Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

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Moderator: Andy

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ViperLady

Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

Beitrag von ViperLady »

Wachsen Hunde die mit Barf aufgezogen werden tatsächlich langsamer?
Mein GP bekommt Barf seit er bei mir ist - also seit er 9 Wochen alt ist. Jetzt ist er knapp 5 Monate. Kürzlich haben wir ein "Geschwistertreffen" gehabt und er war kleiner als alle seine Geschwister obwohl er bevor er zu mir gekommen ist immer der kräftigste und schwerste aus dem Wurf war und die größten Pfoten hatte. Der "zweitkräftigste" Welpe aus dem Wurf ist mittlerweile ca. 10 cm größer als er.
Ich habe gelesen dass Hunde die mit Barf aufwachsen langsamer und damit gesünder wachsen. Hat jemand damit auch schon Erfahrungen gemacht? Das würde mich sehr interessieren - es wäre ein weiteres schlagendes Argument fürs Barfen!
Ob er tatsächlich der Größte aus dem Wurf wird - werde ich (leider) erst in ein paar Jahren wissen...

Grüße

:streichel:

Püdeli
Kleine-Nase
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Registriert: Mo Feb 08, 2010 4:59 pm

Re: Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

Beitrag von Püdeli »

Hallo,

hast du mal überprüfen lassen, ob seine Ration bedarfsdeckend ist? 10 cm kleiner finde ich schon ganz schön viel, dafür dass er mal der größte aus dem Wurf war.
Viele liebe Grüße
Steffi mit Rosalie und Gaia sowie Yoshi im Herzen

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Andy
Mega-Super-Nase
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Re: Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

Beitrag von Andy »

Ja es stimmt, Hunde, die von Anbeginn gebarft werden, wachsen langsamer und vor allem gleichmäßiger. Die Gefahr, dass sie Wachstumsstörungen bekommen, ist viel kleiner als bei Hunden, die mit Industriefutter aufgezogen werden. Und die Endgröße ist genetisch vorgesehen. Diese lässt sich jedoch - je nach Futterart und damit vor allem Fettgehalt - früher oder später erreichen. Gebarfte Hunde wachsen - je n ach zu erwartender Endgröße - bis zu 24 Monaten (bei GP's).
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

ViperLady

Re: Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

Beitrag von ViperLady »

Püdeli hat geschrieben:Hallo,

hast du mal überprüfen lassen, ob seine Ration bedarfsdeckend ist? 10 cm kleiner finde ich schon ganz schön viel, dafür dass er mal der größte aus dem Wurf war.

Hatte mich bezüglich der Rationen bevor ich ihn bekommen habe ganz genau informiert. Zu dünn ist er jedenfalls nicht. Das haben auch schon zwei Tierärzte bestätigt. Er würde auch gar nicht mehr fressen. Er bekommt 6% vom Körpergewicht. Wenn er 6 Monate alt ist bekommt er dann laut Plan weniger. Ich denke nicht, dass an der Ration was nicht stimmt - er bekommt mindestens drei verschiedene Fleischsorten, verschiedenes Gemüse und Kräuter und alle möglichen Zusätze (habe übrigens auch Tierernährung studiert - jedenfalls war es Teil meines Studiums). Von daher muss es wirklich am "Vorteil des Barfens" liegen, dass er langsamer wächst. Wie gesagt - hören (bzw. lesen) tut man ja viel - aber dass es tatsächlich so ist, ist schon beachtlich.

Grüße

:streichel:

ViperLady

Re: Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

Beitrag von ViperLady »

