was bei dir authentisch ist und was du dir hast "überstülpen" lassen. Aber wenn ich persönlich Hundeerziehung auf zwei allgemeingültige Wörter reduzieren sollte, dann wären es "Liebevolle Konsequenz", denn ich finde es für jeden Hund immens wichtig, dass er dich und dein Verhalten zuverlässig einschätzen kann, denn sonst kann kein Vertrauen entstehen. Und Vertrauen ist die wichtigste Basis für eine gelungene Beziehung.

Was die drei erstgenannte Hundetrainer anbelangt, finde ich deine Einschätzung recht passend. Ich persönlich konnte mit Maja Nowak als Mensch nicht warm werden, bei Cesar Milan gefielen mir weder Mensch noch die Präsentation und erst recht nicht sein Umgang mit den Hunden, aber von Martin Rütter habe ich so einiges mitgenommen. Ich persönlich finde auch Thomas Baumann, den "Erfinder" der Zielobjektsuche (ZOS), sehr hilfreich.

urs-77 hat geschrieben:
Mo Mai 28, 2018 1:07 pm
Nach welchen Methoden erzieht ihr eure Hunde?

So wie Katja schon schrieb, nach einer aus ganz vielen verschiedenen Trainingsmethoden, Tipps und Tricks "zusammengebastelten", auf jeden Hund einzel zugeschnittenen Mischung... :wink: Mein Caesar als selbstbewusster, selbständiger Rüde, der als Welpe zu mir kam, braucht eine andere Führung als Phoebe, die ich als 4jährigen Fundhund aus dem Tierheim übernommen habe. Und auch du wirst für dich und dein Lockentierchen eure ganz individuelle Mischung finden. Was ich damit sagen will, ist, gib dir und deinem Hund Zeit, euch einfach nur kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen.

Und was ich noch ganz wichtig finde: Hör' auch auf dein Bauchgefühl. Wenn dein Bauch sagt "Nein, so nicht!", dann denk noch mal drüber nach. Ich habe bei Caesar beim Umgang mit den Hunden im Hundeverein nicht auf mein Gefühl gehört, weil ich dachte, dass das ja alles Profis sind und ich als Hundeneuling hier nichts zu melden habe... :roll: Das Fehlverhalten, das dadurch entstanden ist, habe ich nie mehr ganz "eliminieren" können... :evil:

Und als Gegengewicht zu den vielen Erziehungsbüchern, -videos und -tutorials (die natürlich auch wichtig sind), möchte ich dir Michael Frey Dodillet "Herrchenjahre" ans Herz legen. Macht vielleicht noch mehr Freude und Spaß, wenn man schon einige Erziehungsmißerfolge hinter sich hat, aber ist bestimmt auch für eine gewisse Entspannung "vor dem Sturm" nützlich...ich sage nur: der Scheff-Schlamassel, die Klicker-Katastrophe oder das Heiteitei-Malheur... :D
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

isiariane
Supernase
Beiträge: 2569
Registriert: Fr Jan 24, 2014 8:19 am
Wohnort: östl. Niedersachsen

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von isiariane »

Ganz wichtig, verlasse dich immer auf dein Bauchgefühl. Wenn dir das nicht passt etwas bei deinem HUnd zu machen, dann lass es bleiben.
Ich habe auch noch keinen "Hundeflüsterer" gelesen oder gesehen, der mit 100 % zusagt. Muss ja auch keiner. Nun bin ich mit HUnden aufgewachsen und hatte immer mehrere Hunde. Eigene und Gassi-Hunde und Tageshunde... Somit kann ich mir bei vielen Trainern was abschauen und es für mich und den HUnd passend zusammenbauen. Aber ganz ganz wichtig: Verlasse dich auf dein Bauchgefühl. Ist ein bisschen wie Kindererziehung. Wenn dir der Lehrer sagt: Ihr Kind lernt nur, wenn sie es dreimal am Tag mit einem Kochlöffel ordentlich schlagen! (DAs würde kein Elternteil einfach machen, leider schalten manche Hundebesitzer Hirn und Bauch bei der Erziehung ihres Hundes aus.) Deshalb überlege dir vorher wie du deinen Hund erziehen möchtest. Was ist dir wirklich wichtig, das der HUnd das kann und macht. Darauf konzentriere dich und bring es deinem Hund liebevoll und konsequent bei. DAnn werdet ihr schnell ein Dream-Team. Und höre nicht immer auf das, was angebliche Hundeexperten sagen. Selbst wenn sie vielleicht echte Hundeexperten sind heißt das noch lange nicht, das dein Hund das Gleiche können muss oder soll wie ihre HUnde.
Hundeerziehung ist weder besonders schwer noch muss man es studiert haben um einen tollen und gut erzogenen Hund zu haben. Überlege dir wie dein HUnd sein muss um in dein Leben zu passen und um sich wohl zu fühlen. Dann lernst du mit deinem Hund zusammen euer Leben gemeinsam passend zu machen und dann seid ihr ein glückliches Gespann. Natürlich gibt es Tage da klappt wenig oder nichts und dann gibt es noch Pubertät und Co. Aber glaube mir, wenn du positiv an die Sache Hund und Erziehung ran gehst, dann ist das erste Jahr mit Hund spannend und macht einfach Spaß. Und normalerweise hast du dann deinen absoluten Traumhund an deiner Seite.
Evtl. gibt es bei dir in der Nähe eine tolle Hundeschule die dir etwas hilft und einen passenden "roten Faden" für dich und deinen HUnd parat hat. Denn Sozialisierung finde ich wichtig für einen Welpen. Und auch Üben und Lernen mit anderen HUndehaltern kann Spaß machen und helfen. Aber schau dir die Hundeschulen in deiner Nähe genau an. Es gibt auch dort schwarze Schafe.
Viele Grüße von Ariane mit Mozart, Humboldt, Odin und den Mädels

