Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

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Schokopudel
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Schokopudel »

Fanny darf etwa 30 m weit weg laufen. Sie muss auf dem Weg bleiben, außer ich verlasse diesen mit ihr zusammen. Begegnen wir jemanden, muss sie bei Fuß gehen. Vor Kurven oder an Abzweigungen lasse ich sie warten, bis ich um die Ecke schauen kann. Wenn sie in übersichtlichem Gelände mit mir oder anderen Hunden spielt, werden es auch schon mal mehr als 30 m (so ein Pü ist einfach so verflixt schnell :D ). Außer Sicht war sie noch nie und das ist für mich auch ein absolutes No go. Einmal ist sie etwa 200 Meter weit einem Vogel hinterhergezischt, aber danach ist ihr der Himmel auf den Kopf gefallen und seitdem ist das nie wieder passiert. Vögel sind zwar nach wie vor interessant, aber ich kann sie am Starten hindern oder abrufen.
Ich finde es einfach komplett unhöflich, wenn die Leute ihren Hund zu anderen angeleinten Hunden hinrennen lassen, egal ob er "etwas tut " oder nicht. Gestern ist mir ein Reiter mit großem freilaufenden Hund entgegengekommen, als ich mit angeleinter Fanny auf dem Fahrrad unterwegs war. Der Hund fixierte schon von Weitem und kam dann knurrend und mit aufgestelltem Fell auf uns zugerannt. Ich hab´ihn angebrüllt und er ist abgedreht. Darauf hat mich der Reiter angemosert, ich solle doch seinen Hund nicht anschreien, der tue doch nichts. Wenn er ihn nicht unter Kontrolle hat, soll er ihn anleinen. Ist blöd vom Pferd aus, aber sowas geht gar nicht.
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

kurai
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von kurai »

Nikita hat Rassegemäß einen sehr großen Radius (das sind locker auch mal 100m). Sie hat gelernt, dass sie an Kurven/Weggabelungen/Kreuzungen zu warten hat bis sie ein Zeichen bekommt wohin es weitergeht. Das macht die Pudelin mittlerweile auch sehr gut :D . Bei Nikita ist der große Abstand kein Problem, da ich an ihrer Körpersprache sehe wenn irgendwas in ihr Blickfeld gerät (Mensch/Hund/Wild) und ich sie dann immernoch heranrufen kann wenn ich nicht sehe was es ist. Wir haben anfangs versucht ihr einen kleineren Radius aufzutrainieren, entspanntes Spazierengehen sieht (für beide Seiten) anders aus. Sie reagiert sehr schnell frustriert wenn sie sich da nicht ausleben darf und das weite laufen fehlt ihr. Da wir auch in Niedersachsen leben, ist sie aktuell wegen Brut- und Setzzeit auch viel an der Schlepp- (10m) oder Flexi-Leine (8m), da ist es dasselbe, sie wird nach kurzer Zeit echt dünnhäutig und reagiert dann in Situationen über die ihr sonst nichts ausgemacht hätten.

Die Pudelin hat einen deutlich kleineren natürlichen Radius. Ich denke viel weiter als 25m ist sie noch nie zurückgeblieben. Bei ihr würde ich zumindest vorerst auch nicht glücklich darüber sein wenn sie zu weit vorliefe, dafür gibt es aktuell noch zu viele Dinge in der Umwelt mit denen umzugehen sie Probleme hat.
LG

Jessica mit Nikita und Mela

Nickel76
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Nickel76 »

