1. Was meint der Cesar Millan mit "Beim Spazierengehen soll der Welpe nicht schnuppern."
2. Und warum beschreibt er die Spaziergänge bis zum 4.Lebensmonat als zB Führen auf der Terasse, aufm Parkplatz usw. So dass die Ansteckungsgefahr möglichst klein ist. Das ist doch übertrieben, oder?
yago hat geschrieben:Aaaalso... liebe Pudelfreunde.
1. Was meint der Cesar Millan mit "Beim Spazierengehen soll der Welpe nicht schnuppern." Habe ich noch nie gehört, noch nie gemacht und alle meine Hunde sind trotzdem völlig unkompliziert.
2. Und warum beschreibt er die Spaziergänge bis zum 4.Lebensmonat als zB Führen auf der Terasse, aufm Parkplatz usw. So dass die Ansteckungsgefahr möglichst klein ist. Das ist doch übertrieben, oder? s.o. - vielleicht andere Länder, andere Sitten?
Vielen Dank im Voraus fürs Aufklären.
Das mit dem nicht schnuppern hab ich bei Cesar immer im Verbindung mit der Rudelführer bestimmt wann und wo der Hund schnuppern darf, gehört.. Quasi Kontrolle.
Das mit der Anteckungsgefahr halt ich auch für Humbug. Vor allem sagt das der richtige, er hat seinen Junior ja auch von Anbeginn überall dabei.
Nun, jetzt mal unabhängig davon, von wem diese Aussage stammt.
So ganz völliger Blödsinn ist es nicht, man muss so eine Aussage immer im jeweiligen Kontext sehen.
Ob ich mit meinem Welpen überall hingehen kann ohne dass eine Ansteckungsgefahr besteht hängt vom Impfstatus hab. Ist der Welpe komplett grundimmunisiert, kann ich mit ihm auch überall hingehen.
Die Erziehung eines Hundes fängt schon bei den Welpenbeinen an. Will ich später, dass Hund in gewissen Situationen bzw unter gewissen Bedingungen nicht überall stundenlang rumschnüffelt, dann beeinflusse ich das schon beim Welpen. Bei mir gibt es z.b. die Regel: kurze Leine = zügig Laufen! Kein Schnüffeln, kein Beinheben, nichts! Dann hab ich es meist eilig und will vorrankommen und nicht an jedem Grashalm stehen bleiben. Natürlich gibt es vorher entsprechend Möglichkeiten zum Lösen. Aber auch im Freilauf dirigiere ich meine Hunde an Stellen vorbei, wo sie nicht hingehen sollen und nicht schnüffeln und womöglich noch markieren sollen. Auch dafür legt man den Grundstock schon beim Welpen.
Spaziergänge im eigenen Garten/Terasse bzw. auf Parkplätzen kann man gleichsetzen mit reizarmer Umgebung, die zum Trainieren des Grundgehorsams durchaus geeignet sind. Ich würde nun nicht nur ausschließlich an solchen Plätzen Gassi gehen.
Für mich ist diese Aussage gleichzusetzen mit:
Überfordere einen Welpen nicht!
Gewöhne ihn erstmal an deine Umgebung, geh anfänglich immer die gleichen Wege, den gleichen Radius. Je älter Welpi wird um so mehr wird das dann ausgedehnt. Zusätzliche Ausflüge zu diversen Zielen (Bahnhof, Fußgängerzone, Baumarkt etc) zähle ich nicht unter alltägliches Gassigehen. Das sehe ich unter Erziehung/Ausbildung / Sozialisierung. Das wird letztendlich zusätzlich zum eigentlichen alltäglichen Gassi gemacht.
Catalina hat geschrieben:Ob ich mit meinem Welpen überall hingehen kann ohne dass eine Ansteckungsgefahr besteht hängt vom Impfstatus hab. Ist der Welpe komplett grundimmunisiert, kann ich mit ihm auch überall hingehen.
Das ist die Voraussetzung, dass der Hund bis jetzt püntklich Impfungen bekommen hat. Er hat die Menschen angesprochen, die ihre Hunde bis zu vollendeten 4.Lebensmonat zu Hause und im Garten halten. Vielleichtist das in Amerika anders und deswegen hat seine Lösung dort sinn... um überhaupt die Hunde aus dem Haus zu holen. Vom Training war da keine Rede - oder doch, vom trainieren der Kunst des Spazierengehens. Was nach Deiner Erklärung tatsächlich Sinn macht.
Dieses Schnupperverbot müsste aber in vertrauter Gegend geübt werden - oder?
Es wäre doch irgendwie unnatürlich dem Welpen in neuer Situation es zu verbieten...?
Yago: Was das Schnüffeln angeht, kommt das auch auf den Hund an. Ich hab eine Territorial-Schnüffel-und-beinheb-Markier-Nase (obwohl sie ein Mädel ist und grad mal paar cm hoch ) - da ist es natürlich wichtiger, dem Einhalt zu gebieten. Wenn wir hingegen irgendwo fremd hinkommen, wird erst mal in der Luft geschnüffelt und sie schnüffelt sich nicht "fest" wie in ihrem Territorium.
