Frust und Mobbing

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Pixel-Paws

Frust und Mobbing

Beitrag von Pixel-Paws »

ich mach mal ein neues thema auf, da wir leicht OT geraten. ich find das thema nämlich total spannend!
Andrea hat geschrieben:Mal ein anderes Beispiel...
Ich habe eine Hündin, die hat im Laufe der Zeit Gefallen daran gefunden, andere zu mobben. Das Ganze geschah wie üblich schleichend und irgendwie habe ich gar nicht richtig realisiert, was da abläuft. Jedenfalls wurde daraus letztendlich ein Beschädigungsbeißen, nicht weil sie potentiell böse war, sondern weil es ihr Spaß machte. Sie ist weder aggressiv, noch dominat, aber auch keine unsichere Hündin. Ihre "Opfer" waren immer unsichere Hündinnen, die niemals gegen andere gehen würden. Sie hat auch im größten Stress ganz genau gewußt, wen sie sich greift.
Als ich ihr Haupt-Mobbing-Opfer aus der Gruppe nahm eskalierte es und sie biß mir, als Frustationsabbau einen Hund in Sekundenschnelle Klinikreif. In meinem Beisein, 30 cm neben mir.
Zwei Möglichkeiten blieben, entweder diese Hündin raus nehmen (wollte ich noch nicht, werde ich aber wahrscheinlich nach dem ersten Wurf machen), oder so nach und nach alle ihre "Opfer" abgeben (wollte ich nun auch nicht).
Ich bin nun beigegangen und habe ihr als erste Maßnahme im Haus einen Beißkorb verpasst. Damit kann sie trinken, hecheln und keinen beschädigen.
Draußen kam das Sprayhalsband um, um auf Entfernung ihr Mobbing zu unterbrechen. Sie soll und darf ja spielen, aber nicht so. Zusammen konditioniert mit akustischer Ansprache und "Nein". Als das "Nein" reichte, bin ich einen Schritt weiter gegangen und jedes Mal laut und wütend auf sie los, sobald sie zum Mobbing ansetzte und habe sie ca. 30 Sekunden aus der Gruppe verjagdt. So nach dem Motto: Du hälst dich nicht an meine Regeln, du darfst hier nicht mehr sein. DAS hat letztendlich gewirkt.
War aber bestimmt lustig anzusehen, wie ich da laut diskutierend hinter dem Hund her bin :frech:
Der Status quo ist derzeit, daß ich sie zwar immer im Auge habe, sie aber kaum noch Ansätze zum mobben macht. Sie hat gelernt, daß beißen nicht erwünscht ist und geht jetzt auch nicht mehr zwischen andere spielende Hunde. Sie rennt mit ihnen, vermeidet aber enges körperliches Spielen. Dauert bestimmt noch eine Weile, bis sie es komplett aufgibt und auch wieder körperlich spielt, aber dieses in Stresssituationen lustvolle Austicken mit Beschädigungsbeißen zeigt sie nicht mehr.
Wie gesagt, für uns war es der richtige Weg, bei anderen Hunden muß man viell. anders vorgehen, nur muß man immer den Weg zum Beißen unterbrechen, gar keinen Frustationsstau aufkommen lassen und nicht das Beißen selber bestrafen. Sonst entsteht noch mehr Frust.
das ist ja genau oftmals das problem! der hund soll das verhalten nicht zeigen, dass er aber gefrustet ist und es desswegen tut, wird ausser acht gelassen.

und mit frust umzugehen muss man trainieren, sonst erzieht man sich eine tickende zeitbombe heran!

mein flat ist ein total stresshaufen und hat nie gelernt, sich zu beherrschen. wenn sie ihrem frust/stress luft gemacht hat durch winselns, jaulen oder sonstigem, gabs eine auf den deckel. dies wiederum verstärkte ihren konflikt mehr wie das es etwas nützte. sie war zwar ruiger (winselte nur noch ganz leise), bekam aber warzen am ganzen körper, besonders am hinterlauf und hat wahnsinnigen haarausfall.

ich trainiere das thema nun ganz bewusst. z.b. indem ich sie an die leine nehme in der wohnung, ihr ein leckerli wegwerfe (so das sie es gut sieht) und mich hinsetze. sie soll zu mir kommen und sich bei mir entspannen, ich gebe ihr aber kein kommando wie "lass es" oder so und sie darf das leckerli auch am schluss der übung nicht haben. ich biete ihr aber ein händespiel an (ohne spielzeug) oder einfach eine kuschelrunde. beim ersten mal hat sie eine halbe stunde gehabt, bis sie sich vom leckerli lösen konnte und sich zu mir hinlegte.