Andy hat geschrieben:Ja es stimmt, Hunde, die von Anbeginn gebarft werden, wachsen langsamer und vor allem gleichmäßiger. Die Gefahr, dass sie Wachstumsstörungen bekommen, ist viel kleiner als bei Hunden, die mit Industriefutter aufgezogen werden. Und die Endgröße ist genetisch vorgesehen. Diese lässt sich jedoch - je nach Futterart und damit vor allem Fettgehalt - früher oder später erreichen. Gebarfte Hunde wachsen - je n ach zu erwartender Endgröße - bis zu 24 Monaten (bei GP's).
Vielen Dank für die Antwort! Jetzt aber gleich die nächste Frage:
Woran liegt es denn, dass Hunde mit Barf langsamer wachsen? Im Grunde heißt es ja, dass sie die Bestandteile von Barf besser verwerten können (wobei es da vermutlich nur um die Nährstoffe geht) als die künstlich zusammengesetzten aus dem Fertigfutter.
Sehr interessant ist: mein Hund hat 5 Geschwister von denen bis vor zwei Wochen noch 4 beim Züchter waren, jetzt sind es immernoch 3 (der zur Zeit Größte ist jetzt vermittelt worden, ich habe aber Kontakt zu den neuen Besitzern und kann es so weiter verfolgen :D ). Die Geschwister haben also auch alle das gleiche Futter und die gleiche Bewegung bekommen was das Ganze noch vergleichbarer macht. Sie bekommen beim Züchter Platinum Adult Futter und hin und wieder Hühnchenfleisch - also eigentlich gutes Futter mit sehr hohem Fleischanteil (70%). Und wenn es nur der Fettanteil ist - Swanie Simon schreibt ja in ihrer Broschüre, dass sie bemerkt hat dass Welpen besonders gerne ans Fett gehen wenn sie ihnen einen großen Fleischbrocken gibt und daraus schließt sie, dass Welpen viel Fett brauchen - Rinderpansen und Herz ist ja auch sehr Fett und das Muskelfleisch soll auch durchwachsen sein - das ist ja eigentlich ein großer Fettanteil in der Ration - ist der dann im Fertigfutter noch größer?
Ich finde das Thema ja total spannend - warum aber genau die Welpen dann langsamer wachsen - da habe ich noch keine Infos zu gefunden. Manche Futtermittelfirmen schreiben ja auch, dass sie keine Schlachtabfälle, kein Getreide, keine künstlichen Zusätze etc. verwenden, wie zum Beispiel Terra Canis - liegt es dann nur daran, dass das Futter getrocknet ist? Oder liegt es möglicherweise daran, dass das Fleisch für Fertigfutter gekocht, oder anderswie erhitzt ist, was bedeutet, dass die Hunde es besser verwerten können (alles gekochte oder anderswie aufgeschlossenen kann ja besser verwertet werden) und dadurch schneller wachsen - was aber von der Natur nicht so vorgesehen ist?
Der Unterschied ist ja schon beträchtlich - knapp 10 cm Unterschied - was sein "riesen-Bruder" wiegt weiß ich allerdings nicht - das muss ich mal noch erfragen.
Hunde die nicht gebarft werden haben ihren größten Wachstumsschub bis sie gut ein halbes Jahr alt sind, oder? Wieso senkt man denn dann eigentlich beim Barfen die Ration schon mit 24 Wochen - wenn die gebarften noch mehr "aufzuholen" haben?

Grüße

:streichel:

Andy
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Re: Barf und langsameres (Welpen-) Wachstum?

Beitrag von Andy »

Das langsamere und gesündere Wachsen liegt an der bedarfsgerechten Futterzusammenstellung. Beim Barfen bekommt der Hund entsprechend seinem zu erwartenden Endgewicht über einen bestimmten Zeitraum eine bestimmte Menge an Ca. Das Höchstmaß an Ca bekommt der junge Hund in der Zeit bis zu seiner Zahnung. Danach nimmt die Ca-Menge wieder ab, die der Hund täglich benötigt. Die essentiellen Futterbestandteile selbst richten sich nach dem aktuellen Gewicht und seinem Grundumsatz. Wenn du dir mal anschaust, wieviel Ca und vor allem Fett in vielen sog. Aufzuchtfuttermitteln enthalten ist und welche Menge pro Tag der Hund davon dann bekommt, dann deckt bei manchem Industriefutter die benötigte Tagesmenge eigentlich den Bedarf an Ca und Fett in der ganzen Woche. Es ist vor allem der hohe Fettanteil, der die Hunde in die Höhe schießen lässt, und es ist die viel zu hohe Menge an Ca, die u.a. für viele Wachstumsstörungen verantwortlich gemacht werden kann (neben natürlich auch genetischen Dispositionen, Haltungsbedingungen usw.) ... es ist gar nicht mal der zu hohe Proteingehalt wie man lange Zeit vermutet hat.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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