Irgendwie kommt es mir auch so vor, als wäre es früher etwas unkomplizierter gewesen.....da ist man einfach (mit freilaufenden Hunden ) aneinander vorbei gelaufen und fertig.
Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass es jetzt immer alles so furchtbar kompliziert ist. ich habe seit ca. 20 Jahren immer eigene (mehrere) Hunde und habe auch als Jugendliche schon (fremde) Hunde ausgeführt, meist 2, manchmal auch 3 gleichzeitig.
Es war NIE kompliziert und ich habe auch niemals bei jeder Hundebegegnung alle angeleint oder so, einfach aneinander vorbei und fertig.
Ich habe männliche und weibliche Hunde (gehabt), immer alles unkompliziert.
Woran liegt es, dass nun immer alles kompliziert und schwierig ist und einfach aneinader vorbei nicht mehr geht? Ich finde das auch nicht extrem unhöflich, denn immerhin bekommen die Hunde die Gelegenheit, selber zu entscheiden, wie nah sie aneinander vorbei gehen wollen, denn sie haben ja auch die Möglichkeit etwas vom Weg abzuweichen (das ist an der Leine etwas schwieriger).
Ich finde, da muss doch nicht immer so ein großes Trara gemacht werden. Und es kann doch nicht sein, dass ich zufällig nur sehr verträgliche Hunde bekommen habe (das meiste waren Tierschutzhunde, zwei waren schon als Welpen bei mir). Etwas provokant gefragt: Liegt es auch an der EInstellung der Besitzer? Werden da viele Dinge auf den Hund (unbewusst) übertragen?
Vom Pferd aus muss ein Hund schon sehr gut hören (ich habe zwei meiner Hunde gleichzeitig am Pferd mit gehabt), meine beiden konnten je nach Bedarf freilaufend andere Hunde passieren oder aber auch bei mir absitzen und die anderen passieren lassen (die Leute mit den angeleinten Hunden hatten oft mehr Probleme an uns vorbei zu kommen). Und wir hatten einen sehr engagierten Jagdpächter mit dem ich NIE Ärger hatte.
Ich würde mir deutlich mehr Gelassenheit bei Hundebegegnungen wünschen, einfach mal aneinander vorbei, kurz grüßen und fertig....dieses ganze Theater mit Anleinen, was haben Sie für einen etc. nervt mich, das ist überflüssig, wenn man einfach nur vorbei läuft. Und ich finde es einfach nett für meine Hunde, wenn sie mal ein wenig Kontakt haben, manchmal entwickelt sich ja auch ein spontanes Spiel und man bleibt ein paar Minuten stehen :D
Viele Grüße von Nicole mit Emma, Paul und Theo

Püdeli
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Püdeli »

Rosalie hat einen sehr großen Radius, sie läuft oft mehr als 50 oder 100 m voraus (zurück bleibt sie nie) und ist dann aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten hier im Harz auch mal schnell außer Sicht. Früher hat mich das gestresst, etliche Bekannte haben mir nahegelegt, ihr einen kleineren Radius anzutrainieren. Ich habe mal halbherzig damit anfangen, das war mir dann aber schnell zu blöd. Ich war genervt, der Hund war genervt, alles blöd. Mit der Zeit habe ich gelernt, das Pudelchen besser zu lesen und ihr zu vertrauen.

Wichtigster Punkt war mir dabei immer der sichere Abruf. Sie darf fast ausschließlich ohne Leine laufen, darf auch vorpreschen, aber gehört wird auf den ersten Rückruf, und zwar zackig. Zuverlässiges Kommen belohne ich auch jetzt nach mehr als 5 Jahren immer noch mit Futter. Ignoriert sie den ersten Ruf, gibt es mit "Oweia" die verbale gelbe Karte. Danach wirds ungemütlich, so weit lässt sie es eigentlich nie kommen. Da sie ein passionierter Jäger ist, habe ich - wie bei ihrem Vorgänger Yoshi - von Anfang an darauf geachtet, dass sie immer auf dem Weg bleibt. Wald, Wiese und Felder sind immer tabu (es sei denn, ich erlaube es ausdrücklich), sie darf nur auf den Wegen und angrenzenden Grünstreifen bleiben. Das klappt sehr gut, falls ihr doch mal aufspringendes Wild direkt vor die Füße läuft, bleibt sie auf dem Weg. Wenn mir andere Menschen, Radfahrer, Hunde oder Wild begegnet, rufe ich sie immer ran und gehe dann im Fuß vorbei. Frau Pudel hat das mittlerweile so verinnerlicht, dass sie bei Sichtung von diesen Dingen selbstständig umdreht und zu mir kommt. Das haben wir so nicht trainiert, sie hat es von selbst angeboten. Ich bin da sehr froh drüber, so kommt es nicht zu unerwünschten Begegnungen, selbst wenn Madame mal wieder außer Sicht ist. Fehlerquelle ist hierbei eigentlich immer nur das dusselige Frauchen, was mal wieder nicht geschnallt hat, dass der Pudel brav die Wildsichtung angezeigt hat, und deshalb den Hund mit "nun lauf doch endlich" ungewollt auf die Jagd schickt :frech: . Aber ich arbeite an mir :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: .
Viele liebe Grüße
Steffi mit Rosalie und Gaia sowie Yoshi im Herzen

