Anita Balser Hundeteamschule

Alles rund um die Erziehung.
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Tamino
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Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Tamino »

Hallo,
ich wollte fragen ob hier vielleicht jemand Erfahrung mit der Methode von Anita Balser hat? Ich bin über die Pudel Gruppen bei Facebook über sie gestolpert, viele scheinen ja sehr zufrieden zu sein. Ich habe mir aus Neugier die DVD "Die große Freiheit" gekauft, allerdings erst zur Hälfte gesehen. Und bin skeptisch ...

Von daher wollte ich fragen ob hier jemand vielleicht schon auf einem Seminar war, mit der Methode länger arbeitet usw. Und wie eben die Erfahrungen sind.
Oder ob euch sachliche Kritiken dazu bekannt sind usw.
Viele Grüße
Dagmar


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Moni
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Moni »

Die DVD kenn ich nicht, hab aber die Longier DVDs von ihr uns die sind Klasse.
Aber hast du sie hier irgendwo vorgestellt. Große Freiheit hört sich immer gut an, besonders bei meinen Keks der Leinenpflicht hat :wink: :mrgreen: .
Liebe Grüße-
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JohnnyP
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von JohnnyP »

Ich war schon mit Johnny auf einem Kurs von ihr. Am allerwichtigsten ist wohl, dass man mit ihrer Art klar kommt. Muß nun erstmal weg. Später mehr.

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Tamino
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Tamino »

@ Moni
vorgestellt habe ich die DVD nicht, habe sie ja selbst noch nicht ganz gesehen. Ich bin nur bei Facebook so darüber gestolpert, dass ich sie mir aus Neugierde gekauft habe. Und bin mir, nachdem ich den ersten Teil gesehen habe, wirklich unschlüssig, ob ich mit meinem Hund so arbeiten wollte. Mein Bauchgefühl sagt eher nein, für bestimmte Situationen könnte ich mir manches vorstellen. Aber für immer? Hm, eher nicht.


@ Johnny,
da bin ich echt gespannt, was du zu berichten hast. Und was meinst Du mit "ihrer Art klarkommen"? Ist sie so speziell?
Viele Grüße
Dagmar


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Alexa
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Alexa »

Ich kann so auch nix zu Ihr sagen, bin auch über eine Pudelgruppe bei FB drüber gestolpert. Habe mir die DVD Rudelharmonie gekauft, aber auch noch nicht ganz gesehen.
Bin aber auch am zweifeln, ob es etwas für uns ist.
Liebe Grüße
Alex mit Onja, Ally und Millie, Amy, Kimba und Dina im Herzen

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Tamara
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Tamara »

Ich war vor ein paar Jahren im Rudelharmonieseminar und kenne auch einige der alten DVDs. Generell finde ich die Art der Arbeit (zumindest von damals, hab's nicht mehr weiterverfolgt) ganz gut. Ansonsten muss ich gestehen, dass sie mir persönlich eher unsympathisch war...

Inzwischen arbeite ich nach Michael Stephan - Mensch-Hund-Systeme, Anitas früherer Partner. Ich gehe total gerne auf seine Seminar, komme mit ihm und seiner Art sehr gut klar und mag ihn auch sonst sehr gerne.
Liebe Grüße
Tamara mit GP Finn und FB Quentin
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JohnnyP
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von JohnnyP »

Also ich kenne Menschen die mit ihrer Art eben gar nicht klar kamen , schon vom schauen der DVD. Sie ist schon recht dominant.

Was ich sagen kann ist, dass sie eben sehr körperlich trainiert und die Maßregelung mitunter schon Überwindung kostet.
Es haben zwar alle Hunde wirklich gut funktioniert, nach dem Trainigswochenende, jedoch habe ich es zu 100% nicht mit nach Hause nehmen können.
Es würde bedeuten Johnny grob körperlich zu maßregeln und das über eine längere Zeit. Das möchte ich persönlich nicht, vom eigenen körperlichen Kraftakt mal ganz abgesehen. Der Ansatz hier ist, immer mit der höchsten Intensität zu Maßregeln, die der Jungs jemals an den Tag legt. Das ist bei einem Wildfang wie Johnny kein Pappenstil.

Der Kurs ging grob um Leinenführigkeit im Alltag, Hundebegenungen und den ersten Freilauf, nach der neuen Methode.

Saemann

Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Saemann »

JohnnyP hat geschrieben:Der Ansatz hier ist, immer mit der höchsten Intensität zu Maßregeln, die der Jungs jemals an den Tag legt.
Hallo Johnny,

Oha, da kriegt man beim lesen ja schon irgendwie Angst vor der Frau... :?
Darf ich fragen, wie diese von ihr empfohlenen "Maßregelungen" in der Praxis aussehen?

Liebe Grüße,
Saemann.