Es ist mir wichtig, die Waage zu halten und der Masstab bin ich: wenn es mich nervt, wird halt weiter gegangen, wenn nicht, darf sie. Ich finde, man sollte keine Religion draus machen sondern nach dem Bauchgefühl gehen, in wie weit man es zulässt. Beim Markieren ist natürlich klar: auf Grasbüschel darf sie, an Privateigentum und (für Menschen) schönen Plätzen kommt das nicht in Frage.
Also ich kann mich noch erinnern als mein Levi bei mir einzog, ich hatte nur ein einziges Buch über Pudel (Pflege und Gesundheit), hatte zwar Erfahrung mit fremden "Spazierhunden" in meiner Gegend, aber es war eben nun mein erster eigener Hund und muss sagen, Erziehungstechnisch bin ich total auf Intuition gegangen. Er war ein Traumhund, wir hatten eine unheimliche Verbindung zueinander und ich hatte nie das Gefühl, dass er mich als Hundeführer hinterfragen würde, auch wenn ich sicher Fehler gemacht habe (Fehler macht jeder).
Heutzutage hat man so viele Bücher durch und teilweise finde ich, dass man "verlernt" auf seine Intuition zu hören. Was ich schade finde, denn wo man sich früher sicher war, ist man durch soviele Meinungen von Flüsterern und selbsternannten Hundegurus verunsichert.
Ich glaube etwas 1:1 zu übernehmen ist auf keinen Fall der richtige Weg, denn jeder Hund ist anders.
Poodle81 hat geschrieben:Ich glaube etwas 1:1 zu übernehmen ist auf keinen Fall der richtige Weg, denn jeder Hund ist anders.
Genau so ist es Michaela. Ich hab vor dem Pjakkur genau gar kein Erziehungsbuch gelesen. Ich hab mir von Anfang an überlegt, was Pjakkur darf und was nicht (z.B. dürfen meine Hunde nicht auf Stühle, weil ich nicht wollte, dass sie das dann auch mal im Restaurant oder bei Freunden versuchen), hab das konsequent durchgezogen und wir sind hier ein richtig gutes Gespann geworden. Jeder Hund ist eben anders. Was bei dem einen funktioniert, funkrioniert bei dem anderen noch lange nicht. Das sehe ich an meinen Beiden immer wieder. Also: gesunden MEnschenverstand und Bauchgefühl an und klappt das mit der Hundeerziehung
yago hat geschrieben:
1. Was meint der Cesar Millan mit "Beim Spazierengehen soll der Welpe nicht schnuppern."
Also es steht außer Frage, dass es Situationen gibt, in denen der Hund ordentlich neben mir laufen muss, nicht rumschnüffelt und mich gegebenenfalls auch anschaut.
ABER: Wir dürfen nie vergessen, dass die Nase das wichtigste Sinnesorgan des Hundes ist. Er nimmt damit eine Welt war, die uns fast vollständig verborgen bleibt. Es würde doch auch keiner auf die Idee kommen, einem Kleinkind die Augen zu verbinden, nur damit es beispielsweise das Süßigkeitenregal beim Einkaufen nicht entdeckt und und etwas haben möchte
Deshalb sollte ein Hund viele Gelegenheiten zum Schnüffeln bekommen, mal angeleitet und mal nach seinem freien Willen. Er muss doch so die Welt erkunden! Ich würde zwischendurch kurze Phasen einbauen, in denen halt mal nicht geschnüffelt werden darf...
herzliche Grüße Annelie mit
Wachsen lassen, nicht besitzen. Beschützen, nicht beherrschen. Führen, nicht ausnützen. Laotse
Annelie, das finde ich auch. Ein Hund ist ein Nasentier und er holt sehr viele Informationen aus den vielen Gerüchen.
Und ich glaube auch, dass der Hund schon auch unterscheiden kann, wann es recht ungünstig ist zu schnüffeln. Wenn man flott und eilig geht, dann wird er sicher nicht so oft die Nase auf den Boden strecken, als wenn man gemütlich beim Spaziergang, bzw. im Freilauf unterwegs ist.
Natürlich trainiert man die Tatsache, dass es ein "Schnüffelverbot" gibt erstmal in gewohnter Umgebung. Hund muss ja erstmal wissen und verstehen worum es geht.
Wobei ich das nie gezielt trainiert habe, das ist irgendwie im Laufe meiner Erziehungsarbeit entstanden, denn da spielen ja viele Faktoren mit rein. Einerseits ist es die Leinenführigkeit als solches (kurze Leine = ordentlich neben mir laufen) und andererseits sind es die gelernten Kdos aus dem Alltag.
Abbruchkommando, um ein gerade gezeigtes Verhalten zu unterbinden.
Oder aber der Rückruf, der ja bedeutet, egal was du gerade tust, hör auf damit und komm SOFORT zu mir.
oder aber
Wir haben noch ein Signal, welches bedeutet: Werd fertig mit dem was du tust (beeil dich) und komm weiter. Dabei soll Hund einfach nur den Anschluß halten und mir folgen (geht auch auf Abstand), und muss nicht zu mir kommen, wie z.b. beim Rückruf.