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kurai
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von kurai »

Nicole, ich habe eine Hündin, die sehr wenig Wert auf direkten Kontakt zu anderen Hunden legt. Natürlich gibt es immer mal wieder auch Hunde an denen sie Interesse zeigt. In 80% der Fälle bekommen die anderen aber die "kalte Schulter" gezeigt und sie würde höchstens noch die Besitzer des fremden Hundes begrüßen, um zu schauen ob sie dort Leckerchen abstauben kann. Mit viel Glück ist sie bei der 3. oder 4. Begegnung so weit, dass sie sich von dem anderen beschnüffeln lassen möchte, bei einem Rüden hat es 2 Jahre gedauert, bei manchen signalisiert sie mir seit Jahren immer, dass sie keinen Kontakt möchte. Lasse ich Nikita frei laufen, kommen wir ständig in die Situation, dass sie einen Bogen um den fremden Hund schlägt, der andere jedoch trotzdem auf sie zuläuft und sie diesen dann anmotzt wenn er bei ihr ankommt, weil sie keine Lust hat sich mit ihm auseinanderzusetzen. Nehme ich sie an die Leine, dann tritt sie bei Hunden mit denen sie keinen Kontakt haben möchte hinter mich und ich kann dann einfach den anderen von ihr Fernhalten, ohne dass sie ständig in die Situation kommt, dass sie selbst ihre Individualdistanz bei dem anderen "durchboxen" muss (die im übrigen bei jedem mal "durchboxen" eher größer als kleiner wird :roll: ).

Mitunter reicht auch ihr gemotze den anderen Hundehaltern nicht aus um ihre eigenen Hunde abzurufen. Ein Hund der im Konflikt ist, kann sich ganz ähnlich wie im Spiel verhalten (nur die Körpersprache ist eine andere), dass dies nicht jeder erkennt leuchtet mir vielleicht gerade noch so ein, aber häufig wird sogar noch das Abschnappen meiner Hündin gegenüber anderen als Spiel betrachtet und die Leute stehen selig daneben und faseln davon wie wichtig Sozialkontakt für die Hunde ist :bekloppt:. Bei manchen würde sich dieses Schauspiel bei jeder Begegnung wiederholen (wir haben hier so einen "netten" Herrn mit einem Afghanen, der seinen Rüden jedesmal wenn wir ihn treffen mit Nikita "spielen" lassen möchte und jedesmal wenn ich ihn darauf hinweise dass mir das nicht recht ist, weil sie ihn erfahrungsgemäß eh nur wegbeißen würde, will er mir erklären dass es eben so ist zwischen "den Mädchen und den Jungs") :roll:

Die Mopshündin meiner Freundin nimmt unrettbar die Flucht auf, sobald sich ihr ein Hund auf weniger als 5 m nähert, die läuft dann bis nach Hause...

Die Zwergpudel-Mixhündin einer anderen Freundin geht sofort ins beschädigungsbeißen wenn sie sich bedroht fühlt, und es kommt durchaus vor, dass eine zu schnelle Annäherung eines fremden Hundes da ausreicht.

Nikita hat täglich Kontakt zu anderen Hunden, entweder im Verein oder weil ich mich zum Spaziergang verabrede, zudem haben wir jeden abend einen Besuchsrüden. Über fehlenden Sozialkontakt kann sie sich nicht beschweren. Bei diesen Kontakten habe ich die Sicherheit, dass der Kontakt für beide Seiten angenehm ist. Manchmal verabrede ich mich mit neuen Leuten, manchmal bringt ein Bekannter/eine Bekannte jemand neues dazu. Dann schaue ich mir an ob die Hunde harmonieren und entscheide anschließend ob ich die Begegnung wiederholen möchte oder nicht. Wie gesagt, WIR sind mit Sozialkontakt ausreichend versorgt, da mag ich sie nicht für andere (in erster Linie sind es die distanzlosen exemplare die Probleme machen) Hunde zur Befriedigung von deren Sozialbedürfnissen zur Verfügung stellen, wenn sie nicht davon auch profitiert.
LG