das selbe mit "raus wollen". ist sie wegen einer trainingseinheit mit kim im zimmer eingesperrt (sie kann mich durchs kindergitter immer sehen), will sie danach so schnell es geht raus und ist total gestresst! ich habe sie da auch angeleint, mich aufs bett gesetzt und gewartet, bis sie sich vom gedanken "ich will raus hier!" lösen könnte und sich bei mir entspannt hat.

erstaundlich finde ich: bereits nach 3x trainieren habe ich eine deutliche entspannung darin gesehen, wenn sie mal irgendwo alleine warten musste! finde ich noch speziell, hätte ich nicht so schnell erwartet und vorallem war sie wärend der übung ja ganz nah bei mir.

genau das selbe trainiere ich mit kim, wenn es um katzen oder andere tiere geht draussen. sie tut zwar nichts, glotzt aber wie irre und seit eine andere hündin sie mal zum jagen "mitgenommen" hat, lege ich die hand nicht mehr für ins feuer, dass sie nicht hingeht. sehen wir also katzen, habe ich alle zeit der welt. ich setz/stell mich da hin und warte, bis kim sich einkriegt und den blick abwendet. da ihr als BC das natürlich angezüchtet wurde, dauert das sehr lange! ^^

was man dazu halt am meisten braucht ist zeit... mir tut es ganz gut, ich geniesse diese trainingseinheiten auch für mich. ruhetraining auch für frauchen. ;)

übrigens fängt mobben meist schon viel früher an wie dann, wenn es blutig wird! ich habe mich eine zeitlang sehr mit dem thema befasst, da ich oft das gefühl hatte, dass mein ehemaliger rüde nicht "sauber" spielt. und ich bin da inzwischen enorm penibel und lasse meine hunde nicht spielen, erst recht nicht mit fremden hunden. kim spielt eh nicht, sondern mischt sich dauernd in fremde spiele ein um sie zu beenden und june ist das opfer oder mobbt gleich selber, weil endlich mal einer unter ihr ist. ich sehe im "spiel" auch keinen sinn. es sind erwachsene hunde, die kein spiel mehr brauchen, also zumindest nicht mit fremden hunden. untereinander ist es was anderes. zu hause spielen sie oft, was ich auch ok finde. und ganz selten treffen wir einen hund, der dem gusto von einem der beiden entspricht. z.b. unsichere junghunde findet kimena super, mit denen spielt sie total zahrt, freundlich und zurückhaltend. alles andere umgehe ich grosszügig, meinen und der fremden hunde zuliebe, deren besitzer keine ahnung haben, was ihr hund grad über sich ergehen lassen müsste mit der spielerei!

ich habe noch kaum selber ein hundespiel vom fremden hunden gesehen, das wirklich fair, ausgeglichen und sauber war. das ist echt selten und alles andere brauchen wir nicht.

spannendes thema aber auf jeden fall. =)

lg
becci

Ariz
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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Ariz »

Was heisst denn "sauber spielen"? Das verstehe ich nicht........klar gibt es immer mal erst ein annähern an fremde Hunde und ein Kräftemessen auch, aber richtig fest beissen ist doch wohl selten. Auf unserem Spatziegang im Wald gibt es eine Hündin die andere richtig beisst und ihre Chefin lässt sie immer frei laufen. Als Arìz noch klein war hat sie sich auch gleich an Arìz rangemacht aber Cloé hat sofort eingegriffen und diese Hündin ohne zu verletzen zu recht gewiesen. Dazu muss ich sagen dass Cloé viel stärker ist als die bissige Hündin und beim spielen mit ihr immer friedlich ist da sie weiss dass sie Cloé unterlegen ist. Mal waren wir mit Freunden und ihren 2 Hunden im Wald da kam diese Fanny wieder und hat sofort eine von den Hunden gebissen :fechten: es ist Blut geflossen bevor Cloé eingreiffen konnte. Nach einigen Monaten haben wir die Frau mit Fanny wieder begegnet und die wollte Arìz angreifen aber nun ist Arìz erwachsen und sich das nicht gefallen lassen......Fanny sengt den Kopf und rennt schnell zur Chefin welche mich dann fragt ob das der selbe Pudel noch ist. Jaja sag ich nur jetzt ist sie erwachsen und kann sich selbst verteidigen. Was denkt ihr.....die Frau nimmt Fanny an die Leine und seid her nimmt sie jedes mal ihren Hund an die Leine wenn sie uns sieht aber andere haben mir schon gesagt dass ihre Hunde noch immer von Fanny welche frei läuft gebissen werden. Ist das mobben was Fanny da macht?

