Leinenführigkeit

[Tanja aus Haan]

Freitag bis Montag nicht geübt.

Dennoch gestern Abend mit großer Freude festgestellt, dass Nox immer klarer wird, dass er Einfluss hat und dass er sich (vorm Gucken) NICHT wieder in Position fädeln muss.

Die perfekte Lösung ist allerdings auch diese Art des gemeinsamen Führens (unser) zweier Hunde an der Leine nicht. Aktuell glaube ich, brauchen wir sowohl die Methode "nicht überholen" als auch diese bzw idR wahrscheinlich Nox mit Leinenspielraum, Helga ohne.

[Hauptstadtpudel]

Ich verstehe. Danke. Dass das Weitergehen Belohnung ist, ist auch meine Erfahrung.

Könnt ihr im Laufe des Trainings eure Erfahrungen in Bezug auf die Frustrationstoleranz teilen?

Ich hatte - bei fast allem Neuen - das Problem, dass ich mir stets mehr Selbstwirksamkeit / Selbstlernen gewünscht habe, aber Einstein zu schnell Frust und daraus Hektik entwickelte. Das ist auch (schon deutlich abgeflachter als früher) Thema beim ZOS und ich bin deshalb froh, um den Trainerinbeistand.

Auch wenn es sicher schon oft geschrieben wurde und ich auch denke, dass du es so machst.

In dem Moment wo Jella beim Training, ich sach immer "nörgelig" wird, weil es nicht so läuft, wie sie meint, dass es doch gehen müsste, werde ich ganz desinteressiert, sprich, ich schaue sie nicht an, sondern betont in eine andere Richtung und warte (Auuusatmen), beim LF Training dabei die ganze Zeit die Hand mit der Leine wie festgenagelt, mehr Spielraum gibt es nicht. Fängt sie sich damit noch nicht, lasse ich sie etwas machen was sie 100% kann (z.B.Sitz) und dann sitzt sie und ich stehe dabei und dann warte ich noch einmal ne Weile (Auuuusatmen), dann Blickkontakt, sehr leichtes Lob (langsam und leise gesprochenes Jawoooll) und dann geht es weiter.


Sprich Druck raus, wieder "Einfangen", Ruhe bei beiden und dann kann es erst weitergehen, wenn nicht, vor allem, wenn man selbst genervt ist! Und da sollte man sich selbst auch ernst nehmen, eigenes Zusammenreißen funktioniert mit Hund nicht besonders gut, Training abbrechen.

[Rohana]

Ja, Katja, so mach ich es auch mit Shari.

Heute bin ich mit ihr ins Dorf bis in unser Buchlädchen gelaufen (Weihnachtsbücher, die bestellt waren, abholen). Das war ein Weg mit einigem mehr an Ablenkung. Zuerst an der Schule eine als Weihnachtself verkleidete Lehrerin - das ging, bis sie uns ansprach . Kurzes Bellen konnte ich aber durch ruhiges Stehenbleiben und abwarten noch gut einfangen. Aber dann rannte am Grundstück direkt neben Shari ein Berner Sennenhund bellend an den Zaun - da half nur noch Management: Straßenseite wechseln, dabei nicht hektisch werden, hinter einem geparkten Auto stehenbleiben, dann nochmal einige Meter mehr Abstand und 'Sitz' (Alternativverhalten einfordern, weil sie selbst noch keines fand). So warten, bis Shari mich ruhig anschauen konnte. Dann sofort weiter.

Buchladen war prima: Shari blieb ruhig liegen, auch als nacheinander zwei andere Kunden herein kamen (die sie dankenswerter Weise einfach ignorierten).