Luise2016
Kleine-Nase
Beiträge: 1435
Registriert: Di Aug 23, 2016 8:35 am
Wohnort: Aumühle bei Hamburg

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Luise2016 »

Meine Vorrednerinnen haben ja schon ganz viel Wesentliches gesagt. Ich empfehle zum besseren Grundverständnis eines Hundes immer das Buch von Patricia McConnell "Das andere Ende der Leine". Dies ist weniger ein Erziehungsratgeber als ein verständlich geschriebenes Buch über Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung und sehr empfehlenswert :D . Wir haben neben dem Großpudel seit einem Jahr übrigens auch einen Zwerg - ein toller Hund und robuster als der Großpudel :mrgreen: .
Viele Grüße von Luise mit Artur und Zappa und dem großen Carl im Herzen

Benutzeravatar
urs-77
Mini-Nase
Beiträge: 358
Registriert: Mi Mai 16, 2018 12:41 pm
Wohnort: Schweiz, Zürich

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von urs-77 »

Vielen Dank euch allen dass ihr euch die Mühe für die ausführlichen Antworten gemacht habt, ich weiss dies sehr zu schätzen.

Ich habe vielleicht den Eindruck eines übermotivierten Hundeeinsteigers erweckt, welcher dem Hund ab Tag 1 alle möglichen Kommandos beibringen will.
So ist das natürlich nicht. Es ist mir jedoch ein grosses Anliegen dass ich mich vor der Ankunft des Hundes adäquat auf dessen Einzug in unser Haus und unser Leben vorbereite. Ich bin mir sicher dass wir viele tolle Jahre mit einander verbringen werden.

Und auch vielen Dank für die weiteren Namen von Hundetrainer. Gerne werde ich mich auch über diese kundig machen.

Benutzeravatar
Doro
Supernase
Beiträge: 4297
Registriert: So Jan 22, 2012 10:01 am
Wohnort: Wolfsburg

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Doro »

Mein Tipp wäre auch, nicht zu verkopft am das Abenteuer Hund zu gehen.
Habt Spaß zusammen, vieles ergibt sich von alleine.
Was Ariane über das Bauchgefühl geschrieben hat finde ich total wichtig. Wenn dir jemand seine Methode aufdrücken will, dann beobachte immer ob du das so willst.
Viele Grüße
Doro

Benutzeravatar
Isi
Mega-Super-Nase
Beiträge: 11737
Registriert: Fr Dez 13, 2013 8:36 am
Wohnort: Hamburg

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Isi »

Dann noch mehr Namen bzw. ein Literaturtipp als Welpenbuch:
Michael Grewe und Inez Meyer: "Hoffnung auf Freundschaft - das 1. Jahr des Hundes"
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Benutzeravatar
Doro
Supernase
Beiträge: 4297
Registriert: So Jan 22, 2012 10:01 am
Wohnort: Wolfsburg

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Doro »

Ja, das liest sich schön 😁
Viele Grüße
Doro

Xanny
Zwerg-Nase
Beiträge: 745
Registriert: Do Mär 15, 2018 4:05 pm

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Xanny »