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Püppi0211
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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Püppi0211 »

Ariz hat geschrieben:Was heisst denn "sauber spielen"? Das verstehe ich nicht........klar gibt es immer mal erst ein annähern an fremde Hunde und ein Kräftemessen auch, aber richtig fest beissen ist doch wohl selten. Auf unserem Spatziegang im Wald gibt es eine Hündin die andere richtig beisst und ihre Chefin lässt sie immer frei laufen. Als Arìz noch klein war hat sie sich auch gleich an Arìz rangemacht aber Cloé hat sofort eingegriffen und diese Hündin ohne zu verletzen zu recht gewiesen. Dazu muss ich sagen dass Cloé viel stärker ist als die bissige Hündin und beim spielen mit ihr immer friedlich ist da sie weiss dass sie Cloé unterlegen ist. Mal waren wir mit Freunden und ihren 2 Hunden im Wald da kam diese Fanny wieder und hat sofort eine von den Hunden gebissen :fechten: es ist Blut geflossen bevor Cloé eingreiffen konnte. Nach einigen Monaten haben wir die Frau mit Fanny wieder begegnet und die wollte Arìz angreifen aber nun ist Arìz erwachsen und sich das nicht gefallen lassen......Fanny sengt den Kopf und rennt schnell zur Chefin welche mich dann fragt ob das der selbe Pudel noch ist. Jaja sag ich nur jetzt ist sie erwachsen und kann sich selbst verteidigen. Was denkt ihr.....die Frau nimmt Fanny an die Leine und seid her nimmt sie jedes mal ihren Hund an die Leine wenn sie uns sieht aber andere haben mir schon gesagt dass ihre Hunde noch immer von Fanny welche frei läuft gebissen werden. Ist das mobben was Fanny da macht?
Ob es Mobbing ist hin oder her...... Es ist einfach unverantwortlich von der Frau ihren Hund weiter frei laufen zu lassen :frech: Solche "Verantwortlichen Hundehalter" liebe ich :keule: :keule: Ich möchte mich zu diesem Thema und solch "schönen" Hunde Begegnungen lieber nicht äußern nicht das ich ausfallend werde :twisted:
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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Püppi0211 »

Pixel-Paws hat geschrieben:ich mach mal ein neues thema auf, da wir leicht OT geraten. ich find das thema nämlich total spannend!
Andrea hat geschrieben:Mal ein anderes Beispiel...
Ich habe eine Hündin, die hat im Laufe der Zeit Gefallen daran gefunden, andere zu mobben. Das Ganze geschah wie üblich schleichend und irgendwie habe ich gar nicht richtig realisiert, was da abläuft. Jedenfalls wurde daraus letztendlich ein Beschädigungsbeißen, nicht weil sie potentiell böse war, sondern weil es ihr Spaß machte. Sie ist weder aggressiv, noch dominat, aber auch keine unsichere Hündin. Ihre "Opfer" waren immer unsichere Hündinnen, die niemals gegen andere gehen würden. Sie hat auch im größten Stress ganz genau gewußt, wen sie sich greift.
Als ich ihr Haupt-Mobbing-Opfer aus der Gruppe nahm eskalierte es und sie biß mir, als Frustationsabbau einen Hund in Sekundenschnelle Klinikreif. In meinem Beisein, 30 cm neben mir.
Zwei Möglichkeiten blieben, entweder diese Hündin raus nehmen (wollte ich noch nicht, werde ich aber wahrscheinlich nach dem ersten Wurf machen), oder so nach und nach alle ihre "Opfer" abgeben (wollte ich nun auch nicht).
Ich bin nun beigegangen und habe ihr als erste Maßnahme im Haus einen Beißkorb verpasst. Damit kann sie trinken, hecheln und keinen beschädigen.
Draußen kam das Sprayhalsband um, um auf Entfernung ihr Mobbing zu unterbrechen. Sie soll und darf ja spielen, aber nicht so. Zusammen konditioniert mit akustischer Ansprache und "Nein". Als das "Nein" reichte, bin ich einen Schritt weiter gegangen und jedes Mal laut und wütend auf sie los, sobald sie zum Mobbing ansetzte und habe sie ca. 30 Sekunden aus der Gruppe verjagdt. So nach dem Motto: Du hälst dich nicht an meine Regeln, du darfst hier nicht mehr sein. DAS hat letztendlich gewirkt.
War aber bestimmt lustig anzusehen, wie ich da laut diskutierend hinter dem Hund her bin :frech:
Der Status quo ist derzeit, daß ich sie zwar immer im Auge habe, sie aber kaum noch Ansätze zum mobben macht. Sie hat gelernt, daß beißen nicht erwünscht ist und geht jetzt auch nicht mehr zwischen andere spielende Hunde. Sie rennt mit ihnen, vermeidet aber enges körperliches Spielen. Dauert bestimmt noch eine Weile, bis sie es komplett aufgibt und auch wieder körperlich spielt, aber dieses in Stresssituationen lustvolle Austicken mit Beschädigungsbeißen zeigt sie nicht mehr.
Wie gesagt, für uns war es der richtige Weg, bei anderen Hunden muß man viell. anders vorgehen, nur muß man immer den Weg zum Beißen unterbrechen, gar keinen Frustationsstau aufkommen lassen und nicht das Beißen selber bestrafen. Sonst entsteht noch mehr Frust.
das ist ja genau oftmals das problem! der hund soll das verhalten nicht zeigen, dass er aber gefrustet ist und es desswegen tut, wird ausser acht gelassen.