Danach ein Stück die Hauptstraße hoch war heftig für die Kleine. Sie hat sich sehr viel Mühe gegeben, aber es kamen etliche Autos,... nacheinander in beide Fahrtrichtungen. Durch die Enge der Straße ist es dort auch noch recht lauf. Da ging dann der Kopf plötzlich hin und her wie bei einem Nystagmus, der nicht die Augen, sondern den ganzen Deez bewegt. Da hab ich dann auch ein 'Sitz' angesagt, bis sie sich wieder im Griff hatte. In solcher grenzwertigen Überforderung helfe ich ihr noch und hoffe, dass sie mit der Zeit lernt, mit den Dingen ruhiger klar zu kommen, sich gewöhnt und auch lernt, sich selbst mit Alternativverhalten rauszunehmen, wo sie es braucht.

Ansonsten merke ich aber, dass die Kleine Fortschritte macht: sie springt nicht mehr so vehement vor, kommt schneller runter und ins Anschauen und es passiert (je nach Ablenkung) auch seltener.

[Pat]

Ich verstehe. Danke. Dass das Weitergehen Belohnung ist, ist auch meine Erfahrung.

Ich denke, das ist zwar wahr, aber funktioniert vielleicht auch nicht bei jedem Hund. Wir sind mit "Stehenbleiben" zB überhaupt nicht weitergekommen (ich hab das im ersten Jahr darüber probiert), es war dann immer "ziehen, stehen bleiben, zu mir orientieren, weitergehen, sofort wieder ziehen, stehen bleiben...." Das hat überhaupt nicht gefruchtet, er hat das einfach nicht begriffen worum es mir geht.

Wenn er heute mal zieht arbeite ich mit verbaler Maßregelung und in besonders schwierigen Situationen wo er da nicht drauf reagieren würde (zB wir gehen auf jemanden zu den er kennt, oder die letzten paar Schritte Richtung Auto), werde ich körpersprachlich deutlicher und schneide ihm den Weg ab.
Das geht natürlich nur, weil die Leinenführigkeit bei uns grundsätzlich ja inzwischen super sitzt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich wahrscheinlich längst nicht so streng bin wie ihr Meine einzige Erwartung ist, dass der Hund nicht zieht. Er darf neben mir gehen, er darf etwas vor mir gehen, er darf hinter mir gehen - je nach Situation gebe ich das vor (es gibt zB enge Stellen, da möchte ich dass er hinter mir geht, an anderen will ich ihn aber lieber vor mir haben), aber wenn wir so ganz normal durch den Alltag oder die Stadt schlendern will ich einfach nur eine lockere Leine und einen Hund, der so läuft dass niemand (weder ich noch andere) irgendwie über ihn stolpern oder so. Wenn er aber vorne neben mir geht, ist das für mich auch vollkommen okay.


Das Selbstlernen klappt bei Bobby auch nicht so gut, wobei sich seine Frustration meist so äußert, dass er sich einfach abwendet und nicht mehr mitmachen will. Es ist ihm dann teilweise einfach schei*egal. Bei Intelligenzspielen (diese Holzdinger zB) ist es ganz deutlich, er kratzt da 5x dran rum, es klappt nicht, dann legt er sich in sein Bett und schläft. Hat er ggf von mir, ich bin auch alles andere als ehrgeizig.
Da Bobby nachwievor lernen muss, dass er nicht immer die Entscheidungen trifft ist es in unserem Fall dann wichtig, dass ich es erkenne, bevor er "aussteigt" und dann mach ich es in der Regel wie Katja auch schreibt: ich baue irgendwas ein was er gut kann und beende das Training dann aber meist.

[Iska]

Meine einzige Erwartung ist, dass der Hund nicht zieht. Er darf neben mir gehen, er darf etwas vor mir gehen, er darf hinter mir gehen - je nach Situation gebe ich das vor (es gibt zB enge Stellen, da möchte ich dass er hinter mir geht, an anderen will ich ihn aber lieber vor mir haben), aber wenn wir so ganz normal durch den Alltag oder die Stadt schlendern will ich einfach nur eine lockere Leine und einen Hund, der so läuft dass niemand (weder ich noch andere) irgendwie über ihn stolpern oder so. Wenn er aber vorne neben mir geht, ist das für mich auch vollkommen okay.

