Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

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taralieschen
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Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von taralieschen »

Pepi ist immer in heller Aufregung, wenn wir andere Hunde treffen, und nachdem ich eine Weile an dem Problem herum überlegt hatte, kam ich zu dem Schluss dass ich uns am besten eine Hundeschule suche.
Gestern hatte ich einen Termin mit einer Trainerin bei uns aus der Gegend. Die HP macht einen sympathischen Eindruck, die Trainerin ist nett, aber ihre Trainingsmethoden sind nicht so wirklich meins....
Die Hundeschule bietet Trainingsspaziergänge an, und auch das ganz normale Training findet ausschließlich draußen, im normalen Leben sozusagen, statt. So weit so toll. Gestern wollte sich die Dame von der Hundeschule mit mir treffen zu einer Privatstunde (Kostenpunkt 45.-Euro) um mich und Pepi kennen zu lernen, und um zu beurteilen, ob und in welche Gruppe wir passen könnten. Sie hatte ihren Schäferhundrüden dabei. Pepi war wie immer erst in heller Aufregung, dann hatte sie den Rüden kennen gelernt, und gut wars. Wir sind zusammen über die Felder gelaufen, sie hat mir erzählt, was die Hundeschule so treibt, und mich derweil beobachtet, was und wie ich mit Pepi umgehe, bzw mache. Ich war mit leckeren Leckerchen gerüstet, plus dem Lieblingsspieli, weil ich mir sowas ja schon gedacht hatte, und schon so ein bisschen zeigen wollte wie toll das Pepili ist. Ich habe also ein paar Mal Rückruf gemacht/gezeigt, mit Click, Lecker, Lob und Jubel (weil ich es halt wirklich toll finde, wie Pepi angerast kommt, um sich ihr Leckerchen abzuholen) Die Trainerin fand das auch ganz toll, meinte aber "ich sehe, Sie belohnen ganz viel mit Leckerchen, sie arbeiten mit dem Clicker (ach, echt?), also wir in unserer Hundeschule arbeiten mit den Welpen mit Leckerchen, und evtl noch in der allerersten Junghundegruppe, mit den Kleinen direkt nach der Welpengruppe, dann schleichen wir das aus. Hier mein Hund, der braucht kein Leckerchen, dem reicht ein "gut gemacht" und ein Streicheln, das ist Belohnung genug für ihn" Sie wollte dann noch Fuß und Sitz und Platz sehen, und da sind wir in fremdem Gelände noch nicht ganz so gut, muß ich gestehen. Pepi ist im Fuß zu weit vorgeprellt, und Sitz und Platz hat sie zwar gemacht, aber nach dem Click hat sie aufgeklöst, was in fremder Umgebung unser derzeitiger Trainingsstand ist. Das Fuß war aber freudig und mit Blickkontakt. Frau Trainerin meinte "Pepi löst selbstständig das Kommando auf (was so nicht so ganz stimmt, wenn man davon ausgeht, dass der Click das Verhalten beendet), und wenn wir uns jetzt hier hin stellen, und 5 Minuten schwätzen wollen, dann müssen Sie immer gucken was Pepi macht. Hätte sie ein ordentliches Sitz, dann wäre das schon besser, oder?" Ich hatte bisher noch nie die Notwendigkeit gesehen, mich beim Spaziergang irgendwo 5 Minuten hinzustellen und zu schwätzen, wenn wir laufen, dann laufen wir, und schwätzen beim laufen. Die Hunde sind genug gezwungen ruhig zu liegen, wenn wir zu Hause sind, da finde ich, gehört der Gassigang ihnen, und sie dürfen laufen, was ein Laufraubtier wie der Hund auch will und braucht mE, nur auf schnellen und freudigen Rückruf lege ich großen Wert, und das machen auch alle meine Hunde wirklich toll. Der Hund der Trainerin, ein großer freundlicher Schäferhund, wäre mir zu passiv. Er kam zwar, wenn Frauchen rief, kam ins Fuß auf Kommando, aber besonders freudig konnte ich seinen Gehorsam nicht finden, und Blickkontakt beim Fuß hatte er auch nicht, Er lief halt an ihrer Seite, und das wars mit dem Fuß.