und mit frust umzugehen muss man trainieren, sonst erzieht man sich eine tickende zeitbombe heran!

mein flat ist ein total stresshaufen und hat nie gelernt, sich zu beherrschen. wenn sie ihrem frust/stress luft gemacht hat durch winselns, jaulen oder sonstigem, gabs eine auf den deckel. dies wiederum verstärkte ihren konflikt mehr wie das es etwas nützte. sie war zwar ruiger (winselte nur noch ganz leise), bekam aber warzen am ganzen körper, besonders am hinterlauf und hat wahnsinnigen haarausfall.

ich trainiere das thema nun ganz bewusst. z.b. indem ich sie an die leine nehme in der wohnung, ihr ein leckerli wegwerfe (so das sie es gut sieht) und mich hinsetze. sie soll zu mir kommen und sich bei mir entspannen, ich gebe ihr aber kein kommando wie "lass es" oder so und sie darf das leckerli auch am schluss der übung nicht haben. ich biete ihr aber ein händespiel an (ohne spielzeug) oder einfach eine kuschelrunde. beim ersten mal hat sie eine halbe stunde gehabt, bis sie sich vom leckerli lösen konnte und sich zu mir hinlegte.

das selbe mit "raus wollen". ist sie wegen einer trainingseinheit mit kim im zimmer eingesperrt (sie kann mich durchs kindergitter immer sehen), will sie danach so schnell es geht raus und ist total gestresst! ich habe sie da auch angeleint, mich aufs bett gesetzt und gewartet, bis sie sich vom gedanken "ich will raus hier!" lösen könnte und sich bei mir entspannt hat.

erstaundlich finde ich: bereits nach 3x trainieren habe ich eine deutliche entspannung darin gesehen, wenn sie mal irgendwo alleine warten musste! finde ich noch speziell, hätte ich nicht so schnell erwartet und vorallem war sie wärend der übung ja ganz nah bei mir.

genau das selbe trainiere ich mit kim, wenn es um katzen oder andere tiere geht draussen. sie tut zwar nichts, glotzt aber wie irre und seit eine andere hündin sie mal zum jagen "mitgenommen" hat, lege ich die hand nicht mehr für ins feuer, dass sie nicht hingeht. sehen wir also katzen, habe ich alle zeit der welt. ich setz/stell mich da hin und warte, bis kim sich einkriegt und den blick abwendet. da ihr als BC das natürlich angezüchtet wurde, dauert das sehr lange! ^^

was man dazu halt am meisten braucht ist zeit... mir tut es ganz gut, ich geniesse diese trainingseinheiten auch für mich. ruhetraining auch für frauchen. ;)

übrigens fängt mobben meist schon viel früher an wie dann, wenn es blutig wird! ich habe mich eine zeitlang sehr mit dem thema befasst, da ich oft das gefühl hatte, dass mein ehemaliger rüde nicht "sauber" spielt. und ich bin da inzwischen enorm penibel und lasse meine hunde nicht spielen, erst recht nicht mit fremden hunden. kim spielt eh nicht, sondern mischt sich dauernd in fremde spiele ein um sie zu beenden und june ist das opfer oder mobbt gleich selber, weil endlich mal einer unter ihr ist. ich sehe im "spiel" auch keinen sinn. es sind erwachsene hunde, die kein spiel mehr brauchen, also zumindest nicht mit fremden hunden. untereinander ist es was anderes. zu hause spielen sie oft, was ich auch ok finde. und ganz selten treffen wir einen hund, der dem gusto von einem der beiden entspricht. z.b. unsichere junghunde findet kimena super, mit denen spielt sie total zahrt, freundlich und zurückhaltend. alles andere umgehe ich grosszügig, meinen und der fremden hunde zuliebe, deren besitzer keine ahnung haben, was ihr hund grad über sich ergehen lassen müsste mit der spielerei!

ich habe noch kaum selber ein hundespiel vom fremden hunden gesehen, das wirklich fair, ausgeglichen und sauber war. das ist echt selten und alles andere brauchen wir nicht.

spannendes thema aber auf jeden fall. =)

lg
becci
Oh man, wenn alle so vorausschauend und verantwortlich denken wie du wäre es schön :klatsch: :klatsch: :wav: :wav: Es gibt genug Hundehalter die ihre Sprache des Hundes nicht im geringsten lesen können :fechten: So trafen wir letzten auf unserem Spaziergang einen Tibetterrier rüden der auf uns zu gerannt kam, kurz an Sparky schnüffelte und dann sofort seinen Kopf auf Sparky's Rücken legte und sich zu guter Letzt über ihn stand. Sparky stand und lag regungslos da - und was meinte dieser Mann ....... Ach mein guter du willst spielen mit dem kleinen und bist aber zu Wild da will der kleine nicht ! na ja was will man da noch sagen :bekloppt: , Sparky war heilfroh als er dann nach einer Weile doch was interessanteres gefunden hatte und uns in Ruhe lies.
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Pixel-Paws

Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Pixel-Paws »

@ariz
also zum "spiel" meines rüden: grundsätzlich rannte er wie ein bekloppter auf die anderen hunde zu und rempelte sie mal an. (er war zwar nur zirka 46cm hoch, aber bestand aus 19kg muskelmasse!). das grundsätzlich find ich schon mal total daneben! war es eine hündin, fing er sofort an zu "flirten", winselte und hüpfte um sie herum, lies sich auch mal jagen, sowas in der art.
oder es war ein rüde, dann gab es 2 möglichkeiten. entweder der andere fand: "hey alter, halt mal abstand!", worauf eine prügelei entstand oder der andere fand: "oh gott, ich flehe dich an, friss mich nicht auf!!" worauf snoopy sich noch gröber drauf stürzte, extrem rempelte und den anderen knurrend am boden hielt oder ihn bei versuchter flucht zu jagen begann und über den haufen rannte.

nie kapiert habe ich da, dass wenn ich ihn schimpfend und zeternt abholen wollte, viele andere besitzer fanden "na lassen sie ihn doch, die wollen nur spielen!" oder "lassen sie nur, meiner muss auch lernen sich zu wehren!". es gab aber natürlich auch leute, die hysterisch wurden weil sie angst im ihren hund hatten, was ich nachvollziehen konnte.

also war ich eines tages ein phööser hundehalter (bitte keine tiraden ob sinnig oder unsinnig) und habe snoopy die wurfkette angepfeffert, als er sich mit einem recht souveränen labi anlegen wollte. ab da konnte ich ihn 1. immer abrufen und 2. sollte es mal zu spät gewesen sein ihn sehr zuverlässig rausrufen. das hat kimena ganz oft geholfen, da ich snoopy ab da immer "vorschicken" konnte, was er auch souverän gemacht hat.

