Hallo
Um die Zwerge so klein zu bekommen, wurden aller Wahrscheinlichkeit nach Bichons mit reingezüchtet (zumindest nach meinem schlauen Pudelbuch hier). Es gibt gerade eine neue Studie, dass Großpudel (denn die wurden vor langer Zeit tatsächlich mal zur Jagd eingesetzt) und die kleineren Varietäten sich so weit unterscheiden, dass sie nicht nur größentechnisch als zwei Rassen aufgeführt werden, was übrigens ein interessanter Fakt für die Mittelpudel-Befürworter ist. Man kann also davon ausgehen, dass gerade Zwergpudel wirklich nicht zur Jagd eingesetzt wurden (was sollten die mit ihren 3-5kg auch tragen?). Sorry, aber de facto kann das also nicht sein.. Und erst recht gibt es heutzutage keine "Arbeitslinie" beim Pudel, schon dreimal nicht bei den Zwergen. Auf was für eine Arbeit sollen sie über welche Prüfung selektiert werden? Es gibt maximal Pudel, die eher für den Sport, insbesondere Agility abgegeben werden. Das hat jetzt aber nichts mit "richtiger Arbeit" zu tun. Und würde es sowas tatsächlich geben, wäre ein Hund, der sich von Natur aus so verhält, wie du es beschreibst, für Arbeit eher ungeeignet. Ehrlich gesagt würde ich da an der Rassekenntnis und kynologischen Erfahrung einer Person zweifeln, die meinen Hund so einschätzt, zumal er ja mit 17 Wochen ein Welpe ist... Was möchte denn die "Therapeutin" da therapieren?
Dein Kleiner war ja schon mit 13 Wochen sehr aufgeweckt und konnte schon sehr viele Dinge. Vielleicht schaltet ihr einfach einen Gang runter und macht mehr Alltagserfahrungen. Da stimmte ich Anja völlig zu. Bolle ist noch ein Baby, der entdeckt gerade erst die Welt... Dass Pudel aktive Hunde sind, die dazu neigen, ein bisschen hoch zu fahren (meine war da auch ein Erlebnis, mein Terriermix war dagegen die coolste Socke überhaupt), ist ja nun nichts krankhaftes oder schlimmes.
Es kann aber sein, dass Bolle gerade einfach wegen des anstehenden Zahnwechsels quengelig ist. Hat er immer was zum Kauen da? Ist da schon was fortgeschritten?
Außerdem wäre die Frage wichtig, woher er überhaupt kommt und wie er aufgewachsen ist. Wenn du sagst, er hätte "fast autistische Züge" und könne nicht spielen, würde ich eher in Richtung Umweltsozialisation in der sensiblen Phase gucken. Die Beißhemmung kann er in dem Alter erst noch lernen, das stellt sich nicht von alleine ab.
Wenn dein Hund tatsächlich ein Talent für Apportieren hat, kannst du das ja in kleinem Maße schon unterstützen. Warum nicht? Aber glaub mir, einen umweltsicheren Hund hinzubekommen, ist eigentlich schon fast genug Aufgabe fürs erste Jahr So ging es mir bisher zumindest immer
SO oder so, alles gute für den kleinen Bolle und dich...