Jessica mit Nikita und Mela

tschuly
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von tschuly »

Ich würde bei meinen ca einen 30 Meter Radius schätzen,momentan eher viel weniger :(
Bei verlassen meinen Sichtfeldes und sei es nur ein großes Gebüsch, ruf ich sie zurück.
Im Wald hab ich sie grundsätzlich an der Leine.
Da zur Zeit bei uns leider einige Giftköder Warnungen sind,auch bei uns im Ort. Müssen sie öfter an der Leine bleiben oder werden häufiger zurück gepfiffen als sonst.

Das Risiko ist mir einfach zu groß momentan :(

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Curly-Petra
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Curly-Petra »

Nicole, das sehe ich ganz ähnlich wie du, vielleicht liegts an den Jahren, auch wenn eine meiner Hündinnen nicht immer freundlich auf andere reagiert, wir arbeiten dran und es wird stetig besser.
Meine Hunde dürfen so weit wie ich sie sicher zurückrufen kann, kann schlecht schätzen, bei übersichtlichem Gelände deutlich weiter als in anderem.
Ich bin nicht auf der Welt um so zu seine wie andere mich haben wollen!
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pudelchen
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von pudelchen »

Nickel76 hat geschrieben:Irgendwie kommt es mir auch so vor, als wäre es früher etwas unkomplizierter gewesen.....da ist man einfach (mit freilaufenden Hunden ) aneinander vorbei gelaufen und fertig.
Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass es jetzt immer alles so furchtbar kompliziert ist. ...
Da hast Du wohl Recht und ich vermute es liegt einfach daran, dass es heute deutlich mehr Hunde gibt als damals, vor 20, 30, 40 Jahren.
Woran liegt es, dass nun immer alles kompliziert und schwierig ist und einfach aneinader vorbei nicht mehr geht? Ich finde das auch nicht extrem unhöflich, denn immerhin bekommen die Hunde die Gelegenheit, selber zu entscheiden, wie nah sie aneinander vorbei gehen wollen, denn sie haben ja auch die Möglichkeit etwas vom Weg abzuweichen (das ist an der Leine etwas schwieriger).
Genau das ist der Punkt. Die Hunde haben eben oft nicht die Möglichkeit selbst zu entscheiden, weil es genügend distanzlose Hunde gibt die es einfach nicht akzeptieren das mancher andere Hund eben keinen Kontakt möchte! Und 35-kg-distanzlose Labbi & Co die meinem 6 kg Pudelchen mal eben "freundlich" auf den Rücken steigen oder sonstwie ihren Sozialkontakt ausleben wollen/sollen/dürfen muss nun echt nicht sein. Und hier finde ich das Nichteinschreiten der Hundehalter unhöflich. Ich warte auch längst nicht mehr auf eine Reaktion solcher Leute...
Mein Pudelchen hat gravierende Erfahrungen gemacht und gelernt "von Großen halte ich mich lieber fern, die tun mir weh!" Es gibt auch durchaus große Hunde mit denen Cleo Kontakt hat, nämlich die, die sich zu benehmen wissen und da geht es problemlos.
Ich würde mir deutlich mehr Gelassenheit bei Hundebegegnungen wünschen, einfach mal aneinander vorbei, kurz grüßen und fertig....dieses ganze Theater mit Anleinen, was haben Sie für einen etc. nervt mich, das ist überflüssig, wenn man einfach nur vorbei läuft. Und ich finde es einfach nett für meine Hunde, wenn sie mal ein wenig Kontakt haben, manchmal entwickelt sich ja auch ein spontanes Spiel und man bleibt ein paar Minuten stehen :D
Nun, das Theater wie Du es nennst, führte ich mit meiner 30-kg-Paula, Collie-Mali-Hovi-Mix, zum Schutz anderer auf. Paula war nicht mit jedem anderen Hund verträglich und so habe ich bei Fremdbegegnungen natürlich erstmal geguckt, ob sich die Hunde auch wirklich riechen (im wahrsten Sinne des Wortes) können. Wenn alles gut war wurde abgeleint und gut. Mir sind im Laufe der Jahre viele "gelassene" Hundebesitzer begegnet, über die ich mich geärgert habe, bis ich eines Tages wirklich genug hatte: Eine mir unbekannte Reiterin kommt mit einem mir unbekannten Jack-Russel im Freilauf entgegen. Sie sieht, dass ich meinen Hund anleine und macht - nix! Kein Zeichen, dass sie ihren Hund kontrollieren kann, also das er Bspw. neben ihr geht - nix! Der Rüssel startet aggressive Attacken auf Paula, zunächst noch mit Distanz, die dann immer geringer wurde, bis Rüssel so nah war, das knapp ein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. Meine Abwehrversuche beeindruckten den Terrier nicht die Bohne. Paula wohlgemerkt von mir die Order bekam sich zu benehmen, was sie auch tat und in dieser Situation der Ar... war. Auf Zurufe meinerseits ihren Hund ranzurufen reagierte die Reiterin nicht. Ich hatte es so satt und tat das erste Mal was ich längst hätte tun sollen, ich leinte Paula ab und gab sie frei... Der Rüssel ist GsD mit dem Schrecken davon gekommen - aber bei unserer nächsten Begegnung stieg die Reiterin vom Pferd und leinte ihren (unerzogenen) Jack Rüssel an. So weit meine Meinung zum Thema "gelassene Hundehalter".

Gegenseitige Rücksichtnahme! Und es ist doch prima gelassen mit seinen freilaufenden, kontrollierbaren Hunden an anderen vorbei gehen/reiten/fahren zu können, zu schauen ob ein anderer überhaupt Kontakt wünscht und wenn nicht das dann auch einfach zu respektieren.
Viele Grüße
Carola mit KP Cleo und ZP Wilma

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Moni
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Moni »

Ich trau mich fast nicht es hier zu schreiben, aber bei uns sieht das irgendwie anders aus :roll: . Miro bleibt ohne Leine im 5m Radius, Cookie kommt nur im umzäunten Auslauf und zum arbeiten von der Leine. Also zum Frisbee apportieren, Longieren, Dummiearbeit und Agi machen im Freien. Freilauf ohne Leine geht bei ihm nicht, spätestens nach 5m ist er im Jagdtrieb und braucht einen Satz neuer Ohren und ne neue Fernsteuerung :roll: . Wenn ich mit Miro alleine gehe darf er auch 10-15m weg, je nach Gelände. Im Wald sind sie immer angeleint.
Also hier ist die Schmerzgrenze ziemlich niedrig angesetzt :frech: .
Liebe Grüße-
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Samsi
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Samsi »

Es ist eben nicht immer einfach und unkompliziert und es nur auf die Halter zu schieben, halte ich für sehr vereinfacht.

Mit Sam könnte ich problemlos einfach an andere Hunde vorbeilaufen und ihn entscheiden lassen, Paco dagegen würde schon von Weitem losstürmen und stänkern, wenn ich ihn machen ließe. Das finden aber die wenigsten Hunde wirklich gut und da muss ich nicht leichtfertig mit der Gesundheit meines Hundes umgehen, nur weil manche Leute meinen, man solle die Hunde mal einfach machen lassen.
Ich frage mich auch, ob ich als Halter nun eine gespaltene Persönlichkeit habe, da Sam meist ohne Leine bleibt, während Paco angeleint wird? :n010:

Interessant finde ich es auch, dass hier meist die Halter meinen, man solle einfach laufen lassen, genau die sind, die ihre Hunde absolut nicht lesen können. Wenn ein Rottweiler schon von Weitem stark fixiert, dann lasse ich es garantiert nicht auf mein Glück ankommen, denn meine Hunde haben mit ihren 10 kg und 6,5 kg einfach nichts entgegen zu setzen. Da ist es mir dann auch absolut schnuppe, ob ich als schlechte Hundehalterin bezeichnet werde, weil meine Hunde ja immer an der Leine bei anderen Hunden wären (meine Hunde dürfen viel Kontakt zu anderen Hunden haben, aber eben nicht zu solchen Hunden, die schon von Weitem zeigen, dass sie Stress machen werden).

