Pudel - die richtige Rasse für mich?

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Moderator: Judith

mineki
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Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von mineki »

Hallöchen,
nachdem ich mich hier registriert habe, kommt auch schon meine erste Frage :D
Nach meinem Umzug würde ich mich gerne schon auf Züchtersuche begeben. Ich konnte mich leider nur noch nicht für eine Rasse entscheiden. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich bin auf der Suche nach einer Rasse die gefallen will, mit Freuden mit mir arbeitet und leicht zu motivieren und führen ist, da es mein erster Hund wäre. Weiters wäre es toll, wenn ich meinen Hund ohne Probleme ableinen könnte, oder falls Jagdtrieb, er kontrollierbar wäre.

Den Hund allerdings täglich nur ableinen und mit mir selbst spazieren gehen fände ich blöd, ich möchte während den Spaziergängen mit meinem Hund interagieren und mit ihm arbeiten.
Da ich nicht besonders extrovertiert und eher schüchtern bin wäre Hundesport in der Gruppe z.B Agility nicht so meins, da einem die Menschen, beim umherlaufen ja zuschauen würden :oops: . Deshalb imponiert mir unter anderem Dummyarbeit, Nasenarbeit und Obedience sehr, da man das soweit ich weiß auch gut alleine betreiben kann. Ich würde natürlich trotzdem die Hundeschule oder Verein besuchen, Kurse absolvieren und mir alles erklären lassen, aber Ziel wäre dann mit meinem Hund alleine zu arbeiten
Ich wäre auch übrigens offen für Vorschläge/Alternativsportarten, welche man alleine ausüben kann, falls euch welche einfallen!

Zum Schluss möchte ich euch noch schildern wie ein idealer Tag ablaufen würde. (wenn erwachsen) Neben einer 15-30 minütigen Morgen und Abendrunde würde ich täglich gerne 1-3 Stunden, idealerweise im Wald, mit meinem Hund oben genannte Sportarten ausüben, spazieren oder wandern gehen.
Die Trainingszeit variiert je nachdem wie aktiv ich mit meinem Hund am Tag sonst bin, da ich ihn auch zu Terminen, Freunden u Freizeitaktivitäten mitnehmen würde. Falls mal nicht soviel Zeit da ist, gäbe es Zuhause Aufgaben fürs Hirn. :mrgreen:

So jetzt hätte ich an einen Großpudel und Retriever gedacht, wobei mir leider das Aussehen der Retriever, zumindest das der Showlinien überhaupt nicht gefällt. Ich weiß außerdem nicht ob z.B ein Golden Retriever aus der Arbeitslinie mit meinem Programm nicht unterfordert wäre.
Favorit ist bei mir der Großpudel, wobei ich auch bei diesem nicht weiß, ob er mit meinem Programm zufrieden/ausgelastet und für mich als Hundeneuling geeignet wäre.

Was denkt ihr?

LG Iris

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rakanel
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von rakanel »

Hallo Iris,

was mir bei den Pudeln aufgefallen ist, dass ihr Wesen nicht einfach in eine Schublade zu stecken ist. Vielleicht ist das auch nur mein Eindruck, aber vom begeisterten Jäger über Knallbonbon bis hin zur Schlaftablette ist doch eine weite Spanne gegeben – toll sind sie alle, aber ganz schön unterschiedlich! :D
Ich denke, wenn man sich einen Welpen in Haus holt, kann man noch viel „formen“. An einigen Dingen muss man eben mehr arbeiten als an anderen...

Was dir beim Pudel aber bewusst sein sollte, dass du wohl öfter im Mittelpunkt stehen wirst als dir vielleicht lieb ist. Ich kenne das von mir... :oops:
Sehr oft ergeben sich auch nette Gespräche aber wenn man mit Pudel in eine volle Bahn steigt und auf einmal alle Augen auf dich gerichtet sind und sogar getuschelt wird, ist mir das auch heute noch unangenehm (obwohl es ja eigentlich keinen Grund dafür gibt, ich weiß :bekloppt: ).

Mein Pudel ist kein "Arbeitstier" aber wir haben draussen trotzdem eine Menge Spaß gemeinsam, sei es mit kleinen Tricks oder Gegenständen verstecken und suchen. Er führt es nicht übereifrig aus oder fordert das ein, hat trotzdem Spaß dabei und ist draußen gerne bei mir in der Nähe.

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Resi
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Resi »

mineki hat geschrieben:
So Sep 17, 2017 4:11 pm


Zum Schluss möchte ich euch noch schildern wie ein idealer Tag ablaufen würde. (wenn erwachsen) Neben einer 15-30 minütigen Morgen und Abendrunde würde ich täglich gerne 1-3 Stunden, idealerweise im Wald, mit meinem Hund oben genannte Sportarten ausüben, spazieren oder wandern gehen.
Die Trainingszeit variiert je nachdem wie aktiv ich mit meinem Hund am Tag sonst bin, da ich ihn auch zu Terminen, Freunden u Freizeitaktivitäten mitnehmen würde. Falls mal nicht soviel Zeit da ist, gäbe es Zuhause Aufgaben fürs Hirn. :mrgreen:



Was denkt ihr?

