Welpenspielgruppen

Wie erziehe ich meinen Welpen?
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Koller
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Welpenspielgruppen

Beitrag von Koller »

Aus gegebenem Anlass in einem anderen Thread hier noch ein absolut lesenswerter Artikel von Ute Blaschke im Schweizer Hundemagazin betreffend Welpenspielgruppen:

http://hundemagazin.ch/welpenspielgrupp ... r-sicht-2/
Liebe Grüsse aus der Schweiz
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Iska
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von Iska »

ein sehr guter Beitrag :klatsch:
viele Grüße
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isiariane
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von isiariane »

Leider scheinen hier im Forum die meisten nur negative Erfahrungen mit Welpengruppen gemacht zu haben. Wir bieten auf unserem Hundeplatz auch Welpen- und JUnghundgruppen an. Und ich finde sie gut und wichtig. Viele Leute die bei uns auftauchen, haben ihren ersten Hund und ihren ersten Welpen, sie wissen noch nicht viel über HUnde und sind froh, das sie in uns Trainern Leute haben, die sich Zeit nehmen für sie und ihre Hundekinder. Teilweise sind es ganz banale Sachen die erfragt werden, wie Fütterung und Stubenreinheit. Teilweise haben die Leute auch spezielle Anliegen und/oder Fragen.

Bei uns dürfen die Besitzer gerne schon mit ihrem Welpen von ganz Anfang an kommen. Dann setzt sich ein Trainer mit den Leuten zusammen und schaut sich den Welpen schon mal an und die Besitzer können alles fragen was sie wissen wollen. Je nachdem wie alt und mutig der Welpe ist, geschieht dieses entweder ganz für sich in einer ruhigen Ecke, neben dem Welpengelände (so das der Welpe die anderen Welpen sehen kann), auf einem eingezäunten Platz wo man ohne andere Hunde ist oder auch mal mit einem passenden Welpen zusammen. Oft haben wir mehrere Welpen aus einem Wurf, die freuen sich teilweise sehr, die Wurfgeschwister wieder zu sehen. Teilweise kommen die Welpen schon als ganzer Wurf gemeinsam vor der Abgabe zu uns auf den HUndeplatz und kennen das Gelände eh, bevor sie beim neuen Besitzer sind. Denn oft werden die Welpen erst mit 12 Wochen abgegeben, kommen aber schon als Wurf samt Hündin oder auch ohne sie vorher aufs Gelände und erkunden dieses. Oder auch Welpen, die nicht gleich einen neuen Besitzer finden, kommen bis dahin regelmäßig zur Welpenstunde mit dem Züchter.

Die ersten Wochen (8 bis 12 Wochen) habe ich gerne alle Rassen zusammen auf dem Platz, natürlich nicht alle gleichzeitig abgeleint und wild durcheinander springend. Aber da sollen alle Hunde möglichst viele verschiedene Rassen kennenlernen, ein Mops läuft und atmet nun mal anders wie ein Windhund und ein Baby-Bernhardiner verhält sich anders wie ein Pudelkind. Aber in dem Alter kann man noch fast alle Welpen mit einem anderen Welpen zusammen Kontakt aufnehmen lassen, ohne das es gleich eskaliert. Später muss man da sehr viel vorsichtiger sein.

Wir haben im Verein aber den großen Vorteil viele Trainer zu sein und Welpen nach Alter und Größe, nach Temperament und Wissensdurst teilen und trennen zu können. Und wir haben auch mehrere Althunde, die die Welpen und Junghunde mit trainieren könnten. Und wir haben mehrere Plätze, die gleichzeitig nebeneinander her genutzt werden können.

Es wird natürlich auch gespielt in der Welpengruppe, aber in Kleingruppen wo die Welpen zusammen passen. In erster Linie wird Bindungsarbeit von Besitzer und Welpe geübt. Auch Beobachten der Welpen und Erklären was der Welpe warum gerade macht ist ein großes Stück Zeit in der Welpengruppe. Auch Kuscheln mit dem Welpen/Junghund wird geübt. Wenn ich den Besitzern allgemeine Sachen erkläre, dann setzten wir uns bei schönem Wetter auf den Boden, jeder nimmt seinen Welpen auf den Schoß und so verbringen wir dann einige Minuten mit Theorie. Bei schlechtem Wetter sitzen wir dann auch mal auf Stühlen oder auf Styropor-Unterlagen. Auch wie man Zähnezeigen übt oder Pfoten untersuchen, lernt man bei mir in diesen Stunden. Es ist ein steter Wechsel von Spielen der Welpen, erste Übungen an Leine gehen, Bindungsarbeit (Welpe sucht Besitzer oder kommt auf Zuruf), Kuscheln mit Besitzer und ab und an auch mal Neues kennen lernen wie einen kleinen Tunnel zu durchqueren oder über eine Plane laufen. Es kommt immer auf den Welpen an, was wie lange und oft gemacht wird.

Ich bin jedenfalls froh mit meinen HUnden von klein auf Hundekontakte jeglicher Rasse geübt haben zu können. Und es ist schon lustig, wie die Rassen teilweise sehr verschieden spielen und agieren.

Und es entstehen immer wieder Freundschaften von HUnden in der Welpengruppe, die jahrelang halten. Die Welpen haben sich mit 9 oder 10 Wochen das erste mal getroffen, die Chemie stimmt und diese Hunde spielen auch Jahre später noch gerne miteinander, sind echte Kumpels geworden und freuen sich jedes mal wenn sie sich wiedersehen.

Natürlich gibt es diese Welpengruppen, wo alle Hunde zwischen 8 Wochen und einem Jahr zusammen geschmissen werden egal wie groß oder klein, ängstlich oder forsch, aber das das nicht funktionieren kann und nur schadet, das dürfte wohl jedem klar sein. Doch gut durchdachte Welpenstunden (natürlich handelt es sich da nicht um eine ganze Stunde) finde ich förderlich für jeden Hund und jeden Besitzer. Und richtig Spaß machen sie obendrein, sowohl für den Vierbeiner als auch für den Zweibeiner.

Mir macht es jedenfalls Spaß, wenn nach ca. zwei Monaten aus einem jungen Welpen und einem Menschen ein gutes Mensch-HUnd-Team geworden ist, wo der Mensch erkennt was sein Hund braucht und der Junghund seinen Menschen liebt und versteht. Wenn dann noch die ersten Grundbegriffe wie Kommen auf Ruf/Pfiff und eine halbwegs erkennbare Leinenführigkeit vorhanden ist, einige tolle Spiel- und Raufkumpel für den HUnd gefunden wurden, dann freue ich mich dieses Gespann durch die Welpenzeit begleitet zu haben.

Letztes Jahr habe ich viele Welpen- und JUnghundgespanne begleitet. Es hat mir viel Spaß gemacht und irgendwie sind das immer noch meine Gespanne (rein gefühlsmäßig) wo ich ein Auge drauf habe. Dieses Jahr mache ich was anderes als Trainer auf dem HP, aber ich freue mich immer noch über bestimmte Welpen und habe auf diese Hunde ein Auge und erfreue mich an ihrem Werdegang, vom Welpen bis zum Althund.

Und ich bin der Meinung, viele Probleme könnten vermieden werden, wenn die Besitzer mit ihren Welpen eine gut geführte Welpengruppe besuchen würden. Es könnten viele Probleme im Keim erstickt werden bzw. erst gar nicht aufkommen. Viele Fehler von seitens der Besitzer könnten vermieden werden, besonders Ersthundehalter machen leider in der Welpenzeit nicht alles richtig, deuten einiges falsch.

Leider gibt es nicht überall gute Welpengruppen, da ist es dann besser sich selber einige passende Hundekumpels für den Welpen zu suchen, als das Hundebaby in eine wilde Meute von jungen HUnden zu setzten und sich dem Schicksal zu überlassen, das sehe ich auch so. Und ein- oder zweimal die Woche eine Welpengruppe zu besuchen reicht natürlich bei Weitem nicht aus. Der Hundehalter muss sich jeden Tag um seinen Welpen und dessen Entwicklung kümmern, die Welpengruppe kann nur ein Puzzle-Stück der Prägung des Hundes sein.
Viele Grüße von Ariane mit Mozart, Humboldt, Odin und den Mädels

Rohana
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von Rohana »

Ariane, da kann ich Dir nur in allen Punkten zustimmen :klatsch: . Genauso stelle ich mir das auch vor und so halten wir es auf unserm Hundeplatz auch.

Ein Beispiel dafür, dass es gut ist wenn die Leute frühzeitig einen Ansprechpartner haben: dies Jahr kam jemand mit einem kl. Pudelbaby in die Gruppe. Die hatten vorher einen Doodle und jetzt der Pudelzüchter hatte ihnen mal so gar nichts erklärt. Sie wussten nicht, dass sie die Pudelohren anders behandeln müssen als die von ihrem Doodle (der keine Haare in den Ohren hatte). Unsere Welpenleute haben bei dem Welpchen den 'Urwald' in den Ohren gesehen und die Leute an mich verwiesen. Also hab ich dann die Sache mit den Pudelohren erklären können und hab erstmal die erste 'Grundreinigung' übernommen. Damit fühlten sich die Leute zunächst sehr überfordert. Jetzt läuft es aber gut.
In der Folge haben wir dann für alle Doodle- und Pudelneulinge prophyllaktisch eine Sondertheoriestunde angesetzt.
Wären die Leute nicht bei uns in die Welpengruppe gekommen wäre diese Ohrengeschichte wohl erst bei der ersten dicken Entzündung aufgefallen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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steinmarder
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von steinmarder »

Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht: Kleine Gruppen; nach Größe/Temperament sortiert; kurze Spieleinheiten zwischen den "Trainingsphasen", bei denen auf die Welpen geachtet wird; gute Hilfestellung von der Trainerin, immer das Wohl des Hundes im Auge.
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

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Schneeflöckchen
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von Schneeflöckchen »

So wie Ariane es so schön beschrieben hat, sollte es im Optimalfall sein. Lou Lou und ich waren genau so einer guten Welpengruppe und habe dort, trotz Hundeerfahrung, viel gelernt! Ich würde so eine Welpengruppe immer wieder besuchen!

