Hinterherlaufen

[pudelig]

Wie verhalten sich eure Hunde, wenn ihr den Raum verlässt. Tappeln sie immer hinter euch her?

[Doro]

Eine ganze Zeit haben sie das gemacht.
Inzwischen nicht mehr.

[Rohana]

Manchmal machen sie das. Wenn es mir zu viel wird, wenn ich denke, dass das zur Marotte wird oder dem Kontrolletitum entspringt oder da die Sorge mitspielt, allein bleiben zu müssen, dann unterbinde ich das. Dann achte ich eine Weile darauf, dass ich deutlich öfter allein irgendwo hingehe als dass Hund mitlaufen darf.

[pudelig]

Ja, ich glaube, dass ich da bei Micky aufpassen muss. Ich beobachte nun gerade genau, wann und wie oft er meine Patrouille ist. Er ist immer über die Maßen gestresst, wenn er ohne mich zu Hause war. Er rastet so aus, wenn ich wieder komme. Das ist deutlich maximaler Stress für ihn. Auch, wenn die anderen Familienmitglieder bei ihm bleiben. Da muss ich unbedingt etwas ändern.
Wie reagieren eure Hunde, wenn sie merken, dass ihr das verlassen wollt?

[Rohana]

Meine kommen mit zur Tür und 'fragen', ob sie auch mitgehen. Wenn ich sage 'nein, ihr bleibt hier' oder sie zurück in die Wohnung schicke gucken sie ein bisschen 'beleidigt' und ziehen ab. Aber das geht alles ohne großes Theater. Die legen sich dann hin und verpennen die Zeit.

Nur einer meiner Gasthunde jault ab und zu ein wenig wenn ich weggehe. Da üb ich gerade gezielt, dass er öfter mal hier oder da bleiben muss. Sowohl im Haus als auch z.B. auf dem Hundeplatz (da kommt er mal eine Weile in die Box oder muss angebunden oder auf einer kleinen eingezäunten Wiese warten, bis ich Zeit für ihn hab). Ist ja auch für den Hund nix wenn er sich so stresst.

[Andy]

Im Haus läuft Majken nicht hinter mir her. Das hat sie nur als Welpe und Junghund gemacht. Wenn sie allerdings die Kenndecke um hat, dann folgt sie mir wie eine Soldatin. Das habe ich auch so eingeübt. Da sind meine Schüler immer ganz beeindruckt: sobald ich zur Klassenzimmertür gehe, steht sie hinter mir und weicht nicht von meiner Seite.... da können die Schüler sie locken so viel sie wollen.

[pudelig]

Das hört sich ja bei euch allen sehr gut an! Gratulation!

[Bupja]

Also eigentlich haben das hier nur die Second Hand Hunde bei uns eine Zeitlang gemacht ABER Pjakkur macht es bei meinem Papa und zwar auch immer und ständig.

Das ist eindeutig Kontrollzwang, weil Pjakkur denkt, dass mein Papa ohne ihn nicht überlebensfähig ist.
Und mein Papa findet es oberniedlich und deutet es als Liebe ‍♀️

[Hauptstadtpudel]

Zuhause macht Bolle sein Ding, da spielt es keine Rolle, wo ich bin - außer er will schmusen oder spielen.

Sind wir zu Besuch (auch bei Wohlbekannten) bleibt er ziemlich an meiner Seite, das wird jetzt im Alter etwas mehr, früher war er da auch nicht so anhänglich.

Wenn ich ohne ihn losgehe, spürt er das oft schon vorher und macht keine Anstalten, schaut mir aber hinterher.
Wenn ich heimkomme, steht er hinter der Tür (außer er kommt aus dem Tiefschlaf ), kurze Begrüßung, dann wartet er, bis ich wirklich ankomme und kommt dann nochmal an.

Wirklich witzig finde ich, dass der zweite der reinkommt immer viel enthusiastischer begrüßt wird als der erste.
Donnerstagabend kommt immer eine Freundin zum Mädelsabend, sie hat einen Schlüssel und ist mal vor, mal nach mir da. Die Erste wir nett begrüßt, aber der Zweiten wird entgegengeflogen

[pudelig]

Micky springt an den Wänden hoch, wenn ich wieder komme. Völlig irre. Was für ein Stress.

[Hauptstadtpudel]

Oje, ja das klingt sehr nach Stress.

[pudelig]

Ja, leider! Tendenz gleichbleibend, manchmal etwas mehr, selten weniger.
Ich habe schon mit vielen HT darüber gesprochen.

[Bupja]

Macht er das schon immer?

[Rohana]

Und was haben die Trainer dazu gesagt, was an Tipps gegeben? Hast Du die Tipps befolgen können und haben sie Wirkung gezeigt?

[pudelig]

Es hat sich gesteigert. Micky ist ja schon immer sehr schreckhaft und nervös. Seine beiden Baustellen sind
1. Das Ausrasten, wenn ich wieder komme
2. Kontrolliertes Aussteigen aus dem Auto
In beiden Situationen liegen seine Nerven blank.
Die HT hatten unterschiedliche Ansätze. Eine meinte , insgesamt ihn mehr einschränken, mehr Deckentraining etc. .... z. B. auch beim Wiederkommen die Tür erst öffnen, wenn er in seinem Korb liegt oder jedenfalls auf keinen Fall öffnen, wenn er dagegen springt oder rumfiept etc. Habe ich nicht sehr lange geschafft. Er springt gegen die Tür. Das stresst mich dann auch.
Kontrolliertes Verhalten beim Füttern , beim gemeinsamen Haus verlassen etc. sind gar kein Problem.

Die andere HT fand ihn in anderen Bereichen toll, unauffällig, gut entspannt, orientiert sich gut an mir etc und meinte, ich soll die beiden Bereiche einfach nur versuchen "kurz zu halten". Autosituation haben wir soooo oft geübt. Ich hatte das Gefühl, es wird nur schlimmer. Darum meinte sie, ihn ruckizucki anleinen und raus aus dem Auto. Die Nachhausekommsituation ihn schnell in den Garten lassen zum Abreagieren. Das habe ich auch eine Zeit lang gemacht. Will ich aber nicht mehr. Das reduziert den Stress nicht. Ich möchte ihm aber den Stress nehmen oder wenigstens mildern.
Nun mache ich es wieder so, dass ich die Tür öffne und ihn dann sofort ins Körbchen schicke. Das klappt ganz gut. Aber Ziel ist ja, dass er gar nicht erst in den Stress reinkommen soll. Darum achte ich nun scharf darauf, wie oft er hinter mir her dackelt. Ja, macht er, aber nicht so oft. Wenn er unter Kontrollzwang steht, mich bewachen zu müssen, dann ist es ja Stress, wenn ich nicht da bin. Irgendwie glaube ich aber nicht, dass es das ist.