LG Iris

was ist mit der Zwischenzeit, da sollte der Hund egal, welcher Rasse er nun angehört auch dringendst noch mindestens 1x raus. Morgens und abends reichen nicht, zwischendurch muss auch ein Hund mal aufs Klo- genau wie du selbst ja auch nicht nur morgens und abends auf die Toilette gehst.

Obendience kann man nicht alleine trainieren, jedenfalls nicht wenn es auch was werden soll. Die Kleinigkeiten die den Sport ausmachen gehen alleine einfach verloren weil man es gar nicht sieht was da passiert. Zusätzlich gibt es so einige Übungen in denen man auch im Training einen Steward/ Helfer braucht. Fussarbeit, Richtungsapport, Geruchsidentifikation gehen ohne zum Beispiel auf Dauer gar nicht. Nimm es doch einfach als Chance deine Schüchternheit zu überwinden und gemeinsam mit gleichgesinnten zu trainieren. In Vereinen lernt man sich doch kennen und man vertraut sich dann doch recht bald und dann macht das richtig Spaß. Ich hab zum Beispiel eher Hemmungen mich zum Beispiel auf Seminaren vor völlig Fremden zum Kaspar zu machen, zudem die Referenten ja weder meinen Hund noch mich kennen und dass das was denn da gezeigt sind gar nicht das sein wird was im Training sonst schief läuft. Als Anfänger find ich die Variante über Seminare lernen zu wollen nicht wirklich gewinnbringend. Du selbst weißt nicht auf was du achten sollst, dein Hund ja auch nicht, da ist es echt wirklich günstig wenn da mindestens einmal die Woche jemand draufschaut, der weiß was er tut.

Vergiss bitte beim Pudel nicht die Pflege, wenn man es regelmäßig und richtig macht, kein Problem aber ich selbst war beim ersten König vor 8 Jahren doch im Rückblick gelinde gesagt überfordert. Bei Nr 3 war es dann easy und der hatte echt die anstrengenste Babyfluse von den Jungs hier. Viele Verdrehen die Augen und meinen es wäre ein riesen Aufwand den ich da betreibe aber ich persönlich finde alle 10-14 Tage Badewanne und ordentlich trockenblowern jetzt nicht schlimm. Dauert pro Hund max eine Stunde. Dazwischen wird abends nur durchgepustet. Alle 14 Tage Gesicht und Pfoten ausfrisieren und alle 4-6 Wochen schneiden. Kostet natürlich. wenn man es selber macht, benötigst du die Ausrüstung dafür (Schermaschine, Schere, Blower und irgendeinen Tisch so wie gutes Shampoo. Grundausrüstung so ca 300€ aufwärst. Friseurbesuch bist du bei einem Großen auch bei mindestns 100€ dabei.
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Hauptstadtpudel
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Hmm, wie Lena schon geschrieben hat - sie sind sehr verschieden (das gilt vermutlich für andere Hunderassen auch :wink: ).

Und das heißt nix anderes, als dass man sehen muss, was man für einen Hund "erwischt".

Ich hätte gerne etwas mehr Sport mit meinem Hund gemacht, aber der hat da keine große Lust drauf. 8)
Wir sind beim Dummytraining (zum Spaß an der Freude) gelandet, auch da bedurfte es einer Engelsgeduld meinerseits (so ein richtiger Will- to- Please ist selten bei Pudeln, die ticken da anders, aber das soll nicht heißen, dass man nicht mit ihnen auch sehr gut arbeiten kann).

Ich kann dir nur raten, nicht allzu feste und genaue Vorstellungen zu entwickeln, was du mit deinem Hund mal alles machen willst, sondern offen zu bleiben.

Eine Möglichkeit ist, sich an einen Züchter zu wenden, der seine Welpen gut einzuschätzen weiß und dir den richtigen "verordnet", oder ein bereits ausgewachsener Hund, dessen Eignung man gut einschätzen kann.

Das mit dem Jagdtrieb ist wohl eher Glückssache. Man kann einiges tun (bzw. lassen) um ihn nicht zu fördern, aber ein echter Jäger ist (und bleibt meist) eine Herausforderung.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Thalassa
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Thalassa »

Bei deiner Schilderung, was du mit dem Hund machen möchtest, habe ich sofort an einen Golden Retriever gedacht. Dummy Arbeit oder Fährten wäre z.B für ihn genau richtig. Es sind ja Jagdhunde. Allerdings solltest du das in einem Verein machen - alleine kommt man da nicht weit. Erkundige dich mal in Retrieverkreisen.
Es gibt Dummy - Kurse, Workingteststs wo die Hunde wirklich tolle Leistungen bringen und du auch ganz schön gefordert bist.
Beim Österreichischen Retriever Club (ÖRC) bekommst du Auskunft - (du bist doch aus Wien?) Da findest du auch Golden Retriever Züchter.
Oder in FB gibt es eine Gruppe "Retriever Freunde Forum", da bekommst du auch alle Auskünfte die du möchtest. Außerdem gibt es Retriever Foren du dich sehr gut informieren kannst.

Goldens sind ganz tolle Hunde - wenn dir die Showlinie nicht so zusagt, dann such dir einen Hund aus Arbeitslinie. Es gibt genügend Züchter dafür. Auch da bekommst du Auskunft beim ÖRC.

Vom Fell her sind sie sehr pflegeleicht. Bürsten genügt. Gut, sie haben Fellwechsel. Aber damit kann man leben. Das Fell ist außerdem selbstreinigend - sie sauen sich unheimlich ein, aber der ganze Dreck fällt einfach ab wenn er getrocknet ist.

Wenn jemand gerne mit seinem Hund in der Natur unterwegs ist, einen Hund möchte, mit dem man arbeiten kann, der mit Begeisterung mit einem durch dick und dünn geht, dem kein Wetter zu schlecht, keine Pfütze zu dreckig und kein Gewässer zu nass ist, und der außerdem auch noch Nerven wie Drahtseile und einen sehr feinen Charakter hat, dann ist der Golden genau der richtige Hund.

Unterfordern würdest du den Golden sicher nicht - eher überfordern. Kein Hund braucht Dauerbeschäftigung und Dauerbespaßung - das führt eher zu Hyperaktivität. Alles in Maßen ist immer am besten.

Allerdings ist es wirklich wichtig, dass der Hund von einem WIRKLICH seriösen Züchter kommt. Die fndest du, wie schon erwähnt, beim ÖRC.

steinmarder
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von steinmarder »

Nur zur Pflege: Die Pflegeaufwand ist in erster Linie vom Halter abhängig. :wink:

Natürlich sind Augen- und v.a. Ohrenpflege zwingend notwendig, evtl. müssen auch ab und an die Krallen gekürzt werden.

Darüber hinaus werden meine zwei alle 6-8 Wochen geschoren, das wars. Wenn die Wolle zu lang wird, kommt der Kamm zum Einsatz.
In die Wanne muss nur, wer stinkt oder sehr dreckige Haut hat - hier wird also nur 2-3 mal jährlich gebadet.
Geföhnt oder geblowert wird gar nicht, das geht auch prima ohne.

Somit hält sich die Fellpflege durchaus in Grenzen.

Gruß steinmarder
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

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Isi
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Isi »

Zur Pflege: Der Pudel MUSS in gewissen Abständen geschnitten/geschoren werden, weil seine Haare fortlaufend wachsen. Anders beim Goldie-Fell, das wird nur gebürstet, nicht geschoren und der Hund nur gebadet, wenn er stinkt. Den Pudel baden viele, bevor sie sie Schermaschine nutzen, weil die dann nicht so schnell stumpf wird.
Wie sehr man sich in die Pudelpflege reinhängt, kann man selbst entscheiden, genauso die Frisur/Haarlänge.

Ich finde dein Wunschprogramm für beide Rassen passend.
Noch eine Idee (weil dir die Arbeitslinie des Goldies weniger gefällt): Hast du dir schon mal die Flat Coated Retriever angesehen? Er ist auch sehr freundlich (retrievertypisch), aber leichter im Körperbau.

Du könntest mal schauen, welche Vereine/Angebote/Hundeschulen in deiner Nähe sind und dort mal zusehen, welche Sport-/Beschäftigungsarten es da gibt, was dich anspricht, auch mal ins Klima reinschnuppern, wie die Leute da miteinander umgehen und den Sport, das Fährten usw. betreiben. Das kann man sehr unterschiedlich, das geht von "aus Spaß an der Freud" bis zu richtigem Ehrgeiz. Gerade wenn du nicht sooo ein Gruppenmensch bist, ist ja wichtig, dass du dich in dem Verein (oder was auch Immer), mit den Menschen, wohlfühlst. Ich lebe in einer Großstadt und da unterscheidet sich die Klientel von Hundeschulen schon nach Stadtteil :wink:
Ich denke, das es Sinn macht, dass man sich einem Verein, einer Gruppe oder Hundeschule anschließt und zwischendurch selbst übt. Ganz alleine Üben ist- glaube ich auch - schwierig, wenn auch möglich.

Du könntest auch auf Hundeausstellungen etwas reinschnuppern: Hunde sehen, vergleichen, Züchter kennen lernen, Rasseliebhaber sehen und sich fragen, ob man ähnlich tickt (was dann evt. das Vereinsleben einfacher macht, s.o.)... Gibt sehr große Hundeausstellungen (s. VDH Seite unter Terminen) oder auch kleinere Schauen von den einzelnen Rasseverbänden, in deinem Fall dann Retriever und Pudel.