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JohnnyP
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von JohnnyP »

Das war ne Art boxen in die Seite, oder auch der "Millan" Biss mit der Hand, nen großer Schäfi bekam immer das Knie in die Rippen und die Zwerge wurden dann mit dem Fuss geblockt/gekickt. Um Johnny zu erreichen war da zu hohe Intensität notwendig. Da wird man dann am Ende noch angezeigt, wenn einen jemand beobachtet. :shock:
Wie gesagt, einige liefen danach wirklich top, nur um das dauerhaft und in jeder Situation zu erreichen müßte man schon lange recht harsch sein. Zumindest ich bei meinem Ignoraten Schafbock. :-D

Saemann

Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Saemann »

JohnnyP hat geschrieben:Das war ne Art boxen in die Seite, oder auch der "Millan" Biss mit der Hand, nen großer Schäfi bekam immer das Knie in die Rippen und die Zwerge wurden dann mit dem Fuss geblockt/gekickt.
Au Backe, jetzt habe ich wirklich Angst. :shock:
Da kann ich schon gut verstehen, dass Du das lieber nicht so anwenden möchtest.
Vor allem wenn Du Dich dann auch noch über eine längere Zeit hinweg auf jedem Spaziergang mit Deinem Hund wie ein Hooligan im Fussballstadion aufführen müsstest... :?

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JohnnyP
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von JohnnyP »

Meine Bedenken sind dabei auch, dass der Hund ja auch abstumpft und man selber am Ende auch.

Es ist nicht alles schlecht gewesen und gelernt habe ich von ihren DVDs und vom Kurs definitiv auch, nur 1:1 möchte ich es eben nicht umsetzten.

Manchmal hatte man das Gefühl man merkt, dass sie aus dem Schutzhundebereich kommt. Wobei sie das mittlerweile für Privatpersonen ablehnt. Zumindest sagte sie das bei dem Kurs.

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Phoebe
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Phoebe »

Ich kenne auch das ältere Video zur Rudelharmonie. Ich habe es komplett gesehen und empfand ihren Ansatz damals als gar nicht mal so verkehrt.
Aber dann kam die Praxis ... und das nicht mal von mir gewollt ...

eine Vereinskollegin von mir war damals mit ihrem jungen Hund bei ihr, da dieser ihr ganz schön auf der Nase herumgeturnt ist :wink:
Nach dem Seminar war eben wieder normal Training auf dem Hupla angesagt. Alle unsere Hunde hingen angeleint rund um den Parcours und warteten auf ihren Einsatz beim Agi. Damals hatte ich meinen Rudi noch und auch meine Phoebe :cry: ... also schon echt lange her ...
die lagen angeleint nebeneinander auf der Decke und warteten gespannt aufs hopsen ... vorher aber wollte meine Freundin mir zeigen, was sie mit ihrem Hundi beim Seminar gelernt hat. Ich war ebenfalls gespannt ... und sie legte los, lief im großen Kreis, immer wieder mit einschränkenden Maßregelungen gegenüber dem Hund ... vielleicht 5 Minuten ... danach drehte ich mich eher zufällig zu meinen beiden Wuffs um und war schockiert :shock: Rudi lag zitternd mit klappernden Zähnen in der Ecke und wusste gar nicht mehr wie er noch beschwichtigen sollte ... obwohl ich selber an der Handlung gar nicht beteiligt war. Und meine Freundin ja nur ganz konzentriert auf ihren Hund war. Ich habe Rudi (und auch Phoebe, die auch etwas zurückhaltend in dem Moment wirkte) von der Leine gemacht, bin abseits an den Rand des Hupla gegangen, erstmal etwas hin und her gelaufen, bis er sich beruhigt hatte, dann etwas gespielt und den Hundekörper abgestrichen, kombiniert mit ruhigen Worten. Nach etwa 20 Minuten hatte er sich beruhigt :streichel:

Dieses Erlebnis bei meinem eigenen Hund hat mich echt geprägt :?

Diese Form der Kommunikation sollte meiner Meinung nach nicht bei einem Hund angewendet werden, zu welchem man eine sehr gute Bindung und ich nenn es mal Team - bzw. Wir -Gefühl hat. Denn ich glaube in diesem Moment wurden meinem Rudi die Füße unter dem Boden weggezogen. Und das, obwohl er als Pinscher sein ganzes Leben lang ein sehr standhafter und willensstarker Hund war. Aber er hat mir auch vertraut ... und dieses war in jenem Moment verletzt. Mich hat es einige Zeit und Mühe gekostet, es wieder zurückzugewinnen.