bei kim ist mobben oftmals so, dass sie den anderen massregeln will, wenn er beginnt zu rennen. das findet sie den gipfel der frechheit und kann sich zudem daran extrem gut selber reinsteigern (triebsau...). abgesehen davon krallt sie sich in situationen, in denen sie überfordert ist (z.b. wenn ein rudel fremder hunde kommt oder sie grad total aufgeheizt ist durch irgend etwas) einfach einen und verprügelt ihn! (niemals blutig, sollte noch erwähnt werden, aber trotzdem total daneben)

ich könnte sie in so situationen erschlagen! aber weil es natürlich nichts bringt, kann ich nicht viel mehr wie sie frühzeitig abrufen. und inzwischen kenne ich die situationen sehr gut in denen sie "tickt" und kann sie dementsprechend managen. zum glück hat kimena einen sehr guten apell, so kann ich sie aus beinahe allen situationen abrufen.

ich habe von einem treffen mit einer bekannten und ihrem tai ridgeback eine spannende fotoserie. ich stell die mal ein bei gelegenheit, man sieht da sehr deutlich die körpersprache. näme mich mal wunder, was ihr dazu sagt, ohne zu wissen, welcher hund welche rolle gehabt hat. ;)

@püppi0211
danke. ^^ ja genau, solche situationen liebe ich auch! ungaublich...

Andrea01

Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Andrea01 »

Echt ein interessantes Thema, zumal für mich als Meute-Führer!

Nicht sauber spielen heißt ganz klar, ständig den anderen Hund niedermachen.

Natürlich entsteht gemobbtes Beschädigungsbeißen nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich langsam.
Auch bei meiner Hündin war das so, erst ein rempeln, dann mal zwicken, zum schluß nur noch nieder machen und drauf rumtrampeln. Und bei einer Meute finden sich dann ganz schnell weitere Hunde, die den Mobber unterstützen und mit machen, nur damit sie selber nicht als Nächstes Opfer sind! Nur habe ich es und die daraus entstehenden Folgen falsch eingeschätzt, sondern als "Phase" unterschätzt, obwohl ich es besser wissen müßte! Ich habe sie zeitweise sogar noch für ihr mobben belohnt, weil es mir zu Gute kam. Irgendwann hat es sich dann verselbstständigt und ist grober und aggressiver und häufiger geworden.

Zudem fielen mehrere Komponenten zeitgleich zusammen, mein Mr. Fürchterlich brauchte dreifache Aufmerksamkeit und Betreuung, damit aus ihm irgendwann einmal ein lebendstauglicher Hund wird, Joona hat das Vögel-Jagen entdeckt und jagte sogar Flugzeuge am Himmel und Troll kam aus Schweden zurück, wo er sehr verwöhnt wurde und nun meinte, hier jetzt alles regeln zu müssen. Da hatte ich dann weniger Blick für ein entstehendes Mobbing-Problem.

Bei meinem Simon fiel auch unsauberes Spiel und Mobbing zeitgleich zusammen. Nur habe ich hier, weil großer Hund und dadurch potentiell den anderen gefährlich, sofort reagiert. Draußen habe ich ihn umgelenkt und auf ein Spieli konditioniert und im Haus bin ich wie ein Donnerwetter über ihn, als er sich den Bailyes griff. Aber auch er ist ein hyperaktiver und kein selbstbewuster Hund. Er macht viel Krach und bepißt sich sofort, wenn ein "Richtiger" Hund (oder ich) ihm Kontra gibt.

Ich habe den Eindruck, daß besonders der Pudel (und hierbei die Kleineren) sehr gerne mobben. Beobachtet man eine spielende Hundegruppe verschiedener Rassen ist es meistens der Pudel, der um die anderen rumflitzt um sie dann genüßlich in den Hintern zu zwicken. Das ist Mobbing!

Auch bin ich der Meinung, das nicht sauber spielen können, mobben und unsicherer Hund zusammen gehört.

Jetzt achte ich sehr darauf, daß ich die Hunde aus Mobbing-Situationen sofort heraushole, stressfrei heraushole. Durch abrufen und kleine Unterordnungseinheiten. Mußten meine Hunde früher "nur" den Abruf beherrschen, lernen sie jetzt solche "unsinnigen" Sachen wie "Sitz" und "Schau". Ich fördere "echte" Jagdspiele, wo es um Beute wie alte Socken, Stöcke oder einfach nur um Grasbatzen geht. Reine Rennspiele unterbinde ich, denn da kommt ganz schnell wieder Frust des jagenden auf und endet im rempeln und zwicken. Die Beute-Jagdspiele verlaufen mehr nach echtem Spiel, es wird Geschicklichkeit und Tempo geübt, dabei kam es bisher noch nie zu Konflikten.

luisekatrin
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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von luisekatrin »