Außerdem verstehe ich nicht, was daran generell so kompliziert sein soll, wenn Leute ihre Hunde anleinen? Bei einem gut erzogenen und unkomplizierten Hund reicht doch ein Fußkommando zum Vorbeiführen, da muss man doch nicht mal extra anleinen und hat nicht mal extra Aufwand.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

Nickel76
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Nickel76 »

Samsi hat geschrieben:
Interessant finde ich es auch, dass hier meist die Halter meinen, man solle einfach laufen lassen, genau die sind, die ihre Hunde absolut nicht lesen können.


Meinst Du damit die Hunde und Halter in Deinem Umfeld oder hier im Forum?

Ich selber würde sagen, dass ich schon sehr gut geschult und informiert bin....und ich erlebe auch Hunde (an der Leine oder im Freilauf), die schon von Weitem deutliche Zeichen senden....dann ist es aber immer auch noch von dem gegenüber und von der gesamten Situation abhängig, was daraus wird! Und nur in absolut seltenen Fällen wird daraus auch eine ernsthafte Situation entstehen, wenn man einfach zügig aneinander vorbei geht.
Meine Hunde können das auch einschätzen und machen dann den Bogen oder halten sich bei mir auf (denn ich versuche schon, dann die Situation für sie zu klären, wenn es nötig ist).

Und ich glaube auch nicht, dass es früher so viel weniger Hunde gab (in Erinnerung gab es damals viel mehr (eben unkomplizierte) Begegnungen als heute).
Viele Grüße von Nicole mit Emma, Paul und Theo

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Jette
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Jette »

Vielen lieben Dank für die tolle Diskussion. :klatsch:
Ich habe alles mit großem Interesse gelesen. :)

Ich glaube, ich habe das große Glück, dort zu wohnen, wo ich
1. viele verschiedene Möglichkeiten zum Spazieren gehen habe und
2. die Hunde samt Halter fast alle umgänglich sind.

Außerdem hatte ich bisher immer Glück, wenn wir wo Fremdes unterwegs waren, dass die anderen HH keine "Deppen" waren. :)

Ich schreibe jetzt mal von mir :wink: :
Wir passen uns immer den gegebenen Umständen an und achten dabei auch auf die Wohlfühlzone unserer Hunde.
So bleibt Aaron zu Hause, wenn wir mit Freunden und Hunden irgendwo einen Ausflug machen, der stark frequentiert ist.
Jette dagegen bleibt zu Hause, wenn wir bei Freunden übernachten, die eine Hündin haben, die andere Hündinnen auf ihrem Grundstück nicht akzeptiert.
Ich denke, wenn jeder sich auf die Bedürfnisse seiner Hunde einstellt und gleichzeitig auch Rücksicht auf die anderen HH oder auch nicht HH (ängstliche Menschen) einstellt, ist das Zusammenleben viel unkomplizierter. :wink:
Und ich sehe kein Problem darin, den anderen HH zu fragen, ob es ein Rüde oder eine Hündin ist. Denn bei Rüden gebe es bei Aaron eher Probleme und so würde ich den Kontakt von vornherein meiden.
(das nur mal nebenbei, weil diese Frage schon oft durch den Kakao gezogen wurde)

Jedenfalls, um auf mein Anliegen dieses Threads zurück zu kommen :wink: , habe ich am WE mal Fotos für euch gemacht, damit ihr mich besser verstehen könnt, denn wie schon festgestellt, ist bei den Meisten hier die Schmerzgrenze doch sehr schnell erreicht.

Es gibt einen Ort, wo ich am liebsten mit Aaron und Jette spazieren gehe, denn dort gibt es nichts als Weite und auch ein paar Wiesen. Hier können sie fast den gesamten Spaziergang herum rennen wie sie möchten.

