Territorial-Verhalten / Markierverhalten

[Christiane138]

Ich würd auch keinesfalls versuchen, das Markieren komplett abzuerziehen. Aber auch ein Rüde kann lernen, dass im bebauten Gebiet Hauswände, Garteneinfassungen (ob aus Stein oder Grün) etc. nicht erlaubt sind.

Natürlich darf Knicka das auch nicht - auch jetzt noch nicht, wo er ansonsten viiiiiiiiiiel mehr markieren darf.

[Christiane138]

Meinem Rudi habe ich das auch untersagt, denn ich finde das sehr unpassend. Gerade wenn man in dicht besiedelten Gegenden wohnt. Aber in Wald und Flur durfte er auch immer und überall

Wald und Flur waren wir ja dann immer zum "arbeiten", da wurde dann also auch nicht markiert. Klar durfte er auch pinkeln, sonst wäre er ja schon geplatzt , aber halt an unwichtigen Stellen.
Nun gehen wir ja aber auch (wie ganz normale Menschen) viel spazieren und dann darf er auch ganz frei entscheiden, wo er pinkeln möchte.
Und er macht das richtig toll (okay, echt enorm häufig - aber so ist er wohl ). Wenn wir dann zusammen was machen mit den Futterbeuteln oder so, dann ist er voll bei der Sache und markiert von sich aus nicht (oder halt nur, wenn es wirklich GANZ, GANZ wichtig ist )...

Ich kann mich damals - also Knicka ein Jungspund war - daran erinnern, das ich unserer Trainerin erzählt habe, das Knicka die ersten Paar Minuten auf einer Wald-Runde vor und zurück läuft und viel pinkelt. Dann aber ganz klar bei mir ist und wir zusammen was machen.
Sie meinte damals, das Knicka erst das Territorium sichert und dann halt erst soweit ist, das er mit mir was machen kann.
Und das halt ungünstig wäre, weil er dann die Verantwortung für uns übernimmt und er das auf Grund seiner Unsicherheiten nicht wirklich stemmen kann und er somit überfordert ist .
Klang damals wirklich alles total schlüssig und ich hab auch echt ganz viel immer hinterfragt und ausprobiert.
Und damals war es ja tatsächlich so, wenn ich Knicka hab pinkeln lassen, das er neben der Spur war.

Ich glaube also schon, das anfänglich die Einschränkungen durchaus Sinn gemacht haben . Aber irgendwann im Laufe der Zeit - also Knicka erwachsen wurde - hätte ich ihm viel eher viel mehr Freiheiten geben können ....

[Jette]

Hm

Also wenn er das Territorium gesichert hätte, hätte er es während des gesamten Spazierganges gemacht und nicht nur anfänglich! Meine Meinung.
Und da er noch Jungspunt war, hatte er noch kein Interesse am Markieren.
War bei Jette auch so.
Anfangs ging sie sich auspullern und war dann die gesamte Zeit bei mir.
Das löste sich mehr und mehr je Älter sie wurde...

Ich hab z. B. mal gehört oder gelesen (weiß es nicht mehr so genau), dass ein Rüde, der sehr viel markiert, ein eher unsicherer Rüde wäre?!
Kann ich so nicht bestätigen, da Aaron viel markiert, aber nicht unsicher ist.

Nun beobachte ich auch, dass er nicht alles markiert, wo z. B. Jette, Akaya, Vicky, Jacky oder Zorro markiert haben.
Es gibt da schon Unterschiede (ja, ich beobachte das ganz genau, weil es mich halt interessiert ).

An bestimmten Stellen pullern alle Hunde, mit denen wir gerade von den o. g. unterwegs sind, hinter einander drüber.
Das ist eindeutig die Markierung: Wir gehören zusammen!

Dann gibt es Stellen, wo er nur bei Jette drüber pieselt.
Dann pieselt er mal bei Zorro oder Jacky drüber, wo die Mädels nicht mit "gemischt" haben und mal lässt er diese Pullerstellen aus.
Hier bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, warum und weswegen?

Das Puller-Markierverhalten der Hunde ist noch lange nicht ausgeforscht. Da können wir sicher noch ne Menge lernen.
Wenn dein Knicka außer dem vielen Markieren keine anderen Probleme mit Rüden hat, würde ich das nicht so eng sehen.

Konntest du ihn denn schon mal beobachten, wenn du mit verschiedenen anderen Rüden unterwegs warst??

[Christiane138]

Hm

Also wenn er das Territorium gesichert hätte, hätte er es während des gesamten Spazierganges gemacht und nicht nur anfänglich! Meine Meinung.
Und da er noch Jungspunt war, hatte er noch kein Interesse am Markieren.
War bei Jette auch so.
Anfangs ging sie sich auspullern und war dann die gesamte Zeit bei mir.
Das löste sich mehr und mehr je Älter sie wurde...

Oh doch, ich glaube schon, das er da bereits markiert hat . Ausgepullert hat er sich noch NIE.
Ich kenne ihn von Anfang an nur, das er kleine Portionen macht und ab 4,5 Monaten hat er dann ja auch fleißig das Bein gehoben.

Ich hab z. B. mal gehört oder gelesen (weiß es nicht mehr so genau), dass ein Rüde, der sehr viel markiert, ein eher unsicherer Rüde wäre?!
Kann ich so nicht bestätigen, da Aaron viel markiert, aber nicht unsicher ist.

Knicka ist definitiv unsicher, das könnte ich also bestätigen...

Aber wie du schon schreibst, es ist noch lange nicht erforscht und es gab ja wohl auch sehr viele Denkfehler in den letzten Jahren, was Erziehungsfragen angeht...

Konntest du ihn denn schon mal beobachten, wenn du mit verschiedenen anderen Rüden unterwegs warst??

Leider nicht wirklich bisher. Meistens war ich mit Leuten unterwegs, die auch nicht wirklich spazieren gegangen sind - also entweder mit den Hunden was gearbeitet haben und da gab es selten Freilaufsituationen .

Ich hab aber schon mehrfach beobachtet, das er das pinkeln in Hundebegegnungen auch als Taktik entwickelt hat, um sich die anderen Hunde vom Hals zu halten. Also auch gerade in Laufspielen hat er entdeckt, das die dann stehen bleiben und schnüffeln und er wieder zu Power kommen kann.

Ist er bei seinem Dackelkumpel wird auf deren Grundstück ganz wild gepinkelt - als wir jetzt mit dem unterwegs waren, war Knicka eigentlich wie immer und der Dackel hat sehr wenig gepinkelt.

[Christiane138]

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