So ist es hier auch bzw. soll es so werden….

[Rohana]

Es gibt wohl keine Methode, die unterschiedslos für jeden Hund, für jedes Team passt .

[Pat]

Es gibt wohl keine Methode, die unterschiedslos für jeden Hund, für jedes Team passt .

Ohja, absolut!
Aber da hier ja auch immer mal wieder Menschen reinschauen, die am Anfang stehen wollte ich das der Vollständigkeit halber noch hinzufügen.

Und was den Winkel/Radius etc angeht, in dem man den Hund neben sich haben möchte ist ja ganz genauso individuell. Hauptsache es passt am Ende für Hund und Mensch.

[Annitante]

Ich war jetzt eine Woche sehr konsequent. Er hat es noch nicht anstandslos akzeptiert, dass er nicht mehr überholen darf. Ich finde, es klappt gut - vor allem dass ich mich stets an die Regeln erinnere und auf die Einhaltung achte.

Das Buch zur Impulskontrolle ist da. Ich hatte noch keine Zeit in Ruhe zu blättern und schreibe später an anderer Stelle.

[Rohana]

Ich mach seit Fr gar nichts mehr, da ich seither mit Corona flach liege und mein Mann das Gassi übernommen hat. Morgen bin ich dann wohl wieder dran, denn nun sieht es so aus als würd es mir langsam besser und ihm schnell schlechter gehen .

[txakur]

Och nöööö... Gute Besserung an Euch beide!

[Isi]

Gute Besserung!
Dass nichts zurückbleibt und du bald durch bist!
Auch deinen Mann soll es bitte nicht so doll erwischen!

[Rohana]

Danke Euch!

[Hauptstadtpudel]

Gute Besserung!

Ich war heute total happy. Auf dem Heimweg vom Bus durch den Park (kurz Freilauf) nach hause lief sie 20 Minuten ohne zu ziehen!!!

Bis ich das überhaupt wahrgenommen habe.

Dabei haben wir immernoch morgens Momente, in denen ich denke, ja, hat sie jetzt alles vergessen???

Immernoch schwierig, wenn irgendwo etwas zu Fressen liegt, da hat sie nix anderes mehr im Kopf.
Und wenn sie "muss" (da versuche ICH keinen Zug aufkommen zu lassen, weil ich das ihr in dem Moment nicht abverlangen will)

Die letzten Meter zur Freiheit (Freilauf) waren heute vormittag gar kein Problem - auch zum ersten Mal.

Ich glaube, wir hatten einfach einen guten Tag heute.

Ganz allgemein ist es so, dass es deutlich besser läuft, es ihr leichter fällt, wenn sie sich vorher auspowern konnte.

[Hauptstadtpudel]

Meine Vorstellung ist übrigens auch, dass sie an lockerer Leine läuft, dabei aber schnuppern darf. Sie muss halt nur darauf achten, dass kein Zug auf die Leine kommt.

Der Karabiner hängt damit aber nicht immer senkrecht, die Leine ist auch nicht besonders lang (1,5 m), da könnte sie sich kaum bewegen, ohne dass der Karabiner sich hebt.

Ich finde das mit dem Karabiner insofern schwierig, weil man damit ständig auf den Hund/ Karabiner schaut, oder?

Und genau das will ich ja nicht, sondern das Gegenteil, sie soll nach mir schauen.

Und ich schau dahin, wohin ich gehen möchte und spüre den Zug und reagiere.

[Bupja]

Ich mach seit Fr gar nichts mehr, da ich seither mit Corona flach liege und mein Mann das Gassi übernommen hat. Morgen bin ich dann wohl wieder dran, denn nun sieht es so aus als würd es mir langsam besser und ihm schnell schlechter gehen .

Oh nein, gute Besserung.
Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm.