Jakob und das Pudelrennen
Jakob und das Pudelrennen
Hallo Freunde,
das war mal wieder ein Sonntag!
Unser aller Frauchen hielt es natürlich mal wieder nicht lange im Bette aus.
Sie sprang in aller Herrgottsfrühe auf, stand singend (sie nennt es so, wir alle, einschließlich des Mannsbildes, halten es für fürchterlichen Lärm) takelte sich auf und teilte uns kalt lächelnd mit, dass die kleine Lina und ich beim Pudelrennen im Nachbarort mitmachen müssen.
Mein Einwand, dass wir in unserem stattlichen Alter – immerhin werde ich am
1. Oktober 11 Jahre alt und die kleine Lina im nächsten Monat 15 – keine Spitzenleistungen mehr erbringen wollen, wurde einfach vom Tisch gewischt mit der – meines Erachtens – ziemlich unqualifizierten Bemerkung:
Dabei sein ist Alles!
Dies wurde uns kurz gesagt und schon standen wir auf unserem Kämmtisch und wurden - zu unserem Entsetzen – ebenfalls gewaltig herausgeputzt, schließlich sollten wir ja die Schönsten auf dem Platz sein, worauf ich meinerseits ganz gut verzichten kann! Meine Devise ist ja immer: echte Schönheit kommt von Innen! Dies habe ich schon mehrmals mitgeteilt.
Aber auf diesem Ohr ist unser aller Frauchen ziemlich taub und meine ständig ins Feld geführten Argumente könnte ich genauso gut für mich behalten, sie überhört sie geflissentlich.
Nachdem unser aller Frauchen mit uns fertig war, wurde das Mannsbild drangenommen. Auch das musste sich mächtig aufdonnern und ein neues Hemd anziehen.
Ich habe das Mannsbild bei seiner Erklärung, er müsse auf dem Platz helfen, da wäre das Hemd ruckzuck durchgeschweißt, etc. kräftig unterstützt, jedoch – wie immer – ohne nennenswerten Erfolg.
Als wir dann alle im Auto saßen und schon die halbe Strecke zurückgelegt hatten, fiel unser aller Frauchen ein, dass die auszulegenden Prospekte vergessen wurden. Ich kann Euch sagen, das Spektakel, wer denn nun an dem Vergessen die Schuld trägt, zog sich bis zum Ankunftsort hin.
Ich hab mich während des Palavers ganz stiekum auf dem Rücksitz zusammengerollt und mich kein bisschen gerührt, denn erfahrungsgemäß bekomme ich ja bei allem was so im Hause passiert die Schuld in die Schuhe geschoben! Seltsamerweise wurde diesmal das Mannsbild als „Sündenbock“ gestempelt und ich war fein raus.
Als wir ankamen, waren auf dem Festplatz schon etliche aufgedonnerte Pudel und auch andere bellende und nicht bellende Geschöpfe vorhanden. Ehrlich, da wurden Frisuren und Outfits gezeigt, da war unsereins ein richtiger Waisenknabe dagegen!
Ich habe natürlich umgehend meinen Unmut kundgetan und mich strikt geweigert den Platz zu betreten.
Leider hat mir meine ablehnende Haltung nichts genutzt und ich wurde auf den Platz gezerrt. Ich hab dann mal kurz in die Runde gebellt und allen anwesenden Rüden erst mal gezeigt was ich von ihnen halte. Woraufhin der Ansager alle Anwesenden bat, ihre Hunde doch an die Leine zu nehmen und keinen Streit zu provozieren.
Als es dann endlich ans Rennen ging, mit den kleinsten Pudeln wurde angefangen, hatte unsere kleine Lina überhaupt keine Lust zu laufen und hat sage und schreibe drei Fehlstarts hingelegt. Sie lief immer zurück zum Mannsbild und wollte – trotz großer Wurstscheibe, die unser aller Frauchen wie verrückt rumschwenkte – keinen Schritt auf dem Parcours tun.
Erst beim vierten „Startscuss“ ist sie dann losgezuckelt und kam schließlich nach 22,75 Sek. auch an. Da der Leistungsschnitt so bei 5 – 6 Sek. lag, hat sie natürlich keine Schnitte holen können. Was sie überhaupt nicht juckte, denn ihre Wurstscheibe hat sie trotzdem gekriegt.
Da die Warterei bis die „Könige“ dran waren endlos schien, habe ich mich zwischenzeitlich ein bisschen in den Schatten gelegt und ein wenig gedöst und von dicken Würstchen und anderen Köstlichkeiten geträumt.