Das Feld links ist tabu.
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Doch auf den Wiesen dürfen sie nach Herzenslust herum stöbern:
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Oft bleiben sie aber auch von allein bei uns:
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Das Verbot, aufs Feld zu rennen halten sie sehr gut ein:
(einmal ein "Nein" und sie wissen, dass sie dieses Feld nicht betreten dürfen)
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Es gibt auch Abschnitte, da muss Aaron kurz an die Leine:
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Und hier waren sie mal weiter weg und sind allein herum gestreuselt.
Auf Pfiff kamen sie aber sofort zurück.
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Gestern waren wir im Wald.
Hier bleibt Aaron fast die gesamte Zeit an der Leine und bei Jette ist es tagesformabhängig bzw. je nachdem wie sie anfängt zu stöbern.
Gestern war ein sehr guter Tag und somit war sie die ganze Zeit von der Leine. Entgegen kommende Leute wurden ignoriert und die Distanz zwischen ihr und uns war max. 15 m-

Es gibt im Wald ein Fleck, wo wir auch Aaron ableinen.
Dort gibt es einen Graben und zwei steilere Berge.
Aaron liebt es, diese hoch und runter zu rennen.
Dazu wird noch ein bisschen getrailt und anschließend gehen Beide baden.
Das passiert alles ohne Leine, wobei ich die Umgebung immer im Auge habe.

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Meine Hunde sind es so gewohnt und eine ständige Einschränkung in der Distanz würde sie sehr unzufrieden machen.

Ihr seht, meine Hunde sind nicht ständig auf weiter Distanz.
Meist bleiben sie von allein in unserer Nähe. Sie wissen, wo sie weiter weg dürfen und wo sie bei uns bleiben sollen.
Sie kennen hier die örtlichen Gegebenheiten und passen sich an. Ist halt einfach Routine. :)
Viele liebe Grüße von Ati, Aaron und Jette sowie Tasia aus dem Regenbogenland

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Nohub
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Nohub »

Moni hat geschrieben:Ich trau mich fast nicht es hier zu schreiben, aber bei uns sieht das irgendwie anders aus :roll: .
Meiner Meinung nach muß das doch jeder für sich und seinen Hund so regeln, wie es am Besten paßt.
Und wenn deine Regelung für euch gut läuft, dann ist es doch völlig in Ordnung. Du kennst deine Hunde und
regelst es so, wie es nötig ist. :D
Das würde ich mir von dem ein oder anderen, den wir unterwegs schon getroffen haben auch wünschen. :wink:
Nickel76 hat geschrieben:Irgendwie kommt es mir auch so vor, als wäre es früher etwas unkomplizierter gewesen.....da ist man einfach (mit freilaufenden Hunden ) aneinander vorbei gelaufen und fertig.
Wenn man aber einen Hund hat, von dem man genau weiß, daß das so nicht funktioniert, dann muß man das leider anders regeln.
Und solche Hunde gibt es nunmal. Das hat dann nichts damit zu tun, daß man es als Halter kompliziert macht, sondern damit,
daß man seinen Hund kennt und deshalb die Situation entsprechend handhaben muß.
Auch finde ich, daß es früher nicht so viele Hunde gab, die einfach mit einer gewissen Distanzlosigkeit in einen anderen reinbrettern.
Wenn jemand seinen Hund kennt und weiß, daß dieser so drauf ist, dann sollte auch da entsprechend reagiert werden.
Jette hat geschrieben: Es gibt einen Ort, wo ich am liebsten mit Aaron und Jette spazieren gehe, denn dort gibt es nichts als Weite und auch ein paar Wiesen. Hier können sie fast den gesamten Spaziergang herum rennen wie sie möchten.
Atti, in einer solchen Gegend mit dieser schönen Übersicht wäre es mich auch O.K., wenn sich die Hunde beim Toben etwas weiter entfernen.
Solange ich den Überblick habe und sehe, wenn was oder wer ankommt (und mein Hund abrufbar ist) dann ist eine solche Umgebung wunderbar fürs Toben und Üben geeignet. :D
LG von Birgit und Dante (Großpudel, *04.07.2022)

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Jede Begegnung, die unsere Seele berührt,
hinterlässt eine Spur, die nie ganz verweht.
L.-L. Boden

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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Rohana »