Sehr interessantes Thema! Und gerade für Mehr-Hunde-Halter total informativ. Ich beobachte bei Carl auch das Zwicken und Rempeln bei reinem Rennspiel mit unserer Gast-Labradorin, die wirklich schnell unterwegs ist. Er bellt dann schon während des Rennens vor Frustration und zwickt sie tatsächlich, wenn er sie zwischendurch kurz "einholt". Ich habe das bis jetzt einfach hingenommen, vor allem weil die beiden sonst toll zusammen spielen, aber werde jetzt doch genauer hinsehen, ob sich das nicht verstärkt. Zum Glück kommt es bei unseren beiden eigenen Rüden nie zu Konfrontationen, dafür ist Althund Ahlberg zu souverän - und auf Rennspiele lässt er sich schon aus Altersgründen nicht mehr ein.
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Falbala
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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Falbala »

Sehr interessantes Thema! :klatsch:

Ich kenne die Mobber auch (bei vielen Hunderassen) - allerdings von der anderen Seite. An und für sich bin ich ja etwas "allergisch" :twisted: gegen dieses "Die regeln das schon unter sich" - aber in diesem Falle mach ich es doch.

Wenn Grösse und Gewicht, sowie Situation es zulassen, lasse ich eine Klärung meiner Kleinen manchmal zu. D. h., ich fördere, dass sie nicht mehr mit eingezogenem Schwanz wegläuft und sich ins Hinterteil zwicken lässt, sondern dass es ihr reicht, und sie sich blitzartig umdreht, droht, knurrt, auch böse kläfft oder in die Luft schnappt. Ich denke so, ihr Selbstbewusstsein zu steigern, da sie eh nicht grad die allersouveränste und mutigste ist, mit anderen Hunden auch nicht spielt und sehr oft zu Mama kommt, um Schutz zu suchen (den sie natürlich kriegt, wenn sie es wirklich braucht). Aber ich glaube, es ist wichtig, dass sie das Gefühl hat, etwas entgegen zu setzen und nicht Opfer zu sein. Dieses sich schlagartig Umdrehen und sich wehren hat sogar schon mit grossen Hunden bei ihr geklappt :streichel: , obwohl ich das nur zulasse, wenn ich Frauchen und Hunde kenne.
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Hauptstadtpudel
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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Bolle wird jetzt mit 5 Monaten auch "pöbeliger". :(
Wenn er auf seinesgleichen (Größe/Masse/Spiel- und Tobelust) trifft, habe ich es bisher zugelassen , weil ich dachte, er muss sich auch mal ausprobieren und seine Kräfte messen und Grenzen erfahren. Er geht aber dann auch selber aus dem Spiel raus wenn es ihm to much ist und wenn er verfolgt wird, "rette" ich ihn.
Kleinere jagt er gern auch mal und sobald das einseitig wird nehme ich ihn raus und er kriegt ne Auszeit. Das mache ich auch, wenn er sich ins Gekläffe reinsteigert (wenn er erschöpft ist, oder keine seiner Spielaufforderungen wirkt und er frustriert ist).
Ich bin immer wieder erstaunt, wie sorglos manche Besitzer sind (Hund sucht schon permanent Schutz zwischen den Beinen seines Halters :shock: ) - ich sag dann immer, ich nehme Bolle jetzt mal raus, wenn der andere dann nochmal kommt, okay, ansonsten hat er keinen Spass an dem "Spiel"!
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Püdeli »

Sehr interessantes Thema. Ich hab ja hier auch eine Mobbing-Queen. Mir geht es so wie Andrea: ich hab die Phase des Entstehens verpasst und die ersten Anzeichen einfach nicht erkannt. Im Gegenteil, sie wurde indirekt auch noch in ihrem Verhalten unterstützt. Am Anfang war sie wahnsinnig unsicher gegenüber anderen Hunden. Also habe ich gezielt nach sanften Hunden für Spieleinheiten gesucht. Ihre erste Spielfreundin war eine gleichaltrige Golden Retrieverhündin, die sich alles hat gefallen lassen. Das Spiel wurde immer wilder, der Pudel immer gröber. Wir haben irgendwann ein Abbruchsignal etabliert, aber bis heute Schwierigkeiten mit Mobbing. Blöd ist halt, dass ich sie konsequent aus dem Mobbing herausnehme, es aber immer wieder zu der Situation kommt, dass der gemobbte Hund (bevorzugt Retriever) Rosalie hinterherkommt und das Ganze wieder von vorne losgeht. Gehen wir mit potentiellen Opfern spazieren, mache ich dem Pudel durch Abbruchkommando und ggf. körperliche Abschirmung klar, dass Mobbing nicht geduldet wird. Rennspiele müssen wir vermeiden, Beutespiele gehen hingegen häufig sehr gut.
Viele liebe Grüße
Steffi mit Rosalie und Gaia sowie Yoshi im Herzen

