Moni hat geschrieben:Aber zum Thema Meideverhalten könnte ich noch etwas mehr Aufklärung vertragen. In der Agistunde neulich hat er auch beim ersten Mal als wir dran kamen statt freudig mitzukommen den Boden nach Leckerli nebenbei abgeschnüffelt

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Wenn das mal vorkommt würde ich mir keinen Kopf drum machen.
Kann schon sein, dass Hund etwas Gutes gerochen hat und wenn er dann vielleicht von der Warterei her gerade etwas gelangweilt war, schnüffelt es sich gern mal nach Leckerlies. Das muss kein Meideverhalten sein.
Und da er dann auch gleich auf deine Stimme reagiert hat ...
wie gesagt ... da kann es sogar noch eher kontraproduktiv sein, wenn man sich da zu sehr nen Kopf drum macht.
Eine Zeitlang waren ja die Calming Signals "DER" Trend schlechthin. Da durfte ein Hund sich nicht mal mehr in freudiger Erwartung eines Leckerlies mit der Zunge über die Nase lecken ohne dass ihm gleich Stress, Meideverhalten etc. nachgesagt wurde.
Wann erkenn ich denn, ob es Meideverhalten ist oder nur Unlust, es was Wichtigeres für Hund gibt?
Tja - wenn so was wie oben immer wieder vorkommt und er sich auch überhaupt nicht motivieren lässt, mitzumachen, wenn er eher noch ausweicht und weggeht, ......
Wobei das sehr schwierig ist - bzw. sein kann. Denn es gibt nicht "DAS" Meideverhalten. Sondern zig Varianten, wie sich meiden zeigen kann.
Bei Nele fängt Meiden bsp. schon mit "rumkaspern" und "rumhibbeln" an. Für einen Aussenstehenden mag das noch wie "Freude" aussehen, da es schon sehr lustig aussieht. Und auf den ersten Blick auch nicht anders, wie wenn sie aus lauter Begeisterung und Übermut in der Gegend rumhüpft.
Aber wenn man sie kennt, sieht man den Unterschied. Die Bewegungen sind abgehackter, die Körperspannung ist eine andere, die ganze Körperhaltung verändert sich, .....
Genauso ist es zwischen "Unlust" und "Meideverhalten". Ein einfach nur unmotivierter Hund hat idR eine andere Körperhaltung/-spannung als der gleiche Hund im Meiden.
Aber wie sich das äussert, ist auch wieder von Hund zu Hund verschieden. Und hängt immer auch vom Grad des Meidens ab. Das kann sich in leichtem "züngeln" zeigen, oder tatsächlich im "über die Nase lecken", leicht angespannt zurückgelegte Ohren (beim Pudel eher schlechter zu erkennen, aber man kann es sehen, wenn man Hund sehr gut beobachtet), bis hin zu deutlicheren Anzeichen von Angst und Unsicherheit wie hängende bis eingeklemmte Rute, wegdrehen usw.