
Ich hab es bewusst nicht zu den Problemen sondern zu Erziehung getan, weil das Thema bei uns noch kein Problem ist, sondern so ein bisschen aufkommt und ich halt nicht möchte, dass es zum Problem wird - nur bin ich, was die richtige Strategie angeht, unsicher.
Jasper ist jetzt als Junghund immer wieder in Situationen, die er noch nicht kennt bzw. das erste Mal bewusst wahrnimmt, sehr aufgeregt. Das kann sein, dass wir z.B. irgendwo zu Besuch sind, abends im Dunkeln zum Pieseln dort in den Garten gehen, dort dann ein kleiner Busch im Dunkeln steht und er kläfft und wufft und bellt und flüchtet dann als Ergebnis (oder ich schaffe es, dass er zu mir kommt). Ähnliche Situationen könnt ihr euch ausmalen - heute war es ein großer Spitz, dessen eigenartige Körperform er wohl nicht kannte ("hä ist das ein Hund!?!"), vorgestern war es das Geräusch des neuen Dampfbügeleisens im Schlafzimmer, während er im Wohnzimmer war, oder letzte Woche ein Fußball, der plötzlich im Wohnzimmer lag.
Ich habe begeistert Katjas (--> Bolle) Beiträge zu Raik Labjon gelesen und mir schon eingeprägt, dass ich ihm Schutz bieten muss und versuche entsprechend zu handeln, dass er z. B. eher hinter mir bleibt und so. Draußen ist er dadurch auch wirklich sicherer geworden (Die Angst vor Reitern und Pferden z. B. ist sehr gut im Griff!). Aber die beschriebenen Situationen sind ja nicht solche, in denen wir grad "on Tour" sind. Es sind keine Situationen, in denen man den Hund hinter sich hat und man stets als Wachposten vor ihm steht.
Was kann ich tun, um ihm einerseits Sicherheit zu vermitteln und andererseits das Bellen nicht ungewollt zu verstärken? Weil wie ich gelesen habe, versteht der Hund viele gut gemeinten Interventionen dann grundlegend falsch und sie wirken verstärkend...
Nur um es gleich vorwegzunehmen: Mir ist klar, dass Bellen zum normalen Verhalten von Hunden gehört und ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn er mal kurz Bescheid gibt oder im Spielen wufft. Ich sehe nur, wie unsicher er momentan oft ist (was ich dem Alter zuschreibe - ist das richtig?) und möchte natürlich, dass mein Hund sich sicher und geborgen fühlt und keinen Grund hat, sich wegen jeder (in meinen Augen) Kleinigkeit aufzuregen. Nebenbei, ganz offen gesagt, nervt es mich auch - daher ist die Gefahr noch größer, falsch zu reagieren.
Freu mich auf eure Tipps und Erfahrungen sowie Meinungen zu meinen bisherigen Strategien (erfolgsversprechend oder nicht?)

Ach ja, was habe ich bisher in etwa versucht (ausgehend von Tipps, die ich gelesen habe):
- in die Richtung des "Ungeheuers" schauen, seufzen und gelangweilt sein und sich dann abwenden von dem Reiz (soll dem Hund angeblich vermitteln, dass es was Banales ist. Jasper guckt mich nach dem Motto an "ey, ich hab doch gesagt, da ist was! Jetzt bitte, kümmer dich!!!" und bellt weiter)
- Bin mit Jasper Stück für Stück auf den Reiz zu und habe immer wieder kleine Pausen eingelegt, gewartet, bis er ruhiger wurde und mich angeschaut hat, ihn dann belohnt, weitergegangen etc. bis wir beim Ungeheuer waren und ihn dann schnuppern lassen (für den Moment wirkt das. wobei ich bei dieser Methode unsicher bin: Verstärke ich dadurch nicht das Gefühl, dass das wirklich was seeeeehr Spannendes und potentiell Gefährliches sein muss, wenn ich dem dann so viel Aufmerksamkeit widme?)
- Mit "Still!" das Bellen unterbunden und dann das Stillsein belohnt - war aber (muss ich zugeben

- Beim Spitz: hab ihn ins Sitz gebracht und mit der Leberwursttube vor seiner Nase rumgewedelt, in der Hoffnung, er würde mich ansehen, statt den Spitz - er weiter gewufft und letztendlich hab ich ihn, kurz bevor der Spitz endgültig bei uns war, freigegeben, er ist dann hin und hat sich vom Spitz ein Bild gemacht.