All das kann man verwenden um das Schnüffeln zu unterbrechen oder zu verhindern. Kombiniert man dann den Rückruf mit einem anschließenden "Fuß" (oder "Ran") kann man seinen Hund offline an Stellen vorbei führen, die für ihn tabu sind (z.b. Spielplätze, Müllplätze etc.)
Genauso mach ich das auch, wenn ich das Markieren unterbinden will. Picco (mein Rüde) darf nicht frei in der Weltgeschichte überall hinpinkeln. Ich find das widerlich, wenn Parkbänke, Mülltonnen, Briefkästen etc vor Urin starren.
Er darf da nicht markieren! Er weiß das eigentlich auch, aber manchmal, wenn es zu verführerisch duftet, vergisst er das Verbot und muss erinnert werden.
Ja, auch einen Rüden kann man dahingehend erziehen, dass er nicht überall das Bein hebt, sondern nur da wo es erwünscht ist und man kann das Verhalten auch abbrechen, selbst wenn das Bein schon oben ist.
Das Ganze ist im Grunde einfach nur die Grunderziehung, "Wie beende ich unerwünschtes Verhalten?"
Und selbstredend verbietet man seinem Hund natürlich nicht alles Schnüffel und bietet ihm, gerade auch während der Erziehungsarbeit, genügend Gelegenheit die Welt vorallem auch mit der Nase zu erkunden.
Nur weil man das eine trainiert, heißt es nicht, dass man das andere nun gar nicht mehr erlaubt.
Kann Catalina nur zustimmen .
Wir haben für ordentliches lockeres Leine laufen ohne Schnüffeln ein Kommando und wenn sie alles dürfen, sowohl pinkeln, schnüffeln,... dann gibt es ein o.k. und ne lange Leine . Fertig aus. Fuß laufen ist ne ganz andere Sache und wird extra geübt- hat nix mit normalem Altagslaufen zu tun.
Aber eins muss ich euch noch dazu erzählen- eine Bekannte hat einen 7 Monate alten Goldie und ist etwas ratlos. Zum einen ist sie bei einer sehr guten Dummysporttrainerin im Kurs und lernt dort richtig apportieren mit ihrem Kleinen. Zum anderen ist sie in einem klassischen Schäferhundeverein zur Ausbildung mit ihm. Na ja und wenn sie mir dann immer erzählt,....
Die Dummytrainerin sagt- gar nicht gassi gehen- wenn raus gehen, dann wird nur mit dem Hund gearbeitet- spazieren gehen gibts nicht. Somit wird der Hund auch nicht abgelenkt. Den Hund vormittags und nachmittags in Kennel sperren und nur rausholen zum arbeiten, fressen, lösen, putzen,....
Dann freut er sich richtig und arbeitet auch toll mit.
Na ja und vom Schäfiverein hat sie jetzt ein Stachelhalsband aufgenötigt bekommen, an das sie ihre Schleppleine machen soll, weil der Kleine seinen Jagdtrieb entdeckt hat .
Da muss ich nich mehr dazu sagen- oder?
Und dann kenn ich auch ne Hundeschule, in der dürfen die Welpen und Junghunde nicht miteinander spielen und auch nicht zu fremden Menschen oder Menschen andere Hunde hin. Sie dürfen sich nur auf den eigenen Menschen konzentrieren und mit dem spielen.
Ganz ehrlich- da hab ich lieber Spaß mit meinem Hund, darf mit ihm spazieren laufen, mich mit befreundeten Hundehalten zum laufen treffen und von mir aus hängt mein Hund lieber mit dem Geschirr in der Schleppleine und machts immer wieder, als dass er sich den Hals, die Wirbelsäule und die Luftröhre verletzt.
Und wenn er dann nicht zu 100% hört- mein Gott, dann hab ich halt nen Wahrsteinerhund .
Moni, das von deiner Bekannten ist ja unglaublich.
Macht sie das wirklich mit ????
Da würde ich beide Stellen wechseln und mir was Gescheites suchen...
Ich hab jetzt, als Knicka mal nicht hörte, den Leuten erzählt (waren zwei mit Hunden), dass Knicka nicht hören kann -also taub ist, ich extra einen behinderten Hund aus dem Wurf genommen hätte, weil er 100 Euro billiger gewesen wäre.
Er also nicht auf meine Stimme sondern nur auf Sichtzeichen "hört". Das das aber irgendwie keine richtige Ersparnis war, weil ich jetzt in der dunklen Jahreszeit ja ständig neue Batterien für meine Taschenlampe brauche, weil er ja halt nur auf Sichtzeichen reagiert.
Als ich dann irgendwann angefangen habe zu lachen, haben sie auch gemerkt, dass ich sie vernatze
Aber so für den "Notfall" merke ich mir die Geschichte
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) - da ist es natürlich wichtiger, dem Einhalt zu gebieten. Wenn wir hingegen irgendwo fremd hinkommen, wird erst mal in der Luft geschnüffelt und sie schnüffelt sich nicht "fest" wie in ihrem Territorium. 