Ich muss gestehen, dass ich mit Büchern und Videos wenig anfangen kann. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann basieren meine Erkenntnisse über die Erziehung eines Hundes auf den Erfahrungen von unterschiedlichen Hundetrainern und anderen Menschen, denen ich vertraue und dessen Meinung mir wichtig ist. Es gibt aber einige grundlegende Punkte, die ich empfehlen kann:
- Aufbau einer Beziehung zum Hund.
Wenn Du für den Hund nicht interessant bist, wenn Du es nicht schaffst, seine Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken, dann kannst Du noch so viele
Kommandos geben, der Hund wird nicht entsprechend reagieren.
- Liste von Kommandos
Dass Hunde häufig nicht so reagieren, wie wir es gerne hätten, liegt häufig nicht daran, dass der Hund unerzogen ist oder er nicht will, sondern
vielmehr daran, dass wir in unserer Kommunikation mit dem Hund uneindeutig sind. Wir neigen dazu, den Hund vollzuquasseln, unser Zeichen passt
nicht mit dem Kommando zusammen oder wir verwenden Kommandos für mehr als eine Reaktion.
Dafür ist es hilfreich, sich eine Liste mit Kommandos mit den entsprechenden Reaktionen, die wir damit vom Hund verlangen, anzulegen.
- Bauchgefühl
Hunde kommunizieren nicht verbal, sondern sie achten auf Deine Körpersprache. Und ob wir nun wollen oder nicht, drücken wir unsere Gefühle durch
unsere Körpersprach aus. Wenn Du also total verkrampft und nervös in der Hundeschule neben Deinem Hund stehst, merkt der Hund das sofort und
wird Deine Gefühlswelt entsprechend spiegeln. Wenn Du Dir also eine Hundeschule bzw. einen Trainer/eine Trainerin suchst, bei der Du Dich nicht
wohlfühlst, wird das der Hund sofort merken. Oder wenn Du total gestresst nach Hause kommst, dann brauchst Du in diesem Zustand nicht
anzufangen, mit Deinem Hund zu trainieren, denn der Hund wird das sofort merken und entsprechend nervös reagieren, weil ihm das Deine
Körpersprache signalisiert.
- Lass Dich von kleinen, niedlichen Hunden nicht um den Finger wickeln
Meiner Erfahrung nach tendieren wir Menschen dazu, kleinen niedlichen Hunden Dinge durchgehen zu lassen, die wir bei größeren oder großen
Hunden verbieten würden. Wir sind also weniger konsequent. Wir lassen beispielsweise einen kleinen Hund auf das Sofa springen, obwohl es uns
nicht passt, weil er ja so klein und zerbrechlich ist und nicht auf dem harten Boden liegen kann. Einen großen Hund indes muten wir durchaus zu,
seinem Platz auf dem Boden zu suchen.
- Lerne die Körpersprache Deines Hundes
Da Hunde mit ihrer Mimik und Gestik kommunizieren, finde ich es wichtig zu verstehen, was die Körpersprache meines Hundes mir sagen will.

Aber letztendlich geht es darum, mit seinem vierbeinigen Familienmitglied Spaß zu haben :D
Kerstin mit Lulu, Roxi und Enno sowie Xanny und Leo in meinem Herzen :)

Benutzeravatar
Pinch
Supernase
Beiträge: 5472
Registriert: Sa Okt 24, 2015 2:28 pm
Wohnort: Bad Zwischenahn

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Pinch »

Ich kann Katja und den anderen nur beipflichten, man sollte sich das passende raussuchen. Steffi Salastowitz finde ich auch nicht schlecht, sie macht gute Videos, nur die Leinenführigkeit würde ich anders beibringen, positiv. Hundetrainer, die über Meideverhalten arbeiten lehne ich inzwischen komplett ab, Grewe, Balzer, Nowak, Millan. Petra Führmann, Pietralla Clicker Training und alle überwiegend über belohnungsorientiertes Lernen arbeitende Trainer wie Führmann, Seumel, Sabine Winkler, Brigid Weinzinger, Imke Niewöhner, Frank blauer Hund, .... an denen orientiere ich mich. Gute online Angebote sind meiner Meinung: denktier.at, Ziemer und Falke,HeyFiffy.com, SitzPlatzFuss ist eine sehr gute Hundezeitschrift, da ich mit meinem Dobermann nicht als Hundeanfänger aber als Hundetraineranfängerin einige sehr negative Erfahrungen machen musste und mein armes Kerli mit mir, weiß ich inzwischen, was es heißt, wenn das Training über Meideverhalten aufgebaut wird, ich bin froh die Kurve gekriegt zu haben, meine 5 Monate alte Grosspudelhündin würde daran zerbrechen.
Pudel 🐩 tanzen 💃🏿 durchs Leben🐾
:wav:Petra mit GPH Gisela 12/17🌺Platon, Ninja, Aron und Tiffy im Herzen♥️

Rohana
Mega-Super-Nase
Beiträge: 16052
Registriert: So Jul 25, 2010 11:08 pm
Wohnort: Pfalz - GP Kaba + English Setter-Mix Mika

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Rohana »

Isi hat geschrieben:
Mo Mai 28, 2018 8:45 pm
Dann noch mehr Namen bzw. ein Literaturtipp als Welpenbuch:
Michael Grewe und Inez Meyer: "Hoffnung auf Freundschaft - das 1. Jahr des Hundes"
Das liest sich nicht nur schön, da steckt auch ganz viel Wahres drin. Eine absolute Empfehlung!!
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bild~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Benutzeravatar
Sabs
Zwerg-Nase
Beiträge: 525
Registriert: Mo Nov 17, 2014 4:35 pm
Wohnort: Im Süden (Deutschlands)

Re: Erkenntnisse eines (noch) Hundelosen

Beitrag von Sabs »

Isi hat geschrieben:
Mo Mai 28, 2018 8:45 pm
Dann noch mehr Namen bzw. ein Literaturtipp als Welpenbuch:
Michael Grewe und Inez Meyer: "Hoffnung auf Freundschaft - das 1. Jahr des Hundes"
Das habe ich mir gerade gekauft, liest sich wirklich sehr gut - ich fürchte das wird eine lange Nacht!
Bild

Antworten

Zurück zu „Allgemeines zur Erziehung“