Die Trainerin gab zu, dass er nicht so besonders freudig gehorche, aber darauf lege sie auch keinen Wert. Sie habe früher auch im Haushalt helfen müssen, und die Spülmaschine ausräumen müssen, ohne dass sie dafür eine Belohnung bekommen habe (aha, und deshalb brauchen auch Hunde keine Belohnung, oder wie?) Sie meinte, was ich mache sei "Bestechung", und wenn sie jetzt die besseren Leckerchen habe, dann würde Pepi mich stehen lassen, und mit ihr gehen, während ihr Hund für sie arbeite. Ich wäre mir da aber nicht ganz so sicher, weil kurzzeitig Leben in den Schäfi kam, als er an meiner Hand geschnuppert hatte....
Pepis Rückruf hat die Trainerin aber trotz allem begeistert (mich auch, weil ich noch nicht mal zu meiner "Geheimwaffe" dem Lieblingsspieli greifen musste :D , Pepi kam immer gleich auf den ersten Ruf förmlich angeflogen) Die Trainerin meinte, man müsste das eigentlich fotografieren, das sähe bestimmt toll aus, wie sie da so angerast kommt, und es sei auch toll, dass sie tatsächlich bei mir ankomme, und nicht vorbei rase, das würden auch viele Hunde tun, die so heran rasen.
Sie fand auch merkwürdig, dass Pepi ihren Schäferhund nicht belästigt hat. Ein so junger Hund mache ständig Spielaufforderungen, und Pepi würde einfach so zusammen mit ihrem Rüden laufen (ich hatte mich schon gefreut, dass das so gesittet abging :frech: )
Sie hat mir für Pepis Training mit Hundebegegnungen ihre Freilaufgruppe angeboten, die sich immer Sonntags auf dem Platz trifft, und wo so an die 20 Hunde aller Rassen und Grössen über den Platz toben, oder eben ihren Spaziergang der einmal wöchentlich statt findet. Die Trainingsstunde sei eher nichts für uns.
Wir haben unterwegs noch einen netten Retriever getroffen, Pepi wieder in heller Aufregung, und als ich sie von der Leine gemacht habe ist sie sofort hingerast um Hund und Frauchen kennen zu lernen. Es ging ganz ohne Gebell und Geschrei ab, was mich gefreut hat, und ich war sehr stolz, als ich Pepi auch aus dieser Situation super abrufen konnte.
Das "Sitz-" und "Platz bleib", habe ich Zuhause gleich ein wenig vertieft, nachdem ich mir das entsprechende Video von kikopup zum Thema angeschaut hatte, und siehe da, es klappt ganz prima, ganz ohne Leinenruck und sonstige Einwirkungen. Ich verstehe nicht, wie eine Hundeschule nicht auf dem neuesten Stand der Hundeerziehung sein kann, sondern immer noch an den althergebrachten Methoden festhält. Ich hatte auf der Zunge, als sie ihre 45.- Euro eingefordert hat zu sagen, nach ihrer Philosophie würde doch jetzt ein Dankeschön und evtl ein Händedruck mehr als ausreichen (dafür dass sie gar nichts gemacht hat, außer mit mir eine Runde über die Felder zu laufen, fand ich die 45.-Euro schon recht heftig, muss ich sagen)
Sie war beim Abschlussgespräch sehr angetan von Pepi. Pepi sei sehr aufmerksam, und würde gut auf mich achten (ach? ich denke ich besteche den Hund, und für bessere Leckerchen würde sie mich sofort stehen lassen :n010: )
Der Pudel sei ja so gar kein Modehund (Gott sei Dank!) er habe halt das Image des Omahundes ("Warum haben Sie sich denn einen Pudel gekauft???") ihre Oma hatte früher auch Zwergpudel (entschuldigend lächel), aber sie würde, wenn sie gefragt würde, welchen Hund sie als unkomplizierten Familienhund empfehlen könne, auch gern immer mal den Pudel empfehlen, aber die wenigsten wollte einen…