Für den Hund meiner Freundin war das Training damals allerdings völlig ok. Allerdings hat sie mit dieser krassen Maßregelung auch sofort aufgehört, als er Kooperation gezeigt hat. Und das waren kaum mehr als 1-2 Wochen. seit dem leben sie ein entspanntes Miteinander :streichel:

Wenn man echt ein unüberwindbares Problem mit seinem Hund hat, mag das ok sein. Schafft man es aber auch, indem man einfach etwas konsequenter im Alltag ist und ansonsten auch das Leben mit dem Hund nicht allzuverkompliziert, würde ich davon abraten ... das schon das Gemüt aller und den Geldbeutel :wink:
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Tamara
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Tamara »

Phoebe hat geschrieben:Für den Hund meiner Freundin war das Training damals allerdings völlig ok. Allerdings hat sie mit dieser krassen Maßregelung auch sofort aufgehört, als er Kooperation gezeigt hat. Und das waren kaum mehr als 1-2 Wochen. seit dem leben sie ein entspanntes Miteinander :streichel:
Das ist glaub ich einer der Knackpunkte. Es heißt ja nicht, dass man dann das restliche Hundeleben lang auf seinen Hund körperliche einwirken soll. Ganz im Gegenteil! Das Ziel ist, so schnell wie möglich die Intensität der Maßregelung runter zu schrauben. Früher hieß es "Ampelsystem", heute nennt es sich anders, das Prinzip ist das gleiche: grün - zB ein böser Blick, gelb - Androhung einer Handlung, zB andeuten und rot - körperliche Maßregelung. Die Intensität der Korrektur kommt dann natürlich auf den Hund drauf an. Bei meiner Bulldogge reicht es, wenn ich ihn mit dem Zeigefinger antippe. Beim Pudel komm ich körperlich gar nicht an, hier sind wir auf mentale Korrektur umgestiegen (Bewegungseinschränkung durch zB rückwärts treiben mit der Leine). Ich arbeite aber wie gesagt nicht nach Anita Balser, manche Dinge gleichen sich aber.

Dass viele Leute heutzutage ein Problem damit haben ihre Hunde körperlich zu regeln ... ist einfach so. Wenn man Hunde untereinander beobachtet sieht man aber, dass die sich auch nicht mit Samthandschuhen anfassen und in der nächsten Situation dennoch wieder freundlich miteinander umgehen.
Liebe Grüße
Tamara mit GP Finn und FB Quentin
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Phoebe
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Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Phoebe »

Tamara da bin ich ganz bei dir. Auch ich verwende das Ampelsystem und komme da gut bei meinen Hunden klar :) und sie mit mir ;) Und die Ampel wird je nach Hund eingestellt und angewendet :wink:
Bei mir fehlte damals bei ihr einfach aber auch das positive zu sehen, sprich wenn der Hund etwas nach den Wünschen des HF ausgeführt hat, das er dann auch bestärkt wird (ich meine damit nicht Kekse reinschieben, sondern mit Stimme, Berührungen .... auch wieder abgestimmt nach Hund). Vielleicht macht sie es heute auch etwas anders? Wie gesagt, es ist doch einige Jahre her seit dem ich das Video gesehen habe und der Vorfall sich bei uns auf dem Hupla ereignete.
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Saemann

Re: Anita Balser Hundeteamschule

Beitrag von Saemann »

Phoebe hat geschrieben: Bei mir fehlte damals bei ihr einfach aber auch das positive zu sehen, sprich wenn der Hund etwas nach den Wünschen des HF ausgeführt hat, das er dann auch bestärkt wird (ich meine damit nicht Kekse reinschieben, sondern mit Stimme, Berührungen .... auch wieder abgestimmt nach Hund). Vielleicht macht sie es heute auch etwas anders? Wie gesagt, es ist doch einige Jahre her seit dem ich das Video gesehen habe und der Vorfall sich bei uns auf dem Hupla ereignete.
...zumal das Lernen über positive Verstärkung doch in den allermeisten Fällen um Längen effektiver ist als das Lernen über Strafe. Auch wenn sich sicherlich negative und auch unbewusst zugefügte positive Bestrafungen (selbst der beim Sprung ins Geschirr verursachte Ruck ist ja irgendwo eine unangenehme Erfahrung) nicht immer absolut vermeiden lassen, kann ich ein Trainingskonzept, dass die Arbeit mit Belohnung bzw. Bestätigung sogar gänzlich ausklammert nicht so wirklich als "rund" empfinden.
Außerdem ist es m.M.n. schon auch nicht unerheblich, wie hoch die Intensität der Bestrafung ausfällt. Methoden wie das Treten, Nackenschütteln o.ä. würde ich dabei nicht mit in meine Werkzeugkiste aufnehmen.

Ich habe mir jetzt mal einige kurze Videos von ihr angesehen, ich finde ihr Vorgehen (zumindest zum Zeitpunkt des Filmdrehs) erinnert tatsächlich stark an den Milan.
Einige Ansätze sind sicherlich sehr spannend und man täte nicht schlecht daran, sich diese für sich herauszupicken. Aber meinem ersten Eindruck nach wäre sie keine Trainerin, deren Methoden für mich eine nennenswerte Priorität hätten.
Zuletzt geändert von Saemann am Mi Okt 07, 2015 7:12 pm, insgesamt 2-mal geändert.

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