Hey Jette,

ich fand die Diskussion hier auch sehr spannend - daher danke für die Frage!
So wie Du es machst: anpassen an Situation und die jeweils beteiligten Hunde und Personen - so machen wir es im Grunde auch. Und auf die Art wird sicher auch am ehesten ein gutes Miteinander erreicht.
Jette hat geschrieben: Und ich sehe kein Problem darin, den anderen HH zu fragen, ob es ein Rüde oder eine Hündin ist. Denn bei Rüden gebe es bei Aaron eher Probleme und so würde ich den Kontakt von vornherein meiden.
(das nur mal nebenbei, weil diese Frage schon oft durch den Kakao gezogen wurde)
Der Punkt, weshalb diese Frage so oft zu Geläster führt, ist wohl (nach meiner Erfahrung) der, dass die meisten Leute, die so fragen, meinen 'Rüde und Hündin geht immer und nur gleichgeschlechtliche Treffen führen zu Krach'. Dass man das so nicht verallgemeinern kann muss ich Dir ja nicht sagen. Padge zum Beispiel ist das Geschlecht des Fremden völlig wurscht - fremd ist fremd und soll auf Abstand bleiben! Da hilft besagte Frage also garnicht.
Jette hat geschrieben:Jedenfalls, um auf mein Anliegen dieses Threads zurück zu kommen :wink: , habe ich am WE mal Fotos für euch gemacht, damit ihr mich besser verstehen könnt, denn wie schon festgestellt, ist bei den Meisten hier die Schmerzgrenze doch sehr schnell erreicht.
Schöne Fotos von einem tollen Gelände hast Du da gemacht. Und sie zeigen auch gut worauf es Dir ankommt.

Nickel76 hat geschrieben:
Irgendwie kommt es mir auch so vor, als wäre es früher etwas unkomplizierter gewesen.....da ist man einfach (mit freilaufenden Hunden ) aneinander vorbei gelaufen und fertig.
Gefühlsmäßig geht es mir genau wie Dir und ich denke, dass es früher einfacher und entspannter war. Und wenn wir im Herbst in Frankreich auf Urlaub sind hab ich in dieser Beziehung oft das Gefühl, ich hab eine Zeitreise in diese Vergangenheit gemacht.
Für mich hier ist die Ursache für diese Unterschiede aber auch recht gut zu sehen: zum einen hab ich mit Padge einen Hund bekommen, der von meiner Seite viel mehr Vorsicht im Umgang mit anderen Hunden und in best. Situationen auch mit Menschen erfordert. Daran kann ich natürlich arbeiten und er macht auch Fortschritte, aber ich kann seine Vergangenheit nicht ungeschehen machen .
Dazu kommt, dass viel mehr Radfahrer, Jogger,... unterwegs sind. Und ich hab das Gefühl, dass es immer mehr Menschen gibt, die nicht mehr mit einem Bezug zu Tieren aufwachsen und daher deren Reaktionen auch nicht einschätzen können. Dadurch hat man dann viel öfter Leute, die sich unsicher fühlen oder Angst haben, wenn ihnen Hunde begegnen. Darauf muss ich dann eben auch Rücksicht nehmen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Jette
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Re: Entfernung - Wo ist eure Schmerzgrenze?

Beitrag von Jette »

Christiane, weil du gerade Radfahrer und Jogger schreibst. :wink:

Hier muss ich noch mal meinen Senf dazu geben. :D
Ich finde, man sollte hier nicht nur den Beelzebuben beim HH suchen!
Als Radfahrer oder Jogger kann ich genauso gut für ein harmonische Miteinander sorgen.
Sehe ich einen HH mit freilaufendem Hund, dann halte ich an und warte, bis der HH seinen Hund zurück gerufen und angeleint hat.
Ich habe das große Glück, dass es bei uns so größtenteils gemanagt wird. Man bedankt sich gegenseitig und begegnet sich höflich. :klatsch:

Ich habe aber auch schon die andere Seite kennen gelernt (in meinem vorherigen Wohnort), wo der Radfahrer im vollem Tempo an uns vorbei gerast ist. GsD waren meine Hunde gerade an der Leine.
Aber in meinen Augen kann man es nicht verdenken, wenn in dieser Situation ein freilaufender Hund hinterher rasen würde, zumindest ein Stück. :shock:

Wie gesagt, es gehören immer zwei Seiten dazu und nicht immer ist der böse HH bzw. Hund Schuld.
Sie sind nun mal keine Maschinen, sondern Lebewesen mit Urinstinkten.
Viele liebe Grüße von Ati, Aaron und Jette sowie Tasia aus dem Regenbogenland

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