So, das ist jetzt sehr lang geworden, aber ich hatte das Bedürfnis mein gestriges Erlebnis mitzuteilen und evtl. Kommentare zu bekomme, und wenn jemand noch Tipps hätte wie ich das Thema "Hundebegegnung" sinnvoll angehen kann, würde ich mich sehr freuen :)
es grüßt das Taralieschen

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Rohana
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von Rohana »

Hallo taralieschen,

na, da biste Dein Geld aber echt für eine Aktion losgeworden, die Euch nicht so wirklich voran gebracht hat. Aber leider weiß man das ja vorher nicht.

Wo wie ich Pepi hier bei unserm Pudelspaziergang erlebt hab macht sie ihre Sache doch schon richtig klasse. Sie ist ja auch noch sehr jung und man kann schließlich nicht erwarten, dass sie schon alles perfekt macht.
Deine Schildgerung zu Eurem Spaziergang: da geb ich Dir in fast allen Punkten recht. Einzig, dass Dir die Haltung des Schäfis beim Fuß nicht gefallen hat, da sehe ich das doch anders. Aber das ist sicher ein Stück weit einfach Geschmackssache. Wenn man auf dem Hundeplatz arbeitet, womöglich sogar Richtung Obedience geht, dann ist der Blickkontakt sicher gut bzw. fürs Obi Pflicht. Aber draußen soll mein Hund einfach nur neben mir bleiben und gut ist. Wenn er z.B. wegen Autoverkehr oder so auch mal länger dicht neben mir laufen soll muss er sich ja nicht ständig so den Hals verrenken. Da gibt es bei uns sozusagen 'Fuß light'.

Wegen Pepis Überschwang würde es zu Übungszwecken vielleicht auch helfen, wenn Du öfter mal zu den Übungsstunden irgendeines Hundevereins gehst und nur zuschaust. So trefft Ihr jede Menge Hunde und sie kann sich an die Situation gewöhnen, indem Du quasi den 'An-und Abreiseverkehr' zu der Stunde für Eure Übung nutzt. Und dabei ist für Dich dann fast egal, wie dort ansonsten trainiert wird ;-). Musst halt nur mit den Leuten klären, dass Du da öfter mal rumstehen, -laufen darfst.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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taralieschen
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von taralieschen »

das ist eine gute Idee Christiane, danke :D Dass ich darauf noch nicht selbst gekommen bin....

Zum Fuß: Ich finde Fuß ist Fuß, das was Du als Fuß light bezeichnest, würde ich "bei" oder "seite" oder sonst irgendwie anders nennen, aber nicht "Fuß" Wenn ich "Fuß" sage, dann soll der Hund auch "Fuß" machen, und da möchte ich die freudige Ausführung und kein gelangweiltes oder gedrücktes Gelatsche, mit Blick auf den Boden
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Hauptstadtpudel
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Also Taralieschen, wenn mein Balou im jugendlichen Alter so einen Abruf hinlegen sollte, wie Pepi werde ich ein sehr, sehr glücklicher Mensch sein! Finde ich sehr beeindruckend :klatsch: .
Für die Hundebegnungen fällt mir nur eine bedingt ähnliche Problematik ein, Yeli (ich weiß jetzt gerade nicht, zu wem sie gehört :oops: ) hatte auch nicht unproblematische Begegnungen, ihre Halterin hat hier gut beschrieben, wie sie das langsam in den Griff gekriegt haben - ich glaube es begann mit Click für Blick, sobald ein anderer Hund auftaucht...
Ich gucke mal, ob ich den Thread finde...

Alsooo Yeli gehört zu Sanne (natürlich...räusper) und sie ist es auch, die es so schön beschrieben hat:

http://pudelforum.de/viewtopic.php?f=37 ... b1#p177741

Ist zwar eine andere Ausgangssituation, aber vielleicht bringt es dir trotzdem Anregungen?
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Rohana
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von Rohana »