Viel Spaß bei deinen Vorbereitungen zur Hundeanschaffung!
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Rohana
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Rohana »

Wenn Du jetzt schon mal in diesem oder jenem Verein vorbeigehst gibt Dir das ja auch die Gelegenheit, Dir diese beiden und noch etliche andere Rassen live anzuschauen. Und ob Vereinsleben für Dich geht siehst Du dann auch.
Wobei ich sicher bin, dass man mit seinem Hund auch ohne Hundeschule oder Verein glücklich werden kann. Wenn man selbst keine Erfahrung hat macht man es sich leichter, aber das ist kein 'Muss'.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Isi
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Isi »

Punkto Beschäftigung werfe ich auch mal Rettungshundearbeit und Mantrainling ein (ich kenne da sehr sympathische Leute, die das betreiben und nicht die typischen "Vereinsmeier" sind; wobei ich auch mal eine Lanze für Vereine brechen möchte: Da vereint das Interesse - also der Hund/Hundesport usw. und dadurch können da auch sehr unterschiedliche Menschen miteinander einen Umgang finden. Über das gemeinsame Interesse kann man mit Leuten in Kontakt sein, mit denen man sich das sonst nicht vorstellen könnte :) )
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
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PudelmonsterBeni
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von PudelmonsterBeni »

Resi hat geschrieben:
So Sep 17, 2017 8:16 pm
mineki hat geschrieben:
So Sep 17, 2017 4:11 pm
Neben einer 15-30 minütigen Morgen und Abendrunde würde ich täglich gerne 1-3 Stunden,

was ist mit der Zwischenzeit, da sollte der Hund egal, welcher Rasse er nun angehört auch dringendst noch mindestens 1x raus. Morgens und abends reichen nicht, zwischendurch muss auch ein Hund mal aufs Klo- genau wie du selbst ja auch nicht nur morgens und abends auf die Toilette gehst.
Sie schreibt hier schon "Neben der Morgen und Abendrunde täglich 1-3 Stunden"

Ich stimme zu, dass ich einen Verein auch eher als Möglichkeit sehen würde mit Menschen in Kontakt zu treten, die genau das selbe wollen wie du
- Mit dem eigenen Hund Spaß daran haben etwas zu lernen -

Ich bin gespannt für welche Rasse du dich entscheidest :)
Lisa mit Beni im Herzen ❤

"Richtig abgerichtet, kann ein Mensch der beste Freund eines Hundes sein." -Corey Ford

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Aurelia
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Aurelia »

Schau mal hier viewtopic.php?f=4&t=14774 gibt es einen Thread darüber, ob der Großpudel als Anfängerhund geeignet ist mit recht vielen "Erfahrungsberichten" von GP-Haltern. Vielleicht hilft dir das weiter... :D
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

mineki
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von mineki »

was ist mit der Zwischenzeit, da sollte der Hund egal, welcher Rasse er nun angehört auch dringendst noch mindestens 1x raus. Morgens und abends reichen nicht, zwischendurch muss auch ein Hund mal aufs Klo- genau wie du selbst ja auch nicht nur morgens und abends auf die Toilette gehst.

Vergiss bitte beim Pudel nicht die Pflege, wenn man es regelmäßig und richtig macht, kein Problem aber ich selbst war beim ersten König vor 8 Jahren doch im Rückblick gelinde gesagt überfordert. Bei Nr 3 war es dann easy und der hatte echt die anstrengenste Babyfluse von den Jungs hier. Viele Verdrehen die Augen und meinen es wäre ein riesen Aufwand den ich da betreibe aber ich persönlich finde alle 10-14 Tage Badewanne und ordentlich trockenblowern jetzt nicht schlimm. Dauert pro Hund max eine Stunde. Dazwischen wird abends nur durchgepustet. Alle 14 Tage Gesicht und Pfoten ausfrisieren und alle 4-6 Wochen schneiden. Kostet natürlich. wenn man es selber macht, benötigst du die Ausrüstung dafür (Schermaschine, Schere, Blower und irgendeinen Tisch so wie gutes Shampoo. Grundausrüstung so ca 300€ aufwärst. Friseurbesuch bist du bei einem Großen auch bei mindestns 100€ dabei.
Erstmal danke für die Antwort :)
Dass der Hund auch zwischen durch aufs Klo muss ist mir klar, ich würde meinen Hund ja nicht nur für die geplanten Spaziergänge aus der Wohnung lassen. Er wäre sowieso die meiste Zeit mit mir draußen, zu Terminen etc.
Falls es ein Pudel werden sollte, dann würde ich ihn auf jeden Fall selber scheren, und das Haar einfach und kurz halten.
Über die Kosten bin ich mir im klaren und stellt für mich auch kein Problem da.
Ich hätte gerne etwas mehr Sport mit meinem Hund gemacht, aber der hat da keine große Lust drauf. 8)
Wir sind beim Dummytraining (zum Spaß an der Freude) gelandet, auch da bedurfte es einer Engelsgeduld meinerseits (so ein richtiger Will- to- Please ist selten bei Pudeln, die ticken da anders, aber das soll nicht heißen, dass man nicht mit ihnen auch sehr gut arbeiten kann).
Oh, das wusste ich nicht. Ich hatte überall gelesen, dass besonders Pudel für ihren "will to please" bekannt sind und gefallen wollen. Wenn dieser nicht besonders ausgeprägt und der Rest beim Pudel auch eher ein Überraschungspaket ist, bin ich dann doch etwas unsicher, da mir der "will to please" und leichtführigkeit sehr wichtig ist. :|
Wenn jemand gerne mit seinem Hund in der Natur unterwegs ist, einen Hund möchte, mit dem man arbeiten kann, der mit Begeisterung mit einem durch dick und dünn geht, dem kein Wetter zu schlecht, keine Pfütze zu dreckig und kein Gewässer zu nass ist, und der außerdem auch noch Nerven wie Drahtseile und einen sehr feinen Charakter hat, dann ist der Golden genau der richtige Hund.
Dann werd ich mich mal ans Retriever Forum wenden und mich dort mal umsehen und Informationen sammeln. Ich will auch auf jedenfall auf die Hundemesse in Tulln Anfang Oktober. :D

Danke für die ganzen Infos!

Koller
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Koller »

Hallo Iris

Herzlich willkommen noch hier im lockigen Forum.

Also mein Pudel "Inuk" (6 Jahre) ist ein kleiner Grosspudel (Mutter = Grosspudel, Vater = Mittelpudel). Sein Vorgänger "Rookie" war ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever (der kleinste Retriever) und mein erster Hund war eine Golden Retriever Hündin.

Ich kann Dir hier gerne Einiges zu diesen Rassen sagen:

Grundsätzlich finde ich die Retriever vom Charakter her einheitlicher als die Pudel. Beim Pudel geht es wirklich vom absoluten Draufgänger, der kaum zu toppen ist, bis hin zum absolut zurückhaltenden und ängstlichen Pudeltier. Das kenne ich von den Retrievern absolut nicht so extrem. Wobei ich den Toller und den Flat schon auch als eher die Sensibleren der Retriever kennen gelernt habe. Denn Chessie kenne ich zu wenig.

Will to please hatte mein Nova Scotia Duck Tolling Retriever Rüde eindeutig am meisten und ich kenne eigentlich den Toller auch nur so. Will to please beziehe ich hier wirklich auf den "Willen zu arbeiten". Denn auch unser Pudel gibt alles, um uns zu gefallen. Er gehorcht auch sehr gut und ist wirklich für jede Art von Arbeit zu haben. Aber er fordert es einfach niemals so ein, wie das mein Toller oder sonst eben Rassen, die "Arbeitstiere" sind, machen. Das heisst z.B., dass er sich gerne auch mal ablenken lässt, dass es für ihn auch ok ist, wenn dann das Training fertig ist und er wieder schnüffeln darf und wenn auf dem Spaziergang nichts gearbeitet wird, dann schaut er auch nicht die ganze Zeit zu mir, ob jetzt vielleicht doch was kommt. Doch wenn ich mit ihm was arbeite (Dummy, Obedience oder Mantrailing), dann macht er super mit und hat einfach nur riesengrossen Spass.

Ganz ehrlich gesagt, finde ich das seeeeeehr angenehm so mit unserem Pudeltier. Es ist ja Dein erster Hund und Du weisst vielleicht noch nicht, wie anstrengend das auch sein kann (für Dich und auch für den Hund), wenn Du so ein richtiges "Arbeitstier" hast, das ständig gefordert werden möchte. Das verpflichtet eben auch sehr und kann den Alltag auch sehr anstrengend machen. Die Retriever gehören für mich aber in diesem Sinne nicht zu diesen "Arbeitstieren", ausser wohl die Arbeitslinien, die ticken schon auch sehr anders. Also grundsätzlich würde ich mich beim ersten Hund doch eher bei der Showlinie umsehen. Bei den Typen aus der Showlinie würde ich sagen, dass der "Will to please" mit demjenigen des Pudels vergleichbar ist. Der Toller hat da bestimmt mehr davon, ist aber sonst nicht so einfach zu handeln wie der Golden und der Labrador.

Ich mache mit Inuk bewusst nur noch Mantrailing in der Gruppe. Dummy und Obedience trainieren wir seit Beginn immer alleine. Der Hund muss absolut nicht auf den Hundeplatz, um beschäftigt zu werden. Ganz im Gegenteil finde ich es für den Hund viel abwechslungsreicher, wenn er täglich ein paar Minuten mit Kopfarbeit beschäftigt wird, als wenn er dann 2 - 3 Mal die Woche 1 - 2 Stunden auf den Hundeplatz geht und völlig ausgepowert wird. So kann ich das Training immer so gestalten, dass es für Inuk 100%ig stimmt und muss nicht so z.T. stumpfsinnige Übungen machen, wie sie leider heute immer noch viel zu viel auf den Hundeplätzen gemacht werden und überhaupt nicht artgerecht sind. Viele Hunde sind meiner Meinung nach dadurch auch gestresst und es kommt meiner Meinung nach auch zu oft zu unnötig blöden Situationen für die Hunde.

Wenn es aber Dein erster Hund ist, dann weisst Du ja noch nicht viel über Hundetraining. Da würde ich halt vielleicht eine private Trainerin oder eine ganz kleine Gruppe suchen, wo Du Dich wohl fühlst und man Dich Anfangs ein bisschen anleiten kann. Später kannst Du ja dann auch alleine trainieren. Wie gesagt geht das z.B. bei Mantrailing nur sehr schwierig, weil du ja eine Person brauchst, die gesucht wird und wenn möglich auch mal noch Verleitpersonen. Aber grundsätzlich könnte man auch beim Mantrailing mit Eigenfährte aufbauen und dann liesse sich auch diese Sportart alleine trainieren.

Mach Dich sonst wegen genügend Zeit bloss nicht verrückt. Solange der Hund an Deinem Leben teilnehmen darf und versäubert wird, ist weniger oft viel mehr. Heute weiss man ja, dass viele Hunde von ihren Besitzern völlig überfordert werden. Ich finde es aber sehr lobenswert, dass Du Dir im Vorfeld solche Gedanken machst. Dazu kann ich Dir noch sagen, dass gerade der Pudel sehr anpassungsfähig ist. Inuk geht mit uns gerne auf lange Wanderungen und ist auch sonst sehr gerne und unermüdlich mit uns unterwegs, wenn ich aber mal krankheitshalber längere Zeit ausser Gefecht bin, dann liegt er auch ohne Probleme tagelang mit mir im Bett und geht nur zum Versäubern raus.

Ich wünsche Dir viel Glück auf der Suche nach dem passenden Vierbeiner.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

mineki
Einsteiger-Nase
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Registriert: Fr Sep 15, 2017 9:00 pm

Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von mineki »

Koller hat geschrieben:
Di Sep 19, 2017 7:49 am
Hallo Iris

Herzlich willkommen noch hier im lockigen Forum.

Also mein Pudel "Inuk" (6 Jahre) ist ein kleiner Grosspudel (Mutter = Grosspudel, Vater = Mittelpudel). Sein Vorgänger "Rookie" war ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever (der kleinste Retriever) und mein erster Hund war eine Golden Retriever Hündin.

Ich kann Dir hier gerne Einiges zu diesen Rassen sagen:

Grundsätzlich finde ich die Retriever vom Charakter her einheitlicher als die Pudel. Beim Pudel geht es wirklich vom absoluten Draufgänger, der kaum zu toppen ist, bis hin zum absolut zurückhaltenden und ängstlichen Pudeltier. Das kenne ich von den Retrievern absolut nicht so extrem. Wobei ich den Toller und den Flat schon auch als eher die Sensibleren der Retriever kennen gelernt habe. Denn Chessie kenne ich zu wenig.

Will to please hatte mein Nova Scotia Duck Tolling Retriever Rüde eindeutig am meisten und ich kenne eigentlich den Toller auch nur so. Will to please beziehe ich hier wirklich auf den "Willen zu arbeiten". Denn auch unser Pudel gibt alles, um uns zu gefallen. Er gehorcht auch sehr gut und ist wirklich für jede Art von Arbeit zu haben. Aber er fordert es einfach niemals so ein, wie das mein Toller oder sonst eben Rassen, die "Arbeitstiere" sind, machen. Das heisst z.B., dass er sich gerne auch mal ablenken lässt, dass es für ihn auch ok ist, wenn dann das Training fertig ist und er wieder schnüffeln darf und wenn auf dem Spaziergang nichts gearbeitet wird, dann schaut er auch nicht die ganze Zeit zu mir, ob jetzt vielleicht doch was kommt. Doch wenn ich mit ihm was arbeite (Dummy, Obedience oder Mantrailing), dann macht er super mit und hat einfach nur riesengrossen Spass.

Ganz ehrlich gesagt, finde ich das seeeeeehr angenehm so mit unserem Pudeltier. Es ist ja Dein erster Hund und Du weisst vielleicht noch nicht, wie anstrengend das auch sein kann (für Dich und auch für den Hund), wenn Du so ein richtiges "Arbeitstier" hast, das ständig gefordert werden möchte. Das verpflichtet eben auch sehr und kann den Alltag auch sehr anstrengend machen. Die Retriever gehören für mich aber in diesem Sinne nicht zu diesen "Arbeitstieren", ausser wohl die Arbeitslinien, die ticken schon auch sehr anders. Also grundsätzlich würde ich mich beim ersten Hund doch eher bei der Showlinie umsehen. Bei den Typen aus der Showlinie würde ich sagen, dass der "Will to please" mit demjenigen des Pudels vergleichbar ist. Der Toller hat da bestimmt mehr davon, ist aber sonst nicht so einfach zu handeln wie der Golden und der Labrador.

Ich mache mit Inuk bewusst nur noch Mantrailing in der Gruppe. Dummy und Obedience trainieren wir seit Beginn immer alleine. Der Hund muss absolut nicht auf den Hundeplatz, um beschäftigt zu werden. Ganz im Gegenteil finde ich es für den Hund viel abwechslungsreicher, wenn er täglich ein paar Minuten mit Kopfarbeit beschäftigt wird, als wenn er dann 2 - 3 Mal die Woche 1 - 2 Stunden auf den Hundeplatz geht und völlig ausgepowert wird. So kann ich das Training immer so gestalten, dass es für Inuk 100%ig stimmt und muss nicht so z.T. stumpfsinnige Übungen machen, wie sie leider heute immer noch viel zu viel auf den Hundeplätzen gemacht werden und überhaupt nicht artgerecht sind. Viele Hunde sind meiner Meinung nach dadurch auch gestresst und es kommt meiner Meinung nach auch zu oft zu unnötig blöden Situationen für die Hunde.

Wenn es aber Dein erster Hund ist, dann weisst Du ja noch nicht viel über Hundetraining. Da würde ich halt vielleicht eine private Trainerin oder eine ganz kleine Gruppe suchen, wo Du Dich wohl fühlst und man Dich Anfangs ein bisschen anleiten kann. Später kannst Du ja dann auch alleine trainieren. Wie gesagt geht das z.B. bei Mantrailing nur sehr schwierig, weil du ja eine Person brauchst, die gesucht wird und wenn möglich auch mal noch Verleitpersonen. Aber grundsätzlich könnte man auch beim Mantrailing mit Eigenfährte aufbauen und dann liesse sich auch diese Sportart alleine trainieren.

Mach Dich sonst wegen genügend Zeit bloss nicht verrückt. Solange der Hund an Deinem Leben teilnehmen darf und versäubert wird, ist weniger oft viel mehr. Heute weiss man ja, dass viele Hunde von ihren Besitzern völlig überfordert werden. Ich finde es aber sehr lobenswert, dass Du Dir im Vorfeld solche Gedanken machst. Dazu kann ich Dir noch sagen, dass gerade der Pudel sehr anpassungsfähig ist. Inuk geht mit uns gerne auf lange Wanderungen und ist auch sonst sehr gerne und unermüdlich mit uns unterwegs, wenn ich aber mal krankheitshalber längere Zeit ausser Gefecht bin, dann liegt er auch ohne Probleme tagelang mit mir im Bett und geht nur zum Versäubern raus.

Ich wünsche Dir viel Glück auf der Suche nach dem passenden Vierbeiner.
@Koller danke für deine Antwort. :D
Also würdest du schon sagen, dass der Pudel einem gefallen will? Durchs stöbern im Forum habe ich nämlich den Eindruck bekommen, dass Pudel ihre Intelligenz eher zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, auf der eigenständigen, sturen Seite sind und deshalb nicht gerade leichtführig. :|
Ein Toller würde mir auch zusagen allerdings denke ich, dass ich seinem Arbeitswillen mit meinem geplanten Programm nicht gerecht werde. Ich hab auch noch an einen Lang/Kurzhaar Collie oder einen Weißen Schäferhund gedacht, da diese auch nicht soo fordern wie ein Hund aus der Arbeitslinie aber viel will to please haben, allerdings sehr sensibel sind. Collies sagt man ja nach, dass sie die Gefühle der Menschen auf sich projizieren. Ich selber bin auch ein wenig sensibel also weiß ich nicht ob das passen würde. :n010:
Und genau so hatte ich mir das Arbeiten später auch vorgestellt/gewünscht. Als erstes Kurse zum gemeinsamen lernen, oder mit einer privaten Trainerin und dann eigenständig auf täglichen Spaziergängen einbauen.

Koller
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Re: Pudel - die richtige Rasse für mich?

Beitrag von Koller »

mineki hat geschrieben:
Di Sep 19, 2017 8:52 am
@Koller danke für deine Antwort. :D
Also würdest du schon sagen, dass der Pudel einem gefallen will? Durchs stöbern im Forum habe ich nämlich den Eindruck bekommen, dass Pudel ihre Intelligenz eher zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, auf der eigenständigen, sturen Seite sind und deshalb nicht gerade leichtführig. :|
Ein Toller würde mir auch zusagen allerdings denke ich, dass ich seinem Arbeitswillen mit meinem geplanten Programm nicht gerecht werde. Ich hab auch noch an einen Lang/Kurzhaar Collie oder einen Weißen Schäferhund gedacht, da diese auch nicht soo fordern wie ein Hund aus der Arbeitslinie aber viel will to please haben, allerdings sehr sensibel sind. Collies sagt man ja nach, dass sie die Gefühle der Menschen auf sich projizieren. Ich selber bin auch ein wenig sensibel also weiß ich nicht ob das passen würde. :n010:
Und genau so hatte ich mir das Arbeiten später auch vorgestellt/gewünscht. Als erstes Kurse zum gemeinsamen lernen, oder mit einer privaten Trainerin und dann eigenständig auf täglichen Spaziergängen einbauen.
Also unser Inuk ist wirklich alles andere als stur. Da war unser Toller ganz klar sturer. Das liegt aber nicht an der Rasse, sondern an meinem Umgang mit dem Hund. Bei Inuk (Pudel) habe ich die ganze "Erziehung" absolut auf Vertrauen, Spass und vor allem gegenseitigem Verständnis aufgebaut. Bei Rookie, meinem Toller und meinem Ersthund (tut mir heute noch leid für ihn) habe ich viel zu viel mit Druck und absoluter Konsequenz gearbeitet. Das Verständnis für den Hund hat mir da echt noch sehr gefehlt, bzw. habe ich mich viel zu fest von den Trainern beeinflussen lassen, die mir "gedroht" haben, dass mein intakter Rüde dann mit mir macht, was er will, wenn ich mich nicht "durchsetze". Durchsetzen tue ich mich auch bei Inuk, aber immer mit dem Verständnis für seine Spezies.