Aber was so garnicht geht, und das erzählen immer wieder andere Hundebesitzer, alles mögliche an Welpen und Größen in Gruppen zusammenwürfeln und ab geht die Post: die sogenannte Welpenspielgruppe. Ich kenne einige Hunde, die dort zum Mobber oder zum Mobbingopfer wurden, da ja alle sooo süß miteinander "spielen". Für manche (fragwürdige) Hundeschule ein schönes Einkommen, kein richtiger Hundetrainer vor Ort und keinerlei Anleitung. Aber für einige Welpen ein nachhaltiges negatives Erlebnis im Wochentakt.

Deshalb sollte man eher unterscheiden in Welpengruppe und Welpenspielgruppe, ich glaube da liegt der gravierende Unterschied. Allerdings ist das als Erstbesitzer eines Hundes nicht immer sofort erkennbar. Bei der Vielzahl an Hundeschulen keine leichte Aufgabe die richtige Welpengruppe zu finden.
Liebe Grüße,
Petra, Lou Lou und Lili, mit Kessi im Herzen

Koller
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von Koller »

Schneeflöckchen hat geschrieben:
Do Sep 28, 2017 6:00 pm
So wie Ariane es so schön beschrieben hat, sollte es im Optimalfall sein. Lou Lou und ich waren genau so einer guten Welpengruppe und habe dort, trotz Hundeerfahrung, viel gelernt! Ich würde so eine Welpengruppe immer wieder besuchen!

Aber was so garnicht geht, und das erzählen immer wieder andere Hundebesitzer, alles mögliche an Welpen und Größen in Gruppen zusammenwürfeln und ab geht die Post: die sogenannte Welpenspielgruppe. Ich kenne einige Hunde, die dort zum Mobber oder zum Mobbingopfer wurden, da ja alle sooo süß miteinander "spielen". Für manche (fragwürdige) Hundeschule ein schönes Einkommen, kein richtiger Hundetrainer vor Ort und keinerlei Anleitung. Aber für einige Welpen ein nachhaltiges negatives Erlebnis im Wochentakt.

Deshalb sollte man eher unterscheiden in Welpengruppe und Welpenspielgruppe, ich glaube da liegt der gravierende Unterschied. Allerdings ist das als Erstbesitzer eines Hundes nicht immer sofort erkennbar. Bei der Vielzahl an Hundeschulen keine leichte Aufgabe die richtige Welpengruppe zu finden.
Genau so sehe ich das auch. Sich mit einem Welpen von einer "Fachperson" betreuen zu lassen, finde ich sehr positiv. Vor allem, wenn man noch keine Hundeerfahrung hat. Das hat aber absolut nichts mit Welpenspielgruppe zu tun, wie sie vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde. Dort ging es ja darum, dass Welpen miteinander spielen sollen, wie das vorher mit den Geschwistern der Fall war und so dann gut sozialisiert werden. Und da ist man heute ganz klar zum Schluss gekommen, dass das in dieser Form keinen Sinn macht, weil Welpen, die einander fremd sind, grundsätzlich nichts voneinander lernen können. Darum geht es im Artikel.

Unsere Trainerin hat die Welpenspiestunden im bisherigen Sinn deshalb schon vor einiger Zeit "abgeschafft" und betreut Welpen und ihre Besitzer nur noch individuell oder in max. 2er Gruppe, wenn sie der Meinung ist, dass es wirklich passt. http://www.hundeschule-fee.ch/home/frameset.html (unter "Kurse" und dann "Welpen" findet ihr ihre Meinung dazu). Diese Stunden finden dann nicht mehr auf einem Platz, sondern im Alltag in der Natur statt. Falls nötig und sinnvoll ist auch mal ein passender erwachsener Hund dabei.
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Pinch
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von Pinch »

der Beitrag ist schon älter, aber da Gisela demnächst einzieht, habe ich mir wieder Gedanken zur Welpenstunde gemacht und entscheiden nicht dorthin zu gehen. Meine Erfahrungen mit Platon waren nicht gut, leider. Wäre der Kurs so wie isiariane ihn beschrieb, toll. Leider wusste ich es 2009 nicht besser und habe mich auf die Trainer im Verein verlassen. Ich werde mit den Drahthaaren oft gemeinsam spazieren gehen, meine Freundin beim Hundetraining in der Stadt begleiten, dann kann sie Hunde kennenlernen und wir sind nie mehr als drei Hunde.Da sie ja schon durch den Züchter super vorgeprägt ist, denke ich, es ist die richtige Strategie.
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caramia
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von caramia »

www.trainieren-statt-dominieren.de/blog ... lpenstunde
Sehr lesenswert für alle Hundemuddis :wav:
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Doris

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Pinch
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Re: Welpenspielgruppen

Beitrag von Pinch »

danke😉
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