taralieschen hat geschrieben:das ist eine gute Idee Christiane, danke :D Dass ich darauf noch nicht selbst gekommen bin....
Freut mich :)
taralieschen hat geschrieben:Zum Fuß: Ich finde Fuß ist Fuß, das was Du als Fuß light bezeichnest, würde ich "bei" oder "seite" oder sonst irgendwie anders nennen, aber nicht "Fuß" Wenn ich "Fuß" sage, dann soll der Hund auch "Fuß" machen, und da möchte ich die freudige Ausführung und kein gelangweiltes oder gedrücktes Gelatsche, mit Blick auf den Boden
:mrgreen: O.k., über die Bezeichnung könnten wir streiten. Das find ich oft schwierig, dass Leute mit dem gleichen Begriff nicht zwingend das gleiche meinen und bezeichnen. Natürlich kannst Du das so handhaben, dass 'Fuß' immer die sportlich-korrekte Form meint und dass Du für das einfache neben Dir gehen ein anderes Wort nimmst. Ich muss Dir, fürchte ich, recht geben, dass das für den Hund einfacher zu verstehen ist. Und gestehe, dass da bei mir alte Gewohnheiten im Spiel sind und ich da eher schlampig bin. :oops: Aber wenn ich z.B. in der Stadt unterwegs bin und der Hund soll neben mir herlaufen, dann erwarte ich nicht, dass er das so brüllerspannend findet. Da beschäftige ich mich ja auch nicht vorrangig mit dem Hund, sondern er ist nur dabei. Das ist womöglich für Hundi einfach öde, passiert aber eben auch. Oder ich geh spazieren mit Hund und anderen Leuten und unterhalte mich. Hundi soll nicht kreuzdiquer hüpfen sondern neben mir laufen - Langeweile! Das muss mal sein, aber da erwarte ich nicht, dass der Hund mir begeisterte Mitarbeit vorspielt. :wink: Da darf er einfach gelangweilt neben mir her latschen.
Der Schäfi von dieser Trainerin kennt vermutlich diese Erstspaziergänge mit potentiellen Neukunden bis zum Erbrechen: brav mitlaufen, aber nicht stören ist für ihn angesagt. Und Frauchen kümmert sich um fremden Hund samt Zweibeiner. Laaangeweile!

Ist manchmal so per Internet schon schwierig, sich kurz und klar auszudrücken :roll: .
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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taralieschen
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von taralieschen »

hallo Christiane,

stimmt, aber dann sage ich nicht "Fuß" :D, und, sie hat ja selbst gesagt, dass ihr Hund nicht allzu freudig gehorcht. Ihr ist wichtig, dass er es macht, und dass er es ohne Belohnung macht, und das sind völlig verschiedene Ansätze zu dem wie ich es mache bzw möchte. Ich möchte einen Hund der gern mit mir was macht, und dem man diese Freude auch ansieht, und ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich ganze Mahlzeiten erarbeiten lasse, bzw das Lieblingsspieli in der Hand habe, und Pepi weiß, wenn sie um die Stange kreiselt, oder schön Fuß geht, oder was auch immer, gibt's Click und wildes Spiel :)
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taralieschen
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von taralieschen »

hallo Katja,

danke für den Link! An Click für Blick habe ich auch gedacht, nur bin ich noch am überlegen in Bezug auf das wo.

Einen guten Abruf bekommt man eigentlich recht einfach, wenn man Vorstellungen wie "Bestechung" und "der Hund soll für mich arbeiten" oder ähnlichen Quatsch über Bord wirft und einfach trainiert. Den jungen Hund mindestens 10mal am Tag rufen, und entweder mit Futter, etwas zu kauen oder einem Spiel belohnen. Kommt er mal nicht, einfach kommentarlos holen, und bei weniger Ablenkung noch fünf mal machen. Wenn er kommt, immer freuen wie doll, und ich feuere dann immer noch an. In die Gegenrichtung rennen, in die Hocke gehen oder ein Stück rückwärts laufen sind weitere Dinge die man machen kann, uuund, mein Lieblingsthema :D es gibt wunderbare Videos bei youtube, zB von meinen derzeitigen Lieblingstrainern Emily Larlham (kikopup) und Eily Marxsen wo man sich das Vorgehen nochmal genau anschauen kann. In diesem Sinne happy training, have fun!
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von Rohana »

Ich find das auch völlig o.k. und gut, mit viel Lob, Leckerchen, Spieli zu arbeiten. Wir schaffen doch alle lieber, wenn wir mal gelobt werden :streichel: . Und ich seh es genau wie Du: Hund und Mensch sollen mit Spaß bei der Sache sein.
Ich freu mir 'nen Keks, wenn mein Jäger Padge mit Ball, Dummy u.ä. Beschäftigungsprogramm immerhin zeitweise Freilauf genießen kann. Da werd ich grad so einen Unfug verkünden, dass das alles nur taugt, wenn er ohne derlei Belohnungen 'gehorcht'. :bekloppt:
Da würd ich mir von dieser Trainerin auch nicht reinreden lassen :fechten: - such Dir 'einfach' jemand anderen :mrgreen: !
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Cindy
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von Cindy »

taralieschen hat geschrieben: Ihr ist wichtig, dass er es macht, und dass er es ohne Belohnung macht,
Das ist mir persönlich auch wichtig - Hund muss auch dann kommen, wenn ich gerade kein Leckerlie zur Hand habe.