Als ich meinen Namen hörte, musste ich mich erst einmal sammeln und zu mir kommen. Beim Start angekommen, habe ich mir erst mal gründlich überlegt, ob ich denn überhaupt rennen soll.
Selbst der Hinweis, dass man, wenn man einer der Schnellsten ist, einen wunderschönen Pokal nach Hause bringen kann, hat mich nicht wirklich davon überzeugt nun auch loszusausen.
Aber da unser aller Frauchen schließlich mit einer lecker duftenden Wurstscheibe wedelte, habe ich mich dann doch entschlossen den Parcours wenigstens zu gehen – schön gemütlich selbstverständlich.
Immerhin bin ich durchs Ziel gekommen, wenn auch als der Langsamste.
Unser aller Frauchen ist ja mit nix zu frieden. Anstatt sich zu freuen, dass ich überhaupt gelaufen bin, hat sie mir noch ein Riesentheater gemacht wegen der schlechten Zeit und dem „mangelnden Interesse“ meinerseits.
Ihr Argument, dass ich - wenn keiner dabei ist - richtig „aufdrehen“ würde, ist jedenfalls ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
Ich renne grundsätzlich nur wie der Teufel, wenn ich hinter einer fremden Katze oder ähnlichem Getier her muss.
Bei der Siegerehrung haben sie sich alle ganz fabelhaft dargestellt und einer von den Champignons hat dem 1. Vorsitzenden vom Pudelclub über Hose und Schuhe gepinkelt.
So war die Siegerehrung ein überaus denkwürdiger Moment und er wird sicher als solcher auch in die (Vereins)Geschichte eingehen!
In diesem Sinne seit alle herzlich gegrüßt von
Jakob
seinen Geschwistern: der kleinen Lina, der schönen Bella, der Ente Monika, den
2 namenlosen Enten und unser aller Frauchen
das war mal wieder ein Sonntag!
Unser aller Frauchen hielt es natürlich mal wieder nicht lange im Bette aus.
Sie sprang in aller Herrgottsfrühe auf, stand singend (sie nennt es so, wir alle, einschließlich des Mannsbildes, halten es für fürchterlichen Lärm) takelte sich auf und teilte uns kalt lächelnd mit, dass die kleine Lina und ich beim Pudelrennen im Nachbarort mitmachen müssen.
Mein Einwand, dass wir in unserem stattlichen Alter – immerhin werde ich am
1. Oktober 11 Jahre alt und die kleine Lina im nächsten Monat 15 – keine Spitzenleistungen mehr erbringen wollen, wurde einfach vom Tisch gewischt mit der – meines Erachtens – ziemlich unqualifizierten Bemerkung:
Dabei sein ist Alles!
Dies wurde uns kurz gesagt und schon standen wir auf unserem Kämmtisch und wurden - zu unserem Entsetzen – ebenfalls gewaltig herausgeputzt, schließlich sollten wir ja die Schönsten auf dem Platz sein, worauf ich meinerseits ganz gut verzichten kann! Meine Devise ist ja immer: echte Schönheit kommt von Innen! Dies habe ich schon mehrmals mitgeteilt.
Aber auf diesem Ohr ist unser aller Frauchen ziemlich taub und meine ständig ins Feld geführten Argumente könnte ich genauso gut für mich behalten, sie überhört sie geflissentlich.
Nachdem unser aller Frauchen mit uns fertig war, wurde das Mannsbild drangenommen. Auch das musste sich mächtig aufdonnern und ein neues Hemd anziehen.
Ich habe das Mannsbild bei seiner Erklärung, er müsse auf dem Platz helfen, da wäre das Hemd ruckzuck durchgeschweißt, etc. kräftig unterstützt, jedoch – wie immer – ohne nennenswerten Erfolg.
Als wir dann alle im Auto saßen und schon die halbe Strecke zurückgelegt hatten, fiel unser aller Frauchen ein, dass die auszulegenden Prospekte vergessen wurden. Ich kann Euch sagen, das Spektakel, wer denn nun an dem Vergessen die Schuld trägt, zog sich bis zum Ankunftsort hin.
Ich hab mich während des Palavers ganz stiekum auf dem Rücksitz zusammengerollt und mich kein bisschen gerührt, denn erfahrungsgemäß bekomme ich ja bei allem was so im Hause passiert die Schuld in die Schuhe geschoben! Seltsamerweise wurde diesmal das Mannsbild als „Sündenbock“ gestempelt und ich war fein raus.
Als wir ankamen, waren auf dem Festplatz schon etliche aufgedonnerte Pudel und auch andere bellende und nicht bellende Geschöpfe vorhanden. Ehrlich, da wurden Frisuren und Outfits gezeigt, da war unsereins ein richtiger Waisenknabe dagegen!
Ich habe natürlich umgehend meinen Unmut kundgetan und mich strikt geweigert den Platz zu betreten.
Leider hat mir meine ablehnende Haltung nichts genutzt und ich wurde auf den Platz gezerrt. Ich hab dann mal kurz in die Runde gebellt und allen anwesenden Rüden erst mal gezeigt was ich von ihnen halte. Woraufhin der Ansager alle Anwesenden bat, ihre Hunde doch an die Leine zu nehmen und keinen Streit zu provozieren.
Als es dann endlich ans Rennen ging, mit den kleinsten Pudeln wurde angefangen, hatte unsere kleine Lina überhaupt keine Lust zu laufen und hat sage und schreibe drei Fehlstarts hingelegt. Sie lief immer zurück zum Mannsbild und wollte – trotz großer Wurstscheibe, die unser aller Frauchen wie verrückt rumschwenkte – keinen Schritt auf dem Parcours tun.
Erst beim vierten „Startscuss“ ist sie dann losgezuckelt und kam schließlich nach 22,75 Sek. auch an. Da der Leistungsschnitt so bei 5 – 6 Sek. lag, hat sie natürlich keine Schnitte holen können. Was sie überhaupt nicht juckte, denn ihre Wurstscheibe hat sie trotzdem gekriegt.
Da die Warterei bis die „Könige“ dran waren endlos schien, habe ich mich zwischenzeitlich ein bisschen in den Schatten gelegt und ein wenig gedöst und von dicken Würstchen und anderen Köstlichkeiten geträumt.
Als ich meinen Namen hörte, musste ich mich erst einmal sammeln und zu mir kommen. Beim Start angekommen, habe ich mir erst mal gründlich überlegt, ob ich denn überhaupt rennen soll.
Selbst der Hinweis, dass man, wenn man einer der Schnellsten ist, einen wunderschönen Pokal nach Hause bringen kann, hat mich nicht wirklich davon überzeugt nun auch loszusausen.
Aber da unser aller Frauchen schließlich mit einer lecker duftenden Wurstscheibe wedelte, habe ich mich dann doch entschlossen den Parcours wenigstens zu gehen – schön gemütlich selbstverständlich.
Immerhin bin ich durchs Ziel gekommen, wenn auch als der Langsamste.
Unser aller Frauchen ist ja mit nix zu frieden. Anstatt sich zu freuen, dass ich überhaupt gelaufen bin, hat sie mir noch ein Riesentheater gemacht wegen der schlechten Zeit und dem „mangelnden Interesse“ meinerseits.
Ihr Argument, dass ich - wenn keiner dabei ist - richtig „aufdrehen“ würde, ist jedenfalls ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
Ich renne grundsätzlich nur wie der Teufel, wenn ich hinter einer fremden Katze oder ähnlichem Getier her muss.
Bei der Siegerehrung haben sie sich alle ganz fabelhaft dargestellt und einer von den Champignons hat dem 1. Vorsitzenden vom Pudelclub über Hose und Schuhe gepinkelt.
So war die Siegerehrung ein überaus denkwürdiger Moment und er wird sicher als solcher auch in die (Vereins)Geschichte eingehen!
In diesem Sinne seit alle herzlich gegrüßt von
Jakob
seinen Geschwistern: der kleinen Lina, der schönen Bella, der Ente Monika, den
2 namenlosen Enten und unser aller Frauchen
- Watzibomber
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- Registriert: So Jan 15, 2006 1:27 am
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Kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
Bitte, bitte mehr davon. Habe mich köstlich amüsiert und stellenweise laut gelacht.
Irgendwie hat mich dass ein bisschen an meine Gipsy erinnert, die kann auch wie eine lahme Ente sein wenn sie keine Lust hat!!!!
LG Martina
Bitte, bitte mehr davon. Habe mich köstlich amüsiert und stellenweise laut gelacht.
Irgendwie hat mich dass ein bisschen an meine Gipsy erinnert, die kann auch wie eine lahme Ente sein wenn sie keine Lust hat!!!!
LG Martina
Hunde lieben ehrlich und ohne Kompromisse!