Beide Hunde waren/sind auf ihre Art sensibel und grundsätzlich würde ich sagen, dass wohl alle Hunde sensibel sind (sein müssen), sonst wären sie gar nicht in der Lage, sich uns und unserer komplett anderen Lebensweise so unglaublich anzupassen. Da braucht es eine grosse Portion Sensibilität. Im Umgang ist aber ganz klar nicht jeder Hund gleich sensibel. Jeder reagiert aber anders. Der Eine bleibt dabei eher cool, der Andere ist nachhaltig beeindruckt und ein Dritter reagiert vielleicht sogar aggressiv oder geht nach vorne, wenn er zu viel Druck bekommt.

Wenn Besitzer von Sturheit bei Ihren Hunden sprechen, dann sehe ich ganz oft, dass der Hund Unsicherheit und keine Sturheit zeigt. Und wenn mein Hund nicht auf dem Absatz kehrt macht, wenn ich ihn rufe, weil er vielleicht noch eine feine Durftmarke in der Nase hat und da noch drüber markieren muss, dann hat das nochmals nicht mit Sturheit zu tun, sondern mit natürlichem Verhalten und da kommt dann eben das Verständnis zum Zug. Das Verständnis für die Art Lebewesen und das Individuum.

Viele Arbeitstiere zeigen halt unserer Meinung nach keine Sturheit, weil sie so in ihrem Arbeitseifer "gefangen" sind, dass sie gar nicht mehr selber studieren. Mir sind aber Hunde, die ihren eigenen Kopf einschalten viel lieber und vor allem sind sie im Umgang meistens einfacher, weil sie eben nicht so reaktiv reagieren und nicht gleich von 0 auf 100 gehen. Das hat dann ganz viele Vorteile, z.B. auch was das Jagen von diversen Sachen angeht.

Jagdtrieb hat unser Pudel mehr als die zwei Retriever vor ihm, aber weil ich das gewusst habe, habe ich Inuk von Baby an mit sehr viel Aufwand das "nur Schauen" (eine Art Vorstehen) beigebracht und das klappt heute zu 100% bei Katzen und Wild, nur bei Eichhörnchen klappt es nicht.

Ich habe absolut nichts mit Verboten aufgebaut, sondern alles nur positiv. Und das vor allem im ersten Jahr, bevor die Pubertät Einzug hielt. Da war eigentlich alles schon so gefestigt, dass ich nach der Pubertät wieder darauf zurückgreifen konnte. Während der Pubertät gab es viele Spaziergänge, wo er oft an der Leine war. Doch das kommt heute zum guten Glück nur vor, wenn gerade eine läufige Hündin vor uns gegangen ist.

Ich möchte hier nochmals an alle appellieren, die einen scheinbar sturen Hund zu Hause haben. Sobald der Hund einmal anfängt in gewissen Situationen zu misstrauen, weil ihm "Schlechtes"/"Negatives" widerfahren ist, verfolgt er Befehle langsamer und wird dann als stur bezeichnet. Für "Schlechte"/"Negative" Erfahrung reicht bei einigen Hunden bereits eine energische Stimme oder aufgeregtes "Herumfuchteln". Jeder Hund, der Hirn hat, schaut sich diese "seltsame" Situation mit dem "seltsamen" Menschen/Besitzer erst mal an, bevor er sich dann entscheidet zu kommen, wenn er sich denn überhaupt fürs Kommen entscheidet und sich nicht denkt: "Das lasse ich wohl besser mal sein, wenn DER sich so seltsam anhört/aufführt."

Und je sensibler der Hund / die Rasse grundsätzlich, desto eher wird er auch angeblich "stures" Verhalten zeigen, weil ein sensibler Hund, sensibler auf Situationen reagiert und schneller beginnt zu überlegen als ein Typ, der einfach mal unbekümmert drauf los geht. Golden und Labrador hat man absichtlich so gezüchtet, dass sie Jeden freudig und überschwänglich begrüssen und einfach unbekümmert durch alles durch gehen und keine Individualdistanz kennen. Das wird auch am Wesenstest so verlangt. Deshalb dürfen sie gar nicht so sensibel sein, weil sie dieses Verhalten sonst ja nicht so zeigen würden. Also kann man grundsätzlich schon sagen, dass die meisten Labrador und Golden Retriever Fehler ihres Besitzers eher "verzeihen", als der eher sensible Pudel und deshalb finde ich auch, dass grundsätzlich der Labrador und der Golden Retriever eine gute Wahl als Ersthunde sind.

Den weissen Schäferhund und den Kurzhaar Collie finde ich eher weniger geeignet als Ersthund, weil sie dann wohl noch eine Portion sensibler reagieren als der Grossteil der Pudel.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

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