ABER! Der Weg dahin, der geht über Leckerlie, Leckerlie, Leckerlie und ...... Leckerlie. Oder alternativ Spiel oder sonst was. Ich will, dass meine Hunde gern zu mir kommen und nicht weil sie "müssen".

Bei einem Welpen oder Jungspund habe ich immer was dabei.

Sobald die Hundis mal älter sind kommt es dann halt auch mal vor, dass es nicht mehr bei jedem Kommen Leckerlies gibt sondern eben auch mal nur ein "fein, braver Hund, toll gemacht". Dann gibt es nur noch für besonderes "Kommen" ein Leckerlie. Aber bis dahin .....

Generell finde ich die Ansichten der Trainerin etwas "hinter'm Mond" von deinen Erzählungen her.
Die Frau sollte sich mal vielleicht überlegen, WARUM dein Hund so freudig ist und ihrer nicht. Klar - wenn es ihr egal ist. Mir wäre es das nicht.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

taralieschen
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von taralieschen »

ich sehe das genau so wie Du Cindy. Von den erwachsenen Hunden erwarte ich auch, dass sie kommen, ohne dass es jedesmal was dafür gibt. Ich locke ja auch bei Pepi nicht mit dem Leckerchen, sondern rufe, sie dreht und rennt los, bekommt ihren Click und meinen Jubel, und wenn sie bei mir ist gibt es das Lecker, das vorher aber noch nicht sichtbar im Spiel war. Das Lieblingsspieli hatte ich für den Fall der Fälle dabei, dass Pepi eben nicht auf den Abruf reagiert. Ich hätte dann das Spieli in meiner Tasche quieken lassen, da das aber schon wieder locken ist, mache ich das nur im absoluten Ausnahmefall, und gestern war es nicht nötig :D
Beim erwachsenen Hund gibt es nicht mehr jedesmal, das ist klar, aber doch noch oft genug um die Freude zu erhalten, bzw bei besonderen Leistungen
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Sanne
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Re: Hundebegegnungen üben -erster Kontakt mit Hundeschule-

Beitrag von Sanne »

Hi,

Ich kann viele Vorgehensweisen der Trainerin schon verstehen.

Z.B. will ich im Alltag auch nur, dass die Hunde auf Kommando an meiner Seite laufen. Ob links oder rechts, ob sie mich anschauen oder nicht ist mir dabei egal. Ich nenne das nicht "Fuß", weil ich parallel auch noch das richtige Fuß a la Hundeplatz trainiere und das eben zwei verschiedene Sachen sind. Ich nenne es "bei mir". Wenn man allerdings kein echtes Fuß trainiert, ist es ja egal wie es heißt.
Ich finde das sehr nützlich, weil es einfach Situationen gibt, wo der Hund einfach dableiben soll. Z.B. laufe ich mit Goethe so in der Innenstadt rum, klappt prima aber ich erwarte nicht von ihm, dass er mich da dann eine Stunde lang anstarrt.

Die Sache mit den Leckerli/Bällchen als Belohnung kommt für mich sehr auf den Hund an.
Ich habe zwei Extreme:
Aussie-Mix Yeli fährt auf beides extrem ab. Sie lässt sich zu allem motivieren, wenn die Belohnung stimmt. Nachteil daran ist einerseits ihr "manipulatives" Verhalten, nämlich dass sie z.B. gerne sehr weit weg rennt, wenn ich Leckerli dabei habe um dann nach dem Abruf was zu bekommen. Oder absichtlich sonstigen Unsinn anstellt, damit sie was bekommt.
Gleichzeitig stimmt bei ihr auch die Aussage der Hundetrainerin, dass nur jemand mit besserem Leckerli zu kommen braucht. Sie ist eben extrem futterfixiert.
Ich muss damit also sehr durchdacht umgehen, damit nicht der Hund mich trainiert sondern ich den Hund.
Aufgrund dieser Themen habe ich auch irgendwann mal bei ihr die Leckerli komplett weggelassen (war anfangs sehr hart!) und mir ihren Gehorsam erstmal über Respekt etc. erarbeitet. Inzwischen weiß sie, dass mein Wort Gesetz ist und wenn sie supergut kommt und ich sie nicht aus einer schwierigen Situation sondern einfach nur so abgerufen habe, bekommt sie inzwischen wieder ab und zu Leckerli. Einfach weil ich mich freue und sie sich dann auch freut.
Mit Spielzeug, toller Leckerlibelohnung und hoher Jubelstimme dreht sie fürchterlich hoch. Was dann auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie einen anderen Hund angreift oder anfängt, wenn ich mit beiden draußen bin, Goethe zu mobben.
Den Ball setze ich also kaum zur Belohnung ein sondern übe mit ihr in ablenkungsfreier Gegend ein gezieltes hoch- und wieder runterfahren.