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Pixel-Paws

Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Pixel-Paws »

also das jagen an und für sich ist ja in vielen fällen mobbing. viele hunde geraten beim jagen eines fremden hundes in eine richtige jagd, darum sagt man ja auch, dass der weglaufende hund "den hasen" spielt. tatsächlich tut er das aber nur, solange der schwanz oben ist. oftmals kann man aber gut beobachten, dass die "hasen" den schwanz schon fast einziehen und sich stark nach hinten orientieren. der windi einer bekannten spielt sehr gerne den hasen, weil sie natürlich auch deutlich schneller ist wie die anderen hunde. aber man sieht ihr sehr gut an, wann sie plötzlich überfordert ist und nicht mehr aus der situation raus kommt.

bei kimena sehe ich am blick sofort, ob sie spielt oder jagt. wenn sie jagt, kriegt sie "den irren blick" und ihre reaktionszeit wird dann abartig schnell! dann muss ich mich sputen, weil wenn sie den anderen hund erreicht, sie ihn mit knurren und rempeln zu fall bringt, was bei vollem thempo auch mal schmerzhaft sein kann. da es bei ihr da nicht ums mobben an und für sich geht, sondern um "kontrollieren wollen", breche ich es erst recht sofort ab, weil es nicht ihre aufgabe ist.

übrigens habe ich hier ein sehr eindrückliches video zum thema mobbing gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=erNDGjvbN6M

Andrea01

Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Andrea01 »

Wo ist die Grenze zwischen kontrollieren wollen und Mobbing?
Dieses Maßregeln beim einfangen anderer Hunde und dann drauf herum trampeln möglichst mehrerer Hunde zeigt doch beides.
Kontrollieren, daß sie sich nicht entfernen sollen und dann lustvoll zusammenscheißen, obwohl der Hund ja nicht mehr weglaufen will.

Pixel-Paws

Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Pixel-Paws »

also ich finde schon, dass es ein grosser unterschied ist. sobald der andere hund aufhört zu rennen, beruigt sich kim sehr schnell wieder und geht ihres weges. auch wenn sie den hund erreicht und gebodigt hat, lässt sie ihn sofort, sobald er nicht mehr herumhampelt. und solange der andere hund sonst nicht rennt oder "sich aufführt", lässt sie ihn links liegen. ein mobber reagiert sich ja am opfer ab, egal ob es einen anlass bietet oder nicht.

snoopy hat dann eher "richtig" gemobbt, er ging die anderen hunde nämlich auch an, wenn sie bocksteif da sassen, beschwichtigten wie doof und sich eigentlich total ergeben hatten! das ist für mich mobben, das andere massregeln/kontrollieren. ich sehe beides nicht gerne bei meinen hunden und unterbinde beides sofort, aber hundetechnisch ist massregeln glaub ich eher noch vertretbar, da irgendwodruch gerechtfertigt (es soll schliesslich ruhe im rudel herrschen). also, denke ich mal.

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Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Also ich denke, ich werde jetzt noch verstärkter darauf achten, was Bolle so "anstellt".
Mir ist schon aufgefallen, dass er anderen Hunden den Weg abschneidet, wenn sie uns Menschen beim gemeinsamen Spaziergängen folgen wollen.
Ist aber manchmal echt nicht einfach, das alles richtig einzuschätzen!
Am besten sind dann die anderen Hundehalter die stets sagen, lass ihn doch, der will spielen (sieht ja auch soooo süß aus der Kleine... :evil: ).
Dann kann man gleich mal in alle Richtungen erziehen/aufklären...
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Pixel-Paws

Re: Frust und Mobbing

Beitrag von Pixel-Paws »

naja, aber weg abschneiden ist ja nicht schlimm, oder? besonders wenn der andere hund folgen will (was er ja nicht soll).

man muss schon zwischen normaler kommunikation unterscheiden und wirklichem mobben.

ich habe hier noch meine versprochenen bilder. =)

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