Goethe ist das komplette Gegenteil.
Futter und Leckerli fand er von klein auf draußen ziemlich öde. Ab und zu nimmt er mal ein Leckerli oder spielt kurz mit dem Ball mit, aber ohne großes Interesse. Zu Hause mag er beides gern, aber draußen hatte er von klein auf wenig Interesse daran.
Quietschestimme finde ich persönlich total lächerlich. Meine Hunde sind erwachsene Individuen und keine Püppchen oder Babies. Also kommuniziere ich mit ihnen auch auf erwachsene Weise.
Zudem setze ich Quietschestimme in Yelis Anwesenheit eh nicht ein, weil sie da total durchdreht und ich ja auch für Goethe Belohnungen brauche, die ich auch anwenden kann wenn Yeli dabei ist.
Er hat immer ein ruhiges Streicheln sehr genossen als er ein Welpe war, auch draußen.
Momentan ist er draußen durch Jagdtrieb so auf die Umwelt fixiert (ich arbeite daran, seine Konzentration auf mich zu lenken), dass er das nicht mehr so sehr genießt.

Ich denke, dass Spielis, Leckerli und Gequietsche für Hunde im mittleren Bereich super sind. Für Hunde die sich extrem darauf fixieren (Achtung auch bzgl. Balljunkee!) oder Hunde, die wenig bis gar kein Interesse an dieser Art der Belohnung haben ist es etwas schwierig.

Womit ich dagegen sehr gern arbeite, ist der Clicker. Wobei auch das bei Goethe schwierig ist, da sich ja draußen kaum eine Belohnung für ihn finden lässt, die er richtig toll findet.
In deinem Fall würde ich das genauso aufbauen wie ich es bei Yeli auch gemacht habe. Du clickst immer, wenn sie einen anderen Hund sieht. Egal ob der nah dran oder weit weg ist, ob an der Leine oder im Freilauf, erstmal wird jedes Anschauen eines anderen Hundes beclickt.
Wenn ihr das oft genug wiederholt habt, lässt du den Click mal weg und im Idealfall sollte der Hund dann erstmal den anderen Hund so richtig anschauen, auf den Click warten und wenn der nicht kommt, sich nach dir umdrehen und schauen warum der Click nicht kommt. Und dann beclickst du eben das umschauen.
Das kannst du dann immer mehr ausbauen, bis dein Hund bei Sichtung eines Fremdhundes zu dir gelaufen kommt. Wichtig ist halt, bei jedem Hund erstmal von vorne anfangen. Also ca. 3x das Anschauen des Hundes beclicken, dann ca. 3x das umdrehen und dann das schrittweise auf dich zukommen (Yeli bewegt sich dann aber in der Regel gar nicht mehr von mir weg).

Was ich mir in deinem Fall schon denke, für mich klingt es so, dass dein Hund etwas aufgedreht ist, bei jedem Fremdhund sofort hinstürmt etc. Das hat bei Yeli extrem nachgelassen, als ich aufhörte ihr draußen Leckerli zu geben, sehr viel weniger "Auslastung" mit ihr machte und mich selber ruhiger bewegte und mit einer ruhigen, aber eher tiefen (also einfach entspannten) Stimme mit ihr redete.
Auch schläft sie seitdem nachts sehr lange und ist insgesamt entspannter. Sie geht meist so gegen 9 oder 10 ins Schlafzimmer und will morgens z.T. gar nicht aufstehen.

Man darf nicht vergessen, dass Spielzeug, Leckerli und hohe Stimme den Hund ziemlich aufdrehen und damit auch Stress verursachen. Ich denke, das schnell auf fremde Hunde zurennen provozierst du evtl. selbst, indem du bei den Spaziergängen immer wieder für Aufregung sorgst.
Was dir hier wichtiger ist - und was gesünder für den Hund ist - musst du selbst abschätzen